Cover-Bild Kühn hat Ärger
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783492057578
Jan Weiler

Kühn hat Ärger

Roman
Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Mehr gesellschaftskritischer Roman als Krimi

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Kommissar Martin Kühn ist nach seinem Burn-out wieder zurück im Berufsleben und er wird direkt mit einem brutalen Mord an einem libanesischen Jugendlichen konfrontiert.

Man könnte jetzt meinen, dass es ...

Kommissar Martin Kühn ist nach seinem Burn-out wieder zurück im Berufsleben und er wird direkt mit einem brutalen Mord an einem libanesischen Jugendlichen konfrontiert.

Man könnte jetzt meinen, dass es sich um einen Krimi handelt, aber damit würde man der Geschichte nicht gerecht. Ja, es gibt einen Kommissar und ja es gibt einen Mord. Aber in diesem Fall ist der Krimiteil nur Rahmenprogramm und der Autor benutzt ihn geschickt für die Auseinandersetzung mit sozial- und gesellschaftskritischen Themen.

Anhand der Beziehung von Amir – dem Sohn einer libanesischen Einwandererfamilie - und Julia – der Tochter aus einer reichen und angesehenen Münchener Dynastie - wird die Diskrepanz zwischen arm und reich sehr anschaulich dargestellt.

Bei einem Mord an einem Ausländer dauert es auch nicht lange bis die Sprache auf Neonazis und die ausländerfeindliche Haltung in Deutschland zur Sprache kommt. Bei diesem Thema werden sehr viele Klischees bedient.

Aber auch in Kühns Privatleben gibt es genug Probleme. Da ist u. a. sein Haus, denn wie sich herausstellt wurde die gesamte Neubausiedlung auf verseuchtem Boden errichtet. Der Baufirma, die eine Tochter der finanzierenden Bank ist, soll diese Tatsache bekannt gewesen sein.

Bei dieser Vielschichtigkeit gerät die Ermittlung etwas in den Hintergrund und Spannung geht verloren.

Sprachlich befinden wir uns auf einem ganz anderen Niveau wie bei den meisten Regionalkrimis. Jan Weiler weiß mit Worten und Sprache umzugehen, ohne dass er den Leser mit Fremdwörter oder Schachtelsätzen überfordert.

Ich vergebe wohlverdiente 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Das Leben ist kein Ponyhof...

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Dreh und Angelpunkt des Buches ist Kriminalhauptkommissar Martin Kühn. Nach einer schweren Lebenskrise ist Kühn wieder im Einsatz und ein grauenvoller Mord an einem jugendlichen Migranten machen ihm und ...

Dreh und Angelpunkt des Buches ist Kriminalhauptkommissar Martin Kühn. Nach einer schweren Lebenskrise ist Kühn wieder im Einsatz und ein grauenvoller Mord an einem jugendlichen Migranten machen ihm und der Münchner Mordkommission zu schaffen! Waren hier etwa Rechtsradikale am Werk, scheint der erste Eindruck zu sein!?
Doch die Spur führt die Mordermittler auch ins Nobelviertel Grünwald. Kühn und sein Kollege kommen mit einer völlig anderen Welt in Kontakt. Aber nicht nur beruflich ist die Situation des Herrn Kommissars Kühn verzwickt, auch privat häufen sich schon bald die Probleme…..

Obwohl ich Band 1 „Kühn hat zu tun“, der Kühn Reihe von Jan Weiler nicht kenne, habe ich recht schnell in den neuen Kriminalroman „Kühn hat Ärger“ hineingefunden! Schon die Leseprobe konnte mich begeistern und erinnerte mich entfernt an alte Derrick Serien, die ja zumeist in der Münchner Nobelgegend spielten. Diese noblen Orte gibt es heute auch noch, doch findet man dort generell nicht sehr viel Kriminalität;) Doch dieser Fall ist sehr plausibel und gut vorstellbar.
Jan Weilers großartiger Schreibstil liest sich hervorragend und die gute Beschreibung von Kühns Seelenleben und seiner Lebenseinstellung lassen einen sympathischen Hauptakteur vor dem geistigen Auge entstehen. Alle Aspekte seiner privaten und beruflichen Welt sind mit dem täglichen Geschehen hier in der Stadt vereinbar und wirklich authentisch geschildert, auch wenn vielleicht manche Situationen ein wenig übertrieben wird und Orte dazu erfunden werden.
Kein reiner Krimi, auch gelungene Gegenwartslektüre, die so manche Klischees, Gutmenschentum, Querulanten, die Kluft von Arm und Reich und die Schwierigkeiten des Miteinanders in den Focus stellt! Gesellschaftskritische Momente werden oft mit einem Augenzwinkern angegangen, das gefällt mir sehr…man muss das Buch nicht so ernst nehmen!
Bemerkenswert und auch besonders interessant finde ich, wie die Menschen im Buch (besonders natürlich Kühn) mit manchen Situationen umgehen. Überraschende Momente, die ab und an für ein „Aha“, „Ok“ oder „Na gut“ und natürlich zum Überlegen anregen, wie man selbst wohl in solch einer Situation reagieren würde…..

Der Kriminalroman liest sich turboschnell und hat mir wirklich sehr gut gefallen! Allein schon das er hier in meiner Stadt spielt ist natürlich mega;) Rundum gelungener Kriminalroman mit einer Prise Humor, einem menschlich normalen Kommissar, einem spannenden Fall und interessanten Wendungen. Natürlich möchte ich auch noch das wunderschöne Cover erwähnen, dessen Farbe und Motiv sehr ansprechend gestaltet ist!

Veröffentlicht am 05.03.2018

Zwischen Austern und Realität

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"Achtsam ist das neue Nachhaltig. Vater holt Glas. Sohn holt Geschenk, beide werden später die Mutter streicheln. Es ist ein großes Gekuschel und Geschmuse hier. Komische Menschen. Oder sollte es vielleicht ...

"Achtsam ist das neue Nachhaltig. Vater holt Glas. Sohn holt Geschenk, beide werden später die Mutter streicheln. Es ist ein großes Gekuschel und Geschmuse hier. Komische Menschen. Oder sollte es vielleicht so sein? Anderswo schlafen die Frauen im Wohnzimmer auf der Couch, und die Nachbarn erpressen Supermärkte."

Martin Kühn, der sich gerade erst von einem Burn-out erholt hat, stellt sich auf dem Polizeirevier und auch im normalen Leben neuen Herausforderungen. Es könnte alles so schön sein, doch irgendwie zieht er die Probleme einfach nur an. Sein Haus steht auf verseuchtem Boden, eine mögliche Beförderung mit mehreren Mitstreitern, ein nerviger Arzttermin, seine Frau verheimlicht ihm irgendwas und in seiner Nachbarschaft geht irgendwas vor sich. Ein Mordfall bringt ihn dann auch noch in die wohlhabenden Gegenden Münchens, wo alles so toll zu sein scheint und auch noch die Limonade besser schmeckt als zu Hause. Kühn hat es nicht leicht zwischen all jenem einen kühlen Kopf zu bewahren, seine Ehe zu retten und den Mordfall zu lösen.

"Eilmeldung! Offenbar wurde heute Nacht in München ein krimineller Flüchtling von aufmerksamen Mitbürgern verurteilt und gerichtet."

Mit "Kühn hat Ärger" erscheint Jan Weilers zweiter Roman um den eher einfachen und bodenständigen Kommissar Martin Kühn. Was ich an diesem Roman mag? Jan Weiler beschäftigt sich hier neben dem Hauptplot mit zahlreichen gegenwärtigen Themen, mit scheinbarer Wohltätigkeit, Rassismus, Karieredruck und einer Menge unvorhersehbarer Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Ein Krimi in Romanform, mit viel persönlicher Charakterentwicklung macht dieses Buch so leicht, spannend, menschlich und anders. Kein anderer Roman greift aktuelle Themen in dieser unterhaltenden, hinterfragenden und kritisierenden Form so auf wie dieser. Jan Weiler schafft es die Gesellschaft anzukreiden, ohne dies in den Vordergrund zu stellen.
Tiefgründige Literaten und Gesellschaftskritiker wären mit diesem Buch falsch beraten, aber so für zwischendrin kam dieses Buch für mich genau richtig. Der einzige Minuspunkt, den ich zu vergeben hätte, wäre der Mordfall, dessen Auflösung recht schnell vorhersehbar und für mich am Ende doch etwas zu stark in die Länge gezogen wurde.

"Bei Tageslicht betrachte, ist es niemals langweilig, selbst wenn nichts geschieht. Denn es besteht immer die Möglichkeit, es könne etwas geschehen."

Veröffentlicht am 28.02.2018

Kühn ist wieder da

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Teilweise wird die Martin Kühn Reihe von Jan Weiler als Krimireihe beworben. Auf dem Buch selbst steht Roman und als solchen sollte man es auch betrachten. Ein Roman der sich mit vielen Gesellschaftsschichten ...

Teilweise wird die Martin Kühn Reihe von Jan Weiler als Krimireihe beworben. Auf dem Buch selbst steht Roman und als solchen sollte man es auch betrachten. Ein Roman der sich mit vielen Gesellschaftsschichten beschäftigt.
Der Protagonist Martin Kühn ist Kommissar und hat auch einen Mord aufzuklären, aber das ist in meinen Augen nicht das Hauptthema.
Martin Kühn ist nach seinem Burn out wieder im Dienst und muß sich mit dem Todesfall eines libanesischen Jugendlichen(Amir) beschäftigen. Unvermutet muss er aber bei der Highsociety in Grünwald ermitteln. Amir war mit der Tochter aus sehr gutem Haus befreundet und war dort wohl auch gut integriert. Was stimmt hier nicht? Kann man eigentlich so reich sein und dabei auch noch so sozial und nett?
Gleichzeitig muß sich Martin Kühn immer noch mit seinem verseuchten Eigentum beschäftigen. Wie soll man es sanieren ohne Kapital? Und was ist mit seiner Ehe los? Warum trifft sich seine Frau Susanne mit dem verhassten Nachbarn und Rechten Norbert Leitz? Läuft da was zwischen den beiden? Und wer ist der Erpresser, der vergifteten Joghurt ins Regal bei Reweka stellt?
Jan Weiler hat einen tollen Schreibstil, kurzweilig, ironisch und humorvoll. Leider manchmal etwas zu ausschweifend. Mir hätte auch eine kürzere Erklärung zum Bonsai Parkett ausgereicht, dafür brauchte es nicht fünf Seiten.
Mir hat dieser zweite Band besser gefallen als der erste, aber ich persönlich reiße mich jetzt nicht um eine Fortsetzung würde sie aber wahrscheinlich, neugierig wie ich bin, gleich lesen.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Piper Verlag, die mir das Buch zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Auch der zweite Fall ist wieder unterhaltsam und vielschichtig

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Nach „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ war ich recht rasch begeisterter Jan-Weiler-Fan. Ich mochte seinen augenzwinkernden, lustigen Stil und war nun gespannt auf einen „Krimi“ von ihm.

Das Buch ist ja ...



Nach „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ war ich recht rasch begeisterter Jan-Weiler-Fan. Ich mochte seinen augenzwinkernden, lustigen Stil und war nun gespannt auf einen „Krimi“ von ihm.

Das Buch ist ja aber im Genre „Literatur“ angesiedelt, was auch durchaus Sinn macht meiner Meinung nach, denn der Kriminalfall steht hier nicht im Vordergrund, also kann man das Buch auch nicht als Krimi bezeichnen. Aber es hat eben Krimi-Aspekte, was mir ganz gut gefallen hat.

„Kühn hat zu tun“, den ersten Fall von Martin Kühn, kannte ich bislang nicht, hatte aber auch nicht das Gefühl, dass man ihn zwingend gelesen haben muss, um dieses Buch zu verstehen. Einige Bezüge gibt es, von daher soll jeder selbst entscheiden, ob er „Kühn hat zu tun“ zuerst lesen möchte oder nicht.

Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist.
400 wirklich unterhaltsame Seiten, bei denen es keine großartigen Längen gab, so dass mein Lesefluss nicht unterbrochen wurde.

Ein wenig Gesellschafts-Psychogramm, ein paar Krimi-Aspekte, lustige Stellen – so ganz lässt sich dieses Buch „nicht fassen“/in keine Schublade pressen. Aber genau das finde ich auch gut. Man entdeckt immer wieder einen neuen Aspekt, prima gemacht.