Humoristisch, tiefsinnig und spannend geht es bei diesem Alpenkrimi zu
Rabenschwarze BeuteNicola Förg hat mit "Rabenschwarze Beute" einen weiteren Band ihrer Alpen-Krimireihe hinzugefügt. Der mittlerweile 9. Band um Kathi Reindl und Irmi Mangold erscheint im Pendo Verlag.
Es ist Silvester ...
Nicola Förg hat mit "Rabenschwarze Beute" einen weiteren Band ihrer Alpen-Krimireihe hinzugefügt. Der mittlerweile 9. Band um Kathi Reindl und Irmi Mangold erscheint im Pendo Verlag.
Es ist Silvester in Murnau und die übliche Silvesterknallerei ist in vollem Gange. Doch ein Mann ist wie von Sinnen und ballert im Tarnanzug wie wild geworden mit einer Schreckschusspistole herum. Bei dem Lärm wird erst später entdeckt, dass jemand totgeschossen wurde. Das Opfer, Markus Göldner, ist ein Architekt, der sich recht aktiv für den Vogelschutz eingesetzt hat. Seine Kritik galt Sommerfeuerwerken, unsinnigen Böllerschützentreffen und vor allem Windkraftanlagen. Er hatte also reichlich Feinde und somit gibt es viel zu tun für Irmi Mangold und Kathi Reindl. Als die kleine Tochter einer bekannten Modebloggerin zu Schaden kommt, nimmt der Fall plötzlich noch ganz andere Ausmaße an.
Nicola Förg schreibt wunderbar locker und mit landestypischem Dialekt durchmischt. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz, immer wieder gibt es humorvolle Szenen zu belachen und dennoch sind ihre Krimis auch spannend. Eine herzliche Ebene bekommt das Buch durch die sich kabbelnden Ermittlerinnen Irmi und Kathi, die sich beruflich wunderbar ergänzen und ein eingespieltes Kommissarinnenteam darstellen.
Nicola Förgs Krimis sind immer Umweltproblemen und dem Tierschutz geschuldet, in diesem Fall geht es um Vogelschutz durch die Vermeidung von Windkraftanlagen und nächtlichen Beleuchtungsszenarien in den Städten. Dadurch kommen Zugvögel nicht nur gefährliche Hindernisse in den Weg gebaut, sie bekommen Orientierungsnöte und werden zudem durch Knallkörper und Feuerwerke derart erschreckt, dass sie durch häufiges Auffliegen an wertvoller Energie und Kraft verlieren, die sie für ihren kräftezehrenden Vogelflug in wärmere Gefilde nötig brauchen.
Die Figur der La Jolina sorgt ebenfalls für strittige Diskussion, es ist eine Modebloggerin, die ihr eigenes Kind in der Modebranche zu Werbezwecken vermarktet. Darüber mag man denken wie man will, kindgerecht ist das jedenfalls nicht.
Aber auch die kriminalistische Seite kommt in Förgs Krimis nicht zu kurz. Einerseits sorgen die gut gezeichneten Charaktere der Ermittlerinnen und Kollegen für gute und humorvolle Unterhaltung und dann gehen sie den Hintergründen des Täters geschickt nach und stochern in so manchem Ameisenhaufen. Man kann als Leser gut mitraten, bekommt allerdings auch einige Wendungen und falsche Spuren in den Weg gelegt.
Diese Buchreihe lebt durch die lebendig geschilderten Ermittlerinnen, die aktuelle Tierschutzthematik und die Krimihandlung und sorgt mit etwas Humor und spannender Täterermittlung für ausgefüllte Lesezeit.