Die erste Hälfte ist grandios, die zweite passt nicht mehr zum Titel
Das SeehospitalFrida hat schon immer ihren Kopf durchgesetzt und daher ihrer Heimatinsel Amrum den Rücken zugekehrt. Sie studiert in Hamburg Medizin und verwirklicht so ihren großen Traum
Nur sträubend kehrt sie auf ...
Frida hat schon immer ihren Kopf durchgesetzt und daher ihrer Heimatinsel Amrum den Rücken zugekehrt. Sie studiert in Hamburg Medizin und verwirklicht so ihren großen Traum
Nur sträubend kehrt sie auf die Insel zurück, um ihren Großvater zu Grabe zu tragen.
Doch was wird nach seinem Tod aus dem kleinen Hospital auf Amrum , das er er für behandlungsbedürftige Kinder gestiftet hat ?
Frida könnte helfen, aber ihre Mutter will aus finanzieller Not das Krankenhaus schließen. Ihre Schwestern wollen und können Frida nicht zur Seite stehen und so kämpft sie allein auf weiter Flur einen Kampf, der ihr alles abverlangt und schließlich seinen Tribut fordert...
"Das Seehospital" entführt mich zu Beginn mit wunderschönen Landschaftsbildern nach Amrum und ich lerne nach du nach alle Beteiligten kennen. Mir imponiert vor allen Dingen Frida, die mit Herzblut und voller Kampfeslust für den Erhalt der Kinderklink einsteht.
Die Schicksale der Kleinen liegen ihr sehr am Herzen und so macht sie alles mobil, um das Hospital vor dem drohenden Aus zu retten.
Doch je mehr die Geschichte fortschreitet, desto mehr rückt das kleine Inselkrankenhaus in den Hintergrund und wird von einer Familienfehde verdrängt, die so infam ist, dass es schon fast dem Fass den Boden ausschlägt.
Die Ereignisse überlagen sich und ich bekomme kaum Luft vor so viel Leid und Elend. Eine Katastrophe jagt die nächste und ich werde Zeuge, wie Fridas Schwestern immer mehr im Sumpf der Lügen ihrer Mutter versinken und nicht mehr heraus finden.
Emily ist sogar so sehr verzweifelt, dass sie schließlich zum Schein einer Heirat mit einem reichen älteren Mann zustimmt, doch das soll ihr unrühmliches Ende bedeuten.
Aus Louise wird schließlich ein leichtes Mädchen im Varieté und diese Geschichte spielt sich so stark in den Vordergrund, dass das Schicksal der Kinder im Hospital über mehre hundert Seiten einfach in Vergessenheit gerät.
Lediglich in ein paar wenigen Zeilen zum Schluss wird auf die Rettung der kleinen Krankenanstalt hingewiesen und das finde ich, um ehrlich zu sein, nicht wirklich schön und am Thema vorbei geschrieben.
Gerade zu Beginn des Buches wurde so viel Herzblut in die Rettung der selbigen verwendet und dann verschwindet es in der Versenkung. In meine Augen wird hier das Thema verfehlt.
Aufgrund er starken Charaktere und ihrer wirklich fesselnden Einzelschicksale konnte mich das Buch dennoch begeistern und ich ziehe hier 1,5 Sternchen ab, da das kleine Hospital sträflich vernachlässigt wurde.
Ansonsten ein gelungener Roman, somit ,35 von 5 Sternchen