Profilbild von Pippilotta

Pippilotta

Lesejury Star
offline

Pippilotta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pippilotta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2018

Kommt leider nicht an die anderen Glattauers heran!

Die Wunderübung
0

Inhalt laut Klappentext:

Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt. Ein Paartherapeut soll helfen, doch der bekommt die beiden Streithähne einfach nicht in den Griff: Schließlich ...

Inhalt laut Klappentext:

Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt. Ein Paartherapeut soll helfen, doch der bekommt die beiden Streithähne einfach nicht in den Griff: Schließlich weiß Joana immer schon vorher, was ihr Ehemann sagen will – warum ihn also überhaupt zu Wort kommen lassen? Valentin straft Joana dafür mit Gefühlskälte, nimmt jeden Missstand als gegeben hin und sieht keinen Grund für Veränderung. Doch nicht nur das Paar hat Probleme – auch der Therapeut scheint in Schwierigkeiten zu stecken. Mitten in der Sitzung kommt es zum Eklat. Und plötzlich fangen alle an zu reden ...

Meine Bewertung:
Ich hatte im Zug einen Mann dieses Buch lesen sehen, der dabei regelmäßig laut zu lachen anfing, und da ich Glattauer sehr gerne lese, wollte ich das Buch auch haben. Zumal sich der Klappentext sehr vielversprechend anhörte. Den Inhalt trifft er auch sehr gut. Das Buch liest sich leicht, ich hab nicht mal einen Abend für das ganze Buch gebraucht. Glattauers Sprache ist wie gewohnt unnachahmbar genial, er beweist erneut sein Geschick, genau zu beobachten und Menschen pointiert, aber sehr lebensecht darzustellen. Dennoch kam das Buch für mich nicht an die ran, die ich vorher von Glattauer gelesen habe. Es war für mich relativ vorhersehbar, wie sich das ganze auflöst (ohne das ich hier zu viel dazu sagen möchte), und wirklich zum Lachen hat es mich auch nicht gebracht. Insgesamt war ich etwas enttäuscht von dem Buch, vor allem gemessen an den vorherigen des Autors.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Weihnachtsgeschichte mit Zuckerguss

Weihnachten in Briar Creek
0

Kara Hastings hat vor kurzem eine Cookie-Bäckerei in Briar Creek aufgemacht und steckt all ihre Leidenschaft in ihren Laden und ihre Kekse. Sie arbeitet hart, macht sich aber große Sorgen, ob sie es schafft, ...

Kara Hastings hat vor kurzem eine Cookie-Bäckerei in Briar Creek aufgemacht und steckt all ihre Leidenschaft in ihren Laden und ihre Kekse. Sie arbeitet hart, macht sich aber große Sorgen, ob sie es schafft, sich mit dem Laden zu halten. Der Sieg im alljährlichen Weihnachts-Deko-Wettbewerb käme ihr da gerade recht, um ihre Existenz zu sichern...
Nate Griffin ist erfolgreicher und wohlsituierter Unternehmensberater aus Boston. Aufgrund schlechter Erfahrungen in seiner Kindheit kann er Weihnachten nicht ausstehen. Etwas widerwillig kommt er für seinen ersten Urlaub nach 10 Jahren nach Briars Creek, um seine Tante Maggie zu besuchen. Und diese spannt ihn ein, um ebenfalls den Deko-Wettbewerb zu gewinnen...
Und so kommt es zu einem eifrigen Wettstreit, während dessen zwischen Nate und Kara heftig die Funken fliegen...

Die Geschichte ist aus wechselnden Perspektiven, vor allem aber denen von Kara und Nate geschrieben, so dass man einen Einblick in beider Seelenleben und Denken bekommen kann, was ich als sehr angenehm empfand, wenn es auch andererseits durchaus zur Vorhersehbarkeit der Geschichte beiträgt. Die Konflikte oder vielleicht besser Problematiken der beiden Hauptpersonen sind zwar grundsätzlich einleuchtend und ein Stück weit nachvollziehbar, in der Geschichte und in Ihrer Bedeutung wirken sie jedoch etwas hölzern und konstruiert, vor allem Nates "Traumatisierung" wirkt auf mich oft nicht nachvollziehbar. Davon abgesehen sind die Personen hervorragend dargestellt und reizend, man kann als Leser gut mit ihnen mitgehen und mitfiebern und der Schreibstil ist flüssig und gefällig, die Geschichte durchaus mitreißend. Der Ort und seine Dorfgemeinschaft haben durchaus Hang zum Kitsch, aber dadurch wird der Roman zur idealen Lektüre für die Vorweihnachtszeit. Wer eine Geschichte ohne große Überraschungen aber mit viel Herz sucht, der ist hier richtig und dem kann ich die Lektüre des Buches durchaus empfehlen, wer Spannung und Tiefgang sucht, der sollte lieber weiter suchen. Und ich glaube der Zauber der Geschichte kann sich in der Weihnachtswunderzeit im Advent deutlich besser entfalten als in der nachweihnachtlich-nüchternen Realität des Jahresbeginns.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Verwirrend- und entspannend

Tiefenentspannung zur Synchronisierung beider Gehirnhälften
0

Die verfügbare Info lautete:

Ruediger Dahlke
Tiefenentspannung zur Synchronisierung beider Gehirnhälften
Heilmeditationen
Die erfolgreichen Heilmeditationen als zeitlich limitierte Sonderausgabe

Geführte ...

Die verfügbare Info lautete:

Ruediger Dahlke
Tiefenentspannung zur Synchronisierung beider Gehirnhälften
Heilmeditationen
Die erfolgreichen Heilmeditationen als zeitlich limitierte Sonderausgabe

Geführte Meditationen mit Musikuntermalung

Das Ziel dieser Entspannungsmeditationen ist, sich von Vergangenheit und Zukunft zu lösen und ganz den gegenwärtigen Augenblick zu leben. Das wird erreicht, wenn linke und rechte Gehirnhälfte in Einklang kommen.

Uns westlichen Menschen, die wir fast ausnahmslos die linke, logisch denkende Gehirnhälfte betonen, fällt das Loslassen von deren Ansprüchen besonders schwer. Auf der CD wird sie deshalb absichtlich und gezielt verwirrt, während die meist vernachlässigte rechte, archetypisch weibliche Seite durch entsprechend gefühlsbetonte Sprache und Musik Unterstützung erfährt. Dies führt zu einem Zustand der Tiefenentspannung, der sich mit jeder Wiederholung vertieft. Entspannung und die eigene Heilkraft können sich so gegenseitig befruchten und verstärken.

1 CD, Laufzeit ca. 1 Std. 3 min.

Meine Bewertung/Meinung:

Mich hat das ansprechende Cover auf das Produkt aufmerksam gemacht. Und die Idee, dass die linke Gehrinhälfte bewusst verwirrt werden soll, fand ich spannend und wollte wissen, wie das funktioniert. Deshalb habe ich mich zum Kauf entschieden.
Auf der CD befinden sich 2 geführte Meditationen von jeweils ca. einer halben Stunde Länge. Los geht's ohne große Erklärung oder Einführung, was ich etwas schade fand, ich glaube, das hätte mir geholfen, so ist man gleich in medias res. Die Stimme des Sprechers finde ich insgesamt sehr angenehm, allerdings wirkt es, als wären es 2 Stimmen aus unterschiedlichen Richtungen, die recht unkoordiniert nebeneinander sprechen (also nicht zeitgleich natürlich). Das hat mich anfangs sehr irritiert, aber vielleicht ist genau das ja das Prinzip die linke Hirnhälfte zu verwirren. Untermalt ist das ganze von dezenter Entspannungsmusik und im Verlauf sind immer kleine Imaginationen eingebaut, in der 2. Übung deutlicher als in der anderen. Normal habe ich keine Probleme mit Imaginationen, aber hier, vor allem in der ersten Übung, fällt es mir relativ schwer. Nichts desto trotz komm ich hervorragend in einen entspannten Zustand und das ist ja letztendlich das Entscheidende.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich den Kauf nicht bereut habe, ich hätte mir mehr Einführung gewünscht, habe aber insgesamt den Eindruck, mit den beiden Übungen gut entspannen zu können und bin gespannt auf den langfristigen Effekt!

Veröffentlicht am 02.09.2017

Durch die Höhen und Tiefen der Psychoanalyse

Die rote Couch
0

Der Klappentext verrät folgendes:

Ernest Lash, ein junger Psychoanalytiker aus San Francisco, glaubt an die Wirksamkeit seines Tuns, ist aber andererseits davon überzeugt, daß die klassischen Therapien ...

Der Klappentext verrät folgendes:

Ernest Lash, ein junger Psychoanalytiker aus San Francisco, glaubt an die Wirksamkeit seines Tuns, ist aber andererseits davon überzeugt, daß die klassischen Therapien dringend einer Erneuerung bedürfen. Eines Tages beauftragt ihn die Ethikkommission seines Fachbereichs mit der Untersuchung eines prekären Falls: Er soll die Arbeitsweise eines älteren, sehr berühmten Kollegen namens Seymour Trotter überprüfen, der angeklagt ist, ein Verhältnis mit einer vierzig Jahre jüngeren Patientin gehabt zu haben. Trotter beharrt darauf, daß Sex das einzige Mittel gewesen sei, um die junge Frau vor ihrem selbstzerstörerischen Verhalten zu retten. Zunächst ist Ernest entrüstet. Doch je mehr er sich mit der Sache beschäftigt, desto mehr fasziniert ihn die Idee, jedem Patienten bzw. jeder Patientin eine fallspezifische Behandlung zuteil werden zu lassen.

Der Autor Irvin David Yalom ist amerikanischer Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Psychiater und Schriftsteller, ist emeritierter Professor für Psychiatrie an der Universität Stanford und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Bücher und Romane (Quelle Wikipedia).

Meine Bewertung:

Ich hatte mit großem Vergnügen "Und Nietzsche weinte" gelesen und war deshalb ganz gespannt auf "Die rote Couch". Zunächst wird im Rückblick die "Affäre" Seymour Trotter dargestellt und Ernest Lashs Umgang damit erzählt, die mich recht gefangen genommen hat. Dann kam aber ein für mich etwas schwer nachvollziehbarer Bruch. Im Folgenden werden mehrere Handlungsstränge erzählt und miteinander verwoben. Vorrangig geht es um Ernest Lash, seinen Patientien Justin und dessen Frau sowie Ernests Supervisor Marshal Streider sowie um die Ethik in der Therapie. Justin ist seit 5 Jahren in Therapie bei Ernest und möchte sich aus seiner verfahrenen Ehe befreien, hat es aber bisher nie geschafft. Und plötzlich rafft er sich zuliebe seiner Geliebten doch dazu auf. Ernest zweifelt, warum es ihm nicht gelungen ist, ihn dazu zu bringen, sondern seiner jungen Geliebten. Er arbeitet daran mit seinem Supervisor, sie kommen aber nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Und Ernest erarbeitet für sich eine neue Methode in der Therapie, nämlich absolute Ehrlichkeit und gegenseitige Beziehung, sprich, er öffnet sich den Patienten auch. Er möchte diese Methode an seinem nächsten Patienten ausprobieren. Und die ist just Justins Ehefrau Carol(yn), die sich an ihm rächen will, weil sie ihm die Schuld daran gibt, dass Justin sie verlassen hat. Sie will ihn dazu bringen mit ihr zu schlafen und damit gegen seinen Kodex zu verstoßen und ihn so zu ruinieren. Das ist so der Haupthandlungsstrang, daneben spielen eine Kollegin von Carol und deren Mann eine Rolle im Therapiereigen und es gibt eine erneute ethische Entscheidung, die die Akademie der Psychoanalyse treffen muss, bei der sich Marshal Streider wiederum sehr engagiert. Gegen Ende des Buches bekommt auch der noch eine große Rolle, über die ich hier jedoch nicht zu viel verraten möchte, sonst ist es langweilig zu lesen.

Die verschiedenen Kapitel (die oft zu lang für meinen Geschmack sind) werden aus der Perspektive der jeweiligen Hauptperson erzählt, so dass man sehr mitgehen und -denken kann. Die Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet, Yalom beweist sich hier als -wohl durch seine therapeutische Erfahrung geschult- sehr genauer Beobachter. Er verknüpft geschickt fachlich-inhaltliches der Psychoanalyse mit Fiktion.

Den Beginn um Seymour Trotter habe ich mit Faszination gelesen. Und auch die Darstellung von Justins Therapie und Carols Racheplan. Im weiteren Verlauf hat das Buch dann etwas Längen und ich war zwischendurch versucht, es sogar wegzulegen. Es kann sich dabei aber auch um eine heftige Gegenübertragung meinserseits bezüglich Marshal Streiider halten, der streckenweise sehr überheblich, arrogant und selbstgerecht rüberkommt und dadurch phasenweise unerträglich unsympathisch wirkt. Gegen Ende nimmt die Handlung wieder deutlich an Fahrt auf und es wird wieder spannender, auch wenn die Auflösung der über hunderte von Seiten dargestellten Problematiken dann für meinen Geschmack etwas rasch geht...

Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, vor allem wenn man sich für das Thema Psychoanalyse interessiert, als Lektüre für den Sommerurlaub fand ich es jedoch nicht ideal. Und wie gesagt, mittendrin war ich versucht, es wegzulegen. Im Nachhinein bin ich froh, es fertig gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Locker-flockiges Lesevergnügen für den Urlaub

Elche im Apfelbaum
0

"Elche im Apfelbaum" erzählt die Geschichte von Liv, einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern, die mit ihrem zunehmend dementen Vater in einem kleine Ort an der schwedischen Ostseeküste lebt, und dem ...

"Elche im Apfelbaum" erzählt die Geschichte von Liv, einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern, die mit ihrem zunehmend dementen Vater in einem kleine Ort an der schwedischen Ostseeküste lebt, und dem Schriftsteller Björn, der seit seiner Scheidung eine Schreibblockade hat und als Schürzenjäger und Säufer Schlagzeilen macht. Björn muss seine Agentin in ihr Heimatdorf, besagtem Ort, wo Liv mit ihrer Familie lebt, begleiten, auf der Fahrt dorthin, fährt er jedoch Liv, die gerade den Hund Gassi führt, über den Haufen, so dass diese für längere Zeit ins Krankenhaus muss. Björn wird von seiner Agentin verpflichtet, sich in der Zeit um Livs Kinder zu kümmern.

Die Geschichte beginnt mit einem ziemlich melodramatischen Epilog, in dem wir Liv kennenlernen und Livs Ehemann bei einem Autounfall ums Leben kommt. Danach erfolgt ein Zeitsprung von 3 Jahren. In den folgenden Kapiteln wird nun wechselweise aus Perspektive von Björn und Liv (jeweils jedoch durch einen personalen Erzähler) die Geschichte dargestellt. Der Ausgang der Geschichte ist relativ schnell klar und auch größere Überraschungen bleiben aus. Aber die Charaktere sind sehr sympathisch, man kann sich mit ihnen identifizieren, möchte ihnen manchmal helfend die Hand reichen, damit sie ihre "Verblendung" erkennen. Als das Happy End schon erreicht scheint, kommt es nochmal zu einer (jedoch vorhersehbaren) Komplikation und für meinen Geschmack löst es sich dann zuletzt zu schnell auf.

Insgesamt muss ich sagen, habe ich das Buch gerne gelesen und hatte viel Freude daran, ein Lieblingsbuch wird es jedoch nicht. Für mich war es ideal als Lektüre für den Sommerurlaub, man kann eintauchen in ein mittsommer-helles, idyllisches Schweden und weiß, am Ende wird alles gut. Eine Menge schwedischer Rezepte werden zwischen einigen Kapiteln als Zugabe auch noch mitgeliefert.