Gelungener Auftakt mit einer interessanten Protagonistin
„Eisenberg“ ist der erste Kriminalroman der neuen Reihe um die Anwältin Dr. Rachel Eisenberg von Andreas Föhr, dem Autor der Kriminalreihe um das Ermittlerduo Wallner & Kreuthner.
Rachel Eisenberg ist ...
„Eisenberg“ ist der erste Kriminalroman der neuen Reihe um die Anwältin Dr. Rachel Eisenberg von Andreas Föhr, dem Autor der Kriminalreihe um das Ermittlerduo Wallner & Kreuthner.
Rachel Eisenberg ist erfolgreiche Fachanwältin für Strafrecht und schlittert in diesem Roman in eine Mordanklage gegen einen Obdachlosen, Heiko Gerlach, einem ehemaligen Professor für theoretische Physik und Rachels einstigem Geliebten. Eine junge Frau wurde ermordet und ihre Hände rechts und links am Kopf festgenagelt, auf der Leiche befindet sich die DNA des Angeklagten. Doch ist er wirklich der Mörder? Rachel glaubt nicht daran und als Gerlachs Alibi platzt und eine junge Zeugin verschwindet, beginnt sie selbst zu ermitteln. So kommt sie nach und nach hinter eine Geschichte, welche mit einem Blutracheschwur in Albanien begann und mit einer weiteren jungen und verschwundenen Frau zusammenhängt.
Der Roman beginnt mit einem erzählerischen Kniff: Im Prolog wird sowohl ein Blick auf das offensichtlich dramatische Ende geworfen, als auch ein Rückblick auf Situationen vor einigen Wochen und Monaten, sodass man als Leser bereits einen groben Eindruck über den zeitlichen Rahmen, die Geschehnisse und die beteiligten Personen erhält. Anschließend wird sowohl die Geschichte anhand von Rachel, als auch die der verschwundenen Frau in der Vergangenheit verfolgt, wodurch sich das Gesamtbild erst Stück für Stück ergibt.
Die Erzählung überzeugt auf knapp 500 Seiten vor allem durch die gelungene Mischung aus dem Fall selbst, der privaten Situation von Rachel und der Gerichtsverhandlung. Letztere wirkt nie gekünstelt, sondern sehr realitätsnah beschrieben. Alles wirkt zusammen und vermischt sich immer mehr, sodass die Spannung, nicht nur durch den Ausblick des Prologs, immer aufrecht erhalten bleibt.
Das Buch endet abgeschlossen, aber mit einem offenen Rätsel über Rachel, sodass einer Reihe über die sympathische Anwältin nichts im Wege steht.
Insgesamt hat mir der Roman viel Freude bereitet, mich gefesselt, aber auch immer mal wieder zum Lachen gebracht, sodass ich jetzt schon auf den nächsten Fall gespannt bin.