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Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Apokalypse ist jetzt...

The Stand - Das letzte Gefecht
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Was würdest du tun, wenn alle um dich herum sterben, und zwar an einer ganz normalen Grippe? Deine Freunde, deine Nachbarn, deine Familie, selbst deine Haustiere. Was würdest du tun, wenn du der einzige ...

Was würdest du tun, wenn alle um dich herum sterben, und zwar an einer ganz normalen Grippe? Deine Freunde, deine Nachbarn, deine Familie, selbst deine Haustiere. Was würdest du tun, wenn du der einzige Mensch auf Erden wärst, aber Träume hast von einer teuflischen und einer göttlichen Gestalt?
Dieser Frage müssen sich die Überlebenden einer solchen Katastrophe stellen. Nachdem "Doktor Trips" einen Großteil der Bevölkerung ausgelöscht hat, sammeln sich die Überlebenden in zwei Lagern. Auf der einen Seite stehen die Menschen, die von einer schwarzen Frau geträumt haben, und auf der anderen stehen die Menschen, die von einem Mann geträumt haben. Doch der Mann ist nicht nur ein Mann, er ist das wahrhaft Böse, er ist die Ausgeburt der Hölle und er möchte beenden, was er begonnen hat...

Von diesem Buch hört man ja immer wieder, dass er Stephen Kings Meisterwerk sei, deshalb bin ich mit einem gewissen Anspruch an das Lesen herangegangen. Leider habe ich wieder das Gänsehaut-Gefühl vermisst, dass man beim Lesen von Stephen King erwartet. Das Buch ist nicht wirklich gruselig. Trotzdem ist es packend geschrieben, man möchte unbedingt wissen, wie alles weitergeht. Und die Vorstellung eines solchen End-Zeit-Szenarios hat mich wirklich beschäftigt! Trotz der 1200 Seiten war ich sehr schnell beim Lesen, weil man wissen möchte, wie alles ausgeht. Leider war mir dann am Ende der Show-Down etwas zu kurz, ich hätte einen etwas größeren "Kampf" erwartet.
Trotzdem: Wirklich fesselnde Geschichte, wenn auch leider nicht gruselig. Und als Stephen Kings Meisterwerk würde ich es jetzt doch auch nicht bezeichnen...

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das Thema geht unter die Haut - wird aber mit zu vielen Längen erzählt

Narbenkind
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Der Fall um die grausam ermordeten Jungen ist eigentlich abgeschlossen, doch sie lassen Jeanette Kihlberg einfach nicht los und so ermittelt sie heimlich weiter in den Fällen. Gleichzeitig wird ein ranghoher ...

Der Fall um die grausam ermordeten Jungen ist eigentlich abgeschlossen, doch sie lassen Jeanette Kihlberg einfach nicht los und so ermittelt sie heimlich weiter in den Fällen. Gleichzeitig wird ein ranghoher Geschäftsmann ermordet aufgefunden - und weitere bestialische Morde folgen...

Ich fand schon den ersten Band der Reihe nicht sehr gelungen, leider setzt sich das hier fort. Der Schreibstil ist wahnsinnig emotionslos und fast dokumentarisch, sehr sehr nüchtern und knapp. Einerseits unterstreicht das den grausamen Inhalt und macht ihn irgendwie noch grausamer, denn die Handlung konzentriert sich immer mehr auf Kindesmissbrauch. Vielleicht stößt einem der Schreibstil deshalb so auf, weil von diesen grausamen Misshandlungen so nüchtern berichtet wird... Ob beabsichtigt oder nicht, es hat mir nicht gefallen.

Jeanette Kihlberg, die ich schon im ersten Teil furchtbar fand, entwickelt sich auch in diesem Teil nicht zum positiven.Nach wie vor sind ihre Handlungen zum Teil völlig unnachvollziehbar und wie sie mit ihrem Privatleben umgeht, kann ich einfach nicht verstehen. Dabei ist sie eigentlich nur am Jammern, dass alles in die Brüche geht, gibt aber selber ihr bestes, dass genau das auch passiert. Der Umgang mit ihrem traumatisierten Sohn ist mir ein wahrer Graus...

Demgegenüber steht Sofia Zetterlund, die immernoch ein extrem faszinierender Charakter ist und das Buch rettet!!! Sie weiß inzwischen über ihre Krankheit Bescheid und versucht, sie in den Griff zu bekommen, was ihr scheinbar nur schwer gelingt. Und hier gelingt den beiden Autoren auch ein Verwirrspiel für den Leser, das meiner Meinung nach das Buch rettet. Denn abgesehen von all den öden Beschreibungen der schwedischen Straßen und all der langatmigen Passagen, in denen nichts passiert, herrscht immer wieder eine Spannung und man möchte unbedingt wissen, was Sofia und Victoria Bergmann denn nun mit der ganzen Sache zu tun haben und wie sich alles auflösen wird!!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Nicht schlecht, aber überschätzt

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Ana ist 21, fast fertig mit ihrem Studium und trifft durch Zufall Christain Grey, der sie sofort fasziniert. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Beziehung - die allerdings dominiert wird von Christians ...

Ana ist 21, fast fertig mit ihrem Studium und trifft durch Zufall Christain Grey, der sie sofort fasziniert. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Beziehung - die allerdings dominiert wird von Christians Vorliebe für BDSM...

Ich habe mich an diesen Hype gewagt, weil ich wissen wollte, ob er berechtigt ist. Ich muss sagen, dass ich schon verstehen kann, was für einen besonderen Reiz die Menschen in diesem Buch sehen: Hier wird einfach völlig offen über Sexualität gesprochen, und dabei geht es nicht um Blümchensex. Allerdings wir dies meiner Meinung nach recht undifferenziert getan! Ana ist wahnsinnig unreif und naiv. Vor Christian hatte sie keinen anderen Mann und somit ist sie - völlig zu Recht - mit dieser fordenden Beziegung sehr überfordert. Doch Christian lässt sie einfach nicht in Ruhe und so lässt sie sich auf alles ein. Motiviert wird das ganze durch die starken Gefühle, die Ana Christian gegenüber empfindet. Trotzdem fragt man sich, wieso sie das alles geschehen lässt. Man schwankt zwischen Sympathie, Mitleid und Abscheu gegenüber Christian und findet seine Welt gleichzeitig überaus faszinierend - wobei eine nicht unwesentliche Rolle spielt, dass er unermesslich reich zu sein scheint, mit seinen jugendlichen 27 Jahren. Nun ja, wie gesagt, ich bin hier recht zwiegespalten: Einerseits fühlt man die Liebe, die Ana Christian entgegenbringt, man kann ihre Faszination für diese Welt verstehen und natürlich seufzt frau bei all den romantischen Dingen, die die beinden miteinander erleben. Doch dass diese Beziehung mehr als ungesund ist, Ana sehr naiv und Christian irgendwie ein konstruierter Charakter lässt sich nicht leugnen. Fraglich finde ich auch die Schildung der BDSM-Szenen. Ich würde zusammenfassen, dass dieser Roman ein netter und irgendwie faszinierender Zeitvertreib ist und immerhin der Versuch, sich über Sexualität zu unterhalten und seine Vorlieben beim Namen zu nennen. Gleichzeitig ist er aber gekennzeichnet durch zwei nicht ganz realistisch wirkende Charaktere und einen recht platten Schreibstil (man denke nur an die immerzu klatschende innere Göttin Anas, ihr ständigs Herumgekaue auf ihren Lippen oder ihre immerzu sich verfärbende Gesichtsfarbe).

Veröffentlicht am 11.06.2018

Solider Krimi mit tollem Thema

Blinde Vögel
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Die User einer Facebook-Gruppe mit dem Namen "Lyrik lebt" scheinen nach und nach auf tragische Weise ums Leben zu kommen. Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sind sich sicher, dass es sich hierbei nicht ...

Die User einer Facebook-Gruppe mit dem Namen "Lyrik lebt" scheinen nach und nach auf tragische Weise ums Leben zu kommen. Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sind sich sicher, dass es sich hierbei nicht nur um eine Reihe von Selbstmorden handelt, sondern dass mehr hinter den Tofesfällen stecken muss. Also meldet sich Beatrice unter falscher Identität selbst als Mitglied der Gruppe an, um undercover herauszufinden, was wirklich in der Gruppe geschieht...

Es handelt sich bei dem Buch um den zweiten Teil der Reihe um das Ermittler-Duo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. An den ersten Teil knüpft das Buch ziemlich stark an und verweist inhaltlich auch immer wieder darauf, wieso es sich hier wirklich empfiehlt, den ersten Band gelesen zu haben.

Ich würde dem Buch aber die Bezeichnung "Thriller" eher absprechen und stattdessen die Bezeichnung "Krimi" wählen. Es wird zwar ein hohes Maß an Spannung aufgebaut und man möchte unbedingt wissen, wie sich alles auflösen wird, aber ich finde, es geht letztendlich doch mehr darum, den Mörder zu finden wie in einem klassischen Krimi. Der gewohnte Thrill, der meiner Meinung nach einen Thriller auszeichnet, bleibt aus.

Das Kernthema Lyrik finde ich sehr schön aufgearbeitet, es wurden einige sehr sehr schöne Gedichte ausgewählt und verarbeitet. Wirklich toll gelungen, selbst für Leute, die nicht unbedingt große Lyrik-Fans sind. Die Plattform Facebook finde ich auch eine gute Wahl, zumal die Kommentare der User auch sehr an das echte Facebook erinnern und auch die Stimmung, die auf Facebook herrscht, wird gut eingefangen. Meiner Meinung nach gibt es zwar den ein oder anderen Logikfehler, das stört aber nicht weiter.

Die Auflösung war dann doch recht überraschend, in eine solche Richtung hätte ich niemals gedacht während des Lesens. Ich fand es dann auch ehrlich gesagt etwas verzwungen, eine solche Geschichte als Auflösung zu wählen...

Die beiden Protagonisten Bea und Florin sind, wie im ersten Band auch, sehr sympatische, plastische und anschauliche Figuren, die einen mitnehmen in die Welt der Polizeiarbeit. Was in der Reihe toll veranschaulicht wird, ist der Spagat zwischen einem Privatleben und dem Beruf. Dass sich die beiden langsam näher kommen, finde ich auch sehr nett.

Alles in allem ein solider Krimi mit ansprechendem Kernthema, tollem Ermittlerpaar. Kein Thriller, trotzdem spannend. Leider etwas weit hergeholte Auflösung.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Was würde passieren, wenn es nur noch Männer auf der Erde gäbe...!?

Sleeping Beauties
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Ein Tag wie jeder andere im beschaulichen Dooling, die Einwohner gehen ihrer Arbeit nach und leben ihr Leben. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die nicht nur wunderschön ist, sondern auch noch Dinge ...

Ein Tag wie jeder andere im beschaulichen Dooling, die Einwohner gehen ihrer Arbeit nach und leben ihr Leben. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die nicht nur wunderschön ist, sondern auch noch Dinge weiß, die niemand sonst weiß. Hat ihr Auftauchen etwas damit zu tun, dass alle Frauen in einen dichten Kokon gehüllt werden, wenn sie einschlafen? Und dass sie zu mordenden Bestien werden, wenn man versucht sie aufzuwecken? Und was passiert mit einer Welt, in der nur Männer leben? Dolling wird es nur allzu bald erfahren...

Das Gemeinschaftswerk von Stephen King und seinem Sohn Owen wurde schon seit seiner Erscheinung hoch gelobt. Tatsächlich fällt einem der Einstieg sehr leicht, der Lesefluss stellt sich schnell ein. Zwar verliert man recht schnell den Überblick über die Figuren, das ist aber nicht weiter schlimm, da man sie Hauptfiguren gut im Blick behalten kann. Außerdem findet sich zu Beginn eine Art Übersicht über die Figuren, die ein klein wenig Überblick geben. An vielen Stellen scheint der Schreibstil von King durch, den seine Leser kennen und lieben, aber es ist doch deutlich, dass es kein Werk ist, das er allein geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist es an vielen Stellen seichter, als man es von einem King gewohnt ist.

Die Idee hinter dem Buch reiht sich wundervoll in den momentanen Trend ein, Dystopien zu schreiben, die durch die Genderfrage geprägt sind. Trotzdem ist die Idee gut und spannend umgesetzt und bleibt fast bis zuletzt spannend. Die Figuren wirken plastisch und greifbar und man entwickelt Antipathien und Sympathien, was bei einem so vielseitigen Werk meiner Meinung nach sehr wichtig ist - ohne Lieblinge und Bösewichte wäre es ja langweilig.

Was mich gestört hat, war, dass die Story nicht richtig in Fluss kommt. Erst ganz langsam schlafen die Frauen ein und auch dann tröpfelt die Handlung oft nur vor sich hin. Auch das Ende hätte man sehr viel furioser gestalten können, das kommt dann doch sehr platt und recht ereignislos daher.

Als Fazit bin ich der Meinung, dass es sich hierbei um ein spannendes Buch mit interessantem und lesenswertem Thema handelt, dieses jedoch teilweise etwas zu wenig furios umgesetzt wurde. Teilweise fehlt mir einfach die Spannung, vor allem gegen Ende.