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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein schicksalsumwobener Roman, der von starken Gefühlen, missbrauchtem Vertrauen und vielen Missverständnissen geprägt ist

Die Mitternachtsschwestern
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Das Leben der drei jugendlichen Schwestern Faith, Hope und Charity verläuft völlig unbeschwert, bis ein Unfalltod alles verändert. In einer Nacht, die niemand in dem kleinen englischen Städtchen Busby-on-Sea ...

Das Leben der drei jugendlichen Schwestern Faith, Hope und Charity verläuft völlig unbeschwert, bis ein Unfalltod alles verändert. In einer Nacht, die niemand in dem kleinen englischen Städtchen Busby-on-Sea je vergessen wird, stirbt Faith am Straßenrand, während Charitys Jugendliebe Niall angeklagt wird, sie mit dem Auto getötet zu haben. Vierzig Jahre danach erhält Charitys Tochter Willow eine Einladung von Niall, der inzwischen als Unterwasserfotograf sehr erfolgreich ist. Doch kaum hat sie seine Ausstellung besucht, flammen in ihr Zweifel auf, ob die Beziehung zwischen ihm und ihrer Mutter je beendet worden ist. Denn seine Bilder sprechen eine andere Sprache, und da Willow ihre bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommene Mutter nicht mehr fragen kann, beginnt sie selbst die Vergangenheit neu aufzurollen.


"Die Mitternachtsschwestern" ist ein kurzweiliger Roman, der unzählige Lügen und Geheimnisse in sich birgt und eine Liebe, die dem Schicksal zum Opfer fällt. Dabei spielen vor allem tiefe Gefühle eine große Rolle und Menschen, die getäuscht und belogen werden. Und mitten unter ihnen gibt es eine junge Frau, die wissen möchte, ob die ihr zugetragene Familiengeschichte der Wahrheit entspricht. Doch bevor sie das ganze Ausmaß einer arglistigen Täuschung erkennt, lernt sie wundervolle Menschen kennen, die ihr auf dem Weg in die Vergangenheit hilfreich zur Seite stehen und bereist Orte in der ganzen Welt, deren besondere Faszination die unter Wasser befindlichen Wälder sind. Das alles wird von Tracy Buchanan mit einem guten Gespür für menschliche Verhaltensweisen und der Fähigkeit erzählt, die Schönheit der beschriebenen Landschaften dem Leser bildlich nahezubringen.

Verschiede Zeitebenen und unterschiedliche Handlungsorte wechseln sich miteinander ab und sorgen dafür, dass der Leser ganz allmählich in das Leben der beiden Hauptfiguren eintaucht, aus deren Perspektiven heraus die Handlung erzählt worden ist. Da ist zum einen die junge Taucherin Willow, die seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Hope groß geworden ist und während eines Tauchgangs zum gesunkenen Kreuzfahrtschiff ihres Vaters auf ein merkwürdiges Schmuckstück stößt. Zum anderen lernt er ihre Mutter Chartity kennen, die nach einer verhängnisvollen Begebenheit in ihrer Jugend mit zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen hat und nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Zwei Frauen, die in ihren Handlungsweisen nachvollziehbar beschrieben worden sind und durch ihre immer wieder aufkommenden Zweifel und dem Mut das Schicksal zu bezwingen wunderbar lebendig in Erscheinung treten.

Fazit:
"Die Mitternachtsschwester" ist ein schicksalsumwobener Roman, der von starken Gefühlen, missbrauchtem Vertrauen und vielen Missverständnissen geprägt ist und trotz seines an manchen Stellen bedächtigen Verlaufs gut unterhält.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Ein atmosphärischer und emotional bewegender Thriller

Kalte Sonne
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Sechs Jahre ist es her, seit Maja Lundgrens Mann Erik ohne Vorwarnung ins Wasser ging. Seit dem lebt die Mediendesignerin mit ihrer kleinen Tochter Emma allein und hat es nach einer langen Zeit der Trauer ...

Sechs Jahre ist es her, seit Maja Lundgrens Mann Erik ohne Vorwarnung ins Wasser ging. Seit dem lebt die Mediendesignerin mit ihrer kleinen Tochter Emma allein und hat es nach einer langen Zeit der Trauer endlich geschafft, mit dem Verlust fertig zu werden. Doch kaum ist sie bereit, einen Neuanfang zu wagen, geschieht etwas, das ihr Leben völlig durcheinanderbringt. Erik, dessen Leiche mittels eines DNA-Abgleiches identifiziert worden ist, taucht während einer Berichterstattung im Fernsehen hinter einem Reporter auf und Maja ist sich sicher, dass sie keiner Täuschung erlegen ist. Trotz enormer Bedenken geht sie dem nach und stößt dabei auf merkwürdige Dinge in der Vergangenheit, die nicht zu erklären sind.

"Kalte Sonne" ist der erste Thriller, den Sven Koch nach seiner erfolgreichen Dünen-Krimis mit dem Ermittler-Duo Tjark Wolf und Femke Folkmer geschrieben hat. Wie gewohnt siedelt er seine Handlung nah am Wasser an. Nur, dass die verhängnisvollen Ereignisse rund um den frühen Tod des Immobilienmaklers Erik Lundgren nicht an der friesischen Küste spielen, sondern im dänischen Jütland, wo in jedem Jahr gigantische Vogelschwärme über den Himmel ziehen. Eine Kulisse, die durch ihre auf wundersame Weise verdunkelte Sonne mystische Züge annimmt und wunderbar für einen düsteren Thriller geeignet ist.

Sven Koch versteht es eine Geschichte zu ersinnen, die voller unerklärlicher Begebenheiten, quälender Fragen und trügerischer Vermutungen ist. Aber auch die menschlichen Verhaltensweisen sind ihm nicht fremd. Und so erlebt der Leser eine junge Frau, die bereits zwei geliebte Menschen verloren hat und mit ihren Ängsten nur schwer umgehen kann. Aber nicht nur sie sorgt dafür, das der geschickt erdachte Plot vor allem auf gefühlsmäßiger Ebene zu fesseln weiß. Sondern auch das seltsame Verhalten eines Nachbarn, der mit einem Fernglas ausgestattet als Hobbyornithologe durch die Gegend streift oder die Schilderungen eines grauenvollen Anschlags, der vielen Menschen das Leben kostet.

Fazit:
"Kalte Sonne" ist ein atmosphärischer und emotional bewegender Thriller, der trotz einiger Schwächen im Spannungsverlauf zu packen versteht und neben menschlichen Verfehlungen auch verbrecherische Machenschaften ans Tageslicht zerrt.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Eine rätselhafte Mordermittlung vor faszinierender Kulisse

Das Knochenritual
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Ruud Pujasumarta hat schon einige entsetzliche Verbrechen gesehen. Doch das, was der Erste Inspektur der indischen Nationalpolizei diesmal vor sich sieht, erschreckt und verwirrt ihn zugleich. Eine Chinesin ...

Ruud Pujasumarta hat schon einige entsetzliche Verbrechen gesehen. Doch das, was der Erste Inspektur der indischen Nationalpolizei diesmal vor sich sieht, erschreckt und verwirrt ihn zugleich. Eine Chinesin mittleren Alters wurde in ihrem kärglichen Heim ans Bett gefesselt und erstickt. Und während ihre linke Hand abgeschlagen worden ist, hat der Mörder einen Mah-Jongg-Stein tief in ihre wunde Kehle gesteckt. Allerdings bleibt sie nicht die Einzige, die auf so grausame Weise stirbt. Denn kurz darauf wird eine weitere Frauenleiche in einem Müllcontainer entdeckt, die genau wie die Chinesin in den Slums verstümmelt und mit einem Mah-Jongg-Stein versehen worden ist. Aber erst als an einem weiteren Tatort ein Fotoalbum auftaucht, kommt Bewegung in die Ermittlungen und Ruud erkennt, dass die Mordserie mit vergangenem Unrecht zusammenhängt.

"Das Knochenritual" ist der erste Teil einer Thrillerserie, die im zeitgenössischen Jakarta spielt, wo Inspektur Ruud Pujasumarta vielfältigen Mordermittlungen nachgeht. Von einem Autor geschrieben, dessen Familie verschiedene Kulturen vereint, versteht es die Geschichte eines vergangenen Unrechts deren Gegensätze im Rahmen einer spannenden Mordermittlung darzustellen. Allerdings fällt es anfänglich schwer, die oftmals verwendeten und dem deutschen Leser unbekannten Begrifflichkeiten einzuordnen, was sich aber im Verlauf der Handlung legt. Dafür aber überzeugen die vielfältig dargestellten Figuren, die eine mehr oder weniger große Rolle in dem verhängnisvollen Geschehen spielen und neben einer unnachahmlichen Atmosphäre, auch der wendungsreich erdachte Fall.

Gleich zu Beginn des Buches lernt der Leser die in Indonesien aufgewachsene und in den Niederlanden wohnende Imke Snijder und ihre exentrische Tante Erica kennen, die ein Porträt des indonesischen Präsidenten anfertigen soll. Ein interessantes Gespann, das auch schon bald auf Inspektur Ruud trifft, den Imke aus ihrer Kindheit kennt. Und während dieser von seiner Frau verlassen wurde und nun den gut gemeinten Besuchen seiner Schwiegermutter ausgesetzt ist, schleppt Erica Berge von Süßigkeiten mit sich herum und verleiht dem oftmals düsteren Geschehen ein wenig Humor. Darüber hinaus kommt der Bruder des Mörders zu Wort, der Einblicke in dessen Taten gewährt und gleichzeitig einige Hinweise darüber gibt, wer er ist.

Fazit:
Ein rätselhafter Fall, der mit einem dunklen Familiengeheimnis einhergeht und einem Setting, das von der faszinierenden Kultur Indonesiens geprägt wird. Und obwohl Inspektur Ruud selbst nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, sind die Erwartungen auf weitere spannende Ermittlungen mit ihm hoch.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Ein unterhaltsamer Psychothriller, der vor allem von seiner beklemmenden Atmosphäre lebt

Was in heller Nacht geschah
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Die deutsche Bestsellerautorin Judith Wagner kehrt nach erfolgreicher Veröffentlichung ihres neuesten Romans auf die norwegischen Lofoten zurück. Dorthin, wo die Handlung ihres Wirtschaftskrimis spielt. ...

Die deutsche Bestsellerautorin Judith Wagner kehrt nach erfolgreicher Veröffentlichung ihres neuesten Romans auf die norwegischen Lofoten zurück. Dorthin, wo die Handlung ihres Wirtschaftskrimis spielt. Denn obwohl ihr Buchprojekt längstbeendet ist, lässt sie dessen Handlung einfach nicht los. Doch kaum ist die Autorin auf der kargen Inselgruppe angekommen, vermischen sich Fiktion und Realität. Und plötzlich findet sich Judith in erschreckend realen Szenen ihres Krimis wieder und begegnet sogar der Hauptfigur. Nur, dass der Mann, dessen Erscheinen ihr Angst einjagt nicht Einar Thorsen heißt, sondern Rune Kristensen und enorm wütend über Judiths Veröffentlichung ist.

"Was in heller Nacht geschah" ist nach "Wenn du mich tötest" der zweite Psychothriller, den die deutsche Autorin Karen Winter veröffentlicht hat. Mit einer undurchsichtigen Handlung und mystischen Elementen gelingt es ihr eine unterschwellige Spannung aufzubauen, die von unerklärbaren Ereignissen und starken Gefühlen getragen ist. So steht ihre Hauptfigur Judith Wagner vor einem Grabstein, den es gar nicht geben kann, rettet ein Kind, das bereits in ihrem Roman in Gefahr geraten ist oder trifft auf Menschen, die sie selbst erfunden hat. Ein beängstigendes und wirres Geschehen, das zum einen aus der Sicht von Judith selbst geschildert wird, zum anderen kommen neben Rune Kristensen, auch sein Onkel Knut und die auf den Lofoten untergetauchte Künstlerin Greta zu Wort.

Authentisch geschilderte Figuren und die lange Zeit nicht zu erklärende Erlebnisse der deutschen Autorin ziehen den Leser in seinen Bann, der gleichzeitig auch durch eine unheimlich wirkende Atmosphäre und die zu ihm passenden karg geschilderten Landschaftsbeschreibungen gefesselt wird. Schnell kommt bei ihm ein Gefühl der Beklemmung auf, die er Seite für Seite spürt. Und trotzdem er bis fast zum Schluss nicht weiß, ob Judith die seltsamen Dinge wirklich erlebt oder ob sie nur Visionen ihres kranken Hirnes sind, lassen sie ihn erst ruhen, wenn es eine plausible Erklärung dafür gibt. Allerdings sind einige der geschilderten Vorkommnisse zu weit hergeholt und die Handlung an sich hätte um einiges rasanter vonstattengehen können. Aber gut unterhalten hat die Geschichte der verzweifelten Autorin allemal.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Psychothriller, der vor allem von seiner beklemmenden Atmosphäre lebt und von Figuren, die angenehm vielschichtig und authentisch in Erscheinung treten.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein unterhaltsamer Thriller aus dem Genre Romantic Suspense, in dem die kriminellen Elemente überwiegen

Tödliche Sehnsucht
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Der Texas Ranger Crawford Hunt kämpft darum, das Sorgerecht für seine fünfjährige Tochter zu erlangen. Denn diese hat seit dem unfassbaren Tod seiner Frau bei den Schwiegereltern gelebt, während er dem ...

Der Texas Ranger Crawford Hunt kämpft darum, das Sorgerecht für seine fünfjährige Tochter zu erlangen. Denn diese hat seit dem unfassbaren Tod seiner Frau bei den Schwiegereltern gelebt, während er dem Alkohol verfallen ist. Nun aber hat Craword sein Leben wieder im Griff und tut alles dafür, ein guter Vater zu sein. Doch anstatt die kleine Georgia nach der Verhandlung mit nach Hause zu nehmen, sorgt ein bewaffneter Eindringling dafür, dass die Anhörung unterbrochen wird. Und nachdem ein Sicherheitsbeamter im Kugelhagel stirbt, schafft es Craword unter Einsatz seines Lebens der zuständigen Richterin Schutz zu bieten. Von nun an sorgt er sich um sie und merkt recht schnell, dass etwas mit dem geplanten Überfall während der Gerichtsverhandlung ganz und gar nicht stimmt.

"Tödliche Sehnsucht" ist ein gut konstruierter Thriller, der neben einem handfesten Fall auch eine ordentliche Portion Romantik in sich birgt. So knistert es gewaltig zwischen dem eigensinnigen Texas Ranger und der sympathischen Richterin, obwohl beide aufgrund der Sorgerechtsverhandlung auf unterschiedlichen Seiten stehen. Denn während sich Holly Spencer lange Zeit nicht sicher ist, ob der raubeinige Polizist seiner Verantwortung für die kleine Tochter überhaupt nachkommen kann, ist er bemüht, alles für das Wohl von Georgia zu tun. Zur gleichen Zeit spielen sich seltsame Dinge in ihrem Umfeld ab. Und als dann auch noch bekannt wird, dass der falsche Mann auf dem Dach des Gerichtsgebäudes erschossen worden ist, nimmt ein gefährlicher Komplott seinen Lauf.

Sandra Brown ist es gelungen einen spannenden Fall zu konstruieren, der vor allem durch die in ihm agierenden Hauptfiguren fesselt. Denn während die Handlung ab und an einige Flauten aufweist, wissen sie den Leser mit ihren problematischen Verstrickungen in den Bann zu ziehen. So kauft dieser dem lange Zeit trauernden Texas Ranger seine Wut über den Tod der geliebten Frau ab, während er gleichzeitig versteht, warum die Richterin in dem Sorgerechtsstreit mit ihren Entscheidungen so wankelmütig ist. Das alles wird mit einigen überraschenden Wendungen und einem rasanten Showdown in Szene gesetzt, und obwohl die Geschichte an sich manchmal etwas verwirrend ist, überzeugt sie durch ihre Lebendigkeit.

Fazit:
"Tödliche Sehnsucht" ist ein unterhaltsamer Thriller aus dem Genre Romantic Suspense, in dem die kriminellen Elemente überwiegen und die romantischen Plänkeleien schmückendes Beiwerk sind.