Als Mark Becker seine Mailbox abhört, registriert er einen Anruf eines ehemaligen Kameraden, der sich wir ein Hilferuf anhört. Kai Jäger, inzwischen Mitarbeiter einer Security Firma, will ihm etwas extrem Wichtiges mitteilen.
Nur was ??
Mehrmals versucht Mark, der als Feldjäger in Ulm stationiert ist, Kai in den folgenden Tagen zu erreichen, aber immer ohne Erfolg. In der Zwischenzeit findet die Mordkommission Stuttgart eine verkohlte Leiche, deren Identität sie nicht feststellen kann. Kommissarin Lisa Schäfer wird mit den Ermittlungen betraut und als die Spurensicherung wenige Tage später das Handy von dem Toten findet, wird Lisa stutzig. Die letzten Anrufe von diesem Handy galten Mark Becker, den sie schon von einem vorigen Fall kennt, aber nicht sonderlich schätzt.
Was hat Mark mit dem Toten zu tun, und ist er etwa verantwortlich für dessen Tod? Lisa bestellt ihn zur Einvernahme aufs Kommissariat.
Relativ schnell stellt sie fest, dass Mark nichts mit dem Tod zu tun hat, aber da auch er sehr an der Aufklärung des Falles interessiert ist und zudem wenige Tage später einen Umschlag erhält, dessen Inhalt auf die Security Firma hinweist, begeben sie sich gemeinsam auf Spurensuche und raufen sich zusammen.
Eine Suche, die sie in brandgefährliche Situationen führt denn sie bekommen es mit gewissenlosen Menschen zu tun, denen ein Menschenleben nichts wert ist.
Ich habe schon den Vorgänger zu diesem Band, „Blutfährte“, mit großem Vergnügen gelesen, denn hier handelt sich zum einen um ein interessantes Ermittlerduo, wie es gegensätzlicher nicht sein könnte, und um ein Setting, das spannende Einblicke in einen Bereich gewährt, der dem Leser normalerweise nicht so zugänglich ist.
Sprache und Schreibstil lassen sich leicht und flüssig lesen, und die Autorin, Sylvia Stolzenburg, versteht es gekonnt, den Leser von Anfang bis zum Ende zu fesseln und den Spannungsbogen konsequent auf einem hohen Niveau zu halten.
Die Qualität ihrer Schreibe ist meiner Meinung nach noch besser geworden, brillante Dialoge, sehr gut recherchierte Beschreibungen des Umfeldes (da ich einige der Schauplätze sehr gut kenne, kann ich dies uneingeschränkt bestätigen) und die lebensecht beschriebenen und dadurch authentisch wirkenden Charaktere der Handlung bis hin zu den Nebenfiguren, ist beeindruckend gut.
Einen kleinen Kritikpunkt muss ich allerdings anmerken: die vielen Abkürzungen, die zwar teilweise im Anhang erklärt wurden, aber den Lesefluss doch etwas störten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Es war für mich wieder einmal eine Freude, ein Buch aus ihrer Feder zu lesen und ich freue mich schon auf ein, hoffentlich baldiges, neues Abenteuer mit Mark und Lisa. 5 wohlverdiente Sterne für ein äußerst spannendes Leserlebnis.