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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2018

Gegen das Vergessen

Die Vergessenen
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Bei der Vorstellung des Buches „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist mir sofort das Foto der Autorin aufgefallen: die kenne ich doch, das ist Inge Löhnig. Ich habe schon so viele Bücher von ihr gelesen, ...

Bei der Vorstellung des Buches „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist mir sofort das Foto der Autorin aufgefallen: die kenne ich doch, das ist Inge Löhnig. Ich habe schon so viele Bücher von ihr gelesen, dass sie sogar visuell erkenne. Es gibt von ihr auch ein plausible Begründung, wieso sie dieses Buch unter Pseudonym schreibt. Und ich finde, dies war keine schlechte Entscheidung bezogen auf den Genrewechsel und die Lesererwartungen.

Der Roman spielt auf zwei Zeit-Ebenen. Die eine 2013 in München. Manolis Lefteris ist Deutsch-Grieche und erledigt manchmal pikante Aufträge für einen langjährigen Freund. Im Zuge eines solchen Auftrages kreuzen sich seine Wege mit der Journalistin Vera Mändler. Keine der beiden kann ahnen, dass sie bald in die Aufklärung grauenhaftester Taten während der NS-Zeit geraten.
Die zweite Zeit-Ebene spielt 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Behinderte Pfleglinge wurden als „minderwertiges Leben“ eingestuft und systematisch verhungern lassen und auch durch Euthanasie getötet. Diese menschenverachtenden Vorgänge blieben weitestgehend ungesühnt.
In einem spannenden und flüssig zu lesenden Schreibstil bringt uns Ellen Sandberg ein vielschichtiges und schweres Thema nahe. Man merkt dem Buch an, dass viele und gute Recherchearbeit geleistet wurde.

Auszug aus einem Interview: "Ich hoffe, es ist mir gelungen, diese Menschen für eine Weile dem Vergessen zu entreißen und ihre Schicksale lebendig werden zu lassen." Ich finde, Ellen Sandberg ist es mit diesem Buch hervorragend gelungen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Düster und spannend

Nachts am Brenner
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Mich haben bei diesem Krimi besonders zwei Aspekte angesprochen:
- Zum einen das Ermittlerteam: Der Neapolitaner Claudio Saltapepe und der Südtiroler Johann Grauner, die vom Wesen so unterschiedlich ist. ...

Mich haben bei diesem Krimi besonders zwei Aspekte angesprochen:
- Zum einen das Ermittlerteam: Der Neapolitaner Claudio Saltapepe und der Südtiroler Johann Grauner, die vom Wesen so unterschiedlich ist. Und doch in ihrem Stolz eine Gemeinsamkeit haben. Ich kenne die beiden ersten Bände nicht, es wurde mir aber gut vermittelt, wie die beiden zueinander stehen und dass sie sich gegenseitig wertschätzen.
- Das Zweite ist die Darstellung des Brenners als Mysterium, eine Zwischenwelt in der sich niemand wohlfühlt. Es scheint, als ob alle, die dort wohnen oder arbeiten, mit einem Fluch belastet sind. Im Schatten der großen Autobahn, die Tausende von Nord nach Süd und umgekehrt bringt, ist das Leben und sogar das Wetter schwierig und unberechenbar. Diese düstere Stimmung wird im Verlauf der Geschichte beispielsweise verstärkt durch die Wiederholung des ersten Satzes des Prologs „Im Dunkeln gibt es keine Schatten.“

Die Ermittlungen zu den mysteriösen Todesfällen der beiden alten Männer nimmt für mich einen gelungenen und spannenden Verlauf. Es gibt viele Zusammenhänge und viele Möglichkeiten in welche Richtung sich der Fall entwickeln könnte. Und so jagt das Team immer wieder neuen Fährten hinterher und es dauert eine ganze Weile, bis die Puzzleteile endlich zusammenpassen.

Ich war erst einmal in der Gegend, aber trotz der düsteren Grundstimmung hat mir das Buch doch Lust gemacht, wieder nach Südtirol zu fahren. Und auch die beiden ersten Teile der Serie möchte ich gerne lesen.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Lecker

Gemüseliebe
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Ich kannte den Löwenzahl Verlag aus Österreich bisher nicht und bin jetzt von diesem Kochbuch sehr angetan. Man bekommt ein stattliches wertiges Buch mit richtig vielen Rezepten. Die Struktur finde ich ...

Ich kannte den Löwenzahl Verlag aus Österreich bisher nicht und bin jetzt von diesem Kochbuch sehr angetan. Man bekommt ein stattliches wertiges Buch mit richtig vielen Rezepten. Die Struktur finde ich für ein Kochbuch gelungen und es ist mir ein besonderes Lob wert, dass jedes Gericht ein aussagekräftiges Foto hat. Da kenne ich ganz andere Bücher, wo es gefühlt mehr Situationsfotos des Autors gibt als Food-Fotos Tina Ganser ist Österreicherin, was mir erstmal gar nicht bewusst war. Man merkt es aber schnell, denn das Buch enthält viele österreichische Begriffe für Lebensmittel oder Gerichte. Ich habe mich darüber amüsiert und musste einige nachschlagen – hätte gar nicht gedacht, dass es so viele Unterschiede gibt.

Die Gerichte, die ich bisher nachgekocht habe, waren alle sehr lecker und haben dem angegebenen Schwierigkeitsgrad und der ungefähren Zubereitungszeit entsprochen.Diese beiden Informationen könnten allerdings bei den Rezepten auffälliger dargestellt sein, man übersieht sie leicht.

Mich persönlich stört es nicht, wenn mal Zutaten aus der Dose verwendet werden. Das kann das alltägliche Kochen erleichtern und wen es stört, der kann ja gerne auf frische oder selbstgemachte Produkte zurückgreifen. Im Moment gehen viele aktuelle Kochbücher modischen Hypes nach und die Zutatenbeschaffung wird zu einer echten Herausforderung. Hier fand ich es sehr angenehm, dass man tatsächlich beim normalen Einkauf gut zurechtkommt und man mit einer Mischung aus Basisprodukten und frischen, normalen Zutaten die Rezepte umsetzen kann. Ich werde sicher durch dieses Buch keine Vegetarierin, aber es ist noch einiges drin, was ich bald mal ausprobieren möchte.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Gelungen

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Durch Zufall wird in einem Waldstück eine weibliche Leiche gefunden. Sie scheint dort schon einige Zeit vergraben zu sein. Bei der Toten findet sich eine kleine Skulptur: ein Affe, der den Unterleib bedeckt. ...

Durch Zufall wird in einem Waldstück eine weibliche Leiche gefunden. Sie scheint dort schon einige Zeit vergraben zu sein. Bei der Toten findet sich eine kleine Skulptur: ein Affe, der den Unterleib bedeckt. Seine Bedeutung: Tu nichts Böses. Für mich neu war, dass es diesen 4. Affen gibt. Die drei anderen sind ja bekannt. Die Ermittlungen gestalten sich anfangs schwierig, da es keine Vermisste gibt, die diese Frau sein könnte. Durch Mithilfe der Medien wird die Tote als Veronika Lindenthal identifiziert. Die junge Frau wurde nicht einmal als vermisst gemeldet. Die Eltern von Veronika lehnen es selbst bei Hinweisen nach dem Leichenfund strikt ab, es könne womöglich ihre Tochter sein. Das Ehepaar Lindenthal zeigt sich lieblos und völlig desinteressiert am Schicksal ihrer Tochter. So verwundert es nicht, dass der Vater ins Visier der Ermittler gerät, denn nach einem heftigen Streit von Vater und Tochter vor zwei Jahren verliert sich jede Spur von Veronika.

Frau Löhnig ist es meiner Meinung nach gut gelungen, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. So gibt es zwei Hauptverdächtige, aber alles Nachforschen bringt keinen endgültigen Erfolg. Ich selbst hatte zufällig etwas früher die Idee des eigentlichen Täters und habe es genossen, wie sich die Ermittlungen erst von den anderen Ansatzpunkten weg auf die richtige Bahn zubewegt haben.

Ich kenne diese Krimireihe von Anfang an und habe die Entwicklung des Ermittlerteams rund um Kommissar Dühnfort ebenso wie seine Beziehung zu Gina miterlebt. So finde ich auch in diesem Band stimmig, dass ihre neue Ehe und die Schwangerschaft einen großen Raum einnehmen. In nachfolgenden Bänden werden wir die beiden wohl als Eltern erleben und zumindest Tino wird weiterhin für die Kripo München Verbrechen aufklären.

Veröffentlicht am 05.04.2017

lecker und schnell

Last Minute Vegetarisch – Richtig lecker kochen in nur 10 bis 20 Minuten
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Mittlerweile kenne ich einige Koch- und Backbücher des Becker-Joest-Volk-Verlages und mir gefällt dieses große Format mit Schutzumschlag sehr gut. Auch Design und Schriftbild gefallen mir und die Fotos ...

Mittlerweile kenne ich einige Koch- und Backbücher des Becker-Joest-Volk-Verlages und mir gefällt dieses große Format mit Schutzumschlag sehr gut. Auch Design und Schriftbild gefallen mir und die Fotos sind appetitlich und ansprechend.
Ich selbst bin keine Vegetarierin, esse aber trotzdem gerne mal Gerichte ohne Fleisch. Ein klarer Vorteil von vegetarischen Gerichten ist sicher, dass man nie streng nach Rezept vorgehen muss. Damit meine ich insbesondere die verwendeten Zutaten. Gemüse ist schnell mal mit was Saisonalem, was Vorrätigem oder einem Lieblingsgemüse ersetzt und das Gericht bekommt dadurch einfach eine neue Variation.
Ich habe bis jetzt zwei Gerichte ausprobiert: den Ofen-Camembert und die Auberginen-Bulgur-Pfanne (bei mir mit Couscous). Beides war sehr lecker und wird sicher wieder gekocht. Außerdem sprechen mich die gebackenen Gerichte mit Teiggrundlagen wie Blätterteig, Flammkuchen u.ä. an, die ich demnächst ausprobieren werde. Auch für mich war die Auslegung der Rezepte für 2 Personen perfekt.

Eine Besonderheit dieses Buches ist die, dass zu sehr vielen Gerichten fertige bzw. halbfertige Zutaten wie Teige aus der Kühltheke oder vorgekochte Dosen-Hülsenfrüchte verwendet werden. Aber genau das sind ja die Vorteile, die ein schnelles Zubereiten ermöglichen. Wer im Alltag täglich was leckeres auf den Tisch bringen will, nutzt sicher ab und zu solche Hilfen. Das gehört bei diesem Buch zum Motto und deshalb sollte man darüber nicht meckern. Wer mag, kann ja beispielsweise die Spätzle selbst machen oder Hülsenfrüchte selbst einweichen und auf Vorrat kochen (was übrigens ein Vorschlag vorne bei den Tipps ist).