Zum Inhalt:
Vier Frauen mitten im Leben zelebrieren ihren gemeinsamen Abend, der einmal im Monat den Alltag ausblendet. Doch dieses Mal ruiniert eine zufällige Frage die Stimmung: Wie wird es später um die Renten bestellt sein? Die bange Prognose ertränken die Freundinnen in Prosecco und entschließen sich zu einem Kurztrip an den Gardasee. Tatsächlich starten zwei Tage später nur Sabine und Maria. Nach einem Tankstopp überraschen sie einen Fremden, der mit ihrem Auto fliehen will. Er bedroht die beiden Frauen und zwingt sie, ihn ein Stück mitzunehmen.
Einige Versuche, Joe loszuwerden, scheitern und es dauert nicht lange, bis auch Sabine und Maria die Polizei fürchten. Maria muss sich eingestehen, dass ihr Joe näher steht, als ihr lieb ist. Doch kann sie ihm vertrauen?
Über die Autorin:
Marianne Loibl schreibt unter dem Pseudonym Anna Simon ihren ersten Frauenroman. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, ist Mitglied der Montségur-Autoren und der Autorenvereinigung „das-Syndikat“. Marianne Loibl lebt mit ihrer Familie in München.
Weitere Informationen erhaltet ihr auf ihrer Homepage und auch auf Facebook.
Mein Fazit und meine Rezension:
Was ein Rentenbescheid doch alles so auslösen kann! Für Maria und ihre Freundinnen ist eins klar: sie müssen dringend hier raus, weg von all den Problemen, weg aus ihrem Alltag und dringend weit weit weg von ihrer Rente! Also: auf nach Bella Italia! Doch der spontane Frauentrip wird jäh durchkreuzt und zwar vom Leben selbst – letzten Endes sind nur zwei der Frauen auf dem Weg nach Italien, doch es wird garantiert ein Trip, den sie sich niemals gedacht hätten!
Für Maria sieht der Alltag immer gleich aus: zwei Kinder, die sich für die Mutter kaum interessieren und dann noch ein Exmann, der sich für eine jüngere entschieden hat und mit ihr wieder mitten im Leben steht. Was also bleibt für sie übrig? Nach einem Frauenabend mit ihren besten Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, und dem Rentenbescheid, den sie erhalten hat, weiß sie es: sie muss dringend hier raus! Also: auf geht’s mit Sack und Pack in Richtung Gardasee, zurück an einen Ort, an dem nur schöne Erinnerungen entstanden sind.
Doch der Trip startet schon zu Beginn nicht, wie gewollt, denn ihre Freundinnen springen nach und nach ab – bei der Einen ist die Schwiegerfamilie ein großes Thema, die andere kommt mit ihrem neuen Freund nicht aus dem Bett … doch für Maria und Sabine gibt es kein Halten und so kommt es, dass sie allein den Trip ihres Lebens beginnen.
Sabine ist nicht nur eine treue Freundin von Maria, sondern auch eine Leidensgenossin, denn auch sie hat vor kurzem erfahren, dass ihr Mann sie betrogen hat und zwar mehrmals. Sich einzugestehen, dass die jahrelang geführte Ehe doch nicht so harmonisch und perfekt war, wie es nach Außen hin den Anschein hat, macht es für Sabine nicht leicht mit all dem fertig zu werden – und auch ein Schlussstrich gelingt ihr nicht. Gut, dass Maria da ist, um sie etwas aufzumuntern.
Und nicht nur Maria steht ihr als Aufheiterung zur Verfügung, nein, auf der Tankstelle von Innsbruck läuft ihr auch noch Joe über den Weg, der es verpatzt hat, rechtzeitig mit ihrem Auto vom Rastplatz zu fahren, um es zu stehlen. Doch Sabine will das Auto nicht ohne Weiteres aufgeben und legt sich mit dem jungen, aber gut aussehenden Autodieb an – immerhin befindet sich darin ein Großteil ihrer Rente und auch auf den hat Joe es abgesehen. Doch irgendwas verbirgt er vor den beiden Damen und so scheint es, als seien ihre Schicksale miteinander verwoben – denn es ist nicht einfach, ihn wieder los zu werden.
Doch was geschieht hier wirklich? Begeben sich die beiden Frauen in Lebensgefahr? Ist Joe womöglich ein Gewaltverbrecher oder gesuchter Mörder?
Auf vielen Umwegen und mit vielen unglaublichen Situationen, aber auch abenteuerlichen Szenen, werden wir Leser nach und nach mit Maria, Sabine und Joe nach Italien gebracht – um dann festzustellen, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint. Immerhin trinken Killer bekanntlich keine Honigmilch. Aber ob das als Beweis ausreicht?
Für mich war es das erste Buch von Anne Simon und ich muss sagen, der lockere und leichte Schreibstil hat mich sofort von Beginn an gefangen genommen, sodass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte. Dass die Frauen dann auch noch – aufgrund des Rentenbescheids – nach Italien ausfliegen und dabei dieses Abenteuer erleben, hätte ich nie zu träumen gewagt!
Mich faszinierte also nicht nur die Geschichte hinter dem Titel, sondern auch die Idee dahinter, denn ich habe schon so einige Bücher gelesen, aber eines wie „Killer trinken keine Honigmilch“ ist mir dabei noch nicht untergekommen. Und dabei wird es zu keiner Zeit langweilig, im Gegenteil: gefangen von der abenteuerlichen Reise von Maria und Sabine, konnte ich das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Die wunderschön beschriebene Landschaft Italiens, das Flair und die Menschen dort, haben ihr Übriges getan – Kurzurlaub für den Leser, sozusagen!
Wie schon gesagt: für mich war es mein erstes Buch von Anne Simon, aber sicherlich nicht mein Letztes!