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Veröffentlicht am 09.03.2018

Abgebrochen!

Die Königin von Lankwitz
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Irene sitzt im Gefängnis, weil sie ihren Mann ermordet hat. Kaum entlassen weiss sie nur eines :Dass, sie Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen muss. Zurück um als Dessous Verkäuferin bei KaDeWe zu ...

Irene sitzt im Gefängnis, weil sie ihren Mann ermordet hat. Kaum entlassen weiss sie nur eines :Dass, sie Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen muss. Zurück um als Dessous Verkäuferin bei KaDeWe zu arbeiten ,ist leider nicht mehr möglich. Also tut sie sich mit Knastfreundin Bea zusammen und beschliesst ein neues Geschäftsmodell zu wagen. Gegen Lohn, Männer um die Ecke bringen! Die Klienten sind vorwiegend enttäuschte und betrogene Ehefrauen, die sie auch schon mal im Wartezimmer des Arztes ansprechen.

Ich bin wirklich froh, fasst dieses Buch nur 200 Seiten…und nicht mal die habe ich zu Ende gelesen!
Doch von Anfang an: Die Geschichte beginnt witzig. Obwohl Irene ihren Mann überfährt, musste ich schon herzhaft lachen. Denn sie tut dies auf eine urkomische Art und Weise! Leider verliert sich diese Spitzigkeit mit dem weiteren Verlauf des Buches immer mehr und es wird sehr zäh! Gegen Mitte, als Bea einen Mann, Thomas, kennen lernt kippt das ganze sogar ins Absurde. Wenn seitenweise nur von Kacke und Fäulniswerten bei Mensch und Hund erzählt wird, vergeht mir der Appetit …auch auf das Buch, wohlverstanden! Statt Kaffeesatzlesen wird hier das Lesen in den täglichen Ausscheidungen thematisiert. Und das soll lustig sein ?
Dazu kommt, dass immer wieder neue Aufträge die Damen beschäftigen . Leider empfand ich das eher als Aneinanderreihung einzelner Kurzgeschichten, denn eine zusammenhängende Story. Als auch noch Politik und Parteizugehörigkeit thematisiert werden , habe ich eigentlich nur noch grob überlesen.
Den Schreibstil empfand ich als kurz und abgehackt, gespickt mit Wärtern in Fäkalsprache und /oder Jugendslang ("ausgebitcht").
Mein Buch war "Die Königin von Lankwitz" leider nicht. weder hat es meinen Humor erreicht, noch waren mir die Protagonistinnen sympathisch.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Langatmig...

Deichfürst
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In Ostfriesland wird bei den Aushubarbeiten für Strassenfundamente, auf der Baustelle des Emssperrwerks, eine Kiste entdeckt. Darin befindet sich eine Leiche und es stellt sich heraus, dass es sich dabei ...

In Ostfriesland wird bei den Aushubarbeiten für Strassenfundamente, auf der Baustelle des Emssperrwerks, eine Kiste entdeckt. Darin befindet sich eine Leiche und es stellt sich heraus, dass es sich dabei um den reichen Bauern Tadels de Fries handelt. Er war in der Gegend bekannt als sehr arroganter Mann, der sich so einiges zuschulden hat kommen lassen. Niemand ist so richtig traurig, dass er tot ist. Für Kriminalhauptkommissar Stephen Möllenkamp, der vor einem Vierteljahr die Leitung des Kommissariats für Kapiteldelikte in Leer übernommen hat , gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Da er noch fast niemanden kennt, und sein Team auch nicht das einfachste ist, ist er froh um die Zusammenarbeit mit der Reporterin Gertrud Boeckhoff vom Rheiderländer Tagblatt.

"Deichfürst" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die in Ostfriesland spielt. Die Landschaft, die Gepflogenheiten, wie die Teestunde des guten Ostfriesentees, sind gut beschrieben und wieder gegeben worden. Wie in kleinen Dörfern üblich ist der Dreh und Angelpunkt die Kneipe, hier "das schwarze Ross". Leider kommen immer wieder Brocken und Sätze im ostfriesischen Platt, einem Dialekt, von dem ich absolut nichts verstanden habe, vor. Zwar wurden Fussnoten eingefügt, doch beim Lesen eines Ebooks ist das ewige hin und her scrollen, alles andere als ideal. Die Fussnoten befinden sich nämlich am Schluss des Buches. So habe ich diese nicht genutzt und die Passagen einfach übergangen. Mein Lesefluss wurde so leider gestört.... Man hätte alles in hochdeutsch schreiben können, denn mehr Authentizität wurde so leider nicht erreicht.
In zwei Perspektiven erzählt die Autorin im Jetzt und im Rückblick , der 1946 spielt. Zu schnell waren mir die Motive klar für den Mord, und die Täteridentität war noch vor Mitte Buch sehr einfach zu lösen. Dies hat schon eine Menge Spannung aus der Story genommen. Als sehr schleppend empfand ich den Erzählstil, die Autorin hängt sich oft an unwichtige Details. Etliche Passagen kommen "geschichtsbuchträchtig" daher, und man wird regelrecht überrannt mit Jahreszahlen und langatmigen Aufzählungen.
Gestört hat mich zudem, dass sich Ermittlungsergebnisse aus dem Geplauder bei einem Familienfest, durch Kneipenbesuche oder in der Gerüchteküche Frisörsalon, herauskristallisieren.
Der Herr Hauptkommissar wirkt etwas planlos, "verdeckt ermitteln" nennt er , wenn er zum Frisör geht und dort Klatsch und Tratsch aus der Friseurin, herauskitzelt. Zudem bequatscht er diese Ergebnisse mit seiner Frau und der befreundeten Reporterin, von der er hofft, dass sie bei der Pressekonferenz nicht zu erkennen gibt, dass sie mehr weiss, als alle andere.
Das Team rund um Möllenkamp ist kein einfaches. Hier heisst Teamarbeit "Jeder gegen jeden". Sarkastische Bemerkungen, Kollegin zum Handysuchen während einer Vernehmung wegschicken bis zu konstanter, schlechter Laune einer Kollegin, alles inklusive. Neben dieser notorisch mies Gelaunten, sind im Team auch noch eine Emanze und ein blass bleibender Streber. Irgendwann haben sie mich leider einfach nur noch genervt….So habe ich das Buch 100 Seiten vor Schluss abgebrochen, denn der Täter war ja schon lange klar....hat sich mir auch so bestätigt als ich die paar Seiten am Schluss des Buches noch las.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Hat mich nicht überzeugt!

Besessen
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Lena und Kathrin sind Freundinnen, studieren zusammen und geraten sich an einer Party in die Haare. Kathrin verlässt die Party und verschwindet spurlos. Lena durch eine Vergewaltigung vor fünf Jahren traumatisiert, ...

Lena und Kathrin sind Freundinnen, studieren zusammen und geraten sich an einer Party in die Haare. Kathrin verlässt die Party und verschwindet spurlos. Lena durch eine Vergewaltigung vor fünf Jahren traumatisiert, hat ein komisches Gefühl und meldet Kathrin bei der Polizei als vermisst. Dort winkt der Beamte ab, da Kathrin 21 Jahre alt ist und zu wenig lange verschwunden ist. Kurz darauf wird eine Tote gefunden, der Verdacht bestätigt sich…es ist Kathrin. Und da wird auch schon ein Kommilitone tot aufgefunden…hängen die beiden Morde zusammen?

Dieser Krimi beginnt wie ein Jugendroman. Teeniegeschichten… in der Partys, wer mit wem und Besäufnis im Mittelpunkt stehen. Um den "Krimi" zu rechtfertigen, hat die Autorin den Leser noch bei der Vergewaltigung Lenas teil haben lassen. Leider ist das Ganze so sachlich beschrieben, dass keine Gänsehaut aufkam. Da wären wir auch schon beim Schreibstil, meiner Meinung nach die grosse Baustelle des Buches. Unstrukturiert springt die Autorin von Person zu Person, viele Figuren werden eingeführt, doch niemand richtig vertieft dargestellt. So kommen die Figuren sehr flach daher und ich hatte das Gefühl, die Namen ziehen an mir vorbei. Was an Details bei den Figuren fehlt, wurde hingegen bei den Tätigkeiten ausgeschöpft. Ich frage mich noch nach Beendigung des Buches, warum das Fechttraining oder das Jagen so detailliert beschrieben werden musste?Auch die "Pflichten" der Studentenverbindung wurden , warum auch immer , erwähnt. Das Besäufnis sehr detailliert. Warum muss ich als Leser wissen, dass pro Person ein halber Liter Bier auf Ex getrunken wurde und zwecks "Abfall" in der Mitte der Gruppe ein Behälter steht?Auch sehr störend: willkürlich wurde Gedanken eines Stalkers immer wieder in die Story eingeschoben. Doch auch hier nicht wirklich etwas, was Gänsehaut auslöst, denn der sachliche Schreibstil zieht sich weiter….
Ganz und gar nicht überzeugt hat mich die Hauptfigur "Lena". Wie mehrmals hingewiesen wurde, ist sie durch die Vergewaltigung traumatisiert, handelt jedoch ganz und gar nicht so. Mit Überwindung geht sie zum Beispiel an eine Party und gibt dort einem Fremden ihre Handynummer
Zum Glück hat Lena wenigstens Vitamin B…idealerweise trainiert der ermittelnde Beamte im selben Club wie sie und so kann die Tote schlussendlich "indentifiziert " werden. Denn Lena erzählt, dass sie sich Sorgen um ihre Freundin macht und da macht es beim Ermittler "klick" und gelöst ist die Identität der Toten! Sehr schön auch die Ermittlungen zu Beginn. Polizist Tobias Wagner notiert nach dem Leichenfund in sein Notizbuch, dass er den Jogger, der die Leiche gefunden hat "unbedingt fragen muss, ob und wie er sie bewegt hat"! Zum Glück hat er ein Notizbuch dabei, wenn er sich das nicht merken kann. Mit der Zeit werden zum Glück die Ermittlungen weniger dilettantisch geführt, ich habe etwas aufgeatmet.
Störend war die Ähnlichkeit der Namenwahl. Ein Student, der nicht nur eine Nebenrolle spielt heisst mit Nachnamen "Heistercamp"…die Tote "Haferkamp". Ich brauchte eine Weile bis ich gemerkt habe, dass sie nicht verwandt sind.
Dieses Geschichte hat mich als Krimi ganz und gar nicht überzeugt. als Jugendbuch wäre sie okay gewesen. Denn für einen Krimi ist zu viel pubertäres Gehabe, zu wenig Spannung und Gänsehaut enthalten!

Veröffentlicht am 29.12.2017

Plot wackelt...

Sieh, wie sie fliehen
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Seit acht Wochen sind Alice und Harry Eltern, der kleinen Evie. Eines nachts stehen zwei Männer vor dem Bett und bedrohen die kleinen Familie. Sie suchen einen Mann, Edward Renshaw, und verlangen, dass ...

Seit acht Wochen sind Alice und Harry Eltern, der kleinen Evie. Eines nachts stehen zwei Männer vor dem Bett und bedrohen die kleinen Familie. Sie suchen einen Mann, Edward Renshaw, und verlangen, dass das Ehepaar über dessen Aufenthaltsort Auskunft gibt. Doch die haben den Namen noch nie gehört, die Einbrecher lassen sich davon überzeugen und hauen wieder ab. Nicht ohne zu drohen, dass sie die kleine Evie entführen werden, wenn Alice und Harry zur Polizei gehen.
Leider war Alice nicht ehrlich, sie hat den Namen Edward Renshaw schon mal gehört…..

Die Geschichte beginnt mit einer an und für sich Gänsehaut auslösenden Szene…Einbrecher stehen nachts vor dem Bett und drohen der Familie. Leider ist die Umsetzung nicht so ganz gelungen, denn von Gänsehaut war bei mir keine Spur! Dazu ist das Ganze zu sachlich und gefühllos beschrieben, die Figuren so flach, dass ich ihnen ihre Angst einfach nicht abgenommen habe. Nach dem Überfall unterhalten sich Harry und Alice über das Erlebte, als würden sie über einen Einkaufsbummel sprechen….löschen das Licht, nachdem sie beschlossen haben die Polizei nicht zu rufen…und schlafen einfach weiter. Am nächsten Tag geht Harry zur Arbeit, lässt Frau und Kind zu Hause mit der aufgebrochenen Türe.
Meiner Meinung nach wackelt der Plot gewaltig. Denn erstens verstricken sich die Eltern aus Sorge um ihr Baby in eine konstruierte Geschichte und zweitens konnte ich die Handlung nicht immer nachvollziehen. Alice sucht am Tag nach dem Überfall Edward Renshaw auf, muss mit ihm in James Bond Manier flüchten und beklagt sich, dass sie keine Windeln dabei hat. Wohlgemerkt auf der ganzen Flucht über einen Estrich , eine andere Wohnung und einem Sprung in die Tiefe hat sie ihr Baby dabei. Dann bringt Renshaw sie zu einer Freundin, wo sie über Nacht bleiben soll, um am nächsten Tag den Zug nach Hause zu nehmen. Am nächsten Tag haben die Verfolger wohl aufgegeben? Warum dann erst noch zu der Freundin und nicht gleich nach Hause? Was ich auch nicht verstanden habe, ist, dass alle ihren echten Namen angeben/behalten. Wenn man in kriminelle Machenschaften verstrickt ist, und einige Tage nach dem Überfall als Polizisten getarnt auftaucht und seinen richtigen Namen angibt, ist das doch einfach nur dämlich ? Oder auf der Flucht vor einer Bande ist , wie Renshaw und unter dem richtigen Namen ein Päckchen liefern lässt?
Erheiternd die Szene alleine in einem Wald, als Alice sich Sorgen macht, dass ihr jemand beim Stillen zusieht.
Wie gesagt, waren mir die Figuren zu flach. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, einem Theaterstück zuzusehen, in dem die Figuren eine Rolle spielen. Ein Wunderkind allerdings , die acht Wochen alte Evie. Die liegt auf einer Spieldecke, greift nach einem Elefanten und lächelt , wenn sie ihn trifft. Ein acht Wochen altes Baby, das gezielt nach etwas greift und bewusst lächelt, wenn es dies erreicht? Oehm...
Spannung kam gegen Schluss doch noch auf, wobei ich auch hier über etliche holperige Stellen in der Handlung gestolpert bin…darum leider nur 2 Sterne von mir .

Veröffentlicht am 24.11.2017

Was für ein Frauenbild!

Die Lichter von Paris
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1919 lebt die 24 jährige Margie völlig gefangen in den Zwängen der damaligen Gesellschaft. Noch unverheiratet, wird sie von ihren Eltern gedrängt, den doppelt so alten Geschäftspartner ihres Vaters zu ...

1919 lebt die 24 jährige Margie völlig gefangen in den Zwängen der damaligen Gesellschaft. Noch unverheiratet, wird sie von ihren Eltern gedrängt, den doppelt so alten Geschäftspartner ihres Vaters zu heiraten. Margie weigert sich und wird als Anstandsdame mit ihrer Cousine auf Reisen geschickt. Margies Traum erfüllt sich…Paris, Rom,London…so viel will sie sehen und erleben. Sie interessiert sich sehr für Literatur und sieht sich schon in den grossen Bibliotheken, sich mit Schriftstellern treffen und ein eigenes Buch schreiben. Doch die Reise entwickelt sich ganz anders, als Margie sich das gedacht hat.
70 Jahre später und 1999 lebt Margies Enkeltochter Madeleine in einer lieblosen Ehe. Ihr Mann bestimmt, was sie anzieht, was gegessen wird und womit Madeleine sich beschäftigt. So ist er dagegen, dass Madeleine ihre Passion, die Malerei ausübt. Madeleine ergreift die Flucht vor dem tyrannischen Ehemann und fährt zu ihrer Mutter. Doch da gerät sie vom Regen in die Traufe.

In wechselnden Kapiteln erzählt die Autorin die Geschichte von Margie und ihrer Enkeltochter Madeleine. In meiner Beurteilung muss ich die beiden Geschichten trennen.
Da ist zuerst mal Margie: Sehr typisch für die damalige Zeit, erlebt man als Leser das Lebensziel aller Eltern. Die Tochter soll möglichst schnell und möglichst gut verheiratet werden. Ein Mädchen, das mit 24 Jahren noch bei den Eltern lebt, gilt als alte Jungfer. Margie hat mir sehr gefallen und mich überzeugt. Etwas unsicher im Umgang mit Menschen, doch auch das in der damaligen Zeit wohl die Norm. Als Leser erfährt man, wie sie ihre Zeit in Paris verbringt. Da sie in einer Bibliothek arbeitet und sich für Literatur interessiert, empfand ich diese Kapitel als sehr interessant. Etwas gestört hat mich, dass ab und zu bei Kapitelbeginn, Madeleine in die Rolle der Erzählerin schlüpft und erzählt, was Margie erlebt. Etwa , das rein aus zeitlichen Gründen, gar nicht möglich sein kann, da die Frauen 80 Jahre Altersunterschied trennt. Zudem erzählt Madeleine so, als wäre sie dabei gewesen.
Dann also zu Madeleine: Meiner Meinung nach, die grosse Baustelle in diesem Buch. Nicht nur, dass Madeleine sich mit 34 Jahren erst von ihrem Mann und dann auch noch von ihrer Mutter herumkommandieren lässt. Ihr Mann Philip erlaubt ihr zum Beispiel nicht, dass sie in weitem Hemd und Boxershorts schläft. Er stellt auch schon mal die Waage mitten ins Zimmer, wenn er denkt, sie habe wieder mal zu viel gegessen. Madeleine ist auch noch sehr …unselbstständig ?…verwöhnt…? …weinerlich….?
Sie fährt nach einem Streit mit ihrem Mann zu ihrer Mutter. Und ist völlig fassungslos und hilflos, als sie bemerkt, dass kein Essen im Haus ist. Mehrere Male wird erwähnt, dass sie hungrig ist…die Gute sucht Küche und Speisekammer ab und findet..nichts. Wohlverstanden: die Frau ist 34 Jahre alt und keine 5 Jahre! Einkaufen gehen?…Nee…daran denkt Madeleine nicht.
Irgendwann konnte ich es einfach nicht mehr hören….beziehungsweise lesen…wie Madeleine ihre dicken Oberarme und ihre Speckröllchen und sich über ihren Mann beklagt. Statt etwas zu ändern, jammert sie vor sich hin. Wobei, wenn sie was ändern würde, ginge wohl auch der gehobene Lebensstandard flöten.
Nun zum grossen Finale der Figur Madeleine: Sie empfindet Scham, wenn sie daran denkt, dass Philip und sie sich scheiden lassen, weil niemand im Bekanntenkreis geschieden ist. Falls es noch nicht ganz durchgedrungen ist :Die Frau lebt im Jahre 1999!!!!
Meiner Meinung hat die Autorin sich hier in der Zeitepoche vertan. Beide Geschichten wurden so geschrieben, die Figuren so charakterisiert, als ob die ganze Story sich im 1924 abspielen würde.
Die gezierte Ausdrucksweise von Madeleine " …und mich noch kein Mann erwählt hatte…" , sowie ihre Gedanken "…es schickt sich nicht, vor den Augen eines Mannes ein Dessert zu essen " zeigen mir, dass die Autorin sich vertan hat. Ach ja…und da werden Debüts von den volljährigen Mädchen erwähnt. Und das im Jahre 1999!
Wenn schon eine Story in 2 Zeitepochen aufteilen,dann bitte überzeugend in Charakterisierung, Schreibstil und Einstellung !
Das Frauenbild, das hier beschrieben wird, hat mich die Haare zu Berge stehen lassen.