Wer ist Täter, wer ist Opfer?
Brennende Gischt
„Brennende Gischt“ von Sabine Weiß ist nach „Schwarze Brandung“ bereits der zweite Fall für die Flensburger Kommissarin Liv Lammers. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene ...
„Brennende Gischt“ von Sabine Weiß ist nach „Schwarze Brandung“ bereits der zweite Fall für die Flensburger Kommissarin Liv Lammers. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Bei Löscharbeiten auf Sylt finden Feuerwehrleute im Keller eines alten Hauses eine Leiche. Unfall oder Mord? Liv und ihre Kollegen ermitteln.
Schnell ist klar, es handelt sich um Pastor Casabione. Was hatte er im Haus des mehrfachen Millionärs Zurssen zu suchen? Der schwer kranke Armin Zurssen war vierzehn Tage zuvor gestorben. In den Sechziger- und Siebzigerjahren gehörte er zum Jetset der Insel.
Schon bald gibt es einen weiteren Toten. Unter der glänzenden Oberfläche tun sich Abgründe auf, in die auch die Polizei verstrickt zu sein scheint. Die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein altes Foto führt die Ermittler auf die richtige Spur…
Sabine Weiß hat ihren Krimi abgründig und düster in Szene gesetzt. Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Selbst wenn der Leser Liv oft einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut.
Liv ist alleinerziehende Mutter einer pubertierenden Tochter. Sanna war der Grund, weshalb sie vor Jahren mit ihrer reichen Sylter Familie gebrochen hatte. Nur ihre Großmutter Elise hält nach wie vor zu ihr. Leider bin ich auch in Band 2 mit Liv nicht wirklich warm geworden. Ihre Alleingänge bringen sie und andere in Gefahr.
Das Thema ist heikel, die Auflösung absolut stimmig. Viel Lokalkolorit und auch mit Sylter Mundart spart die Autorin nicht.
Fazit: Gut, aber nicht so gut wie Band 1. Pflichtlektüre für Sylt-Urlauber!