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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2018

Mutig, wütend, intensiv

MUTIG
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„Mutig“ von Rose McGowan ist ein mutiger, wütender und intensiver Einblick hinter die Kulissen von Hollywood und gleichzeitig die Biografie der Autorin.

Das Buch beginnt in der Kindheit von Rose McGowan. ...

„Mutig“ von Rose McGowan ist ein mutiger, wütender und intensiver Einblick hinter die Kulissen von Hollywood und gleichzeitig die Biografie der Autorin.

Das Buch beginnt in der Kindheit von Rose McGowan. Sie wurde in Italien geboren und lebte mit ihren Eltern in einer Sekte. Nach der Trennung ihrer Eltern wurde sie hin- und hergeschoben bis sie schließlich alleine auf der Straße landete. Die Beziehungen, die sie daraufhin einging waren nicht glücklich gewählt und durch einige unangenehme Begegnungen in Hollywood verlor sie den Halt. Ihr Leben ist davon geprägt, dass ihr gesagt wurde wie unwichtig und wertlos wäre, was sich in ihrem Verhalten widerspiegelt.

Ich fand es schockierend zu lesen, wie sie und auch die anderen Schauspielerinnen bei den Dreharbeiten behandelt wurden. Als Zuschauer sieht man in Hollywood als reich der Schönen und Reichen, aber die Realität sieht ganz anders aus. Die Autorin berichtet offen, mutig und schonungslos von den Missständen, die dort herrschen, von Misshandlungen, Vergewaltigungen und unangebrachten Machtspielen.
Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Ihre offenen Worte sind klar, mutig und rufen Entsetzen hervor. Sie ruft dazu auf, sich nicht alles gefallen zu lassen.

Ein Buch, das wachrüttelt, zum Nachdenken anregt und dafür sorgt, dass man Hollywood mit anderen Augen sieht.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Gut recherchierter historischer Roman

Löwenblut
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„Löwenblut“ ist ein historischer Roman der thematisch an das erste Buch "Blutföhre" der Autorin Monika Pfundmeier anschließt. „Löwenblut“ lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen.

Die ...

„Löwenblut“ ist ein historischer Roman der thematisch an das erste Buch "Blutföhre" der Autorin Monika Pfundmeier anschließt. „Löwenblut“ lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1268. Es geht um den 16-jährigen Konradin. Er ist der letzte Staufer und das Volk hofft auf eine neue Zeit unter seiner Herrschaft. Aber die Kirche hat andere Pläne. Der Papst möchte seine Macht ausweiten und überträgt die Königskrone an den französischen König Charles d’Anjou. Dadurch kommt es unter den Getreuen der Staufer zu Aufständen, die immer wieder grausam und blutig unterbunden werden. Der junge Konradin stellt sich mit seinem Heer gegen Charles, ist aber den Truppen von Charles unterlegen.
In einem zweiten Erzählstrang geht es um Cäcilia, eine starke und ungewöhnliche Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist und dadurch immer wieder aneckt.




Der Schreibstil der Autorin passt zum Geschehen. Ich habe einige Seiten benötigt, um mich daran zu gewöhnen, fand ihn dann aber stimmig und gut gewählt.
Insgesamt ist der Roman ausgesprochen gut recherchiert und man erfährt eine Menge interessanter historischer Details.
Die Charaktere wirken authentisch und werden detailliert beschrieben. Die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel, die mit dem Namen des Protagonisten, aus dessen Sicht grad geschrieben wird, Ort und Zeit beginnen. Dadurch erhält man einen guten Überblick über das gesamte Geschehen der damaligen Zeit.
Mir gefielen die Kapitel aus der Sicht von Cäcilia am besten, die mir im Laufe der Handlung wirklich ans Herz gewachsen ist.
Die Abschnitte aus der Perspektive von Charles d‘ Anjou haben bei mir Entsetzen ausgelöst. Seine grausame Art und sein unmenschliches Handeln ist nichts für schwache Nerven.

Zu Beginn des Buches findet man ein Personenverzeichnis, dass ich aufgrund der hohen Anzahl der Protagonisten gerne genutzt habe. Am Ende findet man weitere interessante und hilfreiche Details zu den historischen Figuren und Adelshäusern. Diese, der Epilog und das Nachwort haben das gesamte Buch wunderbar abgerundet.

Ich habe diesen gut recherchierten, interessanten, spannenden und recht komplexen historischen Roman gerne gelesen und würde wegen des recht offen gehaltenen Endes gerne eine Fortsetzung lesen.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Beklemmend & spannend

Idaho
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„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist ...

„Idaho“ ist das Debüt der Autorin Emily Ruskovich, die 2015 den O. Henry Award gewann.

An einem Tag im August ändert sich für Wade alles. Seine Tochter June verschwindet und seine andere Tochter May ist tot, erschlagen, weshalb seine Frau Jenny zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Wegen früh einsetzender Demenz verblassen Wades Erinnerungen an den schicksalhaften Tag immer mehr. Ann, die zu Wade gezogen ist versucht durch verschiedene Puzzlestückchen herauszubekommen, was damals geschehen ist und nimmt schließlich Kontakt zu Jenny auf.

Die Grundstimmung des Buches ist düster und beklemmend. Mich hat die tragische Geschichte gefesselt und durch die Beschreibung der Umgebung konnte ich mir alles recht gut vorstellen, die Gegend einsam und die Menschen ein wenig merkwürdig. Anns Verhalten und ihre Gedanken konnte ich nicht immer wirklich nachvollziehen. Wade war mir ziemlich suspekt, ebenso die Beziehung zwischen Ann und Wade. Wades Demenz wird authentisch und beängstigend dargestellt.

Die Autorin beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, facettenreich und realistisch, aber so richtig sympathisch war mir keiner von ihnen. Auch scheint keiner von ihnen wirklich glücklich zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Ich musste immer weiterlesen, da ich die ganze Zeit gehofft habe, die Wahrheit zu erfahren. Dabei erfährt man im Verlauf der Geschichte unendlich viele Einzelheiten, von denen ich mich immer gefragt habe, ob sie noch wichtig werden und die weitere Fragezeichen in meinem Kopf entstehen ließen. Leider ist das Ende recht offen gehalten und ich bin mit unzähligen Fragen zurückgeblieben.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Cover unglaublich gut zu dem Buch passt. Es ist düster, atmosphärisch und geheimnisvoll.

Mich hat das Buch gefesselt und die Sprache der Autorin hat mir gut gefallen. Empfehlen kann ich es nur Lesern, für die viele offene Fragen und Platz für eigene Gedanken am Ende eines Buches zufriedenstellend sind.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Auf den Spuren einer gescheiterten Liebe

Eine Liebe, in Gedanken
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„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, ...

„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, in der Zeit in der Toni und Edgar von einer gemeinsamen Zukunft träumen und dann fünfzig Jahre später in der die Tochter von Toni mehr über das Leben und die unglückliche Liebe ihrer Mutter erfahren möchte.

Toni und Edgar träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Nachdem Edgar aus beruflichen Gründen nach Honkong gegangen ist, soll Toni ihm bald folgen. Nach einem Jahr des Wartens, erträgt Toni die Situation nicht mehr und löst die Verlobung und möchte weiterleben. Aber weder Toni noch Edgar können die gemeinsame Zeit vergessen…

Fünfzig Jahre später möchte Tonis Tochter nach dem Tod ihrer Mutter mehr über diese Liebe erfahren, die sie nur aus Erzählungen und den Unterlagen der Wohnungsauflösung kennt und möchte den inzwischen über 70-jährigen Edgar besuchen. Sie möchte ihren Vater kennenlernen und endlich mehr über ihn erfahren.

Der Schreibstil von Kristine Bilkau ist angenehm, leicht poetisch, lebendig und lässt sich flüssig lesen.
Während ich Edgars Art mit Toni zu umzugehen sowohl verbal als auch schriftlich nur schwer nachvollziehen konnte, wodurch er mir nicht wirklich sympathisch wurde, fand ich Tonis Gefühle und Sehnsüchte sehr gut dargestellt. Ihr Zwiespalt zwischen ihrem Entschluss sich von Edgar zu trennen, um einen Neubeginn zu starten und der Sehnsucht nach ihm, fand ich sehr nachvollziehbar.

Die Charaktere wirken ebenso authentisch wie die Hintergründe der Geschichte von Toni und Edgar.
Tonis Leben verlief nicht gradlinig und man kann mit ihr mitfühlen. Selbstbetrug und Täuschung sowie Erwartungen an sich und die Umwelt sind einige der Themen, die zwischen den Zeilen stehen und die dafür sorgen, dass das Buch auch nach dem Lesen noch nachklingt.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem, der auch gerne zwischen den Zeilen liest nur empfehlen.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Romantisch & bezaubernd

Eine Liebe ohne Winter
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„Eine Liebe ohne Winter“ ist der gelungene Debütroman der Vloggerin, Sängerin und Schauspielerin Carrie Hope Fletcher.


Die junge Künstlerin Evie Snow und Vincent Winter fühlen sich zueinander hingezogen, ...

„Eine Liebe ohne Winter“ ist der gelungene Debütroman der Vloggerin, Sängerin und Schauspielerin Carrie Hope Fletcher.


Die junge Künstlerin Evie Snow und Vincent Winter fühlen sich zueinander hingezogen, aber Evies Familie gefällt die Beziehung zu dem Straßenkünstler nicht und versucht diese Beziehung zu unterbinden. Das Leben vergeht und als Evie im hohen Alter stirbt bekommt sie die Möglichkeit zurückzukehren, an den Ort, an dem sie mit Vincent glücklich war.


Die Idee von Carrie Hope Fletcher ist ungewöhnlich und erfrischend. Zwei Menschen, die zu Lebzeiten keine Chance auf eine gemeinsame Liebe haben, bekommen nach dem Tod eine zweite Chance. Sehr gefühlvoll und berührend beschreibt die Autorin Evies Reise in die Vergangenheit. Sowohl Evie als auch Vincent und Evies Verlobter Jim sind sehr sympathische Protagonisten, die trotz der übernatürlichen Story ausgesprochen authentisch wirken. Aber auch die übrigen Charaktere werden detailliert und vielfältig beschrieben, so dass man von allen ein gutes Bild erhält.


Der größte Teil wird aus der Sicht von Evie erzählt und die Handlung bleibt durch Orts- und Zeitwechsel durchweg spannend, da man immer wissen möchte, wie es wohl an der andere Stelle weitergeht.
Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin, dass man das Buch gut in einem Rutsch lesen kann. Die Worte von Carrie Hope Fletcher wurden passen gewählt, sind berührend und gehen unter die Haut.


Die Gestaltung des Cover ist sehr detailverlieb - kräftige, lebendige Farben und viele kleine Elemente von denen sich einige im Buch wiederfinden, bezaubern ebenso wie die Geschichte selbst. Das ergibt ein wunderbar rundes und stimmiges Gesamtbild.


Ich kann dieses gefühlsvolle, herzerwärmende und emotionale Märchen Lesern, die Romane mit magischen Elementen und übernatürlichen Ereignissen mögen nur empfehlen. Für mich war es kurzweilige Unterhaltung, wie ich sie gerne mag.