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Kastanie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Teilweise zäh und ohne befriedigende Auflösung

Linna singt
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Optisch ist mir bei dem Buch gleich der Einband positiv aufgefallen. Zum Lesen entferne ich natürlich den Schutzumschlag und bei den meisten Büchern ist der Einband dann eben langweilig einfarbig. Hier ...

Optisch ist mir bei dem Buch gleich der Einband positiv aufgefallen. Zum Lesen entferne ich natürlich den Schutzumschlag und bei den meisten Büchern ist der Einband dann eben langweilig einfarbig. Hier paßt dieser wunderbar zum Schutzumschlag. Ist auf dem inneren Umschlag ein weißes Muster auf rotem Untergrund, finden wir auf dem Einband das gleiche Muster in invertierter Form, nämlich rot auf weißem Untergrund.

Ich bin/war selbst Sängerin, mit ein Hauptgrund, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Die Kurzbeschreibung bei amazon hat mich dann letztendlich überzeugt, daß ich diese Geschichte lesen möchte.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist flüssig, locker, aber trotzdem sehr gesetzt und pointiert. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, man hat sehr schnell ein Bild vor Augen, was die verschiedenen Musiker ausmacht.
Mit Linna wurde ich allerdings nicht so wirklich warm, auch empfand ich wenig Sympathien für die anderen Mitglieder der Band. (Ausnahme war hier der Hund „Luna“, den ich gleich ins Herz geschlossen habe )

Ich empfand die Geschichte am Anfang sehr spannend, allerdings habe ich mich recht schnell gefragt, auf was das Ganze eigentlich zulaufen soll. Soll dieses Buch einfach nur die Gefühlswelt Linnas enthüllen? Oder geht es doch noch in Richtung Thriller, wie man manchmal zwischendurch denken könnte? „Zermürbendes Psychospiel“ – so bei der Kurzbeschreibung von script5 – hatte mich (und auch einige andere Leser) eher in Richtung Thriller denken lassen.

Bis etwas über die Hälfte hat mich das Buch wirklich gefesselt, aber dann hatte ich von den „Psychospielchen“ auch langsam genug, zumal ich dann auch immer mehr Dinge als sehr unglaubwürdig empfand. Im letzten Drittel habe ich mich dann auch öfter dabei ertappt vieles zu überfliegen, um endlich zum Ende zu kommen.

Am Ende stand ich dann doch etwas ratlos da, weil Einiges nicht aufgeklärt wird. Erscheinen manche Andeutungen zwischendurch als wichtige Details in Linnas Vergangenheit, werden sie zum Ende noch nicht einmal mehr erwähnt. Gerade deswegen konnte mich der Roman letztendlich nicht wirklich überzeugen.

Wer hier auf einen Thriller oder Roman mit Thrillerelementen hofft, wird enttäuscht werden. Leser, die gerne atmosphärische Erzählungen lesen und sich nicht an unaufgeklärten Fakten stören, werden hier aber sicherlich auf Ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 07.01.2020

Seichte und vorhersehbare Unterhaltung

Trau keinem Playboy
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Dieses Buch ist 1984 erschienen und gehört daher zu den frühen Werken von Nora Roberts. Zu dieser Zeit waren Bücher noch nicht zwangsweise um die 300 Seiten dick, aber um es der heutigen Zeit anzupassen ...

Dieses Buch ist 1984 erschienen und gehört daher zu den frühen Werken von Nora Roberts. Zu dieser Zeit waren Bücher noch nicht zwangsweise um die 300 Seiten dick, aber um es der heutigen Zeit anzupassen wurde dieser Roman (Auflage von 2007) in großer Schrift mit weitem Zeilenabstand neu aufgelegt, um letztendlich dann auf 300 Seiten zu kommen. Das Positive: durch die große Schrift ließ es sich auch abends mit müden Augen gut lesen.

Zum Inhalt: die Idee dieser Story ist wirklich super: tougher weiblicher Sheriff läßt sich nicht um den Finger wickeln und buchtet einen berühmten Filmemacher mal eben ein. Aber leider wird zu wenig aus der Story herausgeholt. Tiefgang fehlt, viel Klischee, es wird alles einfach viel zu schnell abgehandelt – was wohl eben auch an der Kürze des Buches liegt (geschätzt sind es ja max. 150 Seiten, sie hat ja zu der Zeit viel für Romanreihen geschrieben und das war so die Standardlänge) – und hat mich daher überhaupt nicht vom Hocker gerissen.

Für einen Nachmittag am Strand ist es definitiv geeignet oder wenn man sich einfach mit einer seichten Geschichte ablenken will. Mit den neuen Werken der Autorin kann dieses Buch nicht mithalten (deswegen achtet bei vermeintlichen Neuerscheinungen immer auf die Erstveröffentlichung!)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2018

Nach 6 Geschichten abgebrochen

»Dat Leben is kein Trallafitti«
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Gelsenkirchener Rentner, der sein Revier im Blick hat – klang ja wirklich witzig und unterhaltsam, aber schon die erste Geschichte fand ich dermaßen unlustig, dass ich schon geahnt habe, dass das wohl ...

Gelsenkirchener Rentner, der sein Revier im Blick hat – klang ja wirklich witzig und unterhaltsam, aber schon die erste Geschichte fand ich dermaßen unlustig, dass ich schon geahnt habe, dass das wohl nicht der Humor ist, den ich mir hier vorgestellt hatte.

Außer „Kinners“ zu Beginn jeder Geschichte und „Glück Auf, Euern Otto“ ist kein Ruhrpottslang vorhanden und den Potthumor habe ich leider auch nicht gefunden.

Die Geschichten sind kurz und lassen sich auch gut weglesen, aber da ich nun auch nach der 6. Geschichte noch nicht einmal ansatzweise schmunzeln konnte, gebe ich es jetzt auf.

Fazit: Kurze Rentnergeschichten aus dem Ruhrpott

Veröffentlicht am 11.03.2018

Konnte mich nicht so richtig packen

Wintersterne
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Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, letztendlich habe mich damit aber leider sehr schwer getan.
Gereizt hatte mich an diesem Buch die Aussicht auf abwechlsungreiche Geschichten der drei Frauen ...

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, letztendlich habe mich damit aber leider sehr schwer getan.
Gereizt hatte mich an diesem Buch die Aussicht auf abwechlsungreiche Geschichten der drei Frauen und wie sie gemeinsam ihre Zeit in Prag verbringen und ihre Probleme bewältigen.

Abwechslung ist durch die völlig unterschiedlichen Frauen auch vorhanden, sowohl von ihrer Lebenssituation, als auch durch das Alter her. Letzteres hat mich dann schon gleich etwas irritiert, ich hatte nicht erwartet, daß die drei Frauen vom Alter her so weit auseinander sind. Außerdem gibt es kaum gemeinsame Unternehmungen der drei Frauen – man trifft sich ab und an in der Hotelbar, sieht sich in der Stadt, plaudert evt. kurz und das war es leider auch schon. Das liegt auch daran, daß zumindest zwei der Frauen mit Partner anreisen, auch etwas, das ich so nicht erwartet hatte.
Man hat also drei Geschichten in einem Buch, die sich aber leider nur wenig verknüpfen.

Recht schnell wird mir Megan sehr unsympathisch, was mir die Lust am Lesen schon ziemlich am Anfang des Buches nahm. Zudem das Geheimnis um Sophie, dem man einfach nicht näher kommt und zuletzt Hope, die eigentlich die symathischste war, deren Geschichte mich aber trotzdem am wenigsten interessierte.

Prag wird bis auf’s kleinste Detail beschrieben, hier merkt man die Liebe der Autorin zu dieser Stadt sehr deutlich. Für Kenner der Stadt werden diese Beschreibungen sicherlich jede Menge schöne Erinnerungen hervorrufen. Ich selbst war nur einmal kurz dort, deshalb war mir das alles einfach zu viel des Guten – da hätte ich mir lieber mehr Tiefe in den Geschichten bzw. mehr Miteinander der Frauen gewünscht. Irgendwie plätschern die Geschichten von den Dreien zwischen den ganzen Beschreibungen der Stadt immer nur so vor sich hin, ohne große Höhepunkte oder daß es überhaupt mal ein bißchen vorwärts ging. Das einzige das sich laufend ändert ist die Stimmung: ist es am Anfang alles noch locker und leicht, wird es immer düsterer und bedrückender.

Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und wer ausführliche Beschreibung von Städten und Umgebung – hier explizit Prag – mag, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.
Mir persönlich war dieses Buch einfach zu sehr in die Länge gezogen, es passierte über längere Zeit nur wenig, vieles wiederholte sich dazu immer wieder und das Ende war zwar überraschend, konnte aber die vielen Längen nicht wett machen.

(Der Originaltitel des Buches ist „A Year and a Day“, der zum Inhalt weitaus besser paßt als „Wintersterne“)

Fazit: Ausführlicher Prag-Roman mit drei unterschiedlichen Frauengeschichten

Veröffentlicht am 11.03.2018

Starker Anfang, katastrophales (offenes) Ende

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Ich habe es noch nie bei einem Buch erlebt, dass es mich am Anfang so begeistert und am Ende so enttäuscht, nein sogar richtig aufgeregt hat – hier ist es aber genauso passiert.
Bis zur Hälfte hätte ich ...

Ich habe es noch nie bei einem Buch erlebt, dass es mich am Anfang so begeistert und am Ende so enttäuscht, nein sogar richtig aufgeregt hat – hier ist es aber genauso passiert.
Bis zur Hälfte hätte ich dem Buch gute 4 Sterne gegeben, dann flachte es immer weiter ab und zum Schluß hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke gepfeffert.

Die Idee des Buches fand ich unheimlich reizvoll (das Cover im Übrigen auch) und bis zur Mitte fand ich die Geschichte auch spannend und gut durchdacht. Nur dann passierte erst einmal nichts mehr, bestimmte Passagen wiederholten sich immer wieder und man trat auf der Stelle. Es gibt immer wieder nur einen neuen Tag, an dem Elysia ihren Menschen dient… Ich hatte gehofft, mehr Hintergründe über die Klone zu erfahren: wie genau wurden sie geschaffen, mit welchem Hintergedanken (außer zu dienen), was genau paasiert mit den „defekten“ Klonen usw.
Aber nichts davon wird auch nur annähernd erklärt. Nur der (langweilige und immer gleiche) Alltag von Elysia ist hier Thema.

Und dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich in einer Art und Weise, dass ich kaum wußte, wie mir geschah, denn es paßte nichts mehr zusammen und war so haarsträubend, dass ich absolut sprachlos war und 50 Seiten vor Schluß wirklich kurz davor war, das Buch abzubrechen.

Der Konflikt der sich auf der letzten Seite noch ergibt wäre es fast wert gewesen weiterzulesen, aber die Fortsetzung wurde nie ins Deutsche übersetzt.

Fazit: Starker Anfang, katastrophales (offenes) Ende