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Veröffentlicht am 30.04.2018

Witziger zweiter Band einer neuen Reihe vom Autorenduo Rath & Rai

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Von Hans Rath habe ich „Und Gott sprach: Du musst mir helfen“ gelesen und war daher sehr neugierig darauf, wie sich der Autor als Krimiautor macht. Von Edgar Rai habe ich bisher noch nichts gehört oder ...

Von Hans Rath habe ich „Und Gott sprach: Du musst mir helfen“ gelesen und war daher sehr neugierig darauf, wie sich der Autor als Krimiautor macht. Von Edgar Rai habe ich bisher noch nichts gehört oder gelesen, der war für mich ein unbeschriebenes Blatt. Letzen Herbst war ich in Berlin – dort hat es mir gut gefallen – bereits das Cover der Bullenbrüder ist eindeutig in Berlin verortet, daher war ich gleich doppelt neugierig auf dieses gebundene Buch, das im April 2018 im Wunderlich Verlag erschienen ist. Dieses Buch ist das zweite einer Reihe, den ersten Band habe ich nicht gelesen und im zweiten Band auch keine Anspielungen auf den ersten Fall gefunden. Da ich Band eins auf jeden Fall noch lesen möchte, finde ich das sehr gut.

Kriminalkommissar Holger Brinks ist der Bruder von Charlie, der bei Holger im Gartenhaus wohnt und als Privatdetektiv jobbt. Zwischen den Brüdern herrscht eine Hassliebe – die jedoch zu Liebe umschlägt, als Mutter Anita bei ihnen aufschlägt – und verlangt, dass ihre fünfte Hochzeit bei Holger im Garten ausgerichtet wird – eine Riesenfeier mit der gesamten Familie des Bräutigams.
Ermittlerisch treffen sich Holger, der inoffiziell nach einer Vermissten suchen soll und Charlie, der für eine vergangene Affäre den Ehebruch des aktuellen Mannes nachweislich dokumentieren soll.

Den Schreibstil mag ich gerne, da erkenne ich Hans Raths humoristische Art drin wieder – jedoch auch einen anderen Autor, der es schafft, die Krimielemente in den Fall hineinzubringen und Spannung aufzubauen. Die Geschichte der Smooth Sisters, dreier Society-Ladies, die ein Startup gegründet haben, finde ich witzig zu lesen. Jede der drei Schwestern ist auf ihre Art eine eigene größenwahnsinnige Persönlichkeit, die die Vorzüge des gesellschaftlichen Status für ihre Zwecke ausnutzt. Hier sind viele Irrungen und Wirrungen eingebaut – besonders Charlies Bauchgefühl hat es mir jedoch angetan. Auf eine Weise ist Charlie genial, auf der anderen Seite fehlt es ihm jedoch an eben der Lebenskompetenz, die ihm seit einem Jahr bei seinem Bruder leben lässt.
Die Aufklärung des Falles hat Spaß gemacht, besonders unterhalten habe ich mich jedoch bei den Nebenschauplätzen – der früheren Affäre von Charlie und der Organisation der Hochzeit – gefühlt.

Fazit: Mir gefallen die Personen, der Spannungsbogen und ganz besonders auch der Humor im Buch. Da will ich mehr davon lesen.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Gelungener Serienauftakt

Silberschwingen 1: Silberschwingen
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„Silberschwingen – Erbin des Lichts“ ist der erste Romantasy Band von Emiliy Bold in der Silberschwingen-Reihe und ist im Februar 2018 als Hardcover und als eBook erschienen. Leider konnte ich nirgendwo ...

„Silberschwingen – Erbin des Lichts“ ist der erste Romantasy Band von Emiliy Bold in der Silberschwingen-Reihe und ist im Februar 2018 als Hardcover und als eBook erschienen. Leider konnte ich nirgendwo eine Information darüber finden, wie viele Bände in dieser Reihe geplant sind.

Die 15-Jährige Thron wird in wenigen Wochen ihren 16. Geburtstag feiern. Sie ist dabei, mit Freundinnen ihre Geburtstagsfeier zu planen und plötzlich wird ein interessanter Junge, Riley, auf sie aufmerksam, der sich sonst als bewusster Außenseiter mit seiner „Gang“ sonst nicht viel aus dem Schulalltag macht. Schon bald erfährt Thron, dass die Welt, die sie bisher kannte, nur ein Ausschnitt ihrer Welt bleiben wird. Thorn ist kein normales Mädchen, sondern halb Mensch und halb Silberschwinge, was sie in Gefahr bringt. Denn als „Halbwesen“ hätte sie bereits kurz nach ihrer Geburt getötet werden sollen und schwebt daher in großer Gefahr.

Thorn mag ich als Protagonistin gerne, da sie eine gute Projektionsfigur abgibt. Sie hatte bisher keinen Freund, ist passionierte Sportlerin und hält ihre Freundschaft mit ihrer Teamkollegin hoch. Es wird ein spannender Einblick in ihr Familien- und Schulleben gewährt, so dass ich mir schnell ein Bild der Protagonistin, des Schulsystems, der Umgebung und der Lebensumstände der Protagonistin machen konnte.
Riley als „attraktiven Outsider“ mag ich ebenfalls sehr gerne, auch, wenn er zur Selbstüberschätzung neigt, ist er ein ehrlicher Typ mit guten Absichten, steht aber eher am Rand des Geschehens, denn „Bad Boy“ Lucian, der Sohn des Clanführers, übernimmt schnell die Rolle im Vordergrund und drängt sich so richtig in die Handlung hinein. Mit ihm bin ich bis zum Schluss nicht ganz warm geworden, denn sein Charakter ist mir zu zerrissen, um anziehend zu sein, ich verstehe jedoch, welchen Reiz er auf die Protagonistin ausübt.

Der Schreibstil ist locker und mitreißend, ich bin über keinem Satz hängen geblieben. Ebenso sind die Handlungen der einzelnen Charaktere passend und schlüssig, so dass es innerhalb der Handlung keine offenen Handlungsmotive oder ungeklärte Fragen mehr gibt. Die Geschichte nimmt schnell Fahr auf und bleibt dann bis zum Ende des Bandes spannend, so dass ich es kaum erwarten kann, dass endlich der zweite Band erscheint.

Fazit: Entführt in die Welt der Silberschwingen, in der ich mich schnell und gut zurecht gefunden habe. Spannende und romantische Jugendgeschichte.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Minute

Todesurteil
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"Todesurteil" von Andreas Gruber wrid von Achim Buch gelesen und ist der zweite Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe. Ich kannte den ersten Band vom Hören nicht und aus meiner Sicht wurden ...

"Todesurteil" von Andreas Gruber wrid von Achim Buch gelesen und ist der zweite Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe. Ich kannte den ersten Band vom Hören nicht und aus meiner Sicht wurden auch keine wesentlichen Details des ersten Falls verraten, so dass dieser Band sogleich auf meiner Wunschliste landet.

Im vorliegenden Band beginnt die Handlung mit zwei parallelen Handlungssträngen - einerseits bei Staatsanwältin Melanie Dietz in Wien, wo die zehnjährige Clara nach einjährigem Verschwinden tätowiert und völlig verstört wieder auftaucht - und andererseits in Wiesbanden, wo Maarten S. Sneijder an der BKA Akademie unterrichtet und wo Sabine Nemez überraschend als Schülerin aufgenommen wurde. Im Seminar werden ungelöste Mordfälle durchgenommen und Sabine Nemez erfährt, dass ihr früherer Lebensgefährte im Dienst angeschossen wurde und im künstlichen Koma liegt.

Der Verlauf der Handlung ist sehr spannend - wer bereits einige Krimis gelesen hat, rechnet ja bereits damit, dass die beiden Handlungsstränge irgendwann zusammenlaufen. Die Frage ist immer nur: wann und wie?

Sabine Nemez ist mir als Protagonistin sehr sympathisch: ich mag ihre Einstellung zum Leben, ihre Herangehensweise an Probleme und sehe in ihr eine Projektionsfigur. Maarten S. Sneijder ist eine spannende männliche Hauptfigur, die mit viel Erfahrung brilliert und es sich herausnimmt, die Regeln auch zu übertreten und mit sienen Mitmenschen umzuspringen, wie es ihm beliebt. Auch in die Staatsanwältin in Wien kann ich mich sehr gut hineinversetzen und fand alle drei Persönlichkeiten sehr interessant.

Meine Heimatstadt und den Handlungsort Wien konnte ich mir sehr gut vorstellen, auch den Neusiedlersee kenne ich gut. Dem grandiosen Sprecher, der es schafft, alle Chraktere zum Leben zu erwecken, muss ich allerdings die falsche Aussprache von "Neuwaldegg" und "Neusiedlersee" ankreiden, denn hier liegt die Betonung jeweils auf der ersten Silbe (und nicht auf der zweiten bzw. letzten). Das hat mich beim Zuhören wahnsinnig gestört, wird jedoch für Menschen, die diese Region nicht kennen, nicht von Relevanz sein. Was mich weiters nicht überzeugt hat, war der Wiener Dialekt eines Charakters, so eine Aussprache habe ich in Wien in den letzten 31 Jahren von keiner einheimischen Person gehört, sondern kenne das nur aus älteren Filmen. Der niederländische Akzent hingegen klingt für mich sehr authentisch und auch den anderne Figuren wird ihre eigene, individuelle Sprache inklusive Betonung gegeben.

Die Handlung ist in sich schlüssig und der Spannungsbogen wird sehr bald gespannt, die Spannung bleibt bis etwa 10 Kapitel vor Schluss aufrecht, danach bekommt die Geschichte einen schönen Ausklang und noch offene Fragen werden geklärt.

Fazit: Da habe ich eine neue Krimireihe entdeckt, von der ich die anderen Bände auch noch hören möchte. Überzeugt mich auf der ganzen Linie.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Großartiger Serienauftakt

Izara 1: Das ewige Feuer
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Das Buch „Izara: Das ewige Feuer“ von Julia Dippel erschien im Oktober 2017 und ist der Auftaktroman einer Jugend-Romantasy-Reihe. Jugendliche sollten meiner Meinung nach mindestens 13 Jahre alt sein, ...

Das Buch „Izara: Das ewige Feuer“ von Julia Dippel erschien im Oktober 2017 und ist der Auftaktroman einer Jugend-Romantasy-Reihe. Jugendliche sollten meiner Meinung nach mindestens 13 Jahre alt sein, wenn sie zu diesem Buch greifen, da es hier viele Szenen mit Körperkontakt gibt, die für jüngere Leser_innen eventuell nicht nachvollziehbar sind.

Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen und wurde durch das wunderschöne Cover und den spannend klingenden Klappentext auf das Buch aufmerksam. Ari ist Schülerin in einem Eliteinternat, ihre Eltern sind getrennt, der Kontakt mit dem Vater kaum vorhanden und die Mutter ist psychisch labil. Eine Mädchenfreundschaft, Schwärmerei für Jungs und der Nebenjob für den fahrbaren Untersatz prägen den Alltag der Schülerin, bis plötzlich übernatürliche Wesen Jagd auf Ari machen, und ihre Welt von heute auf morgen nicht mehr so ist, wie Ari dachte. Sie schlittert in einem Geheimbund, verliebt sich in Lucian, der ursprünglich Jagd auf sie gemacht hat, und weiß bald nicht mehr, wem sie ihr Vertrauen schenken kann und wem nicht.

Der Schreibstil ist, typisch für ein Jugendbuch, leicht gehalten und daher auch sehr mitreißend, da es keine komplexen Satzkonstruktionen gibt, über deren Bedeutung man sich den Kopf zerbrechen muss. Zahlreiche Dialoge lockern den Text auf und geben dadurch einen guten Einblick in Anschauung und Sprache der einzelnen Charaktere. Die einzelnen handlungstragenden Personen werden nach und nach mit ausreichend Beschreibung und Hintergrundinformationen in den Text eingeführt und ich konnte von Beginn an die Welt vor meinem geistigen Auge entstehen lassen, das Kopfkino ist also direkt angesprungen und während der ganzen Handlung gelaufen.

Die Geschichte selbst nimmt häufiger von mir unerwartete Wendungen, die Spannung ist schon nach fünfzig Seiten aufgebaut und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende des Bandes gespannt. Trotzdem sehe ich die Geschichte des ersten Bandes in sich abgeschlossen, es bleiben keine wesentlichen Fragen des ersten Bandes offen und trotzdem möchte ich nach dem Lesen unbedingt erfahren, wie es mit Ari und ihren Freunden in den nächsten Bänden weitergeht – der Folgeband erscheint bereits im Mai.

Die Emotionen der Jugendlichen, aber auch der unsterblichen Wesen, sind hervorragend herausgearbeitet, so dass sich das Profil der einzelnen Figuren immer weiter formt und jedem Charakter seine Einzigartigkeit gibt. Dadurch entstehen individuelle Charaktere, auf Stereotype wird kaum zurückgegriffen. Auch die übernatürlichen Wesen werden mit ihrer Herkunft, Abstammung und Ausformung erklärt. Insgesamt kommen gängige Theorien auf den Tisch, die jedoch trotzdem spannend und gut nachvollziehbar zu lesen sind.

Mein Fazit: Ich habe über den ganzen Band hinweg mit Ari mit gefiebert und mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Sehr tiefgründig

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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Das Buch "Der tiefe Fall der Cecelia Price" von Kelly Fiore ist im Juli 2015 im Coppenrath Verlag als Taschenbuch erschienen. Auf dem Cover ist eine junge Frau zu sehen, die sich mit beiden Händen an einem ...

Das Buch "Der tiefe Fall der Cecelia Price" von Kelly Fiore ist im Juli 2015 im Coppenrath Verlag als Taschenbuch erschienen. Auf dem Cover ist eine junge Frau zu sehen, die sich mit beiden Händen an einem Gelände festhält. Der Schriftzug wirkt, als wäre er auf Wellen in einem Gewässer geschrieben. Daher habe ich auf einen Jugendroman mit dem Thema "Selbstmord" oder "Selbstmordabsicht" getippt, und war vom Klappentext überrascht.

Cecelia Price befindet sich in einer Therapieeinrichtung und wartet auf ihre Anhörung. Zur Last gelegt wird ihr, den Tod ihres Bruders verschuldet zu haben, der an einer Überdosis gestorben ist. Ceceilia hat ihren Bruder tot aufgefunden, den Notarzt informiert und fühlt sich schuldig.
Zitat aus dem Buch
"Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen? Anruferin: Mein … mein Bruder ist tot.
Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot?
Anruferin: Ja. Er ist … er ist im Keller. Er atmet nicht mehr.
Notrufzentrale: Wie ist das passiert? War er verletzt?
Anruferin: Er … Ich … Es ist meine Schuld. Ich habe das getan. Ich habe das getan."

Gefühlvoll wird Ceceilias Geschichte nach und nach beschrieben, vom Kontakt mit ihrer Anwältin, ihrer Zimmergenossin, ihrer Ärztin und ihren Freundschaften in Form von Rückblenden, der Familiensituation - und alles aus Ceceilias Sicht.

Ganz besonders bewegt in diesem Buch hat mich die tragische Familiengeschichte, wie sie leider immer häufiger vorkommt, mit der Rücksichtnahme der Tocher und dem "Abrutschen" des Jungen.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Eine gut gewählte und ernste Thematik, eine (leider) realistische Geschichte und gut gezeichnete Charaktere mit der für dieses Werk notwendigen Tiefe, aber oberflächlich genug, um kein "Wälzer" zu werden.

Fazit: Wer ein gutes Jugendbuch fern von "Friede, Freude, Eierkuchen" sucht, ist hier sicher gut beraten.