Was trotz diverser Kritikpunkte bleibt, ist ein softer, unterhaltsamer, sehr prickelnder Liebesroman, der zu unterhalten versteht, bei dem aber noch etwas Luft nach oben zu einer besseren Bewertung ist
Lady Angelina DeBrooke ist eine gefeierte Schönheit, der stets die Männerwelt zu Füßen lag. Doch zwei verstorbene Ehemänner später, gilt sie im ton als persona non grata, da alle Welt vermutet, dass Lady ...
Lady Angelina DeBrooke ist eine gefeierte Schönheit, der stets die Männerwelt zu Füßen lag. Doch zwei verstorbene Ehemänner später, gilt sie im ton als persona non grata, da alle Welt vermutet, dass Lady Angelina ihre Ehemänner womöglich vergiftet habe. Lediglich eine Freundin, die zu ihr hält, ist ihr geblieben, doch dann lernt sie einen Mann kennen und lieben, der die Gerüchte über ihre Person nicht glauben will. Mehr noch, er möchte sie heiraten, was Angelina aus Angst davor, dass ihr Zukünftiger womöglich ebenfalls nach der Hochzeit das Zeitliche segnen könnte, dazu veranlasst, Benjamin Wallace aufzusuchen, dem man große detektivische Fähigkeiten nachsagt. Benjamin soll herausfinden, ob Angelinas Ehemänner einem Mörder zum Opfer fielen und warum sie ausgerechnet ins Visier eines solchen Kriminellen geraten ist, bevor sie ihrem Geliebten das Ja-Wort gibt.
Doch Benjamin ermittelt nicht allein, denn seine vorwitzige und kluge Ehefrau Alicia, die Nachwuchs erwartet, möchte mitmischen. Soll Benjamin dem Wunsch seiner geliebten Ehefrau nachgeben und sie womöglich damit in Gefahr bringen? Andererseits ist Benjamin bereits längst ins Visier des Täters geraten, was ein Brandanschlag auf sein Anwesen zeigt, bei dem das Ehepaar nur mit Müh und Not entkommen kann. Benjamin würde Alicia am liebsten zusammen mit Lady Angelina und deren Geliebten aufs Land verbannen, doch ist sie dort wirklich sicherer?
Nachdem man in „Zeit der Verführung“ das hier in diesem Fall ermittelnde Ehepaar, Benjamin und Alicia bereits kennenlernen durfte, erfährt man nun nebenbei, wie es den beiden in der Zwischenzeit ergangen ist, was mir sehr gut gefallen hat. Ein wenig erinnerte mich die Ermittlungsarbeit der beiden und auch ihr ungezwungener Umgang miteinander, an ein anderes Historical-Liebespaar und zwar an Lavinia Lake und Tobias March.
Wer die Serie um die beiden, die damals von Amanda Quick geschrieben wurde, mochte, wird sicherlich auch hier ganz auf seine Kosten kommen. Der Kriminalfall an sich, wurde leider ein wenig durchsichtig gestaltet. Ich hatte schon sehr früh eine Vermutung, bezüglich einer der Drahtzieher um die Morde an Lady Angelinas Ehemännern, die sich dann auch letztendlich bestätigte. Überhaupt ist der Kriminalfall eher unterhaltsames Beiwerk, denn in erster Linie erzählt Emma Wildes erneut zwei romantisch gestrickte Liebesgeschichten um die beiden erwähnten Paare.
Lady Angelina und ihr Geliebter bleiben allerdings ein wenig blasser, aber zumindest die Liebesszenen sind wieder sehr prickelnd und erotisch geraten. Ein wenig habe ich mich über die doch teilweise sehr moderne, saloppe Ausdrucksweise gewundert. Ob das bereits im englischen Original der Fall war, oder es an der deutschen Übersetzung liegt, kann ich jedoch nicht sagen.
Kurz gefasst: Was trotz diverser Kritikpunkte bleibt, ist ein softer, unterhaltsamer, sehr prickelnder Liebesroman, der zu unterhalten versteht, bei dem aber noch etwas Luft nach oben zu einer besseren Bewertung ist.