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Veröffentlicht am 12.03.2018

Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist.

Eine heißblütige Lady
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Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen ...

Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen an kannte und der ihr mehr wie ein guter Freund in all diesen Jahren war, ist ihr Michael sehr fremd. Zudem gibt ihr sein zurückhaltendes, verschlossenes Verhalten einige Rätsel auf. Dennoch stimmt sie einer Vernunftehe zwischen zu und so findet kurz darauf die Hochzeit statt, die von den Elternteilen der Braut und des Bräutigams gewünscht waren.

Doch bereits in der Hochzeitsnacht lernt Julianne zwei weitere Tatsachen rund um ihren frischgebackenen Ehemann kennen. Zum einen ist er ein zärtlicher, hingebungsvoller Liebhaber, zum anderen weicht er sämtlichen, persönlichen Fragen um seine Person rigoros aus, was sie kränkt, denn er macht zudem kein Hehl daraus, dass er von Julianne eigentlich nur Eines erwartet- dass sie sich im Bett gegenseitig Freude bereiteten, bis ein Erbe gezeugt wurde. Persönliches Interesse an ihrer Person hat er scheinbar außer sexuellen Motiven nicht. Da Julianne sich aber keinesfalls mit einer Vernunftehe zufrieden geben möchte, versucht sie den äußeren Panzer von Michael nicht nur mit Freundlichkeit, sondern auch mit Hingabe und Sex-Appeal zu knacken. Seltsamerweise lassen Juliannes Versuche Michael nicht so kalt, wie er es gerne hätte. Doch er zögert immer noch ihr sein gut gehütetes Geheimnis anzuvertrauen- dass er obwohl der Krieg vorbei ist immer noch im Staatsdienst steht und mit seinen Mitstreitern; darunter auch die attraktive, impulsive und gefährliche Antonia, Jagd auf einen Spion macht. Doch auch Julianne verbirgt etwas vor Michael…

„Eine heißblütige Lady“ ist der dritte Teil der „Notorious Bachelor“ Reihe und meiner Meinung nach sollte man, bevor man sich auf diesen Roman einlässt, zuerst die beiden Vorgängerbände gelesen haben, da der Spionageplot der ersten beiden Teile hier nahtlos weitergeführt wird und für Unkundige der Vorgeschichte daher schnell uninteressant werden könnte.
Ich bin ein Fan von Emma Wildes sehr erotischen historischen Liebesromanen; mir gefallen dabei besonders ihre zeitgemäße Ausdrucksweise und die so manches Mal recht ungewöhnlichen Ausgangssituationen. Auch dieses Mal wird der Leser mit einem Heldenpaar konfrontiert, das eine Vernunftehe eingeht, das Ungewöhnliche daran: die Heldin heiratet den jüngeren Bruder ihres verstorbenen Verlobten, was genug Potential schafft für eine interessante Liebesgeschichte.

Um es vorweg zu nehmen „Eine heißblütige Lady“ ist gut geschrieben und auch Julianne ist eine sehr vielschichtige, intelligente Heldin, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt. Dennoch gab es auch ein paar Kritikpunkte, die zu Punktabzügen bei mir geführt haben. Erst einmal hatte ich ein großes Problem mit Michaels Darstellung bzw. fand ich, dass seine Charakterentwicklung für eine solch komplexe Ausgangscharakterisierung ein wenig zu kurz kam, da die Autorin nebenbei erneut die Story eines weiteren Liebespaares erzählt, Michaels Entwicklung aber ein wenig mehr Tiefe und Seitenzahlen benötigt hätte, um ihn sympathischer wirken zu lassen.
Seine Verschlossenheit und seine Geheimniskrämerei Julianne gegenüber, fand ich auch bis zu einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehbar. Sicher Agenten und Spione der Krone mögen das im Blut haben, doch der Grund dafür Julianne am Ende aus allem heraushalten zu wollen, wirkte mir persönlich zu konstruiert, zumal er ja schnell bemerkt hat, dass seine Frau kein naives, kleines behütetes Dummchen ist. So sehr ich auch Romanhelden schätze, die geheimnisvoll gestrickt sind, Michael blieb mir leider auch im Laufe des Buches fremd.

Das andere Pärchen, Antonia und Lawrence, hat ebenfalls eine sehr interessante Ausgangssituation auf den Leib geschrieben bekommen, wobei der Ausgang des Ganzen ein wenig offen geblieben ist, da Antonia am Ende des Buches von Lawrence wahrer Identität noch nichts ahnt. Gerade bei ihnen hätte ich es sehr spannend gefunden, Antonias Reaktion auf Lawrences Enthüllungen nachlesen zu dürfen. Aber vielleicht bekommen die beiden ja auch ein eigenes Buch?

Der Kriminalplot, also die Suche nach einem Spion, die im ersten und zweiten Teil der Reihe seinen Anfang nahm, wird hier weitergeführt, allerdings fand ich diesen nicht ganz so interessant aufgelöst, ich hätte mir da mehr Spannungselemente erhofft, als dann wirklich vorhanden waren.

Kurz gefasst: Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Was trotz diverser Kritikpunkte bleibt, ist ein softer, unterhaltsamer, sehr prickelnder Liebesroman, der zu unterhalten versteht, bei dem aber noch etwas Luft nach oben zu einer besseren Bewertung ist

Stunden der Versuchung
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Lady Angelina DeBrooke ist eine gefeierte Schönheit, der stets die Männerwelt zu Füßen lag. Doch zwei verstorbene Ehemänner später, gilt sie im ton als persona non grata, da alle Welt vermutet, dass Lady ...

Lady Angelina DeBrooke ist eine gefeierte Schönheit, der stets die Männerwelt zu Füßen lag. Doch zwei verstorbene Ehemänner später, gilt sie im ton als persona non grata, da alle Welt vermutet, dass Lady Angelina ihre Ehemänner womöglich vergiftet habe. Lediglich eine Freundin, die zu ihr hält, ist ihr geblieben, doch dann lernt sie einen Mann kennen und lieben, der die Gerüchte über ihre Person nicht glauben will. Mehr noch, er möchte sie heiraten, was Angelina aus Angst davor, dass ihr Zukünftiger womöglich ebenfalls nach der Hochzeit das Zeitliche segnen könnte, dazu veranlasst, Benjamin Wallace aufzusuchen, dem man große detektivische Fähigkeiten nachsagt. Benjamin soll herausfinden, ob Angelinas Ehemänner einem Mörder zum Opfer fielen und warum sie ausgerechnet ins Visier eines solchen Kriminellen geraten ist, bevor sie ihrem Geliebten das Ja-Wort gibt.

Doch Benjamin ermittelt nicht allein, denn seine vorwitzige und kluge Ehefrau Alicia, die Nachwuchs erwartet, möchte mitmischen. Soll Benjamin dem Wunsch seiner geliebten Ehefrau nachgeben und sie womöglich damit in Gefahr bringen? Andererseits ist Benjamin bereits längst ins Visier des Täters geraten, was ein Brandanschlag auf sein Anwesen zeigt, bei dem das Ehepaar nur mit Müh und Not entkommen kann. Benjamin würde Alicia am liebsten zusammen mit Lady Angelina und deren Geliebten aufs Land verbannen, doch ist sie dort wirklich sicherer?

Nachdem man in „Zeit der Verführung“ das hier in diesem Fall ermittelnde Ehepaar, Benjamin und Alicia bereits kennenlernen durfte, erfährt man nun nebenbei, wie es den beiden in der Zwischenzeit ergangen ist, was mir sehr gut gefallen hat. Ein wenig erinnerte mich die Ermittlungsarbeit der beiden und auch ihr ungezwungener Umgang miteinander, an ein anderes Historical-Liebespaar und zwar an Lavinia Lake und Tobias March.

Wer die Serie um die beiden, die damals von Amanda Quick geschrieben wurde, mochte, wird sicherlich auch hier ganz auf seine Kosten kommen. Der Kriminalfall an sich, wurde leider ein wenig durchsichtig gestaltet. Ich hatte schon sehr früh eine Vermutung, bezüglich einer der Drahtzieher um die Morde an Lady Angelinas Ehemännern, die sich dann auch letztendlich bestätigte. Überhaupt ist der Kriminalfall eher unterhaltsames Beiwerk, denn in erster Linie erzählt Emma Wildes erneut zwei romantisch gestrickte Liebesgeschichten um die beiden erwähnten Paare.
Lady Angelina und ihr Geliebter bleiben allerdings ein wenig blasser, aber zumindest die Liebesszenen sind wieder sehr prickelnd und erotisch geraten. Ein wenig habe ich mich über die doch teilweise sehr moderne, saloppe Ausdrucksweise gewundert. Ob das bereits im englischen Original der Fall war, oder es an der deutschen Übersetzung liegt, kann ich jedoch nicht sagen.

Kurz gefasst: Was trotz diverser Kritikpunkte bleibt, ist ein softer, unterhaltsamer, sehr prickelnder Liebesroman, der zu unterhalten versteht, bei dem aber noch etwas Luft nach oben zu einer besseren Bewertung ist.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine einerseits unterhaltsame Familiensaga auf zwei Zeitebenen erzählt, die berühren und auch über weite Strecken überzeugen kann, ein faszinierendes Sittengemälde der Jahrhundertwende sicherlich, dem leider aber auch gewisse erzählerische Schwächen anhaf

Ashford Park
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Im Mittelpunkt der Geschichte stehen gleich zwei Frauen; Clemmie und Addie, denn die Autorin treibt ihre Story auf mehreren Zeitebenen voran. Während Clemmie im Jahre 1999 dabei ist, wie ihre stark verwirrte ...

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen gleich zwei Frauen; Clemmie und Addie, denn die Autorin treibt ihre Story auf mehreren Zeitebenen voran. Während Clemmie im Jahre 1999 dabei ist, wie ihre stark verwirrte Großmutter Addie ihren 99. Geburtstag feiert und von dieser als Bea angesprochen wird, erfährt man auch Addies Werdegang im Laufe der Zeit und natürlich auch was es mit der geheimnisvollen Bea auf sich hat.

Im Jahre 1909 wird die kleine Waise Addie von ihrem Onkel und seiner Familie aufgenommen. Addies Onkel gehört zum Hochadel und lebt mit seinen Lieben auf dem pompösen Landsitz Ashford Park. Das Mädchen wird eher stillschweigend geduldet, als mit Liebe und Zuwendung überschüttet. Onkel und Tante sind überaus streng und lediglich die drei Jahre ältere Cousine Bea nimmt Addie unter ihre Fittiche. Beide Mädchen verbringen eine fast unbeschwerte Kindheit zusammen, doch Beas impulsive Einfälle, ohne die Folgen zu bedenken, bringen vor allem Addie von Seiten der Tante allerhand Scherereien ein, da allein Addie für alle Streiche zur Verantwortung gezogen wird. Kurz nachdem Bea ins heiratsfähige Alter gekommen ist, lernt sie einen attraktiven Mann kennen, der sich als gute Partie herausstellt und auch Addie verliebt sich Hals über Kopf in Frederick, den sie bereits seit Kindertagen kennt. Aber der 1. Weltkrieg fordert seinen Tribut und als Beas Ehe vor dem Scherbenhaufen steht, kommt es zur Katastrophe…

Im Jahre 1999 muss sich Addies Enkelin Clemmie in Sachen Liebe und Beruf neu orientieren. Als Addie ins Krankenhaus kommt, kreuzen sich auch Clemmies und Jons Wege erneut. Jon ist der Stiefsohn von Clemmies Tante und beide hatten vor Jahren in Italien eine kurze Affäre. Nachdem Clemmie von Addie als Bea angesprochen wurde, versucht die Enkelin nun neugierig herauszufinden, wer diese ihr unbekannte Frau war und stößt bei ihren Nachforschungen auf ein bislang gut gehütetes Familiengeheimnis…

Der 507 Seiten lange Roman lässt sich recht schnell lesen; dafür sorgt Lauren Willigs eingängiger Schreibstil. Ich lese sehr gerne Romane im Stile einer Kate Morton, in denen die Protagonisten dunkle Familiengeheimnisse ergründen müssen und so fiel mir auch “Ashford Park” gleich ins Auge.

Die geschilderten Ereignisse in Addies und Beas Kindheit haben mich dann auch gebannt ans Buch gefesselt, da sie sowohl unterhaltsam, aber auch anrührend zugleich geschrieben wurden. Auch kann man sich sehr gut in Addies und Beas Wesen hineindenken, doch ab dem Moment, als beide Frauen erwachsen sind, verliert sich die Autorin meiner Meinung nach ein wenig in den vielen Zeitsprüngen- die Konflikte zwischen Bea und Addie, die auf Grund eines Ereignisses entstehen, werden überhaupt nicht angesprochen und auch die Momente in denen Bea und Addie sich nach einigen Jahren in Afrika wieder treffen, empfand ich leider als nur ziemlich oberflächlich angerissen.
Zwar erwarten einen klärende Dialoge zwischen Frederick und Addie, doch zwischen den beiden Cousinen gibt es abermals keine Aussprache, was ich ehrlich gesagt als recht unglaubwürdig empfand, denn Addie und Bea standen sich doch Zeit ihres Lebens sehr nah .

In der Gegenwart versucht die neugierige Clemmie mehr über Bea zu erfahren und muß ihr Leben in die Reihe bekommen- obwohl ich diesen Handlungsstrang ebenfalls als sehr spannend zu lesen empfand, entpuppte sich das große Geheimnis am Ende für mich als ebenfalls nicht nachvollziehbar. Leider kann ich zu diesem Punkt nicht spoilern; sonst würde ich zu viel verraten, doch hinsichtlich des Geheimnisses hätte die Autorin Bea und Addie zumindest eine einzige klärende Unterredung auf den Leib schreiben müssen, damit alles einen Sinn ergibt.
Addies sehr passives Verhalten zu diesem Zeitpunkt ist völlig untypisch für ihren Charakter. Das ist besonders schade, da “Ashford Park” ansonsten so ein mitreißender Roman ist und Fredericks Liebeserklärung an Addie in diesem Buch einfach so sehr zu Herzen geht, dass sogar kleine Romantiker wie ich hier auf ihren Kosten kommen werden. Die Love Story zwischen Clemmie und Jon hat ebenfalls ihre gewissen Momente und so stehe ich nun vor der schwierigen Aufgabe dieses Buch zu bewerten, was mir in diesem Fall nicht leicht fällt.

Kurz gefasst: Eine einerseits unterhaltsame Familiensaga auf zwei Zeitebenen erzählt, die berühren und auch über weite Strecken überzeugen kann, ein faszinierendes Sittengemälde der Jahrhundertwende sicherlich, dem leider aber auch gewisse erzählerische Schwächen anhaften und dem hier und da mehr Tiefe hinsichtlich der Charakterisierung der Nebenfiguren nur gut getan hätte.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Bittersüße Liebesgeschichte eines ungleichen Ehepaars

Wie verführt man einen Highlander?
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England 1706:

Margot ist eine lebenslustige, temperamentvolle, verwöhnte junge Dame, die es gewohnt ist, ihren Willen zu bekommen. Auch ein Ball, der zu Ehren ihrer besten Freundin gegeben werden soll, ...

England 1706:

Margot ist eine lebenslustige, temperamentvolle, verwöhnte junge Dame, die es gewohnt ist, ihren Willen zu bekommen. Auch ein Ball, der zu Ehren ihrer besten Freundin gegeben werden soll, schlägt Margots Vater seiner Tochter nicht ab. Ausgerechnet in dem Moment, als Margots heimlicher Schwarm sie um den nächsten Tanz bittet, wird sie jedoch vom Diener ihres Vaters gebeten, umgehend dessen Räumlichkeiten aufzusuchen. Margot ist verstimmt und verwirrt. Ihr Vater hat Besuch von schottischen Männern, warum nur soll sie diese kennenlernen? Einer von ihnen, Arran McKenzie, scheint sehr angetan von Margot zu sein. Doch Margot nimmt ihn nur am Rande wahr und ist froh, als sie wieder zurück zum Ball gehen darf.

Schottland 1710:

Arran MacKenzie glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als seine Ehefrau Margot plötzlich vor ihm steht. Angeblich hat sie endlich, nach drei Jahren der Abwesenheit begriffen, dass sie um ihre Ehe kämpfen möchte. Arran ist allerdings misstrauisch. Er glaubt Margot kein Wort. Ihr widersprüchliches Verhalten, in den ersten Monaten ihrer Ehe, dazu ihr überstürzter Aufbruch, zurück zum Anwesen ihres Vaters, hatte ihn einst zutiefst verletzt. Arrans Misstrauen ist durchaus berechtigt, denn in der Tat wurde Margot von ihrem Vater zurückgeschickt, um Arran auszuspionieren. Gerüchte besagten nämlich, dass Arran zu den schottischen Aufrührern gehört, die James Stuart auf den Thron bringen wollen. Margots Vater befürchtet nämlich nun, dass ein möglicher Verrat seines Schwiegersohns, auch auf ihn zurückfallen könnte. Nach ihrer Rückkehr, lernt Margot ihren Ehemann neu kennen und begreift nach und nach, welche Fehler sie begangen hat. Sie spürt, dass sie Arran wirklich liebt und schämt sich, ihn auszuspionieren. Doch ihr sind die Hände gebunden, denn ihr Vater zählt auf sie…

„Wie verführt man einen Highlander“, von Julia London, lautet der Titel, des ersten Teils der fünfbändigen „Highland Groom“ Reihe, in dessen Fokus ein ungleiches Paar steht. Die Engländerin Margot, wurde einst aus taktischen Gründen, mit dem Schotten Arran verheiratet, doch beide sind dermaßen unterschiedlich gestrickt, dass die ersten Monate ihrer Ehe zu einem Fiasko werden.
Während Arran, der seine Eltern früh verlor, schon praktisch von Kindesbeinen an Verantwortung für seinen Clan übernehmen musste, wurde Margot alles auf dem Silbertablett serviert. Und so wuchs sie zu einer verhätschelten, leicht versnobten Dame heran, die Arrans Zuhause nicht zu würdigen weiß.

„Wie verführt man einen Highlander“, erzählt die Liebesgeschichte eines Ehepaars, dass eine zweite Chance bekommt und im Grunde mochte ich die Story, die Julia London hier erzählt, sehr. Ihr Schreibstil hat sich im Vergleich zu ihren ersten Romances, die vor Jahren erschienen, sehr zum Positiven gewendet finde ich und ihre Romane besitzen nun auch den nötigen Tiefgang.
Arran, der Romanheld des ersten Teils der „Highland Groom“ Reihe, ist einfach ein Schatz; ich fand ihn äußerst charismatisch und clever beschrieben und dass er seiner Gattin so lange misstraut, ist ebenfalls völlig legitim. Die Dialoge des Heldenpaars, gerade zum Anfang, sind spritzig und amüsant geraten wie in „Der widerspenstigen Zähmung“, doch im Laufe der Geschichte wird der humorvolle Unterton abgelöst von mehr Tiefgang, den die Autorin dann lobenswerterweise einbringt, was mir sehr gut gefallen hat. Warum habe ich also nur vier von fünf Punkten vergeben?

Ich kam einfach nicht so wirklich mit der Romanheldin klar. Obwohl die, angeblich so intelligente Margot, schnell begreift welche Fehler sie begangen hat und innerlich gereift ist, in den zurückliegenden Jahren, ist sie leider nicht die hellste Kirsche auf der Torte, wofür sie natürlich nichts kann. Eine gewisse Naivität, schließlich ist sie behütet aufgewachsen, konnte ich noch tolerieren, doch Margot steht dermaßen auf der Leitung, dass es einem beim Lesen schon fast körperliche Schmerzen bereitet. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Toleranzschwelle dermaßen niedrig ist, was TSTL Heldinnen angeht, weil diese Sorte Heldinnen einfach zu oft die Regel waren, in Romances der 80er und 90er Jahre. Wer diesbezüglich weniger Reibungspunkte hat, wird diesen Roman sicherlich noch besser bewerten als ich. In punkto Romantik und Erotik, gibt es jedoch nichts zu meckern; den Leser erwartet eine bittersüße Liebesgeschichte. Mein Highlight darin, Arrans geschrieben Liebesbriefe…

Kurz gefasst: Bittersüße Liebesgeschichte eines ungleichen Ehepaars…

Veröffentlicht am 06.03.2018

Spannender, erotischer 4. Teil der Maiden Lane Reihe, allerdings fehlte mir das gewisse Knistern zwischen dem Heldenpaar.

Lady Isabels skandalöses Begehren
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Ausgerechnet Lady Isabel Beckinhall wird Zeugin, wie der berüchtigte Geist von St. Giles, beinahe gefasst wird. Doch Lady Isabel greift kurzentschlossen ein; lässt den verwundeten, maskierten Mann in ihre ...

Ausgerechnet Lady Isabel Beckinhall wird Zeugin, wie der berüchtigte Geist von St. Giles, beinahe gefasst wird. Doch Lady Isabel greift kurzentschlossen ein; lässt den verwundeten, maskierten Mann in ihre Kutsche tragen und bringt ihn in ihr Heim. Obwohl sie durchaus neugierig ist, wer sich hinter dem Mann mit der Maske verbirgt, lässt sie ihm seinen Willen, als er sie darum bittet, seine Maske nicht anzurühren. Seine Beinverletzung blutet zwar stark, ist allerdings nicht lebensgefährlich und gleich am nächsten Tag, ist der Geist auch schon wieder verschwunden.

Währenddessen braut sich, um das Waisenhaus in St. Giles, Ärger zusammen. Einige hochgestellte Unterstützerinnen, sind nicht damit einverstanden, dass Mr. Winter Makepeace, der Leiter bleibt und möchten stattdessen, einen, in seinen Manieren geschliffenen und möglichst adligen Mann an dessen Stelle setzen. Ein Mann, der um diese Position buhlt, ist Lord d’ Arque, der bereits vor einiger Zeit diskret durchblicken ließ, dass er zu gerne eine Liaison mit Lady Isabel eingehen würde. Doch Lord d´Arque, legt ein dermaßen unhöfliches, herablassendes Verhalten Winter gegenüber an den Tag, dass Isabel beschließt, Winter zu helfen. Sie gibt ihm Benimmunterricht, bringt ihm das Tanzen bei und lernt seinen Charakter, auch wenn er sich gerne zugeknöpft gibt, immer mehr zu schätzen. Sie spürt, dass hinter seiner äußerlich gefassten und ruhigen Fassade noch viel mehr steckt, ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welches Geheimnis Winter vor ihr verbirgt.
Winter, der sich sehr von Lady Isabel angezogen fühlt, hat aber noch ganz andere Probleme. Immer wieder verschwinden Waisenkinder, die eigentlich am nächsten Tag der Obhut des Waisenhauses anvertraut werden sollten und Winter will versuchen, herauszufinden, was mit den Kindern geschehen ist….

„Lady Isabels skandalöses Begehren“, markiert bereits den vierten Teil der momentan zwölfbändigen Reihe. Kürzlich erschien zudem eine Short Story, in der wir erfahren dürfen, wie das Waisenmädchen Mary Whitsun die Liebe ihres Lebens findet.
In diesem Roman jedoch, steht der Geist von St.Giles im Fokus des Geschehens und mit ihm, die Romanheldin Lady Isabel, die bereits als Nebenfigur, genau wie Winter, in Erscheinung trat. Diesmal erfährt man mehr über Lady Isabels Privatleben. Die verwitwete Aristokratin lebt recht zurückgezogen und hat den halbwüchsigen Sohn ihres verstorbenen Mannes, der aus einer Liaison mit dessen Geliebten hervorging, aufgenommen. Doch Isabel weiß noch nicht so ganz, wie sie mit dem Jungen umgehen soll.

Einerseits wird Lady Isabel als sehr zupackende, mutige Dame beschrieben, andererseits ist da aber auch ihre Unsicherheit: Sie glaubt, für immer einsam bleiben zu müssen.
Winters Hintergrund wird nun ebenfalls mehr beleuchtet. Man erfährt, wieso er praktisch ein Getriebener ist und kann sich besser in ihn hineinversetzen, da die Autorin seine Beweggründe plausibel dargeboten hat.
Die Liebesgeschichte zwischen Winter und Isabel ist unterhaltsam, wird untermalt von erotischen Liebesszenen und auch die Suche nach den verschwundenen Waisenkindern sorgt für spannende Momente, so dass es nie langweilig wird. Warum also nur vier von fünf Punkten?

Ehrlich gesagt fehlte mir das gewisse Knistern zwischen dem Heldenpaar. Beide wirkten in manchen Momenten dermaßen nüchtern und abgeklärt, wollten ihre Geheimnisse, obwohl sie sich zueinander hingezogen fühlten, bis zuletzt voreinander verbergen und lenkten in wichtigen Situationen einfach nicht ein. Auch Isabels Zögern, den Mann den sie liebt heiraten zu wollen- also ihre Diskussion mit Winter darum, fand ich aus emotionaler Sicht heraus, nicht überzeugend dargeboten.
Wie man es von Elizabeth Hoyt gewohnt ist, erzählt die Autorin nebenher wieder ein kleines Märchen. Über den Harlekin von St. Giles, der zum gefürchteten, seelenlosen Rächer wird und seiner großen Liebe. Dies kleine Märchen ist wunderschön und anrührend geschrieben und bietet einen zusätzlichen Anreiz, den Roman weiterverfolgen zu wollen.

Kurz gefasst: Spannender, erotischer 4. Teil der Maiden Lane Reihe, allerdings fehlte mir das gewisse Knistern zwischen dem Heldenpaar.

Maiden Lane Reihe zur Info:

1. Teil: Gefährliches Spiel mit Lord Lazarus
2. Teil: Sündiges Verlangen einer Lady
3. Teil: Skandalöses Verlangen auf Huntingdon Manor
4. Teil: Lady Isabels skandalöses Begehren
5. Teil: Lord of Darkness
6. Teil: Duke of Midnight
7. Teil: Darling Beast
8. Teil: Dearest Rogue
9. Teil: Sweetest Scoundrel
10. Teil: Duke of Sin
11. Teil: Duke of Pleasure
12. Teil: Duke of Desire
12.5 Teil: Once upon a Maiden Lane