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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein geheimnisvoller Frauenroman über die Schicksalsfindung dreier Frauen, auf zwei Zeitebenen erzählt, mit hohem Unterhaltungsfaktor!

Das Haus am Leuchtturm
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Australien 1901:

Die Frau eines reichen, adligen Schmuckhändlers, Isabella Winterbourne, befindet sich zusammen mit ihrem Mann auf der Überfahrt nach Australien. Dort soll Arthur Winterbourne dem neuen ...

Australien 1901:

Die Frau eines reichen, adligen Schmuckhändlers, Isabella Winterbourne, befindet sich zusammen mit ihrem Mann auf der Überfahrt nach Australien. Dort soll Arthur Winterbourne dem neuen Parlament einen von seinen Mitarbeitern angefertigten kostbaren und mit Juwelen besetzten Amtsstab aus Gold mit den besten Wünschen der englischen Königin überreichen. Doch eines Nachts gerät das Schiff in ein furchtbares Unwetter. Isabella, die den plötzlichen Kindstod ihres neugeborenen Sohnes Daniel drei Jahre zuvor noch nicht überwunden hat, da weder ihr gefühlskalter Mann noch dessen Familie ihr Zeit zum Trauern gaben, bekommt bei einem Gespräch, dass Arthur und der Kapitän des Schiffes miteinander führen, mit, dass der Kapitän Arthur tatsächlich dazu rät, dass Isabella sich von ihrem Armband trennen soll.

Dieses Armband fertigten einst Isabella und ihre Schwester an und es sollte dem ersten Baby umgelegt werden, das eine der beiden gebären würde. Daniel trug es bis zu seinem Tod und für Isabella ist dieses Armband der einzige Trost, den sie noch hat. So versteckt sie das Band heimlich in der Kiste in der sich der Amtsstab befindet, doch als das Schiff kurze Zeit später sinkt und alle anderen außer Isabella bei dem Unglück umkommen, fehlt der jungen Frau nun der Schlüssel um besagte Kiste wieder aufzubekommen. So schlägt sie sich mehr schlecht als recht durch die Wildnis Australiens, immer die Kiste hinter sich herziehend und findet schließlich glücklich Zuflucht in dem kleinen Örtchen Lighthouse Bay, wo sie zunächst vom freundlichen Leuchtturmwärter Matthew umsorgt wird.
Sie findet eine Anstellung als Kindermädchen und geht darin auf, ihren neuen Schützling zu umsorgen. Doch wird es ihr gelingen ihre Trauer zu überwinden?

Frankreich 2011:

Libby bricht nach dem plötzlichen Tod ihres Geliebten Mark Winterbourne alle Brücken in Europa hinter sich ab und kehrt zurück in ihre Heimat Australien, wo Mark Jahre zuvor in Lighthouse Bay ein Haus am Meer für sie beide gekauft hatte. Doch in Lighhouse Bay warten auch die Schatten der Vergangenheit auf Libby. Und dort will sie sich, nachdem vor zwanzig Jahren ein Unglück geschah, endlich wieder mit ihrer Schwester versöhnen. Wird ihr das gelingen?

Kimberley Wilkins Roman wird gleich auf zwei Zeitebenen vorangetrieben. Der Leser lernt gleich drei starke Frauen kennen, die, eine in der Vergangenheit, zwei Schwestern in der Gegenwart, ihre persönlichen Probleme und Sorgen überwinden müssen, um wieder glücklich zu werden. Obwohl der Handlungsstrang über Libby und ihre Schwester und die Suche nach dem Schatz der Winterbournes durchaus fesselt, blieben mir die beiden Frauen, in dem Handlungsstrang der in der Gegenwart spielt, dennoch etwas fremd. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, das die gewählte Erzähltechnik der Autorin so manches Mal ein wenig reduziert auf mich wirkte. Ihr Schreibstil ist dabei durchaus bildhaft zu nennen und so gelingt es ihr stets das Kopfkino des Lesers anzuregen, doch gelang es mir nicht, mehr Nähe zu den Romanfiguren beim Lesen herzustellen. Obwohl die Konfliktlösung der Schwestern ihre gewissen Momente hat, kratzt die Autorin meiner Meinung leider nur an der Oberfläche; hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.

Zudem entschied sich Kimberley Wilkins dazu, ihren Roman im Präsens zu verfassen, was für einen Leser der normalerweise nur Romane, die in der Vergangenheitsform erzählt werden gewohnt ist, erst einmal ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Nach ca. 100 Seiten hatte ich mich dann aber daran gewöhnt und da auch die Stories ab diesem Zeitpunkt an Dramatik zunahmen, konnte ich das Buch dann auch trotz gewisser Startschwierigkeiten nicht mehr zur Seite legen.

Denn es gab ja auch noch den zweiten Erzählstrang der sich um Isabella Winterbourne rankt und bei der die Autorin diesmal alles richtig gemacht hat. Man kann sich sehr gut in die Romanheldin hineinversetzen, kann ihren Verzweiflung und Trauer beinahe am eigenen Leib spüren und fiebert, wenn Isabella um ihr zukünftiges Glück kämpft, zu jeder Zeit mit. Isabellas Story steht auch eigentlich im Fokus des Geschehens, denn ihr Werdegang und der Schatz der Winterbournes sind es dann auch, die selbst in dem Handlungsstrang der in der heutigen Zeit angesiedelt wurde, eine wichtige Rolle spielen.
Und auch Isabellas Gefühlswelt wird dem Leser sehr sensibel von der Autorin dargeboten – selbst eine kleine Liebesgeschichte findet man vor, die jedoch keinesfalls kitschig und rosarot erzählt wird, sondern stattdessen eher den Heilungsprozess von Isabella widerspiegelt und diesen (trotz kleiner oben erwähnter Kritikpunkte) im Großen und Ganzen unterhaltsamen Frauenroman auf einfühlsame Weise abrundet.

Kurz gefasst: Ein geheimnisvoller Frauenroman über die Schicksalsfindung dreier Frauen, auf zwei Zeitebenen erzählt, mit hohem Unterhaltungsfaktor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Fesselnder, geheimnisvoller historischer Roman über Familienbande, Liebe, Aufopferung und Pflichtbewusstsein und eine junge Frau, die mutig ihren Weg geht.

Die fremde Schwester
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Rachel arbeitet in Frankreich als Gouvernante für Kinder reicher Eltern. Als sie verspätet die Nachricht erhält, dass ihre Mutter, fern in England, schwer erkrankt ist, reist sie Hals über Kopf zurück ...

Rachel arbeitet in Frankreich als Gouvernante für Kinder reicher Eltern. Als sie verspätet die Nachricht erhält, dass ihre Mutter, fern in England, schwer erkrankt ist, reist sie Hals über Kopf zurück in ihre Heimat; die Kündigung ihrer Arbeitsstelle im Gepäck, da ihre Arbeitgeber keinerlei Verständnis für ihre Lage zeigten.

Zu Hause angekommen, ist es leider bereits zu spät. Rachels Mutter ist nicht nur in der Zwischenzeit verstorben; sie wurde auch schon beerdigt. Es bleibt Rachel nur noch übrig, die wenigen Habseligkeiten zusammen zu packen. Beim Aufräumen fällt ihr ein Bild in die Hände, dass aus einer Klatschzeitung herausgerissen wurde. Es zeigt, einen adeligen Herren, zusammen mit dessen Tochter. Seltsamerweise sieht der Mann auf dem Bild aus, wie Rachels vor Jahren verstorbener Vater. Doch wie kann das sein und vor allem, wieso hatte ihre Mutter das Bild aufgehoben?

Licht ins Dunkle könnte Rachels Onkel bringen, der in einer anderen Stadt an der Universität arbeitet. Dort erfährt Rachel dann auch Ungeheuerliches. Der Mann auf dem Bild ist tatsächlich ihr Vater! All die Jahre wurde ihr gesagt, ihr Vater, ein bürgerlicher Botaniker wäre auf Reisen verstorben und nun muss sie die schmerzliche Wahrheit erfahren, denn es sieht so aus, als habe ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen, um eine andere Frau aus standesgemäßen Kreisen zu heiraten und mit dieser zwei weitere Kinder zu zeugen.

Doch Rachel will diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen und schmiedet zusammen mit einem jungen Mann, den sie bei ihrem Onkel kennen lernt, und der ebenfalls aus gehobenen Kreisen stammt, gewagte Pläne. Aus Rachel wird Vera Merton, eine übermutige Cousine des jungen Simon, der sich von Veras Einführung in die High Society neuen Stoff für die Klatschspalten seiner Zeitung, für die er arbeitet, erhofft…

Diesmal führt Lauren Willig ihre Leserschaft nach England, neun Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs und erzählt eine Geschichte über Familienbande, über Liebe, Aufopferung und Pflichtbewusstsein. Aber neben der Story über Rachels Wurzeln und dem Geheimnis ihrer Eltern, erfährt man auch sehr viel über die politische Lage der damaligen Zeit und die Nachwirkungen die Krieg und Traumata in den überlebenden Soldaten auslösten. All das geht einem beim Lesen sehr unter die Haut; etwa wenn Simon sich näher darüber auslässt oder auch wenn die verwöhnte Societyprinzessin CeCe ob des Verlusts ihres Bruders zusammenbricht.

Doch im Mittelpunkt der Geschichte steht Rachel. Eine charismatische junge Frau, die plötzlich allein auf sich gestellt ist und in dieser schwierigen Situation über sich hinauswachsen muss. Mit List, Tücke und viel schauspielerischem Talent, schleicht sie sich ein in die High Society der Reichen und Schönen. Ihre Motive mögen nicht ganz ehrenhaft sein und, wie ich fand, geht sie zum Teil dabei etwas zu forsch ans Werk, was auch für einen halben Punkt Abzug bei meiner Bewertung führte, doch auch wenn Rachel durchaus ein wenig mehr Herzensgüte hätte vertragen können, trägt sie ihr Herz dennoch auf dem rechten Fleck. Ihr Wagemut und ihre Gewitztheit, wenn sie knifflige Situationen überstehen muss, haben mich dagegen sehr amüsiert.

Der Roman ist sehr dialogreich angelegt; so fühlt man sich beim Lesen schnell mittendrin im Geschehen und dank des bildhaften Schreibstils bekommt man beim Lesen ein interessantes Kopfkino geboten.

Das Rätsel um Rachels Eltern löst sich erst ziemlich gegen Ende des Romans auf, so dass auch die Spannung fast bis zum Schluss gewahrt wird. Fans von romantischen Liebesgeschichten sollten jedoch gewarnt sein, dass sich zwar durchaus ein Verehrer für Rachel findet, die Liebesgeschichte jedoch eher eine nebensächliche Randerscheinung bleibt.

Kurz gefasst: Fesselnder, geheimnisvoller historischer Roman über Familienbande, Liebe, Aufopferung und Pflichtbewusstsein und eine junge Frau, die mutig ihren Weg geht.

Veröffentlicht am 17.02.2018

So tief wie die Sehnsucht“, ist ein schöner Liebesroman, der nicht nur romantisch geschrieben ist, sondern durchaus auch einige sexy geschrieben Liebesszenen zu bieten hat und gute, solide Liebesromanunterhaltung bietet

Montana Dreams - So tief wie die Sehnsucht
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Colt, ein Rancher, ist bereits seit langem verliebt in die attraktive Kellnerin Luna, doch geht er ihr seit einem gemeinsamen Kuss aus dem Wege. Zu groß ist die Scham, weil Luna einst mit seinem besten ...

Colt, ein Rancher, ist bereits seit langem verliebt in die attraktive Kellnerin Luna, doch geht er ihr seit einem gemeinsamen Kuss aus dem Wege. Zu groß ist die Scham, weil Luna einst mit seinem besten Freund zusammen war. Doch in Wirklichkeit ist Luna selbst bis über beide Ohren verliebt in Colt, hat sich mittlerweile von ihrem Freund getrennt, der sie sehr schlecht behandelt hatte. Dennoch, auch sie traut sich nicht so recht, Colt anzusprechen, bis ihr eines Abends der tödliche Zusammenbruch ihres älteren, besten Freundes Wayne, die Augen für das Wesentliche im Leben öffnet. Als Wayne, der ein schwaches Herz hat, im Diner zusammenbricht, eilt Colt sogleich an Lunas Seite um ihr beizustehen.

Luna ist untröstlich, dass Wayne so plötzlich von ihr gegangen ist, verband sie mit dem alten Mann doch eine ganz besondere Freundschaft. Wayne dachte ähnlich, denn bei der Testamentseröffnung, nach der Beerdigung einige Tage später, erfährt Luna, dass sie die Ranch von Wayne geerbt hat. Dazu die weit reichenden Ländereien. Ein großzügiges Erbe, das den beiden Söhnen von Wayne, Josh und Simon, verwehrt wird. Das ruft Wayne Familie auf den Plan. Sie wollen Luna dazu bringen, ihnen die Ranch zu überlassen. Mit allen Mitteln. Doch Luna bleibt hart. Wayne baute auf sie, in dem er ihr die Ranch überließ und hatte zudem noch einen weiteren Plan in der Hinterhand, um seine Söhne auf Herz und Nieren zu prüfen.

Beide erhalten die Möglichkeit, auf der Ranch zu arbeiten, um das Farmerleben kennenzulernen. Beißen sie sich durch, können sie anschließend Anteile an der Ranch erwerben. Allerdings darf Luna ihnen vor Ablauf der Frist nichts davon erzählen. Während Josh schmollt, lässt sich Simon darauf ein. Doch dann geschehen rätselhafte Vorfälle auf der Ranch und plötzlich scheint es, als ob Luna in Lebensgefahr schwebt. Kann Colt sie schützen?

Die „Montana Men“ Reihe von Jennifer Ryan, geht mit „So tief wie die Sehnsucht“, nun in die bereits vierte Runde. Und während ich mit dem ersten Teil noch so meine Probleme hatte, steigerte sich die Autorin dann von Band zu Band. In ihrem vierten Teil, erzählt sie die unterhaltsame, prickelnde Geschichte eines sympathischen Liebespaares. Luna ist eine junge Frau, deren Bruder Autist ist und sie hilft ihren Eltern, wo sie nur kann, damit ihr Bruder ein relativ normales Leben führen kann. Ihr Plan ist es, eines Tages Land und Farm zu besitzen, auf dem sie autistischen Kindern pädagogische Unterstützung anbieten kann.
Als Wayne stirbt und ihr seine Ranch hinterlässt, hat sie nun damit die Möglichkeit bekommen, ihren Plan vorzeitig umzusetzen, denn auch finanziell ist sie nun abgesichert.

Der Cowboy Colt stammt aus einer Rancherfamilie und trägt sein Herz auf dem rechten Fleck. Er ist bemüht, Luna mit allen Kräften zu unterstützen und sie hat Unterstützung mehr als nötig, denn Waynes Familie entpuppt sich als harter Brocken. Zugegeben, ich fand, dass Waynes Hinterbliebene, ruhig ein wenig facettenreicher beschrieben hätte werden können. Ob Josh oder Simon, nebst Onkel und Tante; alle agieren sehr eindimensional, benutzen stets die gleichen hasserfüllten Tiraden, was ich ein wenig ermüdend beim Lesen empfand und zudem gestaltete sich die Suche nach dem Bösewicht/den Bösewichten, nicht wirklich spannend. Daher gibt es auch einen halben Punk Abzug meinerseits.
Gut gefallen haben mir dafür die vielen Dialoge zwischen dem Heldenpaar, die ihre Liebe füreinander untermalen und auch Colts Familie, die für die gewisse Portion heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgt, ist ein sympathischer Haufen.
Man kann den vierten Band durchaus als Einzelroman lesen, da die Storys in sich abgeschlossen sind, was eine wichtige Info sein wird, für Leser, die nicht so gerne längerfristig angelegte Serien mögen.

Kurz gefasst: „So tief wie die Sehnsucht“, ist ein schöner Liebesroman, der nicht nur romantisch geschrieben ist, sondern durchaus auch einige sexy geschrieben Liebesszenen zu bieten hat und gute, solide Liebesromanunterhaltung bietet.

Die Serie zur Info:


Montana Men Reihe zur Info:

1. Teil: So ungezähmt wie das Land
2. Teil: So wild wie das Leben
3. Teil: So berauschend wie die Liebe
4. Teil: So tief wie die Sehnsucht
5. Teil: Stone Cold Cowboy
6. Teil: His Cowboy Heart

Veröffentlicht am 31.01.2018

Lässiger, unterhaltsamer und prickelnder Romantic Suspense aus der Feder Sandra Browns. Kopfkino pur!

Tödliche Sehnsucht
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Der verwitwete Cop Crawford, ist seiner Tochter zuliebe, die seit dem Tod von Crawfords Frau bei ihren Großeltern lebt, zurückgekehrt. Doch die Großeltern wollen ihre Enkelin nun nicht mehr hergeben; sie ...

Der verwitwete Cop Crawford, ist seiner Tochter zuliebe, die seit dem Tod von Crawfords Frau bei ihren Großeltern lebt, zurückgekehrt. Doch die Großeltern wollen ihre Enkelin nun nicht mehr hergeben; sie befürchten, dass Crawford seelisch nicht ausreichend stabil genug ist, um dem Kind eine gesicherte und liebevolle Umgebung zu bieten. Der Ex-Texas Ranger muss daher vor Gericht um das Sorgerecht seiner Tochter kämpfen. Ausgerechnet am Tag der Entscheidung, kurz vor der Urteilsverkündung, stürmt ein maskierter Amokschütze den Saal und eröffnet das Feuer. Ein Gerichtsdiener stirbt und nur der Geistesgegenwart von Crawford, der sich auf die Richterin Holly stürzt und diese mit seinem Körper schützt, ist es zu verdanken, dass nicht mehr Tote zu beklagen sind. Crawford nimmt die Verfolgung des flüchtigen Täters auf und stellt diesen schließlich auf dem Dach des Gebäudes. Leider gelingt es ihm nicht, den Mann davon zu überzeugen, die Waffe niederzulegen, so dass er vom herbeieilenden Polizeiteam erschossen wird.

Obwohl Crawford nun als Held des Tages gilt, scheint es, als koste ihm sein Alleingang das Sorgerecht für seine Tochter, denn Crawfords Schwiegervater ist nun endgültig davon überzeugt, dass Crawford viel zu impulsiv und gefährlich lebt und eröffnet seinem ungeliebten Schwiegersohn schließlich, dass er eine einstweilige Verfügung erwirken lässt, damit Crawford im Leben der Enkelin in Zukunft keine Rolle mehr spielen kann.
Crawford Hunt ist am Boden zerstört, zumal ihm wenig später aufgeht, dass er auf dem Dach den womöglich falschen Mann gestellt hat. Bei seinen Ermittlungen hilft ihm ausgerechnet die Richterin Holly, die dankbar dafür ist, dass er ihr das Leben gerettet hat. Die Polizei hingegen, allen voran der Cop Neal, glaubt dagegen bald, dass Crawford etwas mit der Sache zu tun hat. Crawford kann machen was er will, Neal schenkt ihm einfach keinen Glauben und denkt zudem, er habe ein Verhältnis mit der Richterin begonnen. Zwar hat Neal zumindest in diesem Punkt recht, doch alle anderen Verdächtigungen kann Neal nicht beweisen, auch wenn er alles daran setzt, Crawford festzunageln. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in der Crawford seine Unschuld beweisen will. Wird es ihm gelingen?

„Tödliche Sehnsucht“, der aktuelle Romantic Suspense von Sandra Brown, hat ein interessantes Heldenpaar im Fokus. Den einst erfolgreichen, als Helden verehrten Texas Ranger Crawford Hunt, dem es vor Jahren gelang, das Oberhaupt eines Drogenkartells dingfest zu machen, der dann aber fast am Unfalltod seiner Frau zerbrach, sich jedoch zurück ins Leben gekämpft hat, um für seine Tochter da zu sein. Ein charismatischer Romanheld, der allerdings auch sehr impulsiv ist und zu Alleingängen neigt. Mit Holly hat Sandra Brown, Crawford allerdings eine Romanheldin zur Seite gestellt, die ihn unterstützt und ihn zumindest ab und an zu bremsen vermag, wenn er sich durch seine Impulsivität in die Bredouille bringt und mir gefiel auch die Gegensätzlichkeit des Heldenpaars sehr. Zugegeben, ich hätte mir ein wenig mehr persönliche Gespräche zwischen den beiden gewünscht, die glaubwürdig untermauert hätten, wieso sich ausgerechnet diese zwei ineinander verlieben. Doch abgesehen von diesem Kritikpunkt fand ich den Romanceanteil gelungen dargeboten und die prickelnden Liebesszenen lassen nichts zu wünschen übrig.

Während die Autorin anfangs ordentlich an der Spannungsschraube dreht, lässt sie es dann später etwas langsamer angehen. Die Ermittlungsarbeit von Crawford gestaltet sich gemächlich, allerdings plausibel dargelegt; dennoch wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig, da die Dialoge des knorrigen, lässigen Crawfords und auch die anderer Akteure, sehr lebhaft wirken. Sandra Brown bedient sich dazu eines sehr bildhaften Erzählstils und so wirkt „Tödliche Sehnsucht“, stellenweise wie ein unterhaltsames Actionmovie; halt nur in Buchformat dargeboten.

Teile der Story und auch Crawfords Charakterisierung erinnerten mich im weitesten und positiven Sinne ein wenig an den Plot der TV Serie „Leathal Weapon“. Denn Crawford war nicht nur genauso traumatisiert nach dem Tod seiner Frau wie „Leathal Weapon“ Figur „Martin Riggs“, sondern hatte ebenfalls mit einem Drogenkartell zu tun und dazu viele Charaktereigenschaften mit ihm gemein. Und irgendwie blieb es daher auch nicht aus, dass sich in meinem persönlichen Kopfkino, TV Serienheld und Romanheld schnell optisch miteinander vermischten.
Die Auflösung der Krimistory barg zwar keine Überraschung für mich, dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt von „Tödliche Sehnsucht“ und empfehle diesen Romantic Suspense gerne weiter.

Kurz gefasst: Lässiger, unterhaltsamer und prickelnder Romantic Suspense aus der Feder Sandra Browns. Kopfkino pur!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein frecher, fröhlicher Frauenroman, der gute Laune versprüht.

George Clooney, Tante Renate und ich
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Nachdem Eva mal wieder mit einem Mann auf die Nase gefallen ist, der sie nur ausgenutzt hat, geht sie in sich und will ihr Leben umkrempeln. Als ein männlicher Mitbewohner von Evas WG auszieht weil er ...

Nachdem Eva mal wieder mit einem Mann auf die Nase gefallen ist, der sie nur ausgenutzt hat, geht sie in sich und will ihr Leben umkrempeln. Als ein männlicher Mitbewohner von Evas WG auszieht weil er heiraten möchte, bietet sie das wieder frei gewordene Zimmer ihrer Freundin Bettina an. Diese hat nämlich ebenfalls gerade Stress mit ihrem Mitbewohner, der es mit Frauenbekanntschaften recht locker sieht und auch einem Quickie auf dem Küchentisch mit seiner neuen Flamme nicht abgeneigt ist, was Bettina so richtig auf die Palme gebracht hat. Glücklich zieht Bettina ein in Evas und Antonias Wohnung, und als auch noch ein wenig später Evas allein stehende Tante Renate wegen eines Rohrbuches bei sich, vorübergehend eine Bleibe sucht, steht der reinen Frauen-WG nichts mehr im Wege.

Doch beim gemeinsamen Austausch miteinander stellen die Mädels schnell fest, dass es so manche Männer faustdick hinter den Ohren haben. Besonders Tante Renate hat es schwer erwischt. Es scheint, dass sie einem Betrüger und Heiratsschwindler auf den Leim gegangen ist. So müssen Eva, Antonia und Bettina sich zusammentun, um Tante Renate zu retten. Nebenbei lernt aber auch Eva einen interessanten Mann kennen, der sich bei einem rätselhaften Kursus, der im gleichen Haus stattfindet, eingetragen hat. Obwohl Eva keinesfalls großes Interesse an einem Kurs der sich „Atmen mit Leib und Seele- Kraftentfaltung für die Lunge“ mit Yogi Sri Singh besitzt, meldet sie sich dennoch an, da sie den attraktiven Unbekannten, der George Clooney so wahnsinnig ähnlich sieht, unbedingt wieder sehen will…

George Clooney im Romantitel zieht doch immer (zumindest bei mir), dachte ich mir zunächst, als ich dieses quietschbunte Büchlein entdeckte und da der Klappentext zudem sehr witzig klang, konnte ich auch nicht mehr lange widerstehen. Ich hatte nette, kurzweilige Unterhaltung erwartet und doch wurde ich am Ende sehr positiv überrascht, da „George Clooney, Tante Renate und ich“ dazu sehr witzig und frech geschrieben wurde und die Autorin einen sehr flüssigen, ansprechenden Schreibstil besitzt. Man sollte durchaus Sinn für Humor besitzen, wenn man sich auf diesen Frauenroman einlässt, denn Humor wird hier groß geschrieben. Wie immer, wenn Frauen und Männer aufeinander losgelassen werden, fliegen die sprichwörtlichen Fetzen, doch obwohl sich die Mädels in diesem Buch durchaus an den Herren der Schöpfung rächen, schlägt die Autorin dabei niemals zu sehr über die Stränge, will sagen, dieser Handlungsstrang kippt nicht zur richtig boshaften Seite um, so dass man als Leser selbst wenn die Damen auf Rachefeldzug gehen, noch schmunzeln kann. Dazu hat sich die Autorin sehr viel Mühe mit der Charakterisierung ihrer Haupt und Nebenfiguren (und deren Schrullen) gegeben, so dass man sie nicht nur vor seinem Leserauge sehr bildhaft vor sich sehen kann, sondern sie auch schnell in sein Leserherz schließt.

Einzig Evas Schwarm, der George Clooney Verschnitt Adrian blieb mir ein wenig zu blass, bzw. trat für meinen Geschmack zu wenig in Erscheinung, doch dieser kleine Wermutstropfen schmälerte meinen Lesevergnügen kaum.

Kurz gefasst: Ein frecher, fröhlicher Frauenroman, der gute Laune versprüht.