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Veröffentlicht am 20.05.2018

Ziemlich seichte „Dark-Romance“, der es an Tiefgang mangelt und vor allem an facettenreichen Charakteren

Cold Princess
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Saphira De Angelis hat in ihrer Kindheit ein schlimmes Trauma erlebt. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden dabei getötet, doch der Mörder nie gefasst. Obwohl seitdem viele Jahre vergangen sind, hat es sich ...

Saphira De Angelis hat in ihrer Kindheit ein schlimmes Trauma erlebt. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden dabei getötet, doch der Mörder nie gefasst. Obwohl seitdem viele Jahre vergangen sind, hat es sich Saphira zur Aufgabe gemacht, den Mörder ihrer Familie zu finden und anschließend auszulöschen. Mit dem Töten hat die junge Frau an sich keine Probleme, denn als Oberhaupt der Mafiosifamilie De Angelis, gehört das Töten zum Geschäft und so hat sie keinerlei Skrupel, Gegner, die sich ihr in den Weg stellen, zu eliminieren. Sie hat es gelernt, sich in der knallharten Welt zu behaupten, was sie vor allem ihrem geliebten Onkel zu verdanken hat, dem Zwillingsbruder ihres Vaters.

Als einer ihrer Leibwächter anscheinend abtaucht, soll sich der Profikiller Madox Caruso um das Problem kümmern und anschließend die offen gewordene Stelle annehmen. Saphira ist hin und hergerissen, denn einerseits begehrt sie Madox, andererseits fürchtet sie sich vor seiner gefährlichen Aura. Sie spürt instinktiv, dass er womöglich dunkle Geheimnisse besitzt und möchte ihn eigentlich nicht ständig in unmittelbarer Nähe wissen.
Doch Saphiras Familienangehörige setzen ihr Vertrauen in Madox, so bleibt auch Saphira nichts anderes übrig. Was keiner de De Angelis ahnt, ist, dass sie sich mit Madox den sogenannten Wolf im Schafspelz ins Haus geholt haben, denn Madox ist ebenfalls Spross einer Mafiosifamilie und will auf dem Anwesen der De Angelis nach Beweisen suchen, die Saphira des Mordes an seinen Vater überführen könnten und sie anschließend ermorden.
Doch Saphira weckt völlig ungewohnte Gefühle in ihm…

Ein Liebesroman, der in der dunklen Welt der Mafiosis spielt- geht das überhaupt? Diese Frage stellte ich mir bereits vor dem Lesen. Trotz gewisser Skepsis, habe ich mich dann doch auf das ungewöhnliche Leseabenteuer eingelassen und bin nun, nachdem die letzte Seite ausgelesen ist, ziemlich enttäuscht, denn mein Bauchgefühl hatte sich leider als richtig erwiesen. Ich wurde bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass das Heldenpaar außergewöhnlich kaltblütig wäre und die Liebesszenen heftig und nicht jedermanns Sache.
Aber da ich neben Liebesromanen auch jede Menge an Thrillern und Krimis lese, dachte ich, dieser Punkt wäre weniger ein Problem für mich. Allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass Saphira und Madox leider dermaßen eindimensional gestrickte Akteure sind. Zwar lässt die Autorin, immer im Wechsel, die Geschichte aus Sicht von Saphira und Madox erleben, doch reichte mir das einfach nicht aus. Die Dialoge des Heldenpaars, drehten sich dazu größtenteils nur um Banales und „Berufliches“; es herrschte, zwischen ihnen, lange nur sexuelle Anziehungskraft vor, die dann in explizit geschilderten Liebesszenen gipfelte, die mir allerdings zu plump und effektheischend geschrieben wirkten.

Obwohl beide als abgebrühte Mörder beschrieben wurden, gelang es der Autorin nicht, irgendwelche Gefühle für das Heldenpaar in mir zu wecken. Ob nun Abscheu, Ekel, Hass oder Sympathien, da beide eigentlich nur Opfer ihrer verkorksten Kindheit sind. So hat mich deren Schicksal dermaßen kalt gelassen, dass ich dann nur noch mäßig interessiert weitergelesen habe. Immerhin, obwohl der Crimeplot vorhersehbar war, kam dann ab dem Moment, als auf Saphira und Madox ein Anschlag verübt wurde, doch noch Spannung auf, weswegen ich statt 1.5 nun 2.5 von 5 Punkten für den Roman vergebe.
Der Schreibstil der Autorin ist für mich ebenfalls gewöhnungsbedürftig gewesen. Die Akteure drückten sich dermaßen salopp und gewollt lässig aus, halt wie in einer US-Krimiserie, dass ich oftmals genervt mit den Augen rollen musste, beim Lesen und die Akteure wirkten zudem über weite Strecken, wie unreife Twens. Zugegeben, vielleicht bin ich mit fünfundvierzig Jahren auch nicht mehr unbedingt die richtige Zielgruppe, daher seht mir, diese Kritik bitte nach, falls Ihr jünger seid und eine andere Meinung dazu habt.
Obwohl dieser erste Teil mit einem gewaltigen Cliffhanger endete, verspüre ich ehrlich gesagt keine große Lust mehr auf die Fortsetzung, so leid es mir für die Autorin auch tun mag.
Einzig die Covergestaltung möchte ich zuletzt noch hervorheben, die mir wahnsinnig gut gefallen hat.

Fazit: Ziemlich seichte „Dark-Romance“, der es an Tiefgang mangelt und vor allem an facettenreichen Charakteren.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Leider ein Historienschmöker, der meinen persönlichen Geschmack nicht treffen konnte und sich für mich als recht langatmige Angelegenheit beim Lesen herausstellte.

Der Sommer der Freiheit
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Selma hat einen sehr großzügigen Verlobten namens Gero. Als dieser zum geplanten Familienurlaub in Baden-Baden unabkömmlich ist, schickt er Selma stattdessen sein neues Automobil, damit seine Verlobte ...

Selma hat einen sehr großzügigen Verlobten namens Gero. Als dieser zum geplanten Familienurlaub in Baden-Baden unabkömmlich ist, schickt er Selma stattdessen sein neues Automobil, damit seine Verlobte in dessen Abwesenheit die Gegend erkunden kann. Selmas Ankündigung heimlich eine Fahrerlaubnis für Automobile erworben zu haben, in dem sie kurz zuvor eine Prüfung ablegte, stößt auf recht gemischte Gefühle innerhalb der Familie. Während Selmas jüngerer Bruder Grischa überaus begeistert ist von der Aussicht Ausflüge machen zu können, bevor er in Bälde eine Ausbildung bei einer Fliegertruppe als Pilot antreten wird, äußert Selmas Mutter Hedda ihren Unmut über das unweibliche Gebaren ihrer Tochter. Doch Selmas Abenteuerlust ist ungebrochen und so begibt es sich, dass sie während einer gemeinsamen Spritztour mit ihrem Bruder, plötzlich eine Autopanne hat.
Glück im Unglück- die Familie Weißkirchner aus Metz, ein Vater-Tochter Gespann, ist ebenfalls unterwegs und es gelingt der Tochter, Constanze, handwerklich sehr begabt, dann auch recht schnell, die Panne zu beheben, so dass die Fahrt weitergehen kann.

So kommt es, dass sich die Familien Weißkirchner und Rosenbaum miteinander anfreunden. Im Laufe des Sommers in Baden-Baden teilt Constanze dazu ihr Geschick in Bezug auf das Reparieren von Automobilen mit dem neugierigen Geschwisterpaar und genießt es in vollen Zügen, dass ihr so viel familiäre Wärme und Freundschaft entgegengebracht wird.
Dennoch, als Selma bei einem ihrer gemeinsamen Ausflüge ihre Bekanntschaft mit dem französischen Fotografen Robert vertieft und ungeniert mit ihm flirtet, reagiert Constanze etwas befremdet, schließlich weiß sie von Selmas Verlobung mit Gero. Außerdem durchfahren sie ebenfalls widerstrebende Gefühle, wenn Selma ihr nahe kommt. Die Freundschaft der beiden Frauen mit dem jungen Franzosen bleibt auch noch nach dem Urlaub in Baden-Baden bestehen. Doch Selma fühlt sich immer noch trotz ihrer Verlobung und intimen Beziehung zu Gero zu Robert hingezogen. Als Robert und Selma ihren Gefühlen nachgeben, wird die junge Frau kurz darauf schwanger. Was soll sie nun tun?

Da das Thema rund um den 1. Weltkrieg, durch Erzählungen und Familiengeschichten einem im Grunde noch etwas näher ist und ich bislang noch keine historischen Romane aus dieser Zeitepoche las und mich auch der Klappentext des Buches neugierig auf dessen Inhalt machte, entschied ich mich, zu diesem aktuellen Roman von Heidi Rehn zu greifen. Zudem hatte ich vor einiger Zeit schon mal ein anderes Buch der Autorin gelesen. (Die Wundärztin) Einer meiner Kritikpunkte zur „Wundärztin“ war damals, dass mir persönlich mehr historisches Flair fehlte. Und auch bei dem Roman „Der Sommer der Freiheit“ erging es mir leider genauso. Sieht man einmal davon ab, dass eingangs erwähnt wird, in welcher Zeitepoche der Roman spielt und dass die Autorin Beschreibungen typischer Kleidungsstile, anhand von üblichen Designernamen einstreut und hier und dort recht nüchtern für meinen Geschmack Erfindungen der Zeit im Stile eines Lexikons einbringt, könnte die Geschichte im Grunde rein vom Verhalten der Protagonisten auch in anderen (jüngeren) Zeitepochen angesiedelt sein. Zugegeben, die Suffragettenbewegung hatte bereits begonnen und in vielen Frauen sehnten sich nicht nur nach mehr Freiheit und dem Wahlrecht, aber die sexuelle Revolution entstand doch viel später, in den sogenannten „Goldenen Zwanzigern“, so weit ich weiß.

Davon abgesehen machte es mir die Heldin des Romans nicht unbedingt sympathischer, dass sie lediglich ihre Lust im Kopf hat und scheinbar keinen Gedanken an Treue verschwendet. Abgesehen von der eingestreuten „harmlosen“ Dreiecksgeschichte zwischen Selma, Robert und Constanze, gerät die Heldin dann zudem ausgerechnet an einen Mann, dessen sexuelle Orientierung eine andere ist? Also für meinen Geschmack war das leider zu dick aufgetragen und auch die übertrieben schwülstigen Liebesbekundungen Geros in seinen Liebesbriefen an die Heldin waren mir dann wirklich zu viel des Guten, weil sie somit leider ins Unglaubwürdige abdrifteten.
Überhaupt hatte ich diesmal große Probleme damit, überhaupt in die Geschichte zu finden, was größtenteils daran lag, dass ich fand, dass die Autorin dazu neigt, dem Leser vieles bildhaft und recht ausufernd zu erklären, anstatt Handlungen allein aus der Situation heraus wirken zu lassen, was mir besonders zu Anfang der Geschichte sehr auffiel.

Und auch die Dialoge die die Akteure miteinander austauschen, kamen für meinen Geschmack leider nicht über typischen Small Talk hinaus, der in Verbindung mit den zahlreichen Ausflügen die die beiden Frauen im ersten Drittel des Buches machen, einfach zu harmlos und nichts sagend, beinahe ermüdend auf mich wirkte. Manches wirkte dazu in meinen Augen auch sehr gestelzt formuliert. Auch wenn ich durchaus ein Freund zeitgemäß angepasster Ausdrucksweise bin und Historienromane in denen sich die Protagonisten zu modern ausdrücken, nach Möglichkeit meide, beschlich mich beim Lesen der Dialoge in „Der Sommer der Freiheit“ leider zu oft das Gefühl, dass selbst Menschen der gehobenen Gesellschaftsschicht sich damals nicht so dermaßen gespreizt und förmlich ausgedrückt haben, wie es zwischenzeitlich hier der Fall war. Gerade „junge Leute“ unter sich, werden niemals solche gekünstelt wirkende Unterhaltungen miteinander geführt haben. Vor allem nicht, wenn sie miteinander befreundet waren, denke ich.

Immerhin zieht der Spannungsbogen dann im letzten Drittel des Romans noch ein wenig an, konnte meine hohe Erwartungshaltung die ich im Vorfeld hatte, jedoch leider nicht erfüllen. Da auch die Romanfiguren leider für meinen Geschmack nicht facettenreicher gestrickt waren und Selma sich dazu auch noch als ziemlich unsympathische, altkluge und wankelmütige Protagonistin entpuppte, hatte ich große Probleme damit, beim Lesen überhaupt am Ball zu bleiben, was mir sehr leid tut, da die Autorin bestimmt sehr viel Recherchearbeit und Herzblut in ihren Roman gesteckt hat.

Kurz gefasst: Leider ein Historienschmöker, der meinen persönlichen Geschmack nicht treffen konnte und sich für mich als recht langatmige Angelegenheit beim Lesen herausstellte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine sehr nüchtern erzählte, für mich recht unspannende Geschichte über unglückliche Bewohner des beschaulichen Örtchens Hope Christmas…

Tatsächlich Weihnachten
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Hope Christmas ist ein kleines, beschauliches Örtchen auf dem Land in der Nähe von Shropshire in dem die unterschiedlichsten Menschen leben.
Während die Lehrerin Marianne, die ein Jahr zuvor aus London ...

Hope Christmas ist ein kleines, beschauliches Örtchen auf dem Land in der Nähe von Shropshire in dem die unterschiedlichsten Menschen leben.
Während die Lehrerin Marianne, die ein Jahr zuvor aus London hierhin zog, um näher bei ihrem Verlobten Luke zu sein, nun, nach der gescheiterten Verlobung, Überlegungen anstellt wieder fortzuziehen, da sie sich allein und traurig fühlt, leben Noel und seine Frau Catherine eigentlich glücklich mit ihren Kindern in Hope Christmas, bis Noel seinen Job verliert und dessen Frau, die sowieso hoffnungslos überfordert ist mit Haushalt und ihrer Karriere als Bloggerin jeglichen Sinn für Romantik verliert. Beide leben nur noch aneinander vorbei anstatt zusammen, ein Umstand den beide gerne ändern würden, doch wie?
Auch bei Gabriel und seinem Sohn hängt der Haussegen schief, seitdem beide von Ehefrau und Mutter verlassen wurden, die plötzlich eingesehen hat, dass sie mit ihren Problemen in Hope Christmas nicht weiter kommt. Ausgerechnet durch Mariannes Freundin lernen sich Marianne und Gabriel kennen, doch kann aus den beiden, von der Liebe enttäuschten Menschen mehr werden, als nur eine gute Freundschaft?

Ich mag sehr gerne weihnachtliche Romane und Filme in denen auf den ersten Blick, völlig verschiedene Menschen, durch Zufall plötzlich miteinander in Verbindung stehen und man erst am Ende an das große Ganze herangeführt wird. Auch „Tatsächlich Weihnachten“ fällt in diese Kategorie, doch ist es hier vor allem der beschauliche, englische Ort Hope Christmas, in dem unglückliche Menschen wieder lernen müssen, glücklich zu werden und dabei Unterstützung von dritter Seite bekommen. Die Autorin hat dazu einen sehr eingängigen Schreibstil und stellt ihre zahlreichen Akteure gleich von Beginn an so tiefgründig vor, dass man gut beim Lesen am Ball bleiben kann und nicht durcheinander kommt.
Jedoch kam ich trotz des eingängigen Schreibstils mit Julia Williams Art zu Schreiben nicht wirklich zurecht, weil sie die Geschichte, für meinen Geschmack viel zu nüchtern schildert, so dass ich ein großes Problem damit hatte, die Figuren und deren Ausgangssituationen überhaupt interessant zu finden. Zudem geschieht außer, dass einige Beziehungskisten der Protagonisten scheitern, leider nicht sehr viel in Hope Christmas und selbst die Beschreibung des eigenwilligen Krippenspiels, von Kindern aufgeführt, konnte mir keinen Schmunzler entlocken beim Lesen, auch wenn das von der Autorin sicherlich gewollt war.

Da hatte ich nun das Problem, einen Weihnachtsroman in Händen zu halten, der mich weder anrühren, noch mich zumindest im Kern interessieren konnte, was mir das Weiterlesen sehr erschwert hat. Vielleicht bin ich auch mit der falschen Erwartungshaltung an „Tatsächlich Weihnachten“ gegangen, denn ich hatte mir eigentlich eine leichte, romantische Weihnachtsunterhaltung im Stile Sarah Morgans gewünscht und keinen Roman in dem über lange Zeit eine solch deprimierende Stimmung vorherrscht. Hätten mich die Figuren ein wenig mehr in ihren Bann ziehen können, hätte mich dieser Punkt wahrscheinlich nicht so sehr gestört, doch so muss ich leider insgesamt gesehen sagen, dass „Tatsächlich Weihnachten“ meinen persönlichen Lesegeschmack nicht treffen konnte und ich mich beim Lesen sehr gelangweilt habe.

Kurz gefasst: Eine sehr nüchtern erzählte, für mich recht unspannende Geschichte über unglückliche Bewohner des beschaulichen Örtchens Hope Christmas…

Veröffentlicht am 02.01.2018

Enttäuschender, sehr schwacher fünfter Teil der „Billionaires and Bridesmaides“ Reihe

Perfect Touch - Vereinigt
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Leo ist ein Aristokrat, der sich in seinem bisherigen Leben, niemals um seinen Lebensunterhalt sorgen musste. Seine Familie ist unermesslich reich und er wird von den Menschen in seinem Land verehrt; so ...

Leo ist ein Aristokrat, der sich in seinem bisherigen Leben, niemals um seinen Lebensunterhalt sorgen musste. Seine Familie ist unermesslich reich und er wird von den Menschen in seinem Land verehrt; so sehr, dass diese sich wünschen, dass er eines Tages den Thron besteigt. Zwar stehen eigentlich noch andere in der Reihenfolge vor ihm, doch diese sind entweder unstandesgemäße Ehen eingegangen oder genießen nicht die gleichen Sympathien. Eines Tages unterbreitet ihm daher die Königin den Vorschlag, er möge für eine Weile, ein bis zwei Jahre, bis ein wenig Gras über die Angelegenheit gewachsen ist, nach Amerika gehen um dort zu leben. Bis dahin, so hofft es die Königin, wird sich womöglich doch noch Nachwuchs bei der eigentlich auserwählten Thronfolgerin angekündigt haben. Leo will eigentlich in seinem Land bleiben, bei seinen Freunden, doch der Befehl der Königin ist schließlich ein Befehl, den er zu befolgen hat.

In den USA quartiert er sich in einem luxuriösen Hotel ein und lernt über eine Freundin, Gretchen, schließlich die computergameverrückte Taylor kennen, die ihm eigentlich nur die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten zeigen soll. Taylor fasziniert Leo und ein wenig fühlt er sich auch geschmeichelt, weil sie ihn mit Chris Hemsworth in dessen Rolle als Thor vergleicht. Es knistert schnell zwischen ihnen und so fasst Leo einen, wie er findet, genialen Plan. Er will Taylor heiraten. Allerdings schwebt ihm eher eine Ehe auf Zeit vor; nur so lange soll diese dauern, bis sein Volk genug von ihm hat und sich einen anderen Thronanwärter erwählt. Leo will Taylor in seinen Plan nicht einweihen. Doch dann kommen plötzlich Gefühle ins Spiel…

Eigentlich fand ich, hatte sich Jessica Clare, nach den beiden eher mäßigen Teilen der Reihe, sehr gesteigert und mit Leo und Taylor, die im Vorgängerband „Untrennbar“ bereits einen kleinen Kurzauftritt hatten, konnte sie meine Neugierde auf das Paar in „Vereinigt“ arg schüren. Doch leider folgte auf Vorfreude schnell Ernüchterung beim Lesen des aktuellen, fünften Bandes.

Denn diesmal bekommt es der Leser leider mit einem Heldenpaar zu tun, das zusammen etwa den IQ einer Erbse zu haben scheint. Man kann sich kaum vorstellen, dass Leo und Taylor erwachsene Charaktere sein sollen, denn beide benehmen sich eher wie naive Teenies. Während Leo keinerlei Verantwortungsgefühl an den Tag legt, weil, dazu müsste er über gewisse Situationen ja schließlich zuvor nachdenken und es lebt sich eigentlich doch so gut ohne Pflichten und Gewissenbisse, verhält sich Taylor ebenfalls äußerst seltsam. Sie liebt es, im Web mit anderen zu spielen. Einer ihrer Mitstreiter ist Sigmund, mit dem sie sich angefreundet hat. Allerdings tauscht sie mit ihm lediglich Mails und Handynachrichten aus. Sigmund entwickelt sich langsam aber sicher zum Stalker, beteuert stets, wie sehr er an ihrer Freundschaft hängt, schreibt ihr über den Tag verteilt hunderte von Nachrichten und droht damit, sich umzubringen, sollte Taylor sich jemals zurückzuziehen. Und Taylor? Die hat natürlich Mitleid mit ihm, lässt sich emotional erpressen und verliert sogar wegen dieser Computerspielsache ihren Job. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, redet Taylor die ganze Zeit, wie ein Teenie und wirft mit nerdigen Kommentaren nur so um sich, die einfach nicht zu einer Frau in ihrem Alter passen. Okay, die Idee, mit Taylor eine game- und filmverrückte Romanheldin zu erschaffen, fand ich an sich sehr gut, doch leider ist Jessica Clare da bei Taylors Charakterisierung so völlig über ihr Ziel hinausgeschossen, fand ich. Zugegeben, der Humor der Autorin blitzt dann und wann hervor, doch leider ist ihr Plotkonstrukt diesmal dermaßen dünn und ihr Heldenpaar so pubertär geraten, dass ich den Roman gegen Ende enttäuscht zugeschlagen habe. Selbst knisternde Liebesszenen sind diesmal recht dünn gesät und nicht so explizit geschrieben, wie man es von der Autorin erwartet. Zwar bekommt Leo, allerdings recht spät, noch die Kurve, doch konnte dieser Punkt die sehr laue Story auch nicht mehr retten. So leid es mir für die Autorin auch tut.

Kurz gefasst: Enttäuschender, sehr schwacher fünfter Teil der „Billionaires and Bridesmaides“ Reihe.


Veröffentlicht am 04.12.2017

Für mich leider enttäuschender 1. Teil der „Tall, Dark & Dangerous“, Reihe, in dem ein ziemlich eindimensional agierendes Heldenpaar zueinander findet.

Tall, Dark & Dangerous
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Siebzehn Jahre zuvor:

Als Jaspers älterer Bruder, vom kaltherzigen und grausamen Vater, eines Tages im See in der Nähe des Elternhauses ertränkt wird, bricht eine Welt für Jasper zusammen.

Gegenwart:

Mittlerweile ...

Siebzehn Jahre zuvor:

Als Jaspers älterer Bruder, vom kaltherzigen und grausamen Vater, eines Tages im See in der Nähe des Elternhauses ertränkt wird, bricht eine Welt für Jasper zusammen.

Gegenwart:

Mittlerweile ist Jasper ein furchteinflößender Mann geworden, der es gelernt hat, sich Respekt zu verschaffen. Er lässt keinen Menschen näher an sich heran, selbst seine Mutter hält ihn für tot. Allerdings ist Jasper gut in seinem Job und wird eines Tages beauftragt, ein ehemals hochrangiges Militärmitglied zu suchen. Dessen Tochter Muse, ist völlig verzweifelt; sie fürchtet gar, dass ihr Vater womöglich ermordet wurde. Jaspers Kontakte sorgen dafür, dass sich schnell eine Fährte ergibt. Doch Muse besteht darauf, dass sie ihn zum möglichen, neuen Aufenthaltsort ihres Vaters begleitet. Während der Reise kommen sich beide näher, da die sexuelle Anziehungskraft zwischen ihnen nicht mehr auszuhalten ist. Doch während Muse eher der romantische Typ Frau ist, hält sich Jasper für ein menschliches Monster. Denn Muse ahnt nicht, wen sie da beauftragt hat, ihren Vater zu suchen…

Ich mochte M. Leightons „Wild Ones“ Reihe sehr und als ich erfuhr, dass die Autorin nun eine neue Serie am Start hat, konnte ich einfach nicht widerstehen. Zumal der Klappentext suggeriert, dass man es hier mit einem ungewöhnlichen und äußerst verschiedenen Heldenpaar zu tun bekommt. Außerdem habe ich ein Herz für tortured heroes.

Schon beim Lesen folgte allerdings schnell eine gewisse Ernüchterung. Zugegeben, die Autorin legt erneut einen ausgereiften, guten Schreibstil an den Tag, ihre Liebesszenen sind dermaßen hot, dass man beim Lesen das Gefühl bekommt, die Seiten könnten sich selbst entflammen und auch die dramatische, ans Herz gehende Eingangsszene des Romans ist vielversprechend. Doch leider ist das Heldenpaar meiner Meinung nach dermaßen eindimensional gestrickt! Weder Muse, die leider so naiv ist, dass es zeitweilig weh tut; sicher sie soll ja ein absoluter Gegenpol zu Jasper sein, doch hat es die Autorin hier leider übertrieben mit Muses Gutmenschentum und ihrer Naivität; noch Jasper die eigentlich eiskalte, seelisch verletzte Killermaschine, die sich im Laufe des Romans plötzlich Muse gegenüber öffnet, konnten mich von sich überzeugen.

Der Roman wird im Wechsel aus Jaspers und aus Muses Sicht vorangetrieben. So bekommt man eigentlich einen guten Blick in das Seelenleben und das Gedankengut der Protagonisten geboten. Leider beschränken sich die Einblicke in großen Teilen jedoch lediglich darauf, wie sexuell anziehend sich beide finden, was nach vielen Wiederholungen irgendwann beginnt zu langweilen. Vor allem Jaspers ständige Selbstkasteiung, also dass er sich für ein menschliches Monster hält, dem nicht zu trauen ist und der es verdient hat, allein zu bleiben, nervt. Auch sein betont cooles, wortkarges Auftreten, dann seine übertrieben gewalttätigen Handlungen (als er etwa Muse betrunken vorfindet, zusammen mit einem anderen Mann in einer Bar) haben mich leider eher abgestoßen. Und dass Muse und Jasper bereits nach dem ersten Sex plötzlich ineinander verliebt sind, konnte ich der Autorin leider nicht abnehmen. Sexuelle Anziehungskraft okay, aber darüber hinaus? Muse plappert viele Belanglosigkeiten vor sich hin, während Jasper die meiste Zeit schweigt oder eher einsilbig antwortet. Es gab daher ja eigentlich gar keine Grundlage für echte Nähe und Verbundenheit.

Dazu fand ich den Suspenseplot ebenfalls nicht spannend, so dass ich mich, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut, regelrecht durch das Buch gequält habe. Ganz arg fand ich dabei die mangelnde Kommunikation zwischen Muse und ihrem Vater. Die gefährliche Geheimniskrämerei von Muses Vater hat mir dann den Rest gegeben.

Ich bin mir allerdings sicher, dass es viele, vor allem jüngere Leser geben wird, die M. Leightons ersten Teil ihrer neuen „Tall, Dark & Dangerous“ Reihe besser bewerten werden- schließlich sind die Lesegeschmäcker total verschieden und wer einfach nur leichte, erotische Lektüre erwartet, wird sicherlich nicht so enttäuscht werden.