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Veröffentlicht am 12.03.2018

Lädt zum Gruseln und Miträtseln ein...

Sturmnächte
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Carlas familiäre Vergangenheit liegt zum größten Teil im Dunklen. Zwar lebt ihre Mutter noch, doch diese weigert sich vehement Carla etwas über ihre Herkunft zu erzählen. Carla hat sich mittlerweile damit ...

Carlas familiäre Vergangenheit liegt zum größten Teil im Dunklen. Zwar lebt ihre Mutter noch, doch diese weigert sich vehement Carla etwas über ihre Herkunft zu erzählen. Carla hat sich mittlerweile damit arrangiert, obwohl sie es ihrer Mutter im Grunde übel nimmt, doch sie hat bereits eine eigene Tochter, die sie über alles liebt.
Der Vater des Kindes, Carlas Mann hat sich wegen betrügerischer Machenschaften ins Ausland abgesetzt und Carla muss nun alles ausbaden. Finanziell bewegen sich Carla und ihre Mutter am Rande der Existenz und nun soll Carla auch noch aus der ehelichen Villa ausziehen und ihr Reitpferd verkaufen.

Als Ihre Mutter mit Verdacht auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht wird, findet Carla in den Unterlagen ihrer Mutter einen geheimnisvollen Brief. Darin wurde ihre Mutter als Alleinerbin eines Gutshofes in der Eifel eingesetzt. Carla glaubt dass das geerbte Haus die Lösung ihrer Probleme verspricht und so macht sie sich trotz des rätselhaften abweisenden Verhaltens ihrer Mutter auf den Weg in die Eifel, um sich das Haus dort näher anzusehen.
Doch das Haus birgt einige grausige Geheimnisse, die sich Carla Stück für Stück offenbaren, als sie mit ihren eigenen Nachforschungen beginnt…

Ich schreibe zu gerne ausführlichere Zusammenfassungen, doch in diesem Fall ist weniger definitiv mehr, um nicht zuviel von der Spannung zu nehmen. Die Autorin hat mit „Sturmnächte“ eine sehr spannende und undurchsichtige Geschichte geschaffen, die sich zwar zunächst ein wenig schleppend für meinen Geschmack anließ, sich dann aber Seite für Seite immer mehr steigerte, bis ich völlig in der Story gefangen war und den Roman nicht mehr zur Seite legen konnte.

Man sollte jedoch weder einen Krimi noch einen Liebesroman erwarten, wenn man diesen Roman zur Hand nimmt. Ich würde ihn eher in die Richtung Mystery-Thriller einordnen. Die Autorin schafft eine sehr gruselige Atmosphäre in dem Haus, das Carlas Mutter erbt- paranormale Elemente sind dabei nicht ausgeschlossen, doch es bleibt eigentlich bis zum Schluss unbeantwortet, ob wirklich ein Geist in dem Haus umgeht.

Für Fans von Schauerromanen und Mystery- Leküre ist dieser Roman jedoch ein echter Leckerbissen. Die Geschichte, also Carlas Herkunft die im Dunklen liegt, die Geschichte des geerbten Hauses, das rätselhafte Verhalten der Mutter- all das steht im Fokus des Geschehens und die Umsetzung des Ganzen zeichnet die Story auch aus und macht sie so spannend.

Dafür bleiben die Romanfiguren ein wenig blass und ich persönlich fand nicht so sehr den Zugang zu ihnen, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber dieser Kritikpunkt ist bei „Sturmnächte“ eher nebensächlich, da er in erster Linie den Leser zum Gruseln und Rätseln animieren soll und das gelingt dem Roman sehr gut.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine spannende, durchweg fesselnde und detailreich geschilderte Para-Romance mit kleinen Schwächen, die prickelnde Liebeszenen beinhaltet.

Geisterlicht
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Fiona lebt zusammen mit ihrem Vater in Deutschland. Vor vielen Jahren trennten sich ihre Eltern und so ging Fionas Mutter, eine Schottin, zusammen mit Fionas kleiner Schwester Dawn zurück in ihre Heimat. ...

Fiona lebt zusammen mit ihrem Vater in Deutschland. Vor vielen Jahren trennten sich ihre Eltern und so ging Fionas Mutter, eine Schottin, zusammen mit Fionas kleiner Schwester Dawn zurück in ihre Heimat. Fiona hat es nicht verwinden können, dass sie seit damals nie wieder etwas von ihrer Mutter gehört hat, doch eines Tages, nachdem sie in der Nacht einen seltsamen Traum hatte, in dem sie mit einem attraktiven Mann zusammen war, wird sie von Dawn angerufen. Fiona fällt aus allen Wolken als sie erfährt, dass ihre vor Monaten verstorbene Mutter in all den Jahren viele Briefe geschrieben hat und sehr unglücklich darüber war, dass sie Fiona zurücklassen musste. Außerdem bittet Dawn ihre ältere Schwester darum, so schnell wie möglich nach Schottland zu kommen, da sie dringend ihre Hilfe benötigt. Worum es dabei geht, kann Fiona höchstens erahnen, denn Dawn drückt sich recht kryptisch aus. Nachdem Fiona ihren Vater zur Rede gestellt hat, und von ihm bestätigt bekommt, dass tatsächlich regelmäßig Briefe ihrer Mutter eintrafen, die er ihr jedoch verheimlicht hat, ist sie sehr aufgebracht und bucht umgehend ein Ticket nach Schottland.

Dort angekommen beginnt für Fiona eine wunderliche Odyssee. Zum einen steht plötzlich, nachdem sie nur kurz an ihn gedacht hat, der unbekannte Mann aus Fionas Traum vor Dawns Haustür, der sich als adeliger Nachbar Aidan entpuppt und Fiona, nachdem sie gemeinsam eine Tasse Kräutertee getrunken haben, einen leidenschaftlichen Kuss raubt. Zum anderen will ihr Dawn, die kurze Zeit später eintrifft, weismachen, dass sie und Fiona mütterlicherseits, einem alten Hexengeschlecht entstammen und magische Kräfte besitzen. Aus allen Wolken fällt Fiona jedoch (und zweifelt zudem ernsthaft am Geisteszustand ihrer jüngeren Schwester) als Dawn mit zwei großen Bitten an sie herantritt. Dawn möchte, dass Fiona ihr dabei hilft einen Liebeszauber für Aidan und sie zu weben und außerdem muss laut Dawn die alte Ahnherrin der Abercrombies, Catriona, die seit Jahrhunderten als unglücklicher Geist ruhelos umherstreift, von ihrem geisterhaften Dasein befreit werden.

So hat Fiona plötzlich alle Hände voll zu tun- zudem beschleicht sie ein schlechtes Gewissen, denn ausgerechnet Aidan, den sie mit ihrer Schwester zusammenbringen soll, ist scheinbar nicht nur der Mann aus ihren Träumen sondern auch der Mann, den Fiona heiß begehrt…

Als Fan von Geisterromances und Schauerromanen konnte ich nicht widerstehen, als ich den Klappentext diese Para-Romance las und wurde im Großen und Ganzen gesehen auch nicht von ihr enttäuscht. Die Story um eine junge Frau, die eines Tages erfährt, dass sie, wie ihre Mutter und Schwester eine Hexe ist und in Schottland um ihre Liebe und ihr Glück kämpfen muss, wurde sehr spannend und abwechslungsreich konzipiert. Zudem setzt die Autorin genau an den richtigen Stellen Grusel- und Schauerelemente ein, die sie so bildhaft beschreibt, dass sie mir einige Gänsehautmomente damit beschert hat. Ich wurde im Laufe der Geschichte sehr neugierig auf Catrionas traurige Geschichte, die dem Leser jedoch nur Stück für Stück offenbart wird. Erst kurz vor Ende des Romans erfährt man alles und auch die Auflösung des Ganzen hat mir gut gefallen.

Die Liebeszenen in dieser Para-Romance sind dazu sehr prickelnd, doch trotz der Tatsache, dass ich die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Fiona und Aidan nett fand, fehlte für mich hier und da ein wenig mehr Tiefgang und auch mit den weiblichen Hauptfiguren wurde ich nicht so richtig warm.
Lediglich Aidan empfand ich als sympathischen Romanhelden, doch Dawns Verhalten erinnert eher an das einer „verzogenen Göre“, die scheinbar mit Scheuklappen durch die Welt geht, was jedoch nicht so recht zu einer erwachsenen Frau, die als Lehrerin tätig ist, passen will.

Fiona ist zwar um einiges sympathischer als ihre Schwester Dawn, zudem ermöglicht die Autorin dem Leser einige Einblicke in Fionas Gedanken und Gefühlswelt, doch auch bei ihr haben mich einige Dinge gestört. So fand ich die Auseinandersetzung mit ihrem Vater, bei der sie verständlicherweise aufgebracht reagiert und ihren abrupten Abgang für meinen Geschmack etwas zu theatralisch in Szene gesetzt. Auch ihre spätere Aussprache hätte da ein wenig ausführlicher und herzlicher geschildert werden können. Überhaupt fehlten mir ein wenig mehr familiäre Wärme und gemeinsame (Kennenlern-) Gespräche zwischen den beiden Schwestern, die im Laufe des Romans sehr wenige wichtige, gemeinsame Szenen miteinander haben. Was mir ebenfalls nicht so zusagte, war, dass Fiona bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Tränen ausgebrochen ist und sich von Aidan trösten ließ. Sicher, sie hatte im Laufe der Jahre einiges zu verkraften und dennoch war es mir dann doch am Ende etwas „too much“.

Trotz dieser Kritikpunkte lässt sich Elaine Winters „Geisterlicht“ dank ihres flüssigen Schreibstils und der durchweg fesselnden Rahmenhandlung sehr gut lesen und ist kein schlechtes Buch. Liebesromanfans kommen hier trotz kleiner Schwächen definitiv auf ihre Kosten und Gruselfans ebenso.

Kurz gefasst: Eine spannende, durchweg fesselnde und detailreich geschilderte Para-Romance mit kleinen Schwächen, die prickelnde Liebeszenen beinhaltet.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Seelenwanderung, Teenager-Liebe & ein fieser Unsterblicher der Jagd auf das Liebespaar dieses Buches macht, sorgen für spannende Lesemomente, trotz der recht kurzen Story.

Everlight
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Seraphina nimmt im Jahre 1349 das erste Mal in ihrem jungen Leben an einem Maskenball teil. Dort begegnet sie einem jungen Mann, der ihr Interesse weckt. Als sich beide nach draußen begeben und ihre Masken ...

Seraphina nimmt im Jahre 1349 das erste Mal in ihrem jungen Leben an einem Maskenball teil. Dort begegnet sie einem jungen Mann, der ihr Interesse weckt. Als sich beide nach draußen begeben und ihre Masken abnehmen, stellen beide fest, dass sie sich bereits kennen. Seras Verehrer ist Cyrus, der Sohn des Apothekers. Leider dauert ihre Tändelei nicht allzu lang- sie werden ausgeraubt und Sera wird bei dem darauf folgenden Handgemenge tödlich verletzt. Eine Flüssigkeit, die ihr Cyrus im letzten Moment einträufelt, sorgt dafür, dass nur ihr Körper, nicht aber ihre Seele stirbt und so kann sie sich in den Körper ihrer Angreiferin manifestieren.

600 Jahre später ist Sera ihrem unsterblichen Leben überdrüssig geworden. Mittlerweile hat Cyrus auch noch weitere Personen in ihrem Umfeld unsterblich gemacht und sieht Sera als eine Art willige und ihm hörige Geliebte, die ihm unter allen Umständen zu gehorchen hat. Die Zeit naht, in der sich Seras Seele wieder einen neuen Körper suchen muss, doch sie hat einen Plan. Sie will am Tag, als es so weit ist und an dem Sera einer anderen jungen Frau dafür ein Leben nehmen muss, damit sie weiterexistieren kann, fliehen.

Nachdem sie Cyrus betäubt hat, gelingt es ihr nach Oakland zu flüchten, um dort in Ruhe sterben zu können. Doch das Schicksal hat anscheinend etwas anderes mit ihr geplant! Ausgerechnet an dem Ort, den sich Sera ausgesucht hat, erleidet ein junges Mädchen einen tödlichen Autounfall. Obwohl Sera erste Hilfe leistet, kommt für das Mädchen jede Hilfe zu spät und so schlüpft Sera wie magisch angezogen von dem noch warmen Körper, in die körperliche Hülle der schwer Verletzten. Als sie im Krankenhaus aufwacht, steht die Familie des toten Mädchens vor ihr die überglücklich darüber ist dass sie ihre Tochter vermeintlich wieder haben. Sera ist hin und her gerissen. Auf der einen Seite schließt sie „ihre“ neue Familie und besonders den Nachbarsjungen Noah schnell in ihr Herz- auf der anderen Seite fürchtet sie, dass Cyrus sie bald finden wird…

Auf nur 235 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines jungen Mädchens, das einst im Mittelalter zu einer Unsterblichen gemacht wurde. Aus der einstigen Liebe zwischen ihr und Cyrus ist nach vielen Jahrhunderten nur noch eine sehr einseitige Beziehung geworden, da Cyrus sich zu einem grausamen Wesen gewandelt hat, der nur noch seinen Vorteil sieht und sogar imstande ist, für seine Sache kaltblütig zu töten. Während Cyrus sich nicht weiterentwickelt hat, hat Sera eine innere Wandlung durchgemacht und verabscheut es, andere Menschen zu töten nur damit sie weiterleben kann. Zudem fühlt sie sich trotz der Clique von Unsterblichen die Cyrus um sie beide gescharrt hat, einsam und so kann man sehr gut nachvollziehen, wieso sie sich in ihrer neuen Haut, in die sie geschlüpft ist auch so wohl fühlt.

Auf der einen Seite fand ich es sehr spannend zu lesen, ob Sera ihrem abgrundtief bösen Peiniger Cyrus entkommen kann und auch die sich anbahnende Love Story zwischen ihr und Noah war sehr süß beschrieben. Doch für eine bessere Bewertung fehlte mir einfach mehr charakterliche Tiefe bei den Haut und Nebenakteuren. Zudem werden wichtige Dinge, wie etwa die Zeit die zwischen Verwandlung und Selbsterkenntnis liegen; also 600 Jahre gar nicht angesprochen. Man erfährt weder wie Seras und Cyrus Beziehung ausgesehen hat, bevor sie sich entfremdeten, noch wie Sera nach ihrer Umwandlung aufwachte und wie sie damit umging, plötzlich unsterblich zu sein.

Der Roman wird in „Ich-Form“ aus Seras Sicht geschildert, so dass man von der Heldin des Romans am meisten erfährt. Aber auch bei Sera hatte ich so manches Mal das Problem, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie eine 600 Jahre alte Seele, denkt und handelt wie ein Teenager. Einige ihrer Handlungen sind nicht unbedingt clever zu nennen und passen so gar nicht zu einer so alten Seele mit reichlich Lebenserfahrung.
Dennoch, man sollte nicht vergessen, dass dieses Buch ein Young Adult Roman ist; also für jüngere Leser geschrieben wurde und abgesehen von meinen Kritikpunkten lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat durchaus auch einige spannende und schöne Momente zu bieten. Hätte die Autorin ihrer Geschichte mehr Seitenzahlen gegönnt, bin ich mir sicher, wäre das auch den Charakteren und der somit leider etwas flachen Story an sich zugute gekommen.
Aber vielleicht wird es ja auch noch eine Fortsetzung geben, denn das relativ unklare Ende schreit förmlich danach und in diesem Fall wird man vielleicht auch mehr über Cyrus und die anderen Unsterblichen erfahren…

Kurz gefasst: Seelenwanderung, Teenager-Liebe & ein fieser Unsterblicher der Jagd auf das Liebespaar dieses Buches macht, sorgen für spannende Lesemomente, trotz der recht kurzen Story.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Schön schräge Lektüre für Menschen mit schwarzem Humor- Empfehlenswert

Ghostwriter
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Ja, der gute Volkmar hat es nicht leicht. Gestraft mit einer geldgierigen Exfrau, die gewillt ist ihm das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen und zwei Kindern, die Papa auch gerne mal anpumpen wenn sie ...

Ja, der gute Volkmar hat es nicht leicht. Gestraft mit einer geldgierigen Exfrau, die gewillt ist ihm das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen und zwei Kindern, die Papa auch gerne mal anpumpen wenn sie shoppen gehen möchten, müsste Volkmar oder auch Volvo, wie er von seinen Freunden genannt wird, schon beruflich sehr erfolgreich sein, um über die Runden zu kommen, doch leider wurde sein schriftstellerisches Talent bislang nicht gewürdigt. Als er eines Tages wieder mal eine Absage eines Verlags bekommt, dreht er durch und bedroht einen Verlagsmitarbeiter, der sein Manuskript ablehnte mit einer Waffe und zwingt diesen, (weil Volvo glaubt dass seine Manuskripte nie gelesen werden) dazu, Volvos geistige Ergüsse laut und deutlich vorzulesen- Stunden später ist der Verlagsmitarbeiter erschöpft und Volvo ernüchtert.

Als Volvo glaubt, dass er die nächste Zeit wohl im Gefängnis verbringen muss, winkt ihm jedoch endlich das Schicksal. Ein berühmter Kriminalromanautor, der von Volvos Manager betreut wird, wird tot in seinem Zuhause aufgefunden. Pikant an der Sache- Verlag und Fans warten bereits händeringend darauf, dass der Autor seinen bislang unfertigen Roman beendet und da hat Volvos Manager eine rettende Idee. Volvo soll Ghostwriter werden, sprich sie packen die Leiche in die Gefriertruhe und Volvo schreibt den Krimi zu Ende. Eigentlich eine geniale Idee, doch ein Hund, die attraktive Tochter des Autors und eine Halloween-Party von Volvos Sohn, könnten dem ehrgeizigen Projekt gefährlich werden…

Ich lese sehr gerne sogenannte „Guy-Lits“; also leichte Unterhaltungsromane, in denen ein Mann im Mittelpunkt des Geschehens steht und viele turbulente Situationen überstehen muss, bis es für ihn zum hoffentlichen Happy-End kommt und so habe ich auch gleich Jesko Wilkes „Ghostwriter“ näher ins Auge gefasst. Ich habe eine amüsante und schräge Story erwartet und auch bekommen. Zudem ist Volvo, der Held des Romans, ein äußerst bemitleidenswerter Anti-Held, den man schnell in sein Leserherz schließt, weil bei ihm im Leben zunächst wirklich alles schief läuft. Sehr witzig beschrieben fand ich die Situationen, in denen Volvos Leiche im „Keller/Gefrierschrank“ vor einer Fast-Entdeckung durch andere steht. Man leidet mit der Hauptfigur dieses Romans ordentlich mit und ein wenig erinnerten mich diese Momente an einen alten Louis de Funès Kinofilm, in denen ebenfalls eine Leiche und ein Pavillon im Mittelpunkt des Geschehens stehen (Hasch mich, ich bin der Mörder). Jesko Wilkes Schreibstil ist gefällig und sein Humor schön trocken und schwarz. Wer ein Faible für diese Art von Lektüre hat, wird sich bestimmt wunderbar beim Lesen dieses Romans amüsieren.

Kurz gefasst: Schön schräge Lektüre für Menschen mit schwarzem Humor- Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist.

Eine heißblütige Lady
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Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen ...

Als Juliannes Verlobter Harry, plötzlich und unerwartet und viel zu jung stirbt, soll sie stattdessen seinen jüngeren Bruder Michael heiraten. Doch im Gegensatz zu Harry, den Julianne bereits von Kindesbeinen an kannte und der ihr mehr wie ein guter Freund in all diesen Jahren war, ist ihr Michael sehr fremd. Zudem gibt ihr sein zurückhaltendes, verschlossenes Verhalten einige Rätsel auf. Dennoch stimmt sie einer Vernunftehe zwischen zu und so findet kurz darauf die Hochzeit statt, die von den Elternteilen der Braut und des Bräutigams gewünscht waren.

Doch bereits in der Hochzeitsnacht lernt Julianne zwei weitere Tatsachen rund um ihren frischgebackenen Ehemann kennen. Zum einen ist er ein zärtlicher, hingebungsvoller Liebhaber, zum anderen weicht er sämtlichen, persönlichen Fragen um seine Person rigoros aus, was sie kränkt, denn er macht zudem kein Hehl daraus, dass er von Julianne eigentlich nur Eines erwartet- dass sie sich im Bett gegenseitig Freude bereiteten, bis ein Erbe gezeugt wurde. Persönliches Interesse an ihrer Person hat er scheinbar außer sexuellen Motiven nicht. Da Julianne sich aber keinesfalls mit einer Vernunftehe zufrieden geben möchte, versucht sie den äußeren Panzer von Michael nicht nur mit Freundlichkeit, sondern auch mit Hingabe und Sex-Appeal zu knacken. Seltsamerweise lassen Juliannes Versuche Michael nicht so kalt, wie er es gerne hätte. Doch er zögert immer noch ihr sein gut gehütetes Geheimnis anzuvertrauen- dass er obwohl der Krieg vorbei ist immer noch im Staatsdienst steht und mit seinen Mitstreitern; darunter auch die attraktive, impulsive und gefährliche Antonia, Jagd auf einen Spion macht. Doch auch Julianne verbirgt etwas vor Michael…

„Eine heißblütige Lady“ ist der dritte Teil der „Notorious Bachelor“ Reihe und meiner Meinung nach sollte man, bevor man sich auf diesen Roman einlässt, zuerst die beiden Vorgängerbände gelesen haben, da der Spionageplot der ersten beiden Teile hier nahtlos weitergeführt wird und für Unkundige der Vorgeschichte daher schnell uninteressant werden könnte.
Ich bin ein Fan von Emma Wildes sehr erotischen historischen Liebesromanen; mir gefallen dabei besonders ihre zeitgemäße Ausdrucksweise und die so manches Mal recht ungewöhnlichen Ausgangssituationen. Auch dieses Mal wird der Leser mit einem Heldenpaar konfrontiert, das eine Vernunftehe eingeht, das Ungewöhnliche daran: die Heldin heiratet den jüngeren Bruder ihres verstorbenen Verlobten, was genug Potential schafft für eine interessante Liebesgeschichte.

Um es vorweg zu nehmen „Eine heißblütige Lady“ ist gut geschrieben und auch Julianne ist eine sehr vielschichtige, intelligente Heldin, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt. Dennoch gab es auch ein paar Kritikpunkte, die zu Punktabzügen bei mir geführt haben. Erst einmal hatte ich ein großes Problem mit Michaels Darstellung bzw. fand ich, dass seine Charakterentwicklung für eine solch komplexe Ausgangscharakterisierung ein wenig zu kurz kam, da die Autorin nebenbei erneut die Story eines weiteren Liebespaares erzählt, Michaels Entwicklung aber ein wenig mehr Tiefe und Seitenzahlen benötigt hätte, um ihn sympathischer wirken zu lassen.
Seine Verschlossenheit und seine Geheimniskrämerei Julianne gegenüber, fand ich auch bis zu einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehbar. Sicher Agenten und Spione der Krone mögen das im Blut haben, doch der Grund dafür Julianne am Ende aus allem heraushalten zu wollen, wirkte mir persönlich zu konstruiert, zumal er ja schnell bemerkt hat, dass seine Frau kein naives, kleines behütetes Dummchen ist. So sehr ich auch Romanhelden schätze, die geheimnisvoll gestrickt sind, Michael blieb mir leider auch im Laufe des Buches fremd.

Das andere Pärchen, Antonia und Lawrence, hat ebenfalls eine sehr interessante Ausgangssituation auf den Leib geschrieben bekommen, wobei der Ausgang des Ganzen ein wenig offen geblieben ist, da Antonia am Ende des Buches von Lawrence wahrer Identität noch nichts ahnt. Gerade bei ihnen hätte ich es sehr spannend gefunden, Antonias Reaktion auf Lawrences Enthüllungen nachlesen zu dürfen. Aber vielleicht bekommen die beiden ja auch ein eigenes Buch?

Der Kriminalplot, also die Suche nach einem Spion, die im ersten und zweiten Teil der Reihe seinen Anfang nahm, wird hier weitergeführt, allerdings fand ich diesen nicht ganz so interessant aufgelöst, ich hätte mir da mehr Spannungselemente erhofft, als dann wirklich vorhanden waren.

Kurz gefasst: Trotz meiner Kritik ist auch „Eine heißblütige Lady“ ein schöner Historical mit sehr prickelnden Liebeszenen, wenn auch noch ein wenig Luft nach oben gegeben ist.