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Veröffentlicht am 12.03.2018

Jessie Jefferson auf dem Weg zum Erfolg und Ruhm- unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich abgehandelter Abschlussband der Reihe.

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag ...

Jessie hat sich mittlerweile gut eingelebt in den Staaten und will nun dort zur Schule gehen. Auch zu ihrem Dad, dem Rockstar Johnny Jefferson, entwickelt sie immer mehr Nähe. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag schenkt ihr Johnny schließlich eine Überraschungsparty und lässt sämtliche Freunde von Jessie, darunter auch ihren Ex-Freund Tom, aus England einfliegen. Obwohl Jessie sich sicher ist, dass sie Jack, den Gitaristen ihrer Band liebt, lässt sie Tom nicht kalt. Vor allem, als sie erfährt, dass Tom wieder Kontakt mit seiner damaligen Freundin hatte. Jack reagiert äußerst eifersüchtig, als er Tom begegnet und auch Tom macht kein Hehl aus seiner Abneigung zu Jack. Auf der einen Seite ärgert sich Jessie darüber, dass Jack kein Vertrauen zu ihr hat; andererseits fürchtet aber auch sie, dass Jack, der in Bezug auf Frauen früher nichts anbrennen ließ, es nicht so ernst mit ihr meinen könnte, wie sie es sich wünscht. Jack beteuert zwar das Gegenteil, doch hat er ihr noch nicht gesagt, dass er sie liebt. Zudem möchte er ihre Beziehung noch vor den anderen Bandmitgliedern von „All Hypes“, geheim halten.

Während ihr Liebesleben im Chaos versinkt, lernt Jessie eine neue Freundin kennen. Eine neue Freundschaft, die Johnny ein Dorn im Auge ist, denn einst war er mit der Halbschwester von Jessies neuer Freundin zusammen, die ihm gar nicht gut tat. Und nun befürchtet Johnny, dass seine Frau Meg verletzt reagieren könnte, wenn sie erfährt, dass Jessie mit der Schwester ihrer persönlichen Erzfeindin befreundet ist. Jessie versteht Johnnys Bedenken, möchte an ihrer neuen Freundschaft aber unbedingt festhalten und ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Konsequenzen dieser Schritt für sie und ihre Familie haben wird!

Nach dem grandiosen ersten Teil der Reihe über Johnny Jeffersons uneheliche Tochter Jessie, folgte der zweite, leider etwas weniger fesselnde Teil, den ich aber trotz kleiner Schwächen, dennoch sehr mochte. Da sich Jessie, die Heldin dieser Reihe zum Ende des zweiten Teils für Jack entschieden hatte, war ich nun sehr neugierig darauf zu erfahren, ob sich ihre Beziehung zu ihm weiterentwickeln und ob man nun im dritten und voraussichtlich letzten Teil endlich etwas mehr über Jack erfahren würde. Leider blieb Jack auch weiterhin recht blass beschrieben. Einzig seine Eifersucht wurde thematisiert, zu großen Aussprachen zwischen Jessie und ihm kam es dagegen leider nicht. Und so fehlte mir einfach der richtige Zugang zur Liebesgeschichte. Man konnte sich einfach nicht hineindenken in das Heldenpaar und nicht verstehen, wieso beide angeblich solch eine starke Nähe und Zuneigung füreinander empfanden, wenn sie kaum miteinander redeten und sich lediglich küssten und verliebt anschauten. Wieder empfand ich beim Lesen, dass Tom im Grunde viel besser zu Jessie gepasst hätte, zumal Tom und Jessie viel vertrauter miteinander umgingen bzw. redeten, als es Jessie und Jack machten. Das Heldenpaar drehte sich dann auch lange Zeit im Kreis, beide zeigten ihre Eifersucht und abgesehen von der Nebenhandlung über Johnnys rachsüchtige Exfreundin, plätscherte die Handlung diesmal leider zu großen Teilen vor sich hin.

Ich hätte es spannender gefunden, wenn Paige Toon die Auftritte von Jessie mit ihrer Band ein wenig umfangreicher beschrieben hätte, was für mehr Rockstar-Atmosphäre gesorgt hätte, doch leider wurden diese nur recht knapp geschildert. Zudem fiel Jessie fast alles in den Schoß. Schwierigkeiten gab es kaum zu bewältigen und wenn doch, war sofort ihr Vater für sie da und räumte sämtliche aufkeimenden Probleme aus dem Weg. Lediglich die Beschreibungen zu Jessies erstem Geburtstag ohne ihre Mum, fand ich sehr anrührend beschrieben, denn da ließ die Autorin ihre Leser einmal an Jessies Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben, was sie einem näher brachte. Obwohl ich ein Fan dieser Reihe und auch den beiden Vorgängerbänden über Johnny Jefferson bin, kann ich für den Abschlussband leider daher nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben, so leid es mir tut. Es wird einfach zu vieles, was wichtig gewesen wäre, zu oberflächlich abgehandelt. Statt geredet wird gestritten, gefeiert und geshoppt mit der High Society von Hollywood. Das mag zwar alles andere als langweilig zu lesen sein, doch wurde viel Potential verschenkt.

Kurz gefasst: Jessie Jefferson auf dem Weg zum Erfolg und Ruhm- unterhaltsam, aber leider auch etwas oberflächlich abgehandelter Abschlussband der Reihe.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein historischer Liebesroman, der mich trotz guten Schreibstils nicht wirklich überzeugen konnte.

Für immer in meinem Herzen
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Lady Alexandra Ware, ist eine anerkannte Archäologin, die im Britischen Museum arbeitet und in der Fachwelt als kluge und patente Frau gilt. Als sie feststellen muss, das wertvolle Artefakte gegen Imitationen ...

Lady Alexandra Ware, ist eine anerkannte Archäologin, die im Britischen Museum arbeitet und in der Fachwelt als kluge und patente Frau gilt. Als sie feststellen muss, das wertvolle Artefakte gegen Imitationen ausgetauscht wurden, teilt sie ihren Verdacht, nämlich dass ein Dieb im Museum umhergeht, dem Leiter, Professor Atler mit. Dieser jedoch glaubt Alexandra kein Wort- im Gegenteil! Er zweifelt ihre Kompetenz an und geht sogar so weit, ihr zu unterstellen, dass sie etwas damit zu tun hätte. Als Alexandra feststellt, dass nur Artefakte ausgetauscht wurden, die sie anfangs auf ihre Echtheit überprüft hat, sieht sie ein, dass sie unbedingt Hilfe braucht.

Diese Hilfe begegnet ihr eines Tages unverhofft, als sie heimlich Nachforschungen im Museum betreibt.
Sie trifft dort auf Sir Christopher Donelly und seine Schwester Brianna.
Alex ist zunächst geschockt und überaus überrascht ihn zu treffen, denn vor zehn Jahren waren beide miteinander verheiratet und erwarteten ein Kind. Jedoch starb das Kind kurz nach der Geburt und der Vater von Lady Alexandra, tat alles, um beide auseinander zu bringen, was ihm schließlich auch gelang. Die Ehe wurde annulliert und seitdem sahen sich beide nie wieder.

Seit der Annullierung ist aus Christopher, einem einfachen, irischen Soldaten, ein überaus reicher von Erfolg gekrönter Mann geworden, der nach einer großzügigen Spende an das Museum zu den Kuratoren dort gehört.
Als Lady Alex, Christopher aufsucht, um ihn um Hilfe zu bitten, ist er zunächst innerlich wie erstarrt, denn die damalige Annullierung der Ehe zwischen Alexandra und ihm, hat auch bei Christopher seelische Narben hinterlassen. Trotzdem verspricht er ihr, sie bei der Suche nach dem Dieb, der im Museum umhergeht, zu unterstützen. Obwohl er sich einredet, über Alexandra hinweg zu sein, spürt er jedoch immer noch die sexuelle Spannung, wenn sich beide begegnen. Alexandra hat nie aufgehört ihn zu lieben, doch kann sie Christopher davon überzeugen, dass es ihr ernst ist?

„Für immer in meinem Herzen“ von Melody Thomas ist zunächst einmal ein solide geschriebener historischer Liebesroman. Die Heldin des Buches, Lady Alexandra, ist zwar beruflich eine Koryphäe, jedoch im wahren Leben eine stille, weltfremde, sehr zurückgezogen lebende Frau, die sich von ihrem überaus dominanten Vater sämtliche Entscheidungen vordiktieren lässt. Die einzige große Liebe in ihrem Leben war Christopher. Doch nachdem sie ihr gemeinsames Kind verlor und ihr einflussreicher Vater Christopher mehr oder weniger zwang, Alexandra zu verlassen um an einem Krieg teilzunehmen, bei dem er schwer verwundet wurde und sich seitdem nie wieder schriftlich oder persönlich um sie bemühte, bis zur Annullierung der Ehe, blieb sie zutiefst verletzt zurück und stürzte sich ab diesem Zeitpunkt ausschließlich in die Arbeit im Museum.

Christopher, der Held dieses Buches, hat im Gegenzug immer vermittelt bekommen, er wäre Alexandra in keiner Weise ebenbürtig und als die vielen Briefe, die er ihr während des Krieges schrieb, niemals von ihr beantwortet wurden, dachte er schließlich, auch Alexandra wäre zu dieser Einsicht gelangt.
Im Grunde hat das Buch eine interessante Ausgangssituation, jedoch wurde ich leider mit beiden Hauptprotagonisten nicht richtig warm.
Lady Alexandra war mir für ihre 28 Jahre viel zu naiv dargestellt. Auch wenn sie die größte Zeit ihres Lebens nur mit ihrem Vater und archäologischen Ausgrabungen beschäftigt war, war mir ihre „Weltfremdheit“, die zu kompromittierenden Situationen führte, doch etwas zu dick aufgetragen bzw. ziemlich unglaubwürdig. Im krassen Gegensatz dazu steht ihre überaus offene und aufgeschlossene Art in sexuellen Dingen.
Obwohl ich auch Christophers ab und an schroffe Verhalten durchaus verstehen konnte, nervte mich immer wieder, wie er der Heldin ihre Naivität auch noch jedes Mal vorhielt und ihr nicht wirklich etwas zutraute.
Der Nebenplot um den Dieb im Museum war ebenfalls viel zu leicht zu durchschauen und ließ bei mir keine Spannung aufkommen.

Kurz gefasst: Ein historischer Liebesroman, der mich trotz guten Schreibstils nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine unterhaltsame Landpartie für Romantiker und Fans von Familiengeschichten in Pilcher Atmosphäre, die Lust auf weitere Teile macht.

Daringham Hall - Das Erbe
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Die adlige Familie Camden lebt im malerischen East Anglia. Das Familienoberhaupt ist Rupert, doch die Geschäfte, Tierzucht und Weinanbau, werden von seinen Söhnen Ralph und Timothy und dem Schwager James ...

Die adlige Familie Camden lebt im malerischen East Anglia. Das Familienoberhaupt ist Rupert, doch die Geschäfte, Tierzucht und Weinanbau, werden von seinen Söhnen Ralph und Timothy und dem Schwager James geleitet. Eine Nachricht aus den USA schlägt ein wie eine Bombe. Anscheinend wurde einst die Ehe zwischen der bürgerlichen Jane und dem ältesten Sohn von Rupert, Ralph, niemals geschieden; somit ist der aus dieser Beziehung hervor gegangene Sohn Ben nicht nur erbberechtigt, sondern darf nach dem Tode des Großvaters und Vaters auch den Adelstitel weiterführen. Während Ralph erst einmal verdauen muss, dass er mit Jane einen Sohn gezeugt hat, hat sich Ben dazu entschlossen aus den Staaten anzureisen, um sich an seinem Vater und dessen Familie zu rächen, die seiner, mittlerweile verstorbenen Mutter das Leben schwer machten, indem sie sie, damals hochschwanger, einfach im Stich ließen.

Als Ben nur noch wenige Autominuten von Daringham Hall entfernt ist, wird er überfallen, schwer verletzt und ausgeraubt. Benommen taumelt er zum einzigen Haus in der Gegend, die dazu auch noch gerade von einem Sturm heimgesucht wird. Als er die Tierärztin Kate mit letzter Kraft um Hilfe bitten will, hält diese ihn für einen Einbrecher und schlägt ihn nieder. Als er erwacht, hat er sein Gedächtnis verloren, doch Kate, die von ihrem schlechten Gewissen geplagt wird, nimmt ihn schließlich für die erste Zeit bei sich auf und es entspinnt zwischen den beiden eine zarte Liebe.
Doch was wird geschehen, wenn Bens Erinnerung zurückkehrt? Werden die Camdens mit denen er sich aus Unwissenheit angefreundet hat, dann wieder zu Feinden für ihn werden?

„Daringham Hall- Das Erbe“ ist der erste Teil einer Serie, die als Trilogie angelegt wurde und erzählt die Geschichte einer aristokratischen Familie, die in der heutigen Zeit spielt. Zunächst einmal wird der Leser mit zahlreichen Familienangehörigen und deren Beziehungen miteinander konfrontiert und es dauert schon eine kleine Weile, bis man letztendlich den Durchblick hat, denn auch die Enkel und Enkelinnen von Familienoberhaupt Rupert und dessen Frau Eliza, haben hier im ersten Teil bereits zahlreiche Auftritte. Selbst wenn die Geschichte zwischen Ben und Kate etwas mehr im Fokus steht, ist die Serie aber mehr als Familiensaga konzipiert. Und wie es in einer Familie nun einmal so ist, sind nicht alle grün miteinander. Familiengeheimnisse, Intrigen und Unstimmigkeiten gehören somit ebenfalls dazu.

Und eines der wichtigsten Geheimnisse, rankt sich um Bens Mutter und seinen angeblichen Vater Ralph. Obwohl ich eigentlich schon schnell eine Vermutung hatte, wieso Ralph nichts von seiner Vaterschaft wusste (dieses Geheimnis wird übrigens auch in diesem Teil noch nicht gelüftet, aber man kann es schnell und leicht erahnen), fand ich den fehlenden Spannungsbogen diesbezüglich nicht allzu tragisch, da die Autorin auch noch eine Liebesgeschichte, die sich zwischen David und Anna entwickelt, erzählt, die ich sehr süß beschrieben fand und die mich ein wenig darüber hinwegtröstete, dass das eigentliche Heldenpaar in diesem Teil, Kate und Ben, für meinen Geschmack etwas zu blass blieb. Überhaupt hätte ich mir Ben weniger uneinsichtig gewünscht und konnte auch letztendlich nicht so wirklich nachvollziehen, wieso er Kate, nachdem er sein Gedächtnis wiedererlangt, zunächst wegstößt.

Aber ich finde schon, dass die neue Trilogie durchaus Potential hat, denn die Camdens sind eine sympathische Familie, die auch ihre liebeswerten Seiten hat. Besonders habe ich dabei, die jüngeren Familienmitglieder ins Herz geschlossen und bin schon gespannt auf die beiden Fortsetzungen der Serie.
Kathryn Taylors Roman erinnerte mich beim Lesen stark an Geschichten, wie sie auch aus der Feder von Rosamunde Pilcher stammen könnten. Leichte Unterhaltungslektüre, die romantische Momente beinhaltet und die den Leser für ein paar Stunden in eine andere Welt eintauchen lässt. Die bildhaften Beschreibungen des Familiensitzes und der Umgebung tragen ihr Übriges dazu bei, damit sich beim Lesen eine Art Wohlfühlatmosphäre einstellt.
Jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass viele Handlungsstränge in diesem Teil noch nicht aufgelöst werden, was auch Kates und Bens Werdegang angeht.

Kurz gefasst: Eine unterhaltsame Landpartie für Romantiker und Fans von Familiengeschichten in Pilcher Atmosphäre, die Lust auf weitere Teile macht.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wer sich für den zweiten Roman von Ana Veloso entscheidet, bekommt eine unterhaltsam geschilderte Familiensaga mit einem interessanten Setting; jedoch mit kleinen Schwächen behaftet, die ab und an leider ein wenig in die Mittelmäßigkeit abdriftet.

So weit der Wind uns trägt
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Juliana genannt Jujú, Tochter eines reichen, portugiesischen Großgrundbesitzers verbringt in ihrer Kindheit viel Zeit mit Fernando, dem Sohn eines der Arbeiter ihres Vaters, der im Dorf lebt.

Ab der Pubertät ...

Juliana genannt Jujú, Tochter eines reichen, portugiesischen Großgrundbesitzers verbringt in ihrer Kindheit viel Zeit mit Fernando, dem Sohn eines der Arbeiter ihres Vaters, der im Dorf lebt.

Ab der Pubertät ändern sich plötzlich ihre Gefühle zueinander und sie verlieben sich. Doch ihrer Liebe scheint keine Zukunft beschienen zu sein- auch wenn Fernando alles daran setzt Karriere zu machen, um die Hand von Juliana zu gewinnen. Denn Juliana bekommt eines Tages plötzlich Zweifel, als ihr Fernando im Haus ihres Vaters als der Mann begegnet, der er in erster Linie ist. Ein zwar fleißiger, aber armer Bauer, der ihr nicht viel bieten kann außer einem guten Aussehen.

Als Fernando fortzieht um zum Militär zu gehen, geht er in dem Glauben, dass Juliana ihn später heiraten wird.
Doch weit gefehlt! Während er tatsächlich eine vielversprechende Karriere als Flieger dort macht, lernt Juliana den attraktiven Rui kennen und verlobt sich auf Drängen ihrer Eltern mit ihm.

Am Tag als ihre Schwester Mariana heiratet und sie heimlich mit ihrem Verlobten Sex auf dem Rücksitz des Familienautos hat, taucht auch Fernando später bei den Hochzeitsfeierlichkeiten auf. Juliana ist mehr als entsetzt. Zum einen weil sie Rui seine lieblosen Zärtlichkeiten erlaubt hat und zum anderen weil sie feststellen muss, dass Fernando ihr trotz der langen Zeit der Trennung immer noch nicht gleichgültig ist.

Als sie Fernando ein paar Tage später heimlich trifft, gestehen sich beide ihre immer noch währende Zuneigung und schlafen miteinander. Einige Zeit später stellt Juliana jedoch fest, dass sie schwanger ist und beschließt schweren Herzens, weil sie nicht genau weiß, wer der Vater ihres Kindes wirklich ist, statt Fernando, doch Rui zu ehelichen. Als Fernando von ihrer Hochzeit erfährt, ist er außer sich und auch Juliana kann ihn nicht vergessen...

Dieser historische Roman, der die Leser zunächst ins Portugal des Jahres 1908 entführt, ist, trotz der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen Juju´ und Fernando eigentlich mehr Familiensaga, als Liebesroman.

Im Grunde handelt das Buch über die Familie Carvalho, eine reiche Großgrundbesitzerfamilie und ihren Werdegang in familiärer sowie politischer Hinsicht, zwischen den Jahren 1908- 1974 und führt den Leser ein, in eine Geschichte, um eine nicht standesgemäße Liebesbeziehung und ihre Auswirkungen für die Carvalhos, die sich über einen längeren Zeitraum erschließen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr unterhaltsam und eingängig, jedoch hatte ich anfangs arge Probleme damit, die vielen in dem Buch erwähnten Personen auseinander zu halten. Zu gewöhnungsbedürftig waren mir ihre Namen zuerst.

Eine große Hilfe um sich als Leser zurechtzufinden ist da jedoch die Familientafel auf den ersten Seiten des Romans.
Die Liebesgeschichte zwischen Juju´ und Fernando war zwar äußerst interessant geschildert, jedoch vermochte sie mich nicht ganz mitzureißen, denn Juju´s Charakterzüge waren mir persönlich eine Spur zu unsympathisch gezeichnet. Ihre Gratwanderung und die leicht berechnende Züge, die sie in Hinblick auf eine Ehe mit Fernando an den Tag legte und dann wieder ihre völlig umgekehrte Sichtweise, würde sie eine Ehe mit Fernando in Betracht ziehen, erschienen mir sehr unglaubwürdig.

Fernando selbst ist dagegen eine sympathische Figur. Ehrgeizig, freundlich, hilfsbereit und freundlich. Jedoch fehlten mir bei seiner Beschreibung „Ecken und Kanten“. Er war einfach zu perfekt. Warum er, obwohl er von Juliana mehrmals enttäuscht wurde, immer wieder ihre Nähe suchte, war für mich nicht plausibel genug von der Autorin dargelegt.

Zudem fehlte den Romanfiguren meiner Meinung nach ein wenig Tiefe. Obwohl ihre Gedankengänge durchaus in dem Buch Erwähnung fanden, wurden sie auf Kosten von oftmals ausgiebigen, eher belanglosen Dialogen zwischen Hauptfiguren und Nebenfiguren, auf diversen familiären Familientreffen, Festivitäten e.t.c. einfach zu kurz abgehandelt.

Die geschichtlichen Ereignisse der Zeitepochen, die der Roman behandelt, wurden für mich leider auch eine Spur zu beiläufig, ja, fast nebenher erwähnt, was ich sehr schade fand.

Kurz gefasst: Wer sich für den zweiten Roman von Ana Veloso entscheidet, bekommt eine unterhaltsam geschilderte Familiensaga mit einem interessanten Setting; jedoch mit kleinen Schwächen behaftet, die ab und an leider ein wenig in die Mittelmäßigkeit abdriftet.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Leider nicht ganz überzeugend...

Der Giftdorn
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Nach einer persönlichen Familientragödie wird Chief Inspector Jack Pendragon zur Londoner Dienststelle versetzt. Kaum im Einsatz, geschieht ein Mord an einem Bauarbeiter. Jack macht sich sofort auf den ...

Nach einer persönlichen Familientragödie wird Chief Inspector Jack Pendragon zur Londoner Dienststelle versetzt. Kaum im Einsatz, geschieht ein Mord an einem Bauarbeiter. Jack macht sich sofort auf den Weg und stellt gleich fest, dass der Fundort nicht der Tatort ist. Aufgefunden wurde der Tote nämlich in einer Disko- er fiel direkt aus einer Ablaufrinne des Daches auf die Tanzfläche.

Schnell finden Jack und seine Mitarbeiter heraus, dass der Tote, Amal Karim, ein Mitarbeiter von Bridgeport Constructions war und in der Nacht seines Todes ganz in der Nähe der Disco eine wichtige Aufgabe übernommen hatte. Bei Arbeiten wurde ein menschliches Skelett und ein grüner wertvoll aussehender Smaragdring gefunden und der Chef der Firma, wollte diesen Fund nicht bis zum nächsten Tag unbeaufsichtigt lassen.

Der Mörder Karims hat scheinbar aber auch den Ring und das Skelett mitgehen lassen- beides ist nun verschwunden und Jack Pendragon kann sich bei seinen Recherchen lediglich auf Fotografien des Ringes und des Skelettes stützen. Ein Professor findet heraus, dass beides sehr alt ist, mehr noch besonders der Ring ist für den Historiker von großem Interesse- stammt er doch aus dem Besitz der historischen Borgia Familie…

Nach "Der Orden der schwarzen Sphinx" und "Das Medici-Kristall" ist das nun bereits der dritte ins Deutsche übersetzte Mystery-Thriller des Autors und ehemaligen Thompson Twins Mitgliedes Michael White.
Obwohl der Autor sehr routiniert zu Werke geht, etwa wenn er den Polizeialltag beschreibt und durchaus auch einige interessante und wissenswerte Details zu diversen pathologischen Untersuchungen beisteuern kann, die jedoch nichts für zart besaitete Leser sind- das muss an dieser Stelle einmal angemerkt werden, fehlte mir jedoch beim Lesen der letzte übersprühende Funke, der mich mehr ans Buch hätte fesseln können.

Der Roman wird gleich auf zwei Zeitebenen erzählt- zum einen widmet sich der Autor seiner Hauptfigur Jack Pendragon und mehreren mysteriösen Mordfällen in der Gegenwart und zum anderen erfährt der Leser in Etappen, mehr zur Geschichte des Ringes, der einst einer gefährlichen Mission dienen sollte. Die historischen Ereignisse des Jahres 1589 werden in "Ich-Form" aus der Sicht des katholischen Mönches John William Arden geschildert.

Während ich die Geschehnisse in der Gegenwart als nur mäßig spannend empfand, haben mich Johns Abenteuer dagegen sehr interessiert- mehr noch, ich denke hier liegen eher die Stärken des Autors, denn gerade die historischen Ereignisse sind sehr bildhaft und unterhaltsam geschrieben.

Zwar sind beide Hauptfiguren, sowohl Jack Pendragon als auch John charismatische Romanfiguren, doch trotz aller schriftstellerischen Bemühungen bleibt Jack eine Spur zu klischeehaft beschrieben und auch blass. Von John erfährt man viel mehr, da man als Leser auch mit dessen Gedankenwelt konfrontiert wird; kurz, ich denke als reiner historischer Roman hätte "Der Giftdorn" viel besser funktioniert, da die Mystery-Komponente hier eigentlich kaum eine Rolle spielt.

So würde ich für die historische Story rund um John die volle Punktzahl geben, da die Kriminalhandlung in der Gegenwart leider daran nicht ganz heran reicht, vergebe ich stattdessen 3.5 von 5 Bewertungspunkten.