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Veröffentlicht am 12.03.2018

Wohlfühlatmosphäre pur!

Ein irisches Weihnachtsfest
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Der dritte Teil um den Landarzt Barry Laverty beginnt mit einer Hochzeit- doch nicht Barrys!

Barrys Freundin Patricia studiert in einer anderen Stadt und als sie ihm schonend beibringen möchte, dass sie ...

Der dritte Teil um den Landarzt Barry Laverty beginnt mit einer Hochzeit- doch nicht Barrys!

Barrys Freundin Patricia studiert in einer anderen Stadt und als sie ihm schonend beibringen möchte, dass sie noch nicht genau weiß, ob sie über die Weihnachtsfeiertage nach Ballybucklebo kommen wird, hängen fortan schwarze Wolken über Barrys Liebesleben.

Während Barry schmollt, fasst sich sein ehemaliger Chef und Mitteilhaber der Arztpraxis, Dr. O´Reilly ein Herz und lädt nach einer besonders hartnäckigen Bronchitis die attraktive Krankenschwester Kitty, die ihm vor dreißig Jahren schon gut gefiel, zum Abendessen in seinem Haus ein. Keine geringere als seine energische Haushälterin Mrs. Kinky Kincaid kocht ein fantastisches Menü und als Abschluss gesteht ihm Kitty, dass sie bereits seit vielen Jahren in den rüstigen Witwer verliebt ist. O´Reilly spürt, dass Kitty ihm unter die Haut geht, doch kann er wirklich noch einmal mit einer anderen Frau neu beginnen?

Unterdessen bekommen Barry und O´Reilly in beruflicher Hinsicht Konkurrenz. Ein alter Bekannter von O´Reilly hat eine neue Praxis eröffnet und so befürchten die beiden Ärzte, eine Abwanderung ihrer Patienten, obwohl sie sich doch nach wie vor beruflich ins Zeug legen.

So bekommen sie es mit allerhand Wehwehchen aber auch ernsthaften Krankheiten ihrer Patienten zu tun und müssen sich mit Fingerspitzengefühl und Köpfchen um die Dörfler kümmern…

Dies ist bereits der dritte Teil um den Allgemeinmediziner Barry Laverty und seinen knorrigen irischen Chef Dr.O´Reilly, der sich in dem kleinen irischen Dörfchen Ballybucklebo niedergelassen hat.

Und wie auch in den beiden Vorgängerbänden kann sich der Leser wieder einmal auf viele schrullige Dorfbewohner, Klatsch und Tratsch und auch auf rührende Momente freuen. Natürlich neigt man dazu Parallelen zu den Geschichten des Tierarztes James Herriot (Der Doktor und das liebe Vieh) zu sehen, doch so sehr mir dieser Gedanke gefiel und diverse Ähnlichkeiten gibt es tatsächlich, was amüsante Begebenheiten der Dorfbewohner und auch das Verhältnis zwischen den beiden Ärzten angeht- Patrick Taylors Romanreihe ist dennoch etwas völlig Eigenständiges.

Man findet schnell in die Geschichte hinein; zwar ist es schöner, wenn man die drei Romane der Reihenfolge nach liest, kann aber auch einfach mit diesem dritten Teil ohne Vorwissen beginnen, da alles Wesentliche auch in diesem Band erklärt wird.

Die Romane spielen in den 60er Jahren, also in einer Zeit, als die Medizin noch längst nicht so weit war, wie heute. So ist es interessant zu lesen, welche Möglichkeiten Dorfärzten damals zur Verfügung standen. Vielleicht sind die Iren und ihre angeblichen Eigenarten vielleicht ein wenig zu klischeehaft für meinen Geschmack beschrieben- dennoch hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen der Geschichte, die diesmal in der Weihnachtszeit spielt und sehr atmosphärische Stimmung zur kalten und dunklen Jahreszeit vermitteln kann.

Wer spannende Momente erwartet sollte vielleicht lieber zweimal überlegen, ob er zu diesem Buch greift, es kommt ohne große Höhepunkte aus, doch Taylors Schreibstil ist sehr eingängig und ihm gelingt es eine Wohlfühlatmosphäre zwischen den Zeilen zu schaffen, der man sich als Leser , kaum entziehen kann.
Zudem sind beide Hauptcharaktere wunderbare Romanfiguren und auch die Haushälterin Kinky Kinkaid und diverse Hautiere runden ein wunderbares Lesevergnügen positiv ab.

Man sollte sich auf jeden Fall am Ende des Romans nach dem Nachwort des Autors die Back und Kochrezepte von Kinky persönlich , zu Gemüte führen und je nach Begabung auch einmal nachkochen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Originelle Romanidee!

Heiter bis himmlisch
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Einen Tag vor der Hochzeit mit Dan kommt Lucy auf die Idee, ihren zukünftigen Ehemann zur Hochzeit mit einem ganz besonderen Erinnerungsstück ihrer Beziehung zu beschenken.
Doch es befindet sich auf dem ...

Einen Tag vor der Hochzeit mit Dan kommt Lucy auf die Idee, ihren zukünftigen Ehemann zur Hochzeit mit einem ganz besonderen Erinnerungsstück ihrer Beziehung zu beschenken.
Doch es befindet sich auf dem Dachboden und da die leicht chaotische Lucy vergessen hat, ihre Leiter vorher zu sichern, stürzt sie ab und bricht sich dabei das Genick.

Sie kommt an einem ihr unbekannten Ort namens Limbo wieder zu sich, den ein freundlicher Mann namens Saint Bob, als eine Art Zwischenstation zwischen Erde und Himmel bezeichnet.
Er erklärt der verstörten Lucy, dass sie tot ist und ihr zwei Möglichkeiten bleiben- entweder nimmt sie den nächsten Fahrstuhl direkt in den Himmel, wo sie ihren bereits verstorbenen Eltern wieder begegnen wird, oder sie lässt sich darauf ein, für 21 Tage noch mal als lebendiges Wesen auf die Erde zurückzukehren um dort eine Aufgabe zu erfüllen, die ihr gegeben wird. Erfüllt sie diese Aufgabe zu aller Zufriedenheit, darf sie, wenn sie dann noch den Wunsch dazu verspürt, als Geist auf Erden spuken um nach ihrem Verlobten sehen zu können.

Da Dan für Lucy die große wahre Liebe war und sie ihm sehr gerne noch mal vermitteln würde, wie sehr sie ihn liebt, entscheidet sie sich für die Aufgabe.
Doch die hat es in sich! Lucy soll einem unscheinbaren, schüchternen Computerfreak eine Freundin besorgen. Archie entpuppt sich als eine harte Nuss, obwohl Lucy ihn als Kumpel schnell in ihr Herz schließt.
Aber auch sonst hat sie es nicht einfach, denn gewisse Auflagen verbieten ihr, mit Menschen, die sie in ihrem früheren Leben kannte, einschließlich Dan, in Verbindung zu treten.
Trost findet sie nur bei den ebenfalls verstorbenen WG Mitbewohnern auf Zeit- dem Eisenbahnliebhaber Brian und dem exzentrischen, frechen Gothicgirl Claire, die allerdings Lucys tatkräftige Hilfe bei der Bewältigung ihrer Aufgaben benötigen.

Und dann, als Lucy schon fast das Gefühl hat, alles würde aus dem Ruder geraten, macht sich ausgerechnet ihre ehemals beste Freundin Anna an Dan heran. Wie soll sich Lucy verhalten?

Die Autorin Cally Taylor hat für ihren Debütroman eine süße, romantische und phantasievolle Geschichte erschaffen, die mit kleinen originellen paranormalen Elementen aufwartet.
Es ist ein Roman über die große Liebe und gerade in den Passagen, wenn Lucy ihre Beziehung zu Dan Revue passieren lässt und sich an witzige Kleinigkeiten erinnert, die ihre tiefe Beziehung zueinander untermalen, ist man als Leser gerührt.

Der Roman beginnt mit einer sehr amüsanten Szene, lässt aber meiner Meinung nach dann, ab dem Zeitpunkt als Lucy zurück auf die Erde geschickt wird, ein wenig nach. Die Nebenfiguren des Romans sind relativ austauschbar, man vermisst einfach ein wenig mehr Tiefe in Lucys Dialogen mit ihnen und sie bleiben meiner Meinung nach bis auf Archie doch ein wenig blass beschrieben.

Lucy ist eine etwas chaotische, aber im Grunde liebenswerte Heldin, die sich oft selbst ein Bein stellt, aber ihr Herz auf dem rechten Fleck hat, besonders, wenn sie sich für ihre neuen Freunde Brian, Archie und etwas später auch Claire einsetzt.
Was die humoristische Seite dieses Romans angeht, muss ich sagen, dass ich diverse Szenen eigentlich gar nicht so witzig fand bzw. dass der Humor der Autorin nicht mit meinem konform ging.
Ich habe den Roman dennoch mit 4 Punkten bewertet weil er mich zum einen durch einen flüssigen Schreibstil und einer originellen Idee gut unterhalten hat und ich einfach sehr gerührt war, von Dans und Lucys großer (unsterblicher) Liebe. Besonders das Ende hat mich mitgerissen und mir sogar ein paar Tränchen entlockt.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein leichter, turbulenter Unterhaltungsroman im Stile von „Keinohrhasen

Krokofantenküsse
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Für Paula, Kindergärtnerin aus Berufung, nimmt das Leben eine dramatische Wende, als sie erfährt, dass ihre KITA geschlossen und abgerissen werden soll. Ein Einspruch scheint zwecklos zu sein, da ihr Vater ...

Für Paula, Kindergärtnerin aus Berufung, nimmt das Leben eine dramatische Wende, als sie erfährt, dass ihre KITA geschlossen und abgerissen werden soll. Ein Einspruch scheint zwecklos zu sein, da ihr Vater das Anschreiben der Stadt verschusselt hat und die Frist nun abgelaufen ist. Dennoch will sie nicht kampflos aufgeben und bittet ihren Vater um Mithilfe. Der will sich jedoch nur stark für Paula und ihre Sache machen, wenn sie ihm zuvor verrät, wer der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Dabei ist Paula gar nicht schwanger, sondern ihre beste Freundin Wiebke, die ein heimliches Verhältnis mit dem verheirateten Freund von Paulas Vater hat.

Obwohl Paula versucht, ihrem Vater klar zu machen, dass seine Annahme falsch ist, hält der weiterhin an seiner Vermutung fest. Als auch noch Wiebkes Freund ein Gespräch der beiden Frauen belauscht und nun ebenfalls glaubt, Paula wäre schwanger von einem Fotografen namens Schmidt (Besagten hat Paula kurz zuvor in ihrer KITA kennen gelernt) ist das Chaos perfekt! Zudem hat sich Paula bereits ein wenig in Lasse Schmidt, Onkel eines ihrer KITA-Kinder verkuckt und auch Lasse zeigt sich interessiert an der jungen Frau. Bei einem gemeinsamen Projekt kommen sie sich langsam näher und stellen fest, dass sie gar nicht so unterschiedlich ticken. Lediglich in Sachen Kindererziehung hat Lasse eindeutig Nachholbedarf, denn die Tage in denen er seinen Neffen umsorgen soll, während sich Lasses Schwester in London für einen Job aufhält, gestalten sich äußerst turbulent und zudem hat er auch noch seine nörgelige Mutter am Hals…

Auf „Krokofantenküsse“ von Sven Ulrich wurde ich aufmerksam, weil ich vor einiger Zeit „Herz an Herz“; den Gemeinschaftsroman von Sofie Cramer und diesem Autor las und davon so begeistert war. Dieser Roman hier erzählt die Geschichte eines recht unterschiedlichen Paares- während Lasse sein ganzes Leben ein kleiner Träumer war und stets auf die große Karriere hoffte (was ihn anfangs ein wenig wie eine kleine Mogelpackung aussehen lässt, da er bislang nichts auf die Reihe bekommen hat) steht Paula mit beiden Beinen bereits mitten im Berufsleben. Lediglich von ihrem Vater hat sie sich noch nicht ganz abgenabelt. Da ihre Mutter früh verstarb und sich ihr Vater stets aufopferungsvoll um sie kümmerte, glaubte sie, sie müsse immer seiner Meinung sein. Das schließt auch mit ein, dass sie sich an Aktionen beteiligt, die sie eigentlich gar nicht so sehr interessieren und auch der wöchentliche Gang mit ihrem Vater ins Fußballstadion (obwohl sie Fußball hasst) ist für sie eine ganz klare Sache. Als dieser allerdings zum Dank tatsächlich glaubt sie wäre schwanger geworden und würde ihm diese Schwangerschaft verheimlichen wollen, platzt langsam aber sicher der Knoten in ihr und sie beginnt damit, sich nicht mehr so ganz von ihrem Vater vereinnahmen zu lassen wie bisher.

„Krokofantenküsse“ ist ein leichter Unterhaltungsroman, in dem auch die Liebe eine nicht geringe Rolle spielt, doch im Fokus des Geschehens stehen eindeutig die Kids, die dem Heldenpaar beinahe die Show stehlen.

Ein wenig erinnerte mich dieser Roman beim Lesen an Spielfilme wie „Keinohrhasen“ oder „Zweiohrküken“. Wer diese Art von Unterhaltung mag, wird sicherlich auch an „Krokofantenküsse“ seine helle Freude haben. Der Roman lässt sich sehr leicht lesen und wartet auch hier und da mit sehr witzigen Momenten auf; etwa wenn der überforderte Lasse versucht, seinem Neffen eine frische Windel zu verpassen. Einziges Manko war für mich lediglich die Charakterisierung des Heldenpaares und einiger Nebenfiguren. Sowohl Lasse, als auch Paula, Paulas Vater, Wibke oder Lasses Mutter und dessen Schwester wirkten durch die Bank weg ziemlich festgefahren in ihrer ursprünglichen Gedankenschiene und ehrlich gesagt konnten sie meine Sympathie leider nicht so sehr wecken, wie ich es mir gewünscht hätte.

Kurz gefasst: Ein leichter, turbulenter Unterhaltungsroman im Stile von „Keinohrhasen“.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Atmosphärischer Unterhaltungsroman auf zwei Zeitebenen erzählt, der den Leser nach Jamaika entführt.

Das Sturmhaus
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Elaine arbeitet für einen TV Produktionsfirma, die jedoch am Rande des Ruins steht. So kommt ihrem Chef der Auftrag des Plantagenbesitzers Russell Swift gerade recht. Dieser möchte, dass ein Film über ...

Elaine arbeitet für einen TV Produktionsfirma, die jedoch am Rande des Ruins steht. So kommt ihrem Chef der Auftrag des Plantagenbesitzers Russell Swift gerade recht. Dieser möchte, dass ein Film über seine Plantage gedreht wird, um aufmerksam auf seine dort gestarteten Projekte zu machen. Elaine wird also mit ihrem Team beauftragt, nach Jamaika zu fliegen, wo sie in dieser Zeit auf dem Anwesen Swift Great House leben soll. Da ihre pubertierende, aufmüpfige Tochter Becky, die aus Elaines Beziehung mit einem Weißen stammt, gerade Ferien hat, lädt Russell auch sie großzügigerweise ein, denn auf der Plantage lebt auch Russells schüchterner Sohn David, der etwas Unterhaltung und Abwechslung dringend gebrauchen kann.

Kaum angekommen, weht Elaine bereits ein Hauch von Ablehnung und Feindseligkeit entgegen, als sie Russells Schwester kennenlernt, die nicht nur äußerst kompliziert gestrickt ist, sondern zudem auch noch ein Drogenproblem hat.
Und auch die Hausangestellte mit dem zweiten Gesicht, sorgt für eine angespannte Stimmung- sagte sie Russell bereits bevor er Elaine kennen lernte voraus, dass sie, sollte sie nach Jamaika kommen, für tragische Entwicklungen sorgen würde.
Elaine, deren Urururgroßmutter einst ebenfalls auf Jamaika lebte, ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass deren Geschichte eng mit der Plantage auf der sie zur Zeit lebt und arbeitet, verwoben ist.
Die Begegnung mit Russell lässt Elaine zudem alles andere als kalt. Sie fühlt sich auf unerklärlich starke Weise zu dem Mann hingezogen und auch Russell geht es nicht anders. Fast ist es so, als ob sich beide schon lange kennen würden, denn zwischen ihnen herrscht von Beginn an eine gewisse Vertrautheit…

Da ich sehr gerne Romane lese, in denen dunkle Familiengeheimnisse gelüftet werden müssen, konnte ich auch bei Elena Santiagos „Das Sturmhaus“ nicht lange widerstehen. Besonders, weil die Autorin, hinter der sich eigentlich Eva Völler verbirgt, ihre Story nach Jamaika verlagert hat. Sehr atmosphärisch erzählt sie praktisch gleich zwei Geschichten. Einmal die von Elaine, in der Gegenwart und die ihrer Urururahnin Louisa, die einst ein Verhältnis zu dem damaligen Plantagenbesitzer unterhielt. Louisas Geschichte spielt um 1831, zu der Zeit als die Sklaverei bereits von den Engländern abgeschafft wurde, aber inoffiziell auf Jamaika noch betrieben wurde.

Sowohl Elaines Werdegang als auch Louisas Story fand ich sehr spannend erzählt und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. So sind die Liebesszenen in diesem Roman recht prickelnd geraten.
Obwohl ich die Handlungsstränge auf beiden Zeitebenen wie erwähnt sehr unterhaltsam und spannend erzählt fand, konnte ich mich dennoch nicht so ganz auf Elaine einlassen, da mir an ihr ein wenig mehr Ecken und Kanten gefehlt haben.
Russell dagegen fand ich vielschichtiger und undurchsichtiger charakterisiert, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die Erlebnisse der beiden Kids, die sich auf Jamaika kennenlernen, fand ich süß beschrieben, was der Story noch ein wenig mehr Wärme verlieh.
Ein wenig erinnerte mich „Das Sturmhaus“ an Romane aus Barbara Erskines Feder, die ich sehr mag, jedoch hätte dieser Roman für meinen Geschmack ruhig noch ein wenig mehr Grusel bzw. Gänsehautmomente beinhalten können.

Kurz gefasst: Atmosphärischer Unterhaltungsroman auf zwei Zeitebenen erzählt, der den Leser nach Jamaika entführt.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannende Liebesgeschichte vor exotischer Kulisse

Der indigoblaue Schleier
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Als jüngerer Sohn sieht sich der Kaufmannssohn Miguel eindeutig im Nachteil. Als eine junge Frau behauptet, er hätte sie geschwängert, besteht deren Vater auf eine sofortige Heirat, doch Miguel weigert ...

Als jüngerer Sohn sieht sich der Kaufmannssohn Miguel eindeutig im Nachteil. Als eine junge Frau behauptet, er hätte sie geschwängert, besteht deren Vater auf eine sofortige Heirat, doch Miguel weigert sich, da er sie im Gegensatz zu anderen Männern nie angerührt hat.

Keiner glaubt ihm jedoch. So macht ihm sein Vater schließlich einen Vorschlag. Miguel soll sich aufmachen nach Goa um dort, wo Miguels Vater ein Handelshaus unterhält, nach dem Rechten zu sehen und gewisse Unregelmäßigkeiten aufzuklären. Er ist fast zehn Monate unterwegs und als er endlich am Ziel seiner Reise ist, erwartet ihn eine exotische Kulisse und eine völlig fremde Welt. Dort sieht er bei einem Spaziergang auf einem Markt im Ort das erste Mal eine junge verschleierte Frau, die sich auf einer Art Sänfte tragen lässt und die seine Neugierde erweckt.

Dona Amba gibt sich jedoch zunächst sehr zurückhaltend, denn sie lebt sehr zurückgezogen mit wenigen Bediensteten und Vertrauten zusammen und schätzt sein Interesse nicht.
Doch Miguel lässt sich nicht abweisen und sucht immer wieder ihre Nähe. Außerdem will er das Geheimnis dass sie verbirgt ergründen…

Bisher las ich nur Ana Velosos „So weit der Wind uns trägt“, und hatte zunächst auch hier eine Art Familiensaga erwartet, doch dieser aktuelle Roman der Autorin geht eher in Richtung historischer Abenteuerroman, erinnert vom Schreibstil und von der Machart her ein wenig an Iny Lorentz Bücher, wobei diese Lektüre den Leser jedoch in eine bislang noch wenig beschriebene exotische Welt entführt.

Die Autorin spart nicht mit Details über das damalige Leben und die Kultur der Menschen dort, was sehr informativ vermittelt wird, jedoch niemals zur reinen Geschichtsstunde ausartet, stattdessen fügt sich Informatives und Unterhaltung perfekt zusammen.
Zwar empfand ich zwischenzeitlich, dass die Geschichte ein wenig zu langatmig wurde, doch trotz einiger Längen ist es dennoch ein guter historischer Roman, den ich gerne weiterempfehle.

Sowohl Held und Heldin des Romans sind mutige Sympathieträger und auch die Charakterisierung der Beiden fand ich gelungen. Selbst die Nebenakteure sind keine austauschbaren blassen Figuren, sondern wurden auch interessant und vielschichtig beschrieben. Es ist jedoch in erster Linie ein historischer Roman- trotz Liebesgeschichte darf man hier keine ausgiebigen Liebeszenen erwarten.

Kurz gefasst: Spannende Liebesgeschichte vor exotischer Kulisse