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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein Romantic Suspense der diesen Ausdruck auch verdient!

Nachtruf
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Der FBI Agent Trevor Rivette war schon lange nicht mehr in seiner Heimatstadt New Orleans. Doch ausgerechnet sein Job als Ermittler in mehreren ungeklärten Mordfällen, die er glaubt, auf das Konto eines ...

Der FBI Agent Trevor Rivette war schon lange nicht mehr in seiner Heimatstadt New Orleans. Doch ausgerechnet sein Job als Ermittler in mehreren ungeklärten Mordfällen, die er glaubt, auf das Konto eines Serienkillers gehen, führen in wieder nach Hause. Der Täter hat es auf junge Frauen abgesehen, die in der Gothic –Szene unterwegs sind. Hat er sie erst einmal in seiner Gewalt, foltert er sie grausam, fesselt sie mit einem Rosenkranz und lässt sie ausbluten.

Trevor nötigt diese Mordserie alles und noch mehr ab, denn in New Orleans trifft er nach vielen Jahren auch seine Familie wieder. Seine Schwester Annabelle und seinen Bruder Brian verbindet ein trauriges Schicksal. Sie alle wurden einst Opfer von häuslicher Gewalt, da ihr Vater, ein Cop äußerst gewalttätig war. Die Mutter der drei lebt, seitdem sie vor Jahren betrunken die Treppe herunterfiel und sich dabei das Genick brach, nicht mehr. Obwohl Trevor sich nach wie vor weigert, sich in dieser Sache psychologisch untersuchen zu lassen, scheint es, als ob sein neuerlicher Aufenthalt in New Orleans seine Erinnerungen auffrischt und ihm einige schmerzvolle Flashbacks beschert. Ausgerechnet beim Joggen, während er eine Radiosendung verfolgt, in der die Radiomoderatorin Rain Sommers von einem gruseligen Anrufer, der sich Dante nennt, belästigt wird, wird er von einem Auto angefahren.

Lange Zeit sich im Hospital zu erholen hat Trevor jedoch nicht, denn sein Bauchgefühl sagt ihm, dass Dante vielleicht der gesuchte Serienkiller sein könnte. So sucht Trevor Rain auf und bittet sie um Mithilfe. Sie soll Dante, falls er nochmals im Sender anruft, Informationen entlocken. Doch Rain lässt sich dabei auf ein gefährliches Spiel ein, da sie sich längst im Visier des Killers befindet. Ausgerechnet Rains traurige Vergangenheit, der schreckliche Mord an ihrer Mutter, einer Gothic-Sängerin vor dreißig Jahren, scheint dabei eine große Rolle zu spielen...

Die Publishers Weekly verglich Leslie Tentlers Debütroman vom Stil her mit Lisa Jacksons Romanen, doch trotz der Tatsache, dass ich ein großer Fan von Lisa Jacksons Suspense Thrillern bin, muss ich sagen, dass ich Leslie Tentler gar nicht mit Lisa Jackson vergleichen würde oder möchte, da der Romanceanteil in „Nachtruf“ zum einen viel höher ist, als es jemals in Lisa Jacksons Romanen der Fall war und die Love Story zwischen dem Heldenpaar hier um einiges komplexer gestrickt wurde. Daher würde ich hier eher Vergleiche zu Linda Howards besseren Romantic Suspense Romanen anstellen.

„Nachtruf“ hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zuletzt nicht mehr losgelassen. Man bekommt man hier als Leser einen sehr spannenden Thriller geboten, der mit einigen falschen Fährten aufwartet, nichts für allzu zarte Gemüter ist, da so manche Tatort/Opferbeschreibungen recht bildhaft und realistisch wirken und in dem ein wirklich sehr böser, eiskalter und grausamer Killer sein Unwesen treibt.
Außerdem fand ich, dass die Idee, die Morde innerhalb der Gothic-Szene anzusiedeln, dem Roman noch eine gewisse zusätzliche Düsternis verlieh.

Aber neben der gelungenen Thrillerhandlung kommt hier auch der Romanceanteil nicht zu kurz. Die Autorin bemüht sich dabei sehr, ihr Heldenpaar zunächst einmal für den Leser transparenter zu machen, in dem man bereits von Beginn an Wissenswertes über die Figuren, ihren Charakter und über ihre Vergangenheit erfährt. Besonders intensiv und unter die Haut gehend fand ich die Romanpassagen, in denen Tentler die einstigen Geschehnisse um Trevors Familie beschreibt und in denen die Rivettes versuchen, ihre Probleme schließlich gemeinsam zu überwinden.

Der Familienzusammenhalt ist hier nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr stark und zudem sind Brian, der homosexuelle Bruder von Trevor und seine Schwester Annabelle die bereits einen Selbstmordversuch hinter sich hat, sehr sympathische Nebenfiguren die man ebenfalls schnell in sein Leserherz schließt. Gerade diese Romanpassagen besitzen sehr viel Tiefgang und auch die sich langsam anbahnende Love Story zwischen Rain und Trevor wurde mit sensiblem Händchen geschrieben. Ehrlich gesagt merkt man diesem Roman zu keinem Zeitpunkt an, dass es sich hier um ein Debüt handelt, denn sowohl die atmosphärisch dichte Story als auch der eingängige Schreibstil wirken sehr professionell.
Zum Ende hin wird es dann richtig spannend, das Showdown mit dem Killer hatte genau die richtige Länge und die Tatsache, dass die Autorin ihre Leser in Bezug auf das Alter des Killers im Unklaren lässt, sorgte bei mir für einen wahren Gänsehautnachhall.

Kurz gefasst: Ein Romantic Suspense der diesen Ausdruck auch verdient! Atmosphärisch dicht, ein wenig düster, aber unglaublich spannend und die Love Story wirkt dazu überzeugend!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Packender Pageturner der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. Romantic Thrill at its best!

Die Sammlung
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Die Zeitungsreporterin Mia hatte es in ihrem Leben bislang noch nie leicht. Als Tochter einer psychisch labilen Mutter, pendelte sie in ihrer Kindheit bereits des Öfteren von Elternhaus zu Kinderheim, ...

Die Zeitungsreporterin Mia hatte es in ihrem Leben bislang noch nie leicht. Als Tochter einer psychisch labilen Mutter, pendelte sie in ihrer Kindheit bereits des Öfteren von Elternhaus zu Kinderheim, bis sie dann im Alter von sechzehn Jahren endlich auf eigenen Füßen stehen konnte. Sie ist eine ehrgeizige junge Frau, die in ihrem Beruf bereits einige Erfolge vorzuweisen hat. Ihr Chef ist ihr eher wie ein väterlicher Freund und auch wenn sie bislang noch keine feste Beziehung vorzuweisen hat, lebt sie mit Freunden glücklich in einem Häuschen in Florida. Doch ihre Idylle wird eines Nachts jäh gestört, als sie von einem Unbekannten mit einer Spritze betäubt und entführt wird. Mia erlebt eine Odyssee des Grauens in den Händen ihres Entführers, doch sie kann ihrem Peiniger tatsächlich entkommen und wird schwer verletzt und mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Jedoch kann sie sich an nichts mehr erinnern.

Als der FBI Mann Eric Macfarlane von Mias Entführung erfährt, vermutet er, auch aufgrund ihrer spezifischen Verletzungen die ihr der Entführer beibrachte, dass sie ein weiteres Opfer eines berüchtigten Serienkillers, der vor Jahren in Maryland wütete und nun scheinbar nach Florida weiter gezogen ist, werden sollte. Eric hat ein persönliches Interesse daran den Killer zu fassen, denn dieser brachte damals auch Erics Ehefrau Rebecca um.

Eric schlägt Mia schließlich eine riskante Untersuchungsmethode vor. Sie soll sich ein Mittel einspritzen lassen, dass dabei helfen soll, vergessen geglaubte Erinnerungsfetzen im Rahmen einer Hypnosesitzung wieder hervorzuholen. Allerdings hat das Mittel auch starke Nebenwirkungen. Eric fühlt sich sehr unwohl dabei, denn Mia geht ihm bereits nach wenigen gemeinsamen Treffen unter die Haut. Doch es scheint keine andere Möglichkeit zu geben, den Serienkiller, der noch weitere Frauen in seiner Gewalt hat, zu fassen…

Nachdem ich bereits von Leslie Tentlers erstem Thriller „Nachtruf“ so positiv überrascht war und auch der Nachfolgeband der Autorin „Der Preis des Verrats“ so spannend war, wollte ich natürlich ebenso unbedingt den aktuellen Band der Autorin lesen. Und wieder einmal hat sie mir eine schlaflose Nacht beschert, denn ich konnte den Roman nicht eher weglegen, bis ich die letzte Seite ausgelesen hatte. Diesmal hielten sich Romance, Thrill & Crime jedoch die Waage, was ich nicht als Nachteil empfand, denn auch die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Eric und Mia hatte genug Raum zur Entfaltung, so dass sie nachvollziehbar wirkte. In Sachen Liebesszenen geht es in „Die Sammlung“ etwas heißer her, als man es von Leslie Tentler bislang gewohnt ist, doch die Thrillerhandlung ist deswegen nicht weniger packend geraten oder gerät gar ins Hintertreffen. Allerdings sind so manche Beschreibungen diverser Verletzungen, die der Killer seinen Opfern beibringt, definitiv nichts für zarte Gemüter.

Das Heldenpaar, Mia und Eric hat in der Vergangenheit bereits einiges ertragen müssen, was sie härter und widerstandfähiger gemacht hat. So nimmt man es der Autorin durchaus ab, dass sie die beiden als eine Art „verwandte Seelen“ zusammenführt, denn Mia und Eric sind ähnlich gestrickt. Allerdings hat Mia eine etwas nervige Angewohnheit. Wie fast alle potentielle Opfer in Thrillern und Krimis ist sie absolut beratungsresistent gegenüber gut gemeinten Ratschlägen der Polizei. Will sagen, sie bewegt sich auch weiterhin, in dem Bewusstsein, dass der Killer ihr womöglich auflauern könnte, völlig frei, anstatt Polizeischutz anzunehmen. Zwar ist sie im Laufe des Romans etwas lernfähiger, doch hat mich ihr Verhalten diesbezüglich ein wenig genervt mit den Augen rollen lassen.
Dieser kleine Kritikpunkt hat mich jedoch nicht zu einem Punktabzug verleiten lassen, da der Roman ansonsten so atmosphärisch dicht gestrickt ist und die Heldin ansonsten auch jede Menge an Charisma zu bieten hat.
Auch dem Killer widmet die Autorin einige Romanpassagen. Man erfährt viel über sein familiäres Umfeld und was ihn antreibt und auch seinen Namen, mit dem man als Leser allerdings bis fast gegen Ende des Buches nicht viel anfangen kann und die Mördersuche daher bis zuletzt spannend bleibt.

Kurz gefasst: Packender Pageturner der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. Romantic Thrill at its best!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein intelligenter, spannend gemachter Mystery-Thriller der zum Nachdenken anregt...

Die letzte Prophezeiung
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Liam Brine, Universitätsprofessor, reist nach Italien da sein ehemaliger Mentor ihn unbedingt treffen möchte. Ihr erste Begegnung findet in einem Buchantiquariat statt, wo Professor Molteni ein eher gewöhnliches ...

Liam Brine, Universitätsprofessor, reist nach Italien da sein ehemaliger Mentor ihn unbedingt treffen möchte. Ihr erste Begegnung findet in einem Buchantiquariat statt, wo Professor Molteni ein eher gewöhnliches Exemplar der Oktavausgabe der Apokalypse des Johannes ersteht, und Liam zum Geschenk macht. Außerdem offenbart Molteni Liam einige rätselhafte Dinge, die ebenfalls mit der Apokalypse des Johannes zu tun haben.
Doch bevor er sich in die Materie vertiefen kann, stürzt Molteni vom Balkon seines Hotelzimmers in die Tiefe. Liam, der sich zu dieser Zeit in der Hotellobby aufhält, findet Molteni tödlich verletzt und zerschmettert vor. Molteni kann ihm jedoch noch einen Ring zustecken und ein letztes Wort zuflüstern, bevor er stirbt- "Buch"!

Kaum dass Liam den Tod seines Mentors verdaut hat, bekommt er von seiner Ex-Schwägerin einen aufgeregten Anruf. Sein Bruder David, ein Wissenschaftler der sich mit Biometrik beschäftigt, wurde entführt. So fliegt Liam zunächst nach Irland um seine Schwägerin zu treffen. Aber auch dort kommt er nicht zur Ruhe. Sie werden verfolgt; scheinbar von den selben Männern arabischer Herkunft, die auch für die Entführung von David verantwortlich sind.

Liam spürt recht schnell, dass es einen Zusammenhang zwischen der Entführung seines Bruders und Moltenis Tod geben muss und will der Sache zusammen mit seiner Schwägerin einer Linguistin auf den Grund gehen. Doch ihre Recherche bringt beide in Lebensgefahr. Von allen Seiten werden sie gejagt, wem können sie noch trauen?

Wer ein Faible für gut gemachte Verschwörungs- und Mystery- Thriller hat, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen.
Der Autor führt den Leser erst sehr behutsam an seine Geschichte heran. Man lernt zunächst einige Personen und Orte kennen, wobei Liam und seine Ex-Schwägerin im Fokus des Geschehens stehen.
Nachdem man mit der Widersachern und "Verbündeten" Liams vertraut gemacht wurde, taucht man ab in eine sehr spannende, streckenweise sogar sehr rasante Story, die jedoch nie zu actionlastig wird, sondern genug intelligente Einstreuungen und Theorien über die Johannes-Offenbarung bietet, so dass sowohl für die Leser von anspruchsvolleren Thrillern, als auch für Leser die einfach nur eine gute Unterhaltung suchen, gesorgt ist.

Der Schreibstil von Roger R. Talbot ist mitreißend und die packende Verfolgungsjagd der Gegner Liams sorgt dafür, dass man das Buch nicht zur Seite legen möchte, bis man endlich erfährt, ob die Welt vielleicht doch noch zu retten ist.

Besonders positiv hervorheben möchte ich die Szenen in denen Liam und Alanna versuchen zu rekonstruieren, was es mit den besagten verschlüsselten Texten der Johannes Offenbarung auf sich hat und wie sie diese Zeilen deuten. In solchen Momenten spürt man als Leser wie intensiv sich der Autor mit seinem "Stoff" im Vorfeld auseinandergesetzt haben muss, denn Fiktion und Wahres wird gerade hier perfekt miteinander vermischt.

Kurz gefasst: Ein intelligenter, spannend gemachter Mystery-Thriller der zum Nachdenken anregt...

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Vier Pfoten für die Liebe
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Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. ...

Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. Gerade mal ein halbes Jahr bleibt Maz nun, die Hochzeitsvorbereitungen zu organisieren und das wird ein hartes Stück Arbeit, da Alex plötzlich, mehr als zuvor, beruflich eingespannt wird und seinen Anteil an der Hochzeitsplanung nicht übernehmen kann. Auch die Hochzeitsreise steht nun in den Sternen, da Alex scheinbar Probleme damit hat, eine Vertretung für die Gemeinschaftspraxis, die er zusammen mit seinem Vater betreibt, zu organisieren.

Ein Grund für seine Hinausschiebetaktik ist schnell gefunden. Alex Vater, der knorrige, störrische Fox- Gifford senior, beginnt damit Fehler im Job zu machen. Er sieht diese aber keineswegs ein und weigert sich vehement, beruflich das Zepter aus der Hand zu geben oder einem weiteren Tierarzt neben ihm und seinem Sohn eine Chance zu geben. So ist Alex gezwungen, heimlich Mehrarbeit zu leisten, die ihn, an den Rand der Überarbeitung bringt.
Währenddessen hat auch Maz nicht nur mit den Hochzeitsvorbereitungen und Klein George alle Hände voll zu tun. In der Kleintierpraxis, die sie mit Freundin Emma betreibt, hat ein neuer Kollege Einzug gehalten, doch der muss sich zunächst bewähren und treibt seine Kollegen hier und da schon leicht in den Wahnsinn.
Kein Wunder, dass Maz und Alex sich kaum noch sehen und sich die Lage immer mehr zuspitzt…

Im vierten Teil der Talyton St.George Reihe von Cathy Woodman, stehen nun wieder Maz und Alex im Fokus des Geschehens, und diesmal soll geheiratet werden. Aber wie gewohnt, kommen natürlich auch die zu behandelnden Tiere nicht zu kurz. Erneut müssen Maz, Emma, Alex & Konsorten wieder einiges an tierärztlichem Geschick aufbringen, damit es allen im Ort gut geht. Kleine und große Sorgen, die die Tierbesitzer, die ihre Lieblinge den Ärzten anvertrauen, umtreiben, müssen nebenbei ebenfalls geklärt und so mancher Streit geschlichtet werden.

Ich mag die Talyton St.George Reihe der Autorin so gerne, weil sie genau die richtige Dosis an ländlicher Wohlfühlatmosphäre gepaart mit „Der Doktor und das liebe Vieh- Flair“ versprüht. Dazu entwickeln sich die Haupt und Nebenfiguren in ihrer Serie stetig weiter, so dass man als Leser gespannt darauf ist, zu erfahren, wie es mit ihnen wohl weitergehen mag. Das gilt aber nicht nur für die Zweibeiner sondern auch für die vierbeinigen Akteure, die mir genauso sehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich heißt es auch in diesem Teil von dem ein, oder anderen Abschied zu nehmen, so sollte man zumindest eine Packung Taschentücher beim Lesen stets bereithalten.
Ausgerechnet Alex hat es mir in diesem Teil der Reihe etwas schwerer gemacht, mich in ihn hineindenken zu können, obwohl man ja bereits erahnen konnte, dass er im Zweifelsfall genauso dickköpfig wie sein Vater reagieren würde, aber seine Sturheit hält für meinen Geschmack diesmal ein wenig zu lange an und er macht es Maz alles andere als einfach. Der tierärztliche Neuzugang in Maz und Emmas Kleintierpraxis sorgt für jede Menge Verwirrungen und auch amüsantere Momente. Gewürzt wird dieser vierte Teil mit Maz trockenem, köstlichen Humor (auch dieser Teil wird in Ich-Form aus Maz Sicht geschildert) und so hat es mir auch diesmal wieder sehr viel Lesespaß bereitet Neues aus Talyton St.George zu erfahren.

Kurz gefasst: Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!

Auf leisen Tatzen ins Glück
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Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt ...

Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt bringen müssen. Danach dürfte der Trauung eigentlich nichts mehr im Wege stehen, doch ausgerechnet Tessas schüchterner Ex-Freund Jack Miller entscheidet sich dazu, ihre Hochzeit zu crashen indem er sie kurz vor dem Ja-Wort um ein dringendes Gespräch bittet. Obwohl Tessa kaum glauben kann, dass Jack ihren baldigen Ehemann der Untreue bezichtigt, überwiegt schließlich das ungute Gefühl in ihr und sie bläst die Hochzeit kurz entschlossen ab. Was darauf folgt, hätte sie sich jedoch nicht in ihren kühnsten Albträumen vorstellen können. Tatsächlich war ihr Gatte in spe nicht nur untreu, sondern hat sie finanziell ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und so bleibt Tessa nun auf einem Berg Schulden sitzen.

Ihre patente Tante Fifi, hat jedoch eine gute Idee. Tessa, eine ausgebildete Tierarzthelferin, die dringend einen Job sucht, soll die örtliche Tierschutzorganisation, dessen Vorsitzende Fifi ist, unterstützen. Für ihre Arbeitskraft winkt neben dem bescheidenen Gehalt, eine kostenlose Wohnung nebst Firmenwagen. Tessa sagt in Ermangelung anderer Möglichkeiten zu und schlittert ungewollt in eine Welt voller Intrigen, denn die weiblichen Mitglieder der Tierschutzorganisation sind sich momentan spinnefeind. Tessa muss sich nicht nur mit ihnen herumschlagen, sie muss auch viele Kompromisse eingehen, denn das Geld ist knapp und es treffen immer mehr Tiere ein, die versorgt werden wollen. Darunter auch einige Sorgenkinder, die dank der Hilfe von Jack, der ebenfalls für die Organisation arbeitet, gehegt und gepflegt werden. Doch auch wenn Tessa Jacks berufliche Fähigkeiten bewundert, kann sie es noch nicht vergessen, dass er es war, der ihre Hochzeit gecrasht hat.
Und dennoch… Jacks Nähe macht sie immer noch nervös…

Der bereits 5. Teil der Talyton St. George Reihe von Cathy Woodman, spielt zwar ebenfalls in dem gleichen Örtchen, in dem auch Maz und Alex (die Protagonisten der Vorgängerbände) ihre Tierarztpraxis haben, doch diesmal haben sie nur sehr wenige Auftritte innerhalb dieser Geschichte, da die Heldin dieses Romans nun Tessa, die Nichte von Fifi ist. Tessa ist sympathisch, tierlieb und sehr warmherzig, nur mit Männern hat sie bislang noch nicht viel Glück gehabt. Und auch Nathan, ihr eigentlicher Bräutigam entpuppt sich als absoluter Fehlgriff, was sie innerlich verzweifeln lässt. Doch sie bläst nun keinesfalls lange Trübsal, sondern versucht dennoch ihren Weg zu gehen. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer chaotischen aber ebenfalls sehr liebevollen Familie, allen voran Tante Fifi, die zwar manches Mal wie ein kleiner „Feldwebel“ agiert und ihre Nichte mit List und Tücke in die richtige Richtung steuert, die aber zu keinem Zeitpunkt nervig oder herrisch wirkt. Witzig fand ich zudem auch die Damenriege des Vorstands der Tierschutzorganisation. Allerdings trifft dabei das Wörtchen „herrisch“ durchaus auf eine der Damen zu.
Und dann gibt es ja noch den sprichwörtlichen Ritter in schimmernder Rüstung.

Wie man es bereits von der Autorin gewohnt ist, erzählt sie nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern lässt auch die Tierwelt in ihrem Roman nicht zu kurz kommen. Helden in diesem Roman sind zum Beispiel der stets ausbüxende Hund Buster und die alte, betagte Hundedame Tia, die die Handlung perfekt abrunden.

Cathy Woodmans Schreibstil ist eingängig, sie versteht es ihren Figuren Charakter und Leben einzuhauchen, so dass man sich gut in ihre Akteure hineinversetzen kann und sie entwickeln sich auch im Laufe der Story weiter. Wer bislang noch nichts von der Autorin gelesen haben sollte, dem kann ich allerdings nur empfehlen, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn manche der Nebenfiguren in diesem Band haben bereits Auftritte in den Vorgängerromanen der Reihe. Ein wenig erinnert mich Cathy Woodmans Art zu schreiben, an die von Autorin Kristan Higgins. Zwar darf man hier keine explizit verfassten Liebesszenen erwarten, doch zumindest der humorvolle, warmherzige Unterton, der auch in Higgins Büchern vorherrscht, ist hier ebenfalls zu finden und natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte. Mir gehen die Geschichten rund um das Dort Talyton St. George immer sehr unter die Haut beim Lesen, denn es geschieht darin nicht nur viel Humoriges; manchmal heißt es mit Tränen in den Augen auch Abschied nehmen- sei es von den Tieren, als auch von gewissen Menschen.

Kurz gefasst: Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!