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Veröffentlicht am 12.03.2018

Gelungener dritter Teil der Reihe...

Totenreich
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Da der Klappentext den Inhalt des Romans zu Genüge wiedergibt und ich auch nicht mehr verraten möchte, damit die Spannung gewahrt bleibt, beschränke ich mich daher auf meine reine Einschätzung.

Wer schon ...

Da der Klappentext den Inhalt des Romans zu Genüge wiedergibt und ich auch nicht mehr verraten möchte, damit die Spannung gewahrt bleibt, beschränke ich mich daher auf meine reine Einschätzung.

Wer schon einmal Romane der Autorin gelesen hat, weiß, dass Ines Thorn eine sehr gute Erzählerin ist. Zudem gelingt es ihr, durch ihre sehr bildhafte Ausdrucksweise, den Leser in eine sehr realistisch gestaltete mittelalterliche Welt zu entführen, was auch hier wieder der Fall ist.
Diverse Szenen werden sehr detailliert geschildert, was eventuell für zartbesaitete Leser ein wenig zuviel sein könnte, doch ich finde gerade bei historischen Romanen, ist dieser Punkt sehr wichtig, da er dem Roman die gewisse Prise Realismus und Glaubwürdigkeit vermittelt, wobei Menschen des Mittelalters halt völlig anders agierten, als wir es heutzutage gewohnt sind.

Für amüsante Momente sorgt wie immer besonders Gustelies, die wieder einmal ihre Nase in kriminalistische Angelegenheiten steckt- allerdings handelt es sich bei dem Verdächtigen diesmal ja auch um ihren Arbeitgeber Pater Nau, dem sie helfen möchte.

"Totenreich" ist bereits der dritte Teil um eine historische Kriminalreihe, die im Frankfurt des 16. Jahrhunderts spieltund in deren Mittelpunkt die Richtersgattin Hella Blettner, ihr Mann Heinz und Hellas Mutter Gustelies stehen. Wie auch die beiden Vorgängerbände ist "Totenreich" ein historischer Roman, der unterhält. Auch der Kriminalfall ist mehr als schmückendes Beiwerk und sorgt zusätzlich für spannende Momente.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein gelungener historischer Roman der die Renaissancezeit wieder lebendig werden lässt!

Das Mädchen mit den Teufelsaugen
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Als eines Tages die Zigeunerin Tonia vor der Haustür des Handwerkers Ruppert steht und um eine Unterkunft für die Nacht bittet, kann der gutherzige Mann ihr diese Bitte nicht verwehren.
Rupperts Frau dagegen ...

Als eines Tages die Zigeunerin Tonia vor der Haustür des Handwerkers Ruppert steht und um eine Unterkunft für die Nacht bittet, kann der gutherzige Mann ihr diese Bitte nicht verwehren.
Rupperts Frau dagegen ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und will die verletzte junge Frau eigentlich aus dem Haus werfen. Doch Tonia erzählt der hochschwangeren Hausherrin von ihrer Gabe des Handlesens und so lässt sich die Schwangere ihre vermeintliche Zukunft voraussagen.

Plötzlich setzen die Wehen bei ihr ein, das Kind kommt und so ist die Hilfe der Zigeunerin von großem Nutzen, vor allem da sich später herausstellt, dass die frischgebackene Mutter ihre Tochter nicht stillen kann. Tonia wird die Amme von Rosamund, dem "Teufelskind", wie es im Dorf genannt wird, da es zwei verschiedenfarbige Augen besitzt. Und nicht nur das. Einzig von Tonia erfährt das Kind Liebe und Erziehung, da sich Rosamunds Mutter kaltherzig von ihr abwendet.

Eines Tages kommt es im Dorf zu einem folgenschweren Zwischenfall- Die Augenbinde, die Rosamund stets bei Ausflügen ins Dorf trägt, wird ihr von einer Dorfbewohnerin neugierig vom Kopf gerissen und ab diesem Moment nimmt das Unheil seinen Lauf. Tonia wird an Rosamunds Statt kurze Zeit später als Hexe angeklagt und hingerichtet.

Jahre später- Mittlerweile hat Rosamunds Mutter noch einer weiteren Tochter das Leben geschenkt, die im Gegensatz zur Erstgeborenen sämtliche Privilegien genießt. Rosamund dagegen eignet sich im Laufe der Jahre in der Handwerksstatt des Vaters
beeindruckende Fähigkeiten in der Farbenherstellung und Malerei an und ist Rupperts ganzer Stolz, auch wenn er sich nicht traut, sich gegen die kaltherzige Behandlung die seine Frau seiner Erstgeborenen angedeihen lässt, zu wehren. So kommt es schließlich, dass Rosamunds Vater auch keine Gegenwehr zeigt, als seine älteste Tochter wieder einmal ins Visier der abergläubischen Gemeinde gerät und seine Frau und seine jüngste Tochter Rosamund in ein Kloster abschieben wollen.

Doch ab genau diesem Zeitpunkt wendet sich das Blatt für das "Mädchen mit den Teufelsaugen" und sie kehrt einige Zeit später, als Heilige verehrt, zurück in ihre Heimatstadt. Doch der sehnlichste Wunsch von Rosamund wäre es, wenn auch sie einen Mann finden würde, der sie trotz ihrer optischen Andersartigkeit liebt.
Wird sie ihn finden?

"Das Mädchen mit den Teufelsaugen" ist ein mitreißender historischer Roman, der dank der anschaulichen Schilderungen von örtlichen Begebenheiten der Renaissanceepoche und dem typischen Verhalten der Menschen, dieses Zeitalters mit viel Lokalkolorit aufwartet.

Besonders interessant fand ich es, mit wie viel Glaubwürdigkeit die Autorin das Gedankengut ihrer Haupt und Nebenfiguren einfließen lässt, wobei man schnell feststellen wird, dass die Probleme und Beweggründe der Menschen vergangener Zeiten durchaus auch heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.

Ines Thorn offenbart die Schwächen ihrer Romanfiguren, wobei sie niemals den Fehler begeht Partei zu ergreifen oder zu verurteilen. Die einzelnen Standpunkte und Überzeugungen ihrer Protagonisten werden vielmehr ohne Bewertung aufgeführt, so dass dem Leser jederzeit die Möglichkeit bleibt sich seine eigenen Gedanken machen zu können- ein Punkt der mir sehr gut gefallen hat!

Passend zu einem Roman der in einer Zeit des Umbruches angesiedelt ist, spielen Dinge wie Religion, Weltanschauung und Aberglaube auch hier eine wichtige Rolle, wobei die Autorin sich sehr viel Mühe damit gegeben hat, nah an der Realität zu bleiben bzw. gut recherchiert hat. Nicht nur in Bezug auf abergläubisches Gedankengut, sondern auch was typische, tief verwurzelte Ängste der Menschen angeht.

Zum Ende des Romans hin wird man sogar mit einigen interessanten philosophischen Gedanken konfrontiert, die noch einmal sehr deutlich hervorheben, wie unsicher die Menschen in damaligen Zeiten in Bezug auf Glaubensfragen waren.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Frau Rosamund, die durch ihre optische Andersartigkeit von den restlichen Bewohnern ihres Ortes nicht nur von Geburt an ausgegrenzt, sondern auch sehr schnell als Hexe betitelt wird.

Rosamund ist hin und hergerissen zwischen Verzweiflung und der Hoffnung vielleicht doch irgendwann dazugehören zu können, bzw. ein normales Leben führen zu dürfen.
Obwohl sie ein liebeswertes, mitleidiges Naturell hat, benimmt sich die weibliche Hauptfigur niemals unterwürfig- zwar versucht sie klugerweise besonnen und friedlich mit ihren Mitmenschen auszukommen, geht aber, wenn es darauf ankommt auch einmal aus sich heraus und zeigt ihre geistige Reife. Somit kann man sich mit Rosamund sehr schnell als Leser identifizieren und wird ihre Geschichte gespannt verfolgen wollen.

Diverse Szenen wie etwa eine Hinrichtung werden sehr detailliert geschildert, was eventuell für zartbesaitete Leser ein wenig zuviel sein könnte- wer jedoch historische Lektüre gewohnt ist, wird weniger Probleme damit haben und diesen Aspekt eher positiv bewerten, weil die Schrecken vergangener Zeiten, die dem Leser hier sehr deutlich vor Augen geführt werden, die Glaubwürdigkeit des Romans zusätzlich untermauern und zum Nachdenken anregen.

Der eingängige, sehr gute Schreibstil der Autorin fesselt bis zum Schluss und lässt eine Fortsetzung stark vermuten.

Kurz gefasst: Ein gelungener historischer Roman der die Renaissancezeit wieder lebendig werden lässt!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein rein auf psychologischer Ebene gesehener, aufwühlender Krimi der im Gothic Milieu angesiedelt ist. Spannung pur herrscht im zweiten Teil der McKean Reihe vor!

Mitternachtsseelen
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Während Privatdetektiv Jared McKean eine Observierung durchführt, bekommt er die schlechte Nachricht per Telefon mitgeteilt- sein Neffe Josh hat sich die Pulsadern aufgeschnitten und liegt schwer verletzt ...

Während Privatdetektiv Jared McKean eine Observierung durchführt, bekommt er die schlechte Nachricht per Telefon mitgeteilt- sein Neffe Josh hat sich die Pulsadern aufgeschnitten und liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Josh hatte sich vor einiger Zeit einer Clique von Gothic’s angeschlossen, deren Anführer Razor; ein selbsternannter Vampir, kurz zuvor bestialisch ermordet aufgefunden wurde. Josh hatte eine kurze sexuelle Beziehung zu Razor und wurde durch dessen Ermordung seelisch völlig aus der Bahn geworfen. Er bittet nun seinen Onkel darum, im Mordfall Razor zu ermitteln. Jared sieht seiner neuen Aufgabe mit gemischten Gefühlen entgegen, denn seiner Meinung nach hat Razor sein plötzliches Ende mehr als verdient. Razor war zu Lebzeiten, das was man einen Unmenschen nennt: manipulativ, böse, intrigant und ging für seine „Sache“ sogar über Leichen- umgab sich mit willigen, unsicheren Jugendlichen, um sie nach seinem Gutdünken zu formen.
So kommen eine ganze Reihe an Menschen in Betracht, die ein Motiv hatten Razor zu töten. Doch während Jared in alle Richtungen ermittelt, geschehen plötzlich weitere Morde. Irgendjemand scheint Josh’s Clique im Visier zu haben und so wird Jareds Ermittlung zu einem Wettkampf gegen die Zeit und einen bis dato noch unbekannten, eiskalten Killer!

Nachdem Jaden E.Terrells Auftaktband „In eigener Sache“ um den Privatdetektiv Jared McKean eine positive Leseüberraschung für mich barg, war ich mehr als gespannt darauf zu erfahren, ob die Autorin mit ihrem neusten McKean Roman ihr hohes Kriminiveau würde halten können.

„Mitternachtsseelen“ ist zwar genauso undurchsichtig konzipiert und gut geschrieben, doch dieses Mal herrscht in dem Roman eine sehr düstere Atmosphäre vor, die nichts für zarte Gemüter ist. Zum einen schon allein durch das Milieu, in das sich Jared für seine Ermittlungen begeben muss, zum anderen aber auch durch die sehr brutale Art und Weise, wie der Mörder vorgeht. Je weiter Jared in Razors Vergangenheit stöbert, desto mehr Abgründe tun sich auf. Man kann zeitweilig gar nicht fassen, wie berechnend, gefährlich und kalt der Anführer der Gothic-Clique war- auf der anderen Seite sieht man aber auch seine Anhänger ab einem gewissen Zeitpunkt in einem völlig anderen Licht. Es ist sehr spannend zu lesen, welche Geheimnisse die Mitglieder dieser Clique zu verbergen haben und da die Autorin in ihren „Who-done- It“ Krimi auch zahlreiche falsche Fährten eingebaut hat und dazu eigentlich fast jeder eine Motiv hatte Razor zu töten, bleibt der Spannungsbogen konstant erhalten, bis zum sehr aufwühlenden Showdown am Ende des Buches.

Neben der Krimihandlung erfährt man aber auch, wie es in Jareds Privatleben weitergeht. Diesmal darf man zwar nicht auf einen hohen Romantikfaktor hoffen, wie in Teil 1, doch dafür ist auch Jareds homosexueller und HIV- positiver Freund und sympathischer Mitbewohner Jay, wieder mit von der Partie, der diesmal von seiner Vergangenheit eingeholt wird, als er erfährt, dass sein Ex-Freund, der ihn damals infizierte, nun im Sterben liegt und keinen in seinem näheren Umfeld hat der ihm beisteht.

Kurz gefasst: Ein rein auf psychologischer Ebene gesehener, aufwühlender Krimi der im Gothic Milieu angesiedelt ist. Spannung pur herrscht im zweiten Teil der McKean Reihe vor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Spannung, eine undurchsichtige Story und ein charismatischer, cooler Held mit trockenem Humor!

In eigener Sache
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Jared ist ehemaliger Polizist, nun Privatdetektiv, geschieden, hat einen achtjährigen Sohn mit Down-Syndrom, zwei Pferde, einen Hund, lebt bei seinem besten, schwulen Freund der HIV-positiv ist und gerät ...

Jared ist ehemaliger Polizist, nun Privatdetektiv, geschieden, hat einen achtjährigen Sohn mit Down-Syndrom, zwei Pferde, einen Hund, lebt bei seinem besten, schwulen Freund der HIV-positiv ist und gerät eines Tages selbst ins Visier der Polizei. Sie verdächtigt ihn die Ehefrau und Mutter zweier Töchter, Amy, umgebracht zu haben. In Jareds Auto findet die Polizei eine Waffe und kinderpornografische Bilder, die ihm jemand untergeschoben haben muss, denn Jared war eigentlich, während der Mord geschah mit einer Frau zusammen und hatte einen One-Night-Stand. Diese Frau, Heather, ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden und Jared befürchtet, dass auch sie zu den Leuten gehört, die ihn fertig machen wollen, denn bei der Frauenleiche wurden zudem Spermaspuren von Jared gefunden.

Er kommt zwar auf Kaution wieder aus dem Gefängnis, doch die Zeit bis zur Verhandlung ist kurz und die Polizei scheint sich bereits auf Jared als Täter eingeschossen zu haben. So muss er nun selbst ermitteln. Wer hat Interesse daran ihn hinter Gittern zu sehen? Die Liste ist lang, denn als ehemaliger Cop und Privatdetektiv hat er bereits einige Menschen eines Verbrechens überführt. Oder ist es sogar jemand aus seinem engsten Bekanntenkreis, denn derjenige, der ihn in diese brenzliche Situation gebracht hat, wusste Dinge, die nur Jared Familie und Freunde bekannt sein dürften…

Nicht das Cover dieses Krimis hat mich dazu verleitet, zu diesem Roman zu greifen, sondern der Klappentext- hätte ich allein dem Cover vertraut, hätte ich angenommen, dass der Roman ausschließlich etwas für männliche Krimileser sein dürfte, doch weit gefehlt!
Hinter „In eigener Sache“ verbirgt sich nämlich ein sehr spannender Detektivkrimi in dessen Mittelpunkt Privatermittler Jared McKean steht, der sich wohltuend von der Masse anderer „Privatschnüffler“ abhebt, denn er hat durchaus Ecken und Kanten und auch seinem privaten Umfeld schenkt der Autor dabei sehr viel Aufmerksamkeit. So lernt man nicht nur Jareds „Kumpel“ kennen, sondern auch Jareds komplette Familie, die unterschiedlicher nicht sein könnte aber viel Potential für weitere Bücher bietet. Allen voran Jareds Ex-Frau Maria, die den Romanhelden zwar immer noch liebt, doch wieder geheiratet hat, weil sie dessen gefährliches Leben nicht mehr ertragen konnte, Jareds Sohn, den man schnell in sein Leserherz schließt und auch Jareds Bruder und dessen Familie. Jared bildet den Mittelpunkt zwischen ihnen und versucht mit allen Mitteln „seine Lieben“ zusammenzuhalten- was nicht immer ganz einfach ist.

Die Idee, den Helden mit einer Familie zu umgeben, sorgt für eine persönliche Note und dafür, dass einem nicht nur Jared sondern auch alle anderen wichtigen Nebenfiguren schnell ans Herz wachsen. Dazu kommt eine sehr bildhafte Ausdrucksweise des Autors und eine spannende Hauptstory, die dafür sorgte, dass ich nicht eher aufhören konnte zu lesen, bis ich endlich wusste, wer denn nun Jared Übles will und die Morde begangen hat. Das einzige was mich ein wenig amüsiert hat war die Tatsache, dass Jared auf alle Frauen in seinem Umfeld sexuell unwiderstehlich wirkt- diese Kleinigkeit war zwar ein wenig unglaubwürdig, stört aber nicht großartig, denn ansonsten hat der Roman alles, was ein guter Krimi haben sollte: Spannung, eine undurchsichtige Story und einen charismatischen, coolen Helden mit trockenem Humor!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein spannender Pageturner, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat!

Der Preis des Verrats
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Caitlyn ist, seitdem sich herausstellte, dass ihr Bruder ein psychopathischer Serienkiller ist, schwer traumatisiert. Zwar konnte Joshua dank Caitlyns Mithilfe von der Polizei überführt werden, doch zerbrach ...

Caitlyn ist, seitdem sich herausstellte, dass ihr Bruder ein psychopathischer Serienkiller ist, schwer traumatisiert. Zwar konnte Joshua dank Caitlyns Mithilfe von der Polizei überführt werden, doch zerbrach anschließend die komplette Familie daran. Während Caitlyns Vater, ein Senator einen tödlichen Herzanfall erlitt, wurde bei ihrer Mutter nach Joshuas Festnahme eine Form von Alzheimer diagnostiziert. Um sich abzulenken, zog Caitlyn schließlich von der Stadt aufs Land, wo sie nun eine Reitschule für behinderte Kinder betreibt.

Als eines Tages jedoch der Ex- FBI Agent Reid Novak vor ihr steht, der damals Joshua überführte, ahnt Caitlyn langsam, dass ihre persönliche Hölle noch nicht vorbei ist. Und Reid hat tatsächlich schlechte Nachrichten. Es geht ein Nachahmungstäter um, der auf die gleiche Weise mordet, wie Joshua. Und selbst die weiblichen Opfer sind genau wie bei Joshua attraktive Blondinen, wie auch Caitlyn eine ist. Doch Joshua sitzt immer noch in strenger Verwahrung im Gefängnis und bietet der Polizei im Austausch für ein persönliches Treffen mit Caitlyn weitere Fundorte von weiblichen Leichen an, die er einst vergrub.
Caitlyn ist hin und hergerissen. Natürlich will sie der Polizei helfen, andererseits scheint es der Nachahmungstäter desgleichen auf sie abgesehen zu haben, denn erst vor ein paar Tagen wurde ein Pferd aus ihrem Stall bestialisch ermordet und optisch passt sie ebenfalls genau in das Beuteschema des Täters.
Während Reid versucht Caitlyn zu schützen und den wahren Täter zu entlarven, kommen sie sich langsam näher…

Eine der positiven Leseüberraschungen im Jahre 2012 war für mich der Debütroman von Leslie Tentler „Nachtruf“, der spannend und unterhaltsam zugleich war. Daher war ich schon sehr gespannt auf Lesenachschub der Autorin und habe schließlich „Der Preis des Verrats“ ebenso neugierig und gespannt „verschlungen“.
Diesmal stellt die Autorin ein sehr unterschiedliches Heldenpaar in den Fokus ihrer Story. Da wäre zum einen der FBI Agent Reid Novak, der Caitlyns Bruder leider erst nach einem weiteren Mord festnehmen konnte. Dass Reid nicht rechtzeitig kam, macht ihm heute noch zu schaffen. Zudem stellten die Ärzte kurz darauf einen gutartigen Hirntumor bei Reid fest, der operiert werden musste und ihn für eine ganze Weile beruflich aus dem Verkehr zog.
Reid ist ein familiärer Mensch, liebt seinen Vater, ebenfalls Ex-Cop und seine fürsorgliche Schwester, doch im Grunde seines Herzens fühlt er sich einsam. Caitlyn wäre genau die richtige Frau für ihn. Schon während seiner damaligen Ermittlungen gab es eine sexuelle Anziehungskraft zwischen ihnen und als beide nun erneut aufeinander treffen, sprühen abermals die Funken. Doch Reid hat alle Hände voll damit zu tun Caitlyn zu schützen.

Caitlyn ist eine taffe junge Frau, die einst, genau wie Joshua von dem Senatorenpaar adoptiert wurde. Während sie sich gut entwickelte, fielen bei Joshua schon sehr früh psychische Probleme auf, die Caitlyns Eltern versuchten zu verdrängen. Doch am Ende war es Caitlyn die der Polizei Joshuas Tagebuch in die Hände spielte, in dem grausige Details seiner Morde von ihm geschildert wurden. Nun ist sie gefangen zwischen ihrer einstigen Zuneigung zu ihrem Bruder und dem Ekel ob seiner Taten. Dazu schleicht sich Reid immer mehr in ihr Herz.

Die Liebesgeschichte zwischen dem sympathischen Paar entwickelt sich langsam und die Autorin baut dabei auch viele Dialoge zwischen ihnen ein, die verdeutlichen, wieso sich beide schließlich ineinander verlieben, was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch vernachlässigt Leslie Tentler auch den Thrillerplot nicht und es kommt zu vielen sehr spannenden Romanpassagen und unglaublichen Wendungen in der Story. Eine der falschen Fährten hatte ich als Leser zwar schnell durchschaut, doch als der wahre Täter entlarvt wurde, war ich am Ende dann doch sehr überrascht.
Der Roman lässt sich dank des eingängigen Schreibstils sehr gut lesen und hat mir eine schlaflose Nacht beschert, da ich ihn nicht weglegen konnte, bevor ich die letzte Seite gelesen hatte. Wer ein Faible für spannende Thriller mit einem Schuss Romance hat, sollte hier unbedingt zugreifen!

Kurz gefasst: Ein spannender Pageturner, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat!