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Veröffentlicht am 12.03.2018

Sehr gute historische Unterhaltungslektüre, die mit fundiert recherchiertem Hintergrundwissen überzeugt. Ein echter Pageturner!

Die Stunde der Seherin
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Nach einem Schiffbruch wird die jüngste Schwester Edgar Aethlings, Christina von einem jungen Mönch aufgefunden. Nial bringt sie zu den Überlebenden und erhält zum Dank für seine Hilfe ein Schmuckstück. ...

Nach einem Schiffbruch wird die jüngste Schwester Edgar Aethlings, Christina von einem jungen Mönch aufgefunden. Nial bringt sie zu den Überlebenden und erhält zum Dank für seine Hilfe ein Schmuckstück. Doch obwohl er gelobt hat, in Zukunft allen Verlockungen eines Weibes zu wiedersagen, fühlt er von Beginn an instinktiv, dass Christina und ihn etwas Besonderes verbindet.
Er kann sie auch später nicht vergessen…

Unterdessen werden Christina, ihre Geschwister Margaret und Edgar, ihre Mutter und das übrige Gefolge zum Hofe König Malcolms geleitet. Der König ist ein rauer Geselle und auch bereits älter an Jahren, doch als er Margaret das erste Mal erblickt, ist er wie verzaubert und buhlt wie ein verliebter Jüngling, dennoch zielstrebig in seinem Anliegen, um die Gunst der schönen Frau. Doch Margaret hatte eigentlich vorgehabt, ihr Leben Gott zu widmen.

Edgar dagegen, der insgeheim hofft, dass er mit Unterstützung von einflussreichen und starken Verbündeten in Zukunft doch noch englischer König werden wird, würde dagegen eine Allianz zwischen dem schottischen König und seiner Schwester begrüßen. Als Malcolm ihn schließlich um die Hand seiner Schwester bittet, willigt Edgar freudig ein und setzt sich damit über Margarets Wunsch einfach hinweg. Obwohl Margaret erzürnt ist über das treulose Verhalten ihres Bruders, gibt sie schließlich doch nach, denn Malcolm zeigt ihr auch eine ganz andere Seite von sich, die sie schätzen lernt.

Christina dagegen fühlt sich zunehmend unwohler am Königshof- sie wird gleich von zwei gefährlichen Männern umworben, die sie jedoch beide verabscheut. Einer der beiden entpuppt sich als besonders skrupellos und tötet ihre Amme und einzige Vertraute durch einen Gifttrunk. Nun ist sie allein auf sich gestellt, denn seit Margaret eingewilligt hat den schottischen König zu heiraten, haben sich die beiden Schwestern ein wenig entfremdet.

In der Hochzeitsnacht von Margaret und Malcolm führt seine Hochzeitsgabe jedoch zu Tränen und einem Fluch, der die junge Braut befällt. Christina, die seit ihrer Kindheit die Gabe des Heilens besitzt, ahnt, dass nur sie den Fluch brechen kann und macht sich mit dem von Malcolm geschenkten Stundenbuch, das von bösen Mächten besessen ist, auf zur Abtei von Jarrow. Eine Reise voller Gefahren und Ungewissheit erwartet sie- immer im Bewusstsein, dass ihre Schwester durch die Hand des schottischen Königs sterben wird, wenn ihre Mission scheitert. Wie gut, dass sie wenigstens auf die Hilfe von Nial zählen kann…

Dagmar Trodlers aktueller historischer Roman spielt zwar erneut im Mittelalter, in der Regierungszeit Wilhelm des Eroberers, doch diesmal führt sie ihre Leser an den schottischen Königshof. Die darin agierenden Akteure sind zum Teil historische Persönlichkeiten, die wirklich gelebt haben, wie etwa der schottische König Malcolm, Christina und Margaret und Edwar Aethling. In einem Nachwort der Autorin erfährt man auch noch wissenswerte allgemeine Informationen über die damalige Zeit bzw. Margarets und Malcolms Liebesheirat, die wohl damals einige Zeitgenossen überrascht haben wird.

Die Sitten bei Hofe in dieser Zeitepoche waren rau und das wird auch immer wieder deutlich, wenn Margaret und Christina von Männern zu „Spielbällen der Macht“ degradiert werden.
Während Margaret eher ein stilles, zurückhaltendes Wesen besitzt und den Schleier nehmen möchte, ist Christina das komplette Gegenteil. Obwohl sie sich bewusst ist, wie wenig Macht sie besitzt, um sich gegen den König und ihren Bruder zur Wehr zu setzen, bietet sie ihnen und anderen wichtigen Mannen mutig die Stirn.

Ein wenig derb für eine Edelfrau fand ich manche Bemerkungen, die sie im Eifer des Gefechts machte, doch ansonsten ist Christina eine interessante, facettenreiche Romanfigur mit Ecken und Kanten. Es bereitete mir viel Lesespaß ihre langsame Wandlung und Reifung miterleben zu dürfen, die plausibel beschrieben wurde.

Die ersten 50-60 Seiten ließen sich für mich ein wenig schleppend an und der raue, zotige Umgangston den die schottischen Burgbewohner miteinander austauschten war nicht so ganz mein Fall doch dann , als sich Christina immer mehr zur Hauptfigur herauskristallisierte und man auch mehr über ihre besondere Gabe erfuhr, konnte ich mich dem Zauber den der Roman versprüht, nicht mehr länger entziehen. Der bildhafte Schreibstil und die vielen spannenden Abenteuer die Christina bestehen muss, um ihre Schwester retten zu können und die tiefe Liebe, die sie ihr gegenüber empfindet, sind wunderbar beschrieben.

Zwar entwickelt sich zwischen Christina und Nial eine kleine Liebesgeschichte, doch diese kommt völlig ohne Kitschfaktor aus und ist eigentlich fast Nebensache, da es in dem Roman in erster Linie um Christinas Einstellungen zum Leben und ihre innere Reife geht.

Der leicht paranormale Einschlag traf genau meinen Lesenerv und sorgte für weitere spannende Momente und auch für eine schlaflose Nacht, denn ich konnte den Roman nicht eher zur Seite legen, bis ich ihn beendet hatte, da ich zu neugierig war, wie Christina sich am Ende entscheiden würde.

Kurz gefasst: Sehr gute historische Unterhaltungslektüre, die mit fundiert recherchiertem Hintergrundwissen überzeugt. Ein echter Pageturner!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Romantischer Chic-lit mit viel Herz & Humor. Der zweite Teil der "Wild-Reihe" überzeugt wieder auf ganzer Linie!

Hauptsache Hochzeit
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Nachdem Jessica im ersten Teil der "Wild Reihe" "Ein zauberhafter Liebesschwindel" nach einem recht turbulenten Abenteuer und einigen Umwegen doch den Mann fürs Leben in Max gefunden hat, knüpft "Hauptsache ...

Nachdem Jessica im ersten Teil der "Wild Reihe" "Ein zauberhafter Liebesschwindel" nach einem recht turbulenten Abenteuer und einigen Umwegen doch den Mann fürs Leben in Max gefunden hat, knüpft "Hauptsache Hochzeit" fast direkt an den Geschehnissen des ersten Teils an und wir begegnen Jessica und Max erneut- allerdings stecken beide mittlerweile schwer in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Der Himmel hängt für Jessica, nun, nachdem sie in Max ihren Seelenverwandten gefunden hat, voller Geigen.

Doch dann wird ihre häusliche Idylle jäh gestört, als sie feststellt, dass Max ihr etwas verheimlicht. Alle Indizien deuten sogar darauf hin dass Max eine Geliebte hat. Erschüttert trifft sich Jessica mit ihren Freunden am Abend, trinkt mehr, als sie verträgt und plaudert einem alten Arbeitskollegen gegenüber, der mittlerweile für eine andere Firma arbeitet, etwas aus, über das sie lieber den Mantel des Schweigens gedeckt hätte.

Diese Partynacht führt zu ernsthaften Konsequenzen, die nicht nur ihre Beziehung sondern auch ihre berufliche Zukunft gefährden. Wie soll sich Jessica verhalten? Soll sie Max einfach aufgeben, oder ihn um ein klärendes Gespräch bitten?

Gemma Townleys neuster literarischer Streich ist meiner Meinung nach sogar noch eine Spur besser geraten, als der Vorgängerband.
Während in anderen "Chic-lit- Romanen" oftmals nur oberflächliche Dinge wie Shopping, Karriere und Mode vorrangige Rollen spielen, ist es hier völlig anders.

Townleys Romanfiguren wirken real, sympathisch durch ihre Ecken und Kanten. Und dass sie sich auch ihre Schwächen eingestehen, macht sie sehr liebenswert für den Leser.
Jessica, die weibliche Heldin, ist eine Durchschnittsfrau mit einem großen Herzen, die sehr verliebt in Max ist, aber, wie alle Verliebte, neigt auch sie zu Eifersucht und Fehlern, was sie allerdings nur noch menschlicher macht.
Max dagegen ist der Traum aller Frauen und vielleicht sogar schon eine Spur zu gut um wahr zu sein.
Dennoch ist es süß und romantisch, die gemeinsamen Dialoge des Liebespaars zu lesen und ihren weiteren Werdegang verfolgen zu können.

Manche Autoren haben eine Gabe. Es gelingt ihnen die Gefühlswelt ihrer Protagonisten so facettenreich und tiefgründig darzustellen, dass man als Leser mitfühlen kann- kurz sie schreiben ihre Romane mit viel Herzblut!
Genau das ist auch bei den Romanen von Gemma Townley der Fall- trotz des leichten, beschwingten Schreibstils berühren mich ihre Bücher. Auch der typisch britische Humor kommt nicht zu kurz, wobei dieser zweite Teil der "Wild Reihe" der Heldin Jessica noch einiges mehr abverlangt, sprich, in dem sie gleich mit mehreren Problemen konfrontiert wird, deren Lösung mich manchmal sogar zu Tränen rührte.

Kurz gefasst: Romantischer Chic-lit mit viel Herz & Humor. Der zweite Teil der "Wild-Reihe" überzeugt wieder auf ganzer Linie!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Die Mutter aller Rockstar- Romances:

Das verrückte Leben der Jessie Jefferson
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Nachdem ihre Mutter ausgerechnet beim Abholen von Jessies Geburtstagstorte, am Tag als Jessie fünfzehn Jahre alt wird, von herabstürzenden Glasteilen tödlich verletzt wird, verliert Jessie den Halt im ...

Nachdem ihre Mutter ausgerechnet beim Abholen von Jessies Geburtstagstorte, am Tag als Jessie fünfzehn Jahre alt wird, von herabstürzenden Glasteilen tödlich verletzt wird, verliert Jessie den Halt im Leben, lässt sich mit falschen Freunden ein, beginnt zu rauchen und zu trinken und macht ihrem Stiefvater Stu das Leben zur Hölle. Obwohl Stu weiß, dass seine Stieftochter eine schwierige Zeit durchmacht, wird es ihm bald zu bunt und es kommt zum Streit zwischen den beiden. Jedoch begreift er, wie sehr es Jessie belastet, dass ihre Mutter sich über Jessies Vater bis zu ihrem plötzlichen Tod ausschwieg und so gibt er dem Drängen Jessies irgendwann nach und verrät ihr, dass sie einen überaus prominenten Vater hat. Den Rockstar Johnny Jefferson.

Stu wendet sich zudem an den Rechtsanwalt Johnnys und nach einem eingesandten Gentest der positiv ausfällt, erhält Jessie eine Einladung nach L. A., um dort ihren Vater endlich persönlich kennen lernen zu können.

Jessie reist mit gemischten Gefühlen über den großen Teich, denn sie fürchtet, dass ihr Vater sie womöglich ablehnen könnte, der mit einer anderen Frau verheiratet ist und mit dieser zwei kleine Söhne hat. Doch ihre Sorge ist unbegründet. Johnny gibt sich zwar zunächst etwas zurückhaltend, doch es ist ausgerechnet Meg, die Frau ihres Vaters, die sich Jessie gegenüber widersprüchlich verhält. Jessie belauscht zufällig ein Gespräch zwischen Meg und Johnny, das sie befürchten lässt, sie wäre unerwünscht. Doch Jessie will die Woche, die sie mit ihrem Vater verbringen darf, nicht sinnlos verstreichen lassen.

Zudem lernt sie auf eine Hollywood- Celebrity- Party den Musiker Jack kennen, der in einer Rockband spielt und der ihre Gefühle ziemlich durcheinander wirbelt. Denn zu Hause, im fernen England, wartet mit Tom, schließlich ein anderer sexy Typ auf sie, der großes Interesse an ihr zu haben scheint…

Ich habe mich so sehr gefreut, als ich erfuhr, dass Paige Toon an einer weiteren Serie schrieb und zwar über Johnnys Tochter, denn Johnny und Megs Story las ich bereits vor ein paar Jahren und war schon von „Du bist mein Stern“, sehr angetan. Das lag nicht nur daran, dass es ein Rockstarroman war, oder dass Paige Toon einen ansprechenden Schreibstil besitzt, der erfrischend geradeheraus ist und ohne viel Ausschmückungen oder Ausschweifungen auskommt; oder dass ihre Protagonisten wie im wahren Leben, reden, wie ihnen halt der „Schnabel gewachsen“ ist, sondern vielmehr daran, dass sie die Balance zwischen Unterhaltung und Tiefgang perfekt beherrscht.

Paige Toons Romanfiguren sind keine „netten“ aber schablonenhaften Figuren, sondern Typen mit Ecken und Kanten. So zeigte Johnny in „Du bist mein Stern“, bereits sämtliche Attribute eines Rockstars; musikalisch, sensibel auf der einen Seite, aber auch selbstzerstörerisch und egoistisch auf der anderen Seite. Und seine Tochter Jessie zeigt nun in ihrer Serie, anfangs, dass sie viel Genmaterial von Johnny abbekommen hat. In ihrem Schmerz stößt sie alle Menschen in ihrem Umfeld, die sie lieben, zunächst von sich, Stu eingeschlossen. Aber, trotz Jessies schwierigem Verhalten, kann man sich gut in sie hineinversetzen und verstehen, warum sie sich so verletzend verhält, so dass ich sie dennoch sympathisch fand. Auch in „Das verrückte Leben der Jessie Jefferson“, bleibt die Autorin der „Ich-Form“ treu, so dass man, da die Story aus Jessies Sicht geschildert bekommt, stets Einblicke in ihr sensibles Seelenleben und ihre Gefühlswelt bekommt.

Zwar kann man „Das verrückte Leben der Jessie Jefferson“ auch gut ohne Vorwissen lesen, doch empfehle ich hier allen interessierten Lesern, zunächst die Bücher über Johnny und Meg zu lesen, weil es das Lesevergnügen einfach perfekt abrundet.

Ich hatte den Roman gegen Abend begonnen und war bereits zwei Stunden später damit durch, was daran liegt, dass Jessies Geschichte so wahnsinnig spannend und unterhaltsam geschrieben ist. Und nun kann ich es kaum abwarten, die Fortsetzung in Händen zu halten, auf die ich mich aber leider noch bis zum Dezember 2016 gedulden muss.

Meine drängendsten Fragen sind nämlich: Für welchen der beiden Jungs wird sie sich entscheiden? Wie schwer wird es ihr fallen, „normal“ zu bleiben, wenn überall bekannt wird, dass sie Johnnys Tochter ist? Wird sich das Verhältnis zu ihrem Vater noch mehr vertiefen und wird sie erkennen, er ihre wahren Freunde sind? Und wird sie ebenfalls eine Karriere im Musikbusiness anstreben?

Kurz gefasst: Die Mutter aller Rockstar- Romances: Bühne frei für Johnny Jeffersons Tochter Jessie! Ein Pageturner, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. Absolute Leseempfehlung für alle Young Adult Leser und Fans des Genres, die ein wenig älter sind.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Wird Dotti ihre Happy End Allergie überwinden? Eine turbulente, spritzige aber auch besinnliche Fortsetzung über die bücherliebende Dotti, die mich bezaubert hat.

Mohnschnecke
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Die bücherliebende, bloggende Rezensentin Dotti und der Autor Florian hatten nach unzähligen verrückten Datingabenteuern einst in Liebe zusammengefunden und glaubten für immer glücklich zu sein. Na ja, ...

Die bücherliebende, bloggende Rezensentin Dotti und der Autor Florian hatten nach unzähligen verrückten Datingabenteuern einst in Liebe zusammengefunden und glaubten für immer glücklich zu sein. Na ja, zumindest Florian glaubte an die wahre Liebe, doch Dotti hatte leider immer noch ihre juckende Happy End Allergie, die es ihr unmöglich machte, an ihr frischgebackenes Liebesglück zu glauben oder zumindest zu hoffen, dass es dauerhaft sein würde. Und eines Tages ist alles aus. Florian zieht sich zurück und Dotti ist Single. Aber es kommt noch schlimmer. Dotti hat den Spaß am Lesen verloren. Zig aktuelle Bücher säumen ihren Schreibtisch und formieren sich zu einem schwindelerregenden SUB, was die arme Dotti fast in den Wahnsinn treibt. Was kann Dottis Leseunlust bloß heilen? Ihre Freundinnen geben sich die beste Mühe und glauben fest daran, dass ihre entwickelte „Mauerblümchentherapie“ helfen könnte. Doch erst ein zufällig entdecktes Buch mit geheimnisvollen, poetisch verfassten Rezepten darin, löst Dottis innerliche Erstarrung auf- sie will unbedingt wissen, wer die Rezepte für die Liebe und andere Herzensangelegenheiten verfasst hat und macht sich mit ihren Mädels auf den Weg nach Prag…

Nachdem ich bereits Anna Koschkas Vorgängerroman „Naschmarkt“ gelesen hatte, (zu dem ich griff, nachdem ich erfuhr, dass Anna Koschka das Pseudonym der Autorin Claudia Toman ist, deren Bücher ist sehr mag) und mich beim Lesen der Geschichte über die bücherliebende Dotti und ihren Datingwahnsinn so köstlich amüsieren konnte, weil die Autorin dabei einfach einen tollen spitzzüngigen Humor an den Tag legt, war es für mich klar, dass ich unbedingt erfahren wollte, wie es mit Dotti und Florian nun weitergeht.

Zunächst lässt die Autorin ihre Leser über den Grund für Florians und Dottis Trennung betreffend ein wenig im Unklaren. Lediglich Dotti lässt immer mal wieder zwischenzeitlich ihre Mails und Erlebnisse mit Florian Revue passieren bis es zum Split kam, so dass man schnell darauf kommt, dass womöglich Dottis Happy End Allergie ein Grund für die Trennung gewesen sein könnte. Doch Dotti ist gottlob lernfähig und auch das Rezeptbuch, @Mohnschnecke55 und Dottis Freunde sorgen dafür, dass Dotti diesmal lernt, was wichtig im Leben und in der Liebe ist.

Dottis Lernprozess geht zwar recht langsam vonstatten, doch da man als Leser stets um ihre wahren Gefühle weiß, möchte man die Protagonistin dieses Buches zwischenzeitlich zu gerne trösten und an sein Leserherz drücken. Besonders gut gefallen haben mir die sehr poetisch verfassten Rezepte in diesem Roman, die der Geschichte einen, ein wenig märchenhaften Touch verleihen, was sehr gut in die Weihnachtszeit passt, wenn man noch auf der Suche nach einer kitschfreien, zauberhaften Weihnachtslektüre ist. Natürlich geht es auch diesmal ziemlich turbulent und chaotisch zu- dafür sorgen schon allein Dottis Freunde, die man bereits im Vorgängerband „Naschmarkt“ kennen lernen durfte und auch diesmal ist der ein oder andere Lacher garantiert.
Während „Nachschmarkt“ jedoch sehr humorvoll geschrieben wurde und viele Lacher und Schmunzler für die Leser bereithielt, ist „Mohnschnecke“ ein wenig anders gestrickt. Zwar ebenso leicht und spritzig, doch auch ein wenig nachdenklich machend und mehr in die Tiefe gehend, was mir sehr gut gefallen hat.

Kurz gefasst: Wird Dotti ihre Happy End Allergie überwinden? Eine turbulente, spritzige aber auch besinnliche Fortsetzung über die bücherliebende Dotti, die mich bezaubert hat.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein rundum gelungener Frauenroman der sehr humorige, überspitzte Einblicke zum Thema Dating-Wahnsinn gewährt. Herrlich!

Naschmarkt
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Eigentlich hat Dotti alles, was man braucht um ein glückliches Leben zu führen. Liebe Freundinnen, eine freche Katze, eine liebevolle Mutter die ein Büchercafe betreibt und außerdem ist es Dotti gelungen ...

Eigentlich hat Dotti alles, was man braucht um ein glückliches Leben zu führen. Liebe Freundinnen, eine freche Katze, eine liebevolle Mutter die ein Büchercafe betreibt und außerdem ist es Dotti gelungen ihr liebstes Hobby auch zum Beruf zu machen- sie ist Mitarbeiterin einer Zeitung und dort für das Schreiben von Buchrezensionen zuständig, was Leseratte Dotti wunderbar passt. Doch irgendwie meint alle Welt, sie brauche um wirklich glücklich zu sein unbedingt einen Lebenspartner. Dotti, der erklärte Single, will das nicht einsehen, doch dann kommt es knüppeldick: Sie soll, da sie sozusagen der Vorzeigesingle der Firma ist, derzeit sehr gefragte Dinge wie eine Internet-Datingagentur oder sogar Speed Dating testen. Leider sind alle Abwehrversuche ihrerseits zwecklos und so muss sie in den sauren Apfel beißen.

Ein Arbeitskollege und Computerspezialist der Firma richtet ihr bei der Datingagentur ein Benutzerkonto ein und zu allem Überfluss soll Dotti auch noch ihre Eindrücke und Meinungen darüber auf dem Blog der Zeitung veröffentlichen. Als der erste Blogeintrag versehentlich gleich online geht, ohne dass ihr Chef oder der Redakteur zuvor einen Blick darauf werfen konnten, sieht es erst so aus, als ob Dotti mit ihrer spitzen Zunge über das Ziel hinaus geschossen wäre, doch dann rollt eine Lawine los. Dottis Zeilen über Mauerblümchen aus Überzeugung rütteln die Wiener auf und so ist sie nicht nur im Netz oder bei Social Networks in aller Munde. Leider zieht der Erfolg Konsequenzen nach sich. Dottis Chef beharrt darauf, dass sie auch noch die Sache mit dem Speed-Dating durchzieht, denn die Besucherzahlen auf Dottis Blog scheinen kurzfristig wieder abzunehmen.

Dotti hat alle Hände voll zu tun, denn ganz nebenbei sitzt ihr auch noch ein hartnäckiger Autor eines Liebesromans im Nacken, der unbedingt will, dass sie sein Buch rezensiert und ihr Arbeitskollege schleppt sie zu einem Maskenball.
Und obwohl Dotti immer noch kein Interesse an einem Freund hat, schlägt ihr Herz in der Nähe eines attraktiven Radiomoderators und B-Promis deutlich schneller. Kann er es sein, der ihr über die Internet-Agentur immer wieder rätselhafte Botschaften zukommen lässt und der laut Agentur ihr Traumpartner wäre?

Eigentlich wurde ich auf „Naschmarkt“ aufmerksam, weil mir eine Freundin erzählte, dass Anna Koschka das Pseudonym von Claudia Toman wäre; eine Autorin, deren Bücher mir bislang sehr gut gefallen haben. Schon damals mochte ich den spritzigen Humor den die Autorin an den Tag legte und ich denke ich behaupte nicht zu viel, wenn ich sage, dass es in „Naschmarkt“ noch viel turbulenter und witziger zugeht, als in den ersten Romanen der Autorin. Der Roman wird aus Sicht der Hauptakteurin, Dotti geschildert, die einen wunderbar fiesen, schwarzen Humor besitzt; ich habe während ich diverse Romanpassagen las, Tränen lachen müssen über Dottis nüchterne, sarkastische Einschätzungen ihrer Datingpartner und auch ihre Blogbeiträge sind wahre komödiantische Highlights, die mir ein schmerzhaftes Dauergrinsen beschert haben.

Doch abgesehen von der humorigen Seite, fand ich die Story über eine junge Frau, die nicht wie alle anderen weiblichen Heldinnen in Liebesromanen, verzweifelt nach einem neuen Lebenspartner sucht und sich auch nicht von ihrer Umwelt eines Besseren belehren lassen will sondern einfach ihren Weg weitergeht, sehr gut geschrieben. Wobei es einige Momente, einige Gedanken die die Hauptfigur hatte, innerhalb der Geschichte gab, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Etwa wenn Dotti den Sinn und Zweck von Datingagenturen hinterfragt, sich Gedanken darüber macht, ob es wirklich effizienter ist, wenn sich die Partnersuche demnächst nur noch steril und sauber im WWW abspielen wird.

Der Roman wurde in „Ich-Form“ geschrieben, so dass man als Leser jederzeit Einblicke in Dottis Gedankenwelt bekommt, was ich als sehr wichtig empfand, um mit der Romanfigur vertrauter werden zu können und Sympathie für sie zu entwickeln. Und sehr oft ertappte ich mich beim Lesen dabei, dass mir viele von Dottis ernsteren und auch amüsanten Gedankengängen selbst recht vertraut waren (Ein Beispiel: Männliche Datingpartner und Rechtschreibung).

Kurz gefasst: Ein rundum gelungener Frauenroman der sehr humorige, überspitzte Einblicke zum Thema Dating-Wahnsinn gewährt. Herrlich!