Eher für jüngere Leser geeignet...
Die Blumen der ZeitMirte lebt mit ihrem Vater und zwei jüngeren Geschwistern in Köln im Jahre 1378. Eines Tages wird sie darauf vorbereitet, dass sie die Frau des Flussschiffers Wickbold werden soll. Als sie ihren Vater ...
Mirte lebt mit ihrem Vater und zwei jüngeren Geschwistern in Köln im Jahre 1378. Eines Tages wird sie darauf vorbereitet, dass sie die Frau des Flussschiffers Wickbold werden soll. Als sie ihren Vater darauf anspricht, reagiert dieser sehr ungehalten darauf, dass Mirte Wickbold ablehnen will und sucht nach einem Streit das Wirtshaus auf.
Mirte ist besorgt, doch nicht nur wegen Wickbold, sondern auch weil sie eine Botschaft, die sie als Päckelchesträgerin von der Buchbinderin Frau Alena zum Ratsherrn Adrian van Kerpen überbringen sollte, heimlich gelesen hat. In dieser Botschaft warnt Frau Alena vor einem verheerenden Brand nach einem Gewitter und gibt auch präzise Anweisung, wo genau der Blitz einschlagen wird. Da Mirtes Elternhaus in unmittelbarer Nähe steht, bringt sie ihre beiden jüngeren Geschwister kurz darauf zu ihrer verheirateten älteren Schwester.
In der Nacht wird Frau Alenas Weissagung tatsächlich wahr und so eilt Mirte zusammen mit Frau Alena zum Ort des Geschehens, um womöglich helfen zu können. Sie finden Adrian, verletzt unter einem heruntergestürzten Balken vor und retten ihn mit Hilfe seines Sohnes. Doch nur wenige Tage später gerät Frau Alena durch die Verbreitung übler Gerüchte in Verdacht, den Brand selbst gelegt zu haben. Mirte will daran nicht glauben, auch wenn sie sich fragt, wie Frau Alena den Brand vorhersehen konnte. Da die Buchbinderin Mirte gegenüber so freundlich war, will Mirte sich revanchieren und so versucht sie zusammen mit Laurens, des Ratsherrn Sohnes, herauszufinden, wer Frau Alena und ihrer Katze etwas Böses will…
„Die Blumen der Zeit“ ist ein historischer Roman, perfekt für jüngere Leser geeignet, die nach einem Einstieg in dieses Genre suchen. Auf 284 Seiten erzählt die Autorin eine unterhaltsame Geschichte über eine Zeitreisende, doch im Fokus des Geschehens stehen eindeutig die Päckelchesträgerin Mirte und Laurens, der Sohn des Ratsherrn Adrian van Kerpen.
Beide müssen sich zunächst zusammenraufen und ihre gegenseitigen Vorurteile überwinden, bevor sie ans Werk gehen können, um Frau Alenas Feinde zu finden und überführen zu können. Es ist ein einfach zu lesender Roman der Autorin, der nette Unterhaltung für zwischendurch bietet und auch einige interessante Einblicke in das Gedankengut unserer Vorfahren vermitteln kann. Ob es sich dabei um Aberglaube oder allgemeine Dinge des Lebens dreht. Dennoch, ich denke erwachsenen Lesern wird es schnell auffallen, dass die Autorin in diesem Roman bei entscheidenden Dingen weniger ins Detail geht, Probleme und Konflikte sich zu einfach lösen lassen und vor allem, dass Alenas Zeitreise für meinen Geschmack zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird- genauso wurde der Liebesgeschichte zwischen den Erwachsenen zu wenig Zeilen und gemeinsame Gespräche eingeräumt. Trotz meiner Kritikpunkte- es ist durchaus ein lesenswerter Roman, nur ältere Leser sollten sich vielleicht zweimal überlegen, ob „Die Blumen der Zeit“ etwas für sie sein könnte und mit anderen Voraussetzungen an dieses Buch herangehen. Jüngere Leser jedoch werden sich bestimmt rundum unterhalten fühlen von Andrea Schachts neuen, historischen Romans, der abermals im mittelalterlichen Köln spielt.