Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Erotischer Roman angesiedelt im Musikbusiness mit interessanten Ansätzen, aber leider auch einem unsympathischen Helden.

Kein Rockstar für eine Nacht
0

Evelyn Thomas war in ihrem bisherigen Leben eine brave, gehorsame Tochter, die stets das tat, was ihre Eltern von ihr verlangten. So hat sie auch die Angewohnheit ihres Vaters übernommen, sich eine Lebensplanung ...

Evelyn Thomas war in ihrem bisherigen Leben eine brave, gehorsame Tochter, die stets das tat, was ihre Eltern von ihr verlangten. So hat sie auch die Angewohnheit ihres Vaters übernommen, sich eine Lebensplanung zurechtzulegen, von der sie niemals abweichen möchte. Dazu gehört auch ein späterer Job nach dem Studium als Architektin, um in die Fußstampfen ihres Vaters zu treten.
Ihr Bruder Nate dagegen ist eher das schwarze Schaf in der Familie; ein Mann der die Frauen wechselt, wie seine Strümpfe und der das Wort Treue scheinbar völlig aus seinem Wortschatz gestrichen hat. Umso überraschter ist Evelyns Familie, als sie erfährt, dass Evelyn nach einem Vollrausch in Vegas geheiratet hat. Und zwar keinen Unbekannten, denn David Ferris ist ein berühmt berüchtigtes Mitglied der Rockband „Stage Dive“.

Aber auch Evelyn geht es nicht anders, denn sie hat einen Filmriss, als sie neben David erwacht und kann sich an nichts mehr erinnern, was mit der Hochzeit zu tun hat. Das behagt dem frischgebackenen Ehemann ganz und gar nicht, ein Wort führt aufs andere und schon ist die Scheidung scheinbar die einzige Lösung. Doch die Knebelverträge die Evelyn unterschreiben und die ihr eine angemessene Abfindung einbringen soll, machen sie fuchsteufelswild. Keinesfalls will sie von ihrem scheinbar völlig abgedrehten Ehemann Geld annehmen. Als sich beide Streithähne zu einem Waffenstillstand entschließen und zu Davids Haus in Monterrey fahren, stellen sie dann wider Erwarten fest, dass sie doch einige Gemeinsamkeiten haben…

Ich habe es eigentlich nicht so wirklich mit New Adult Romances, doch da die Konstellation „Normalofrau/Rockstar“ für mich ganz spannend klang, habe ich dennoch mal mein Glück mit „Kein Rockstar für eine Nacht“ versucht. Zunächst einmal ließ sich der Roman auch sehr gut an. Die Autorin gestaltete den Morgen danach, also nach der Hochzeit von Evelyn und David, sehr munter und witzig, so dass ich gut hineinkam in die Story und die ersten 200 Seiten sich wie im Flug lesen ließen. Ab diesem Moment hatte ich aber dann so einige Probleme mit David, dem Helden dieses Romans, der für meinen Geschmack ein recht seltsames, sehr sprunghaftes Verhalten an den Tag legte. Besonders seine übersteigerten Eifersuchtsszenen und sein Klammern Evelyn gegenüber war mir persönlich „too much“ und ich wäre an Evelyns Stelle wahrscheinlich Hals über Kopf geflüchtet, anstatt mir einzubilden, dass mich mit dem Helden die ganz große Liebe verbindet, nur weil es im Bett wunderbar funktioniert. Überhaupt konnte ich ehrlich gesagt leider nicht nachvollziehen, wieso sich beide ineinander verlieben, denn Zeit für tiefschürfende Gespräche, lässt die Autorin dem Heldenpaar kaum. Und wenn es einmal ernst wird, blockt David verstockt alles ab oder reagiert Diven-haft und schmollt.
Und wenn es um David geht, fallen auch bei Evelyn sämtliche Schranken in Bezug auf Vernunft, was sich für mich als Ärgernis einpuppte. Selbst der Aussprache gegen Ende des Romans fehlte nach meinem Geschmack dann mehr Tiefe, so dass ich dem Helden sein Bedauern wirklich nicht abnehmen konnte.

Aber neben den Kritikpunkten, die eine bessere Bewertung meinerseits verhinderten, hat der Roman auch seine guten Seiten. Ich fand schon, dass die Autorin die Geschichte im Ansatz gut erzählt hat und fand sie auch nicht zäh oder langatmig. Ganz im Gegenteil; jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Erotik hier eine übergeordnete Rolle spielt und die Love Story zwischen Evelyn und David dem Ganzen ziemlich hinterherhinkt.
In der zweiten Hälfte des Romans fallen dann nicht nur sprichwörtlich alle Hüllen und Tabus. Fans ausführlich erzählter, prickelnder Liebesszenen werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen, doch ich hätte mir zusätzlich einfach mehr charakterliche Tiefe und einen sympathischeren Helden gewünscht, statt dass das Heldenpaar von einem Akt zum nächsten überwechselt. Und vielleicht auch, dass Evelyn ein wenig mehr Rückgrat bewiesen hätte.

Kurz gefasst: Erotischer Roman angesiedelt im Musikbusiness mit interessanten Ansätzen, aber leider auch einem unsympathischen Helden.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Der Romanstoff bietet leider nicht viel Unerwartetes, trotz des guten Schreibstils der Autorin und den interessanten Hauptfiguren, konnte er mich nicht wirklich mitreißen

Zärtlicher Eroberer
0

Vor neun Jahren trennten sich die Wege von Valerian Inglemoore, Viscount St. Just und seiner großen Liebe Philippa Stratten. Damals legte Philippas Vater Valerian nahe, seine Tochter aufzugeben, da bereits ...

Vor neun Jahren trennten sich die Wege von Valerian Inglemoore, Viscount St. Just und seiner großen Liebe Philippa Stratten. Damals legte Philippas Vater Valerian nahe, seine Tochter aufzugeben, da bereits ein anderer Mann mit großem Vermögen Philippa zur Braut nehmen wollte.
Von dem Gespräch zwischen ihrem Vater und St. Just ahnte Philippa jedoch nichts und schürte jahrelang ihren Hass auf Valerian.

Nun steht er eines Tages jedoch wieder vor ihr, als Begleiter ihres Bruders, im Haus ihres Beinaheverlobten Lucien und scheint seine Besitzansprüche auf sie geltend machen zu wollen.
Obwohl Philippa Valerian eigentlich weiter hassen möchte, kann sie es dennoch nicht verhindern, dass ihr verräterisches Herz in seiner Nähe immer noch klopft.Lucien dagegen sieht in Valerian auf Anhieb einen ernsthaften Konkurrenten um Philippas Gunst und bemüht sich nach Kräften einen schwarzen Fleck auf Valerians weißer Weste zu finden.
Als es so weit ist, gerät Philippa in einen Konflikt. Soll sie Valerian trotz allem vertrauen, oder lieber Lucien glauben schenken?

"Zärtlicher Eroberer" ist ein solide geschriebener historischer Liebesroman. Ein großer Pluspunkt an dem Buch sind die gut ausgearbeiteten Charaktere, wobei besonders Philippa sehr sympathisch wirkt und sich als mittlerweile verwitwete Frau nicht mehr von den Männern dominieren lassen möchte, was erfrischend anders wirkt.

Valerian, der männliche Romanheld hat die vielen Jahre in Ausland als Geheimagent für die Krone gearbeitet und verbirgt ein traumatisches Erlebnis vor Philippa.
Im Grunde geht es in der Geschichte darum, ob Philippa das zerstörte Vertrauen in Valerian überwinden kann und Valerians seelische Narben geheilt werden können.

Der Romanstoff bietet leider nicht viel Unerwartetes, trotz des guten Schreibstils der Autorin und den interessanten Hauptfiguren, konnte er mich nicht wirklich mitreißen. Für einen wahren "Keeper" fehlen ihm definitiv mehr Zauber und Magie, als leichter Lesevertreib für Zwischendurch ist er dennoch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eher für jüngere Leser geeignet...

Die Blumen der Zeit
0

Mirte lebt mit ihrem Vater und zwei jüngeren Geschwistern in Köln im Jahre 1378. Eines Tages wird sie darauf vorbereitet, dass sie die Frau des Flussschiffers Wickbold werden soll. Als sie ihren Vater ...

Mirte lebt mit ihrem Vater und zwei jüngeren Geschwistern in Köln im Jahre 1378. Eines Tages wird sie darauf vorbereitet, dass sie die Frau des Flussschiffers Wickbold werden soll. Als sie ihren Vater darauf anspricht, reagiert dieser sehr ungehalten darauf, dass Mirte Wickbold ablehnen will und sucht nach einem Streit das Wirtshaus auf.
Mirte ist besorgt, doch nicht nur wegen Wickbold, sondern auch weil sie eine Botschaft, die sie als Päckelchesträgerin von der Buchbinderin Frau Alena zum Ratsherrn Adrian van Kerpen überbringen sollte, heimlich gelesen hat. In dieser Botschaft warnt Frau Alena vor einem verheerenden Brand nach einem Gewitter und gibt auch präzise Anweisung, wo genau der Blitz einschlagen wird. Da Mirtes Elternhaus in unmittelbarer Nähe steht, bringt sie ihre beiden jüngeren Geschwister kurz darauf zu ihrer verheirateten älteren Schwester.

In der Nacht wird Frau Alenas Weissagung tatsächlich wahr und so eilt Mirte zusammen mit Frau Alena zum Ort des Geschehens, um womöglich helfen zu können. Sie finden Adrian, verletzt unter einem heruntergestürzten Balken vor und retten ihn mit Hilfe seines Sohnes. Doch nur wenige Tage später gerät Frau Alena durch die Verbreitung übler Gerüchte in Verdacht, den Brand selbst gelegt zu haben. Mirte will daran nicht glauben, auch wenn sie sich fragt, wie Frau Alena den Brand vorhersehen konnte. Da die Buchbinderin Mirte gegenüber so freundlich war, will Mirte sich revanchieren und so versucht sie zusammen mit Laurens, des Ratsherrn Sohnes, herauszufinden, wer Frau Alena und ihrer Katze etwas Böses will…

„Die Blumen der Zeit“ ist ein historischer Roman, perfekt für jüngere Leser geeignet, die nach einem Einstieg in dieses Genre suchen. Auf 284 Seiten erzählt die Autorin eine unterhaltsame Geschichte über eine Zeitreisende, doch im Fokus des Geschehens stehen eindeutig die Päckelchesträgerin Mirte und Laurens, der Sohn des Ratsherrn Adrian van Kerpen.

Beide müssen sich zunächst zusammenraufen und ihre gegenseitigen Vorurteile überwinden, bevor sie ans Werk gehen können, um Frau Alenas Feinde zu finden und überführen zu können. Es ist ein einfach zu lesender Roman der Autorin, der nette Unterhaltung für zwischendurch bietet und auch einige interessante Einblicke in das Gedankengut unserer Vorfahren vermitteln kann. Ob es sich dabei um Aberglaube oder allgemeine Dinge des Lebens dreht. Dennoch, ich denke erwachsenen Lesern wird es schnell auffallen, dass die Autorin in diesem Roman bei entscheidenden Dingen weniger ins Detail geht, Probleme und Konflikte sich zu einfach lösen lassen und vor allem, dass Alenas Zeitreise für meinen Geschmack zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird- genauso wurde der Liebesgeschichte zwischen den Erwachsenen zu wenig Zeilen und gemeinsame Gespräche eingeräumt. Trotz meiner Kritikpunkte- es ist durchaus ein lesenswerter Roman, nur ältere Leser sollten sich vielleicht zweimal überlegen, ob „Die Blumen der Zeit“ etwas für sie sein könnte und mit anderen Voraussetzungen an dieses Buch herangehen. Jüngere Leser jedoch werden sich bestimmt rundum unterhalten fühlen von Andrea Schachts neuen, historischen Romans, der abermals im mittelalterlichen Köln spielt.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein etwas beliebiger deutscher Thriller, der dennoch seine spannenden Momente hat, dessen Ermittlerduo jedoch ein wenig emotionsarm und kühl agiert.

Schwesterlein, komm stirb mit mir
0

Nach einem brutalen Mord an einer zur Frau umoperierten Transsexuellen, die als Rechtsanwältin tätig war, glauben die Ermittler zunächst, es habe sich bei dem Täter um jemanden aus dem engeren Umfeld der ...

Nach einem brutalen Mord an einer zur Frau umoperierten Transsexuellen, die als Rechtsanwältin tätig war, glauben die Ermittler zunächst, es habe sich bei dem Täter um jemanden aus dem engeren Umfeld der Ermordeten gehandelt, doch der zuständige Hauptkommissar Georg Stadler hat gleich einen anderen Verdacht und so wendet er sich an die Psychologin und Profilerin Liz Montario, die, seit sie mit ihren bahnbrechenden Methoden frischen Wind in die Aufklärungsrate von Serienkillermorden brachte, als Popstar unter den Profilern gilt. Obwohl Liz zunächst nur inoffiziell für Stadler tätig sein kann, bringt sie auch Stadler auf einige interessante Ermittlungsansätze. Dennoch kann selbst Liz es nicht verhindern, dass weitere Morde geschehen.

Als ein junger Mann aus ihrem engeren beruflichen Umfeld vorsätzlich von einem Auto überfahren wird und Liz immer wieder anonyme Botschaften zugespielt bekommt, ahnt sie langsam, dass es einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Mordfällen an operierten Transsexuellen und ihrer Person geben muss. Doch sie fürchtet sich davor, dass ein dunkles Geheimnis aus ihrem Leben ans Tageslicht gezerrt werden könnte, wenn sie sich Hauptkommissar Stadler anvertraut, denn dieser weiß schon mehr über sie, als ihr eigentlich lieb ist. Werden Stadler und Montario den Killer dennoch dingfest machen können?

Da ich sehr gerne auch deutsche Krimis und Thriller lese, hatte ich eigentlich keine Probleme damit, dass sich das auf den ersten Blick optisch ein wenig nach einem britischen oder amerikanischen Titel aussehende Buch dann letztendlich als Debütroman einer deutschsprachigen Autorin entpuppte. Weniger erfreut war ich dagegen über den meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählten Romantitel, der dem geübten Krimileser hinsichtlich der Tätersuche jegliche Spannung nimmt. Der flüssige Schreibstil der Autorin ist eigentlich sehr eingängig, wenn ich auch so manche Dialoge oder Gedankengänge des Hauptkommissars für seine immerhin gehobene Position ein wenig zu anspruchslos, manchmal sogar sehr einfach ausformuliert fand. Trotz aller Bemühungen wurde ich leider zu keinem Zeitpunkt mit Stadler warm und auch der etwas reservierten und kühl dozierenden Liz Montario fehlte es meiner Meinung nach ein wenig an mehr an charakterlicher Tiefe. Sämtliche Gefühlsregungen der Personen blieben zu plastisch beschrieben, so dass ich leider keinen Zugang zum Ermittlerduo finden konnte.
Die Beschreibungen der ziemlich heftig zugerichteten Opfer des Killers sind nichts für allzu zarte Gemüter, zudem gibt es einige Opfer in diesem Roman zu beklagen.

Trotz meiner Kritikpunkte ist „Schwesterlein, komm stirb mit mir“ ein recht solide gestrickter deutscher Thriller, der sich recht flott weg lesen lässt und auch mit keinerlei Längen aufwartet. Wer nicht unbedingt einen Thriller erwartet, der mit vielen überraschenden Wendungen brilliert und dennoch einige spannende Romanpassagen zu bieten hat, wird sicherlich hier auf seine Kosten kommen.

Kurz gefasst: Ein etwas beliebiger deutscher Thriller, der dennoch seine spannenden Momente hat, dessen Ermittlerduo jedoch ein wenig emotionsarm und kühl agiert.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein ganz persönlicher Fall für Lydia Louis- das facettenreiche Ermittlerduo aus Düsseldorf, Louis und Salomon, ermittelt zum dritten Mal…

Wer nicht das Dunkel kennt
0

Als Lydia Louis zu einem Unfall mit Fahrerflucht gerufen wird, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen, als ihr plötzlich das Opfer gegenüber steht. Es handelt sich nämlich um den Rechtsanwalt Gregor Kepler, ...

Als Lydia Louis zu einem Unfall mit Fahrerflucht gerufen wird, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen, als ihr plötzlich das Opfer gegenüber steht. Es handelt sich nämlich um den Rechtsanwalt Gregor Kepler, einen Mann, den sie hoffte, nie wieder treffen zu müssen, da er sie einst sehr verletzte. Und nun muss sie sich überwinden, Professionalität zeigen und die Hintergründe, die zur Fahrerflucht führten aufklären, obwohl Kepler plötzlich behauptet, er wäre selbst an dem Unfall schuld gewesen. Die Kripo glaubt dagegen eher an einen Anschlag.

Aber Louis und Salomon haben auch so genug zu tun- so werden ermordete Frauen aufgefunden und alles sieht so aus, als ob ein Serienkiller am Werk wäre. Ein Kriminalfall aus der Vergangenheit, der womöglich mit den Morden in Verbindung stehen könnte, serviert der MOKO plötzlich neue Aspekte und immer wieder führen alle Wege zu Gregor Kepler. Dieser hat jedoch hieb und stichfeste Alibis und kommt als Täter somit nicht in Frage. Auch wenn Louis das nicht wahrhaben möchte, bleibt ihr nichts anderes übrig, als weiter in alle Richtungen zu ermitteln. Aber auch privat könnte es für Louis und Salomon besser laufen. Während Louis bei einem One Night Stand heimlich gefilmt wurde von einem Kollegen, der die Gerüchteküche auf der Arbeit schürt, um Louis in Misskredit zu bringen und diese auch noch anonyme Botschaften erhält, eröffnet Chris Salomons Lebensgefährtin dem Ermittler, dass er Vater wird. Salomon, dessen erstes Kind einst starb, ist immer noch traumatisiert….

Für mich, war der bereits dritte Fall des Ermittlerteams aus Düsseldorf, der erste, den ich las, doch anfangs wünschte ich mir ein wenig mehr Vorwissen, denn es ist nicht leicht, bei den vielen agierenden Haupt und Nebenfiguren, den richtigen Durchblick zu behalten. Hat man sie allerdings alle erst einmal geistig sortiert, kommt man gut hinein in die Story. Obwohl Sabine Klewes Roman als Thriller deklariert wurde, empfand ich ihn eher als soliden Krimi, in dem die Ermittlungsarbeit sehr in den Fokus gerückt wurde.

Dass auch das Privatleben des Ermittlerduos beleuchtet wurde, fand ich sehr positiv, weil man sich so viel besser in die Protagonisten hineindenken kann. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und auch die Dialoge der Figuren wirken lebensecht.

So weit zu meinen positiven Eindrücken. Leider gab es auch einige Kritikpunkte, die dafür sorgten, dass ich für „Wer nicht das Dunkel kennt“, nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten vergeben konnte.

Zum einen fand ich, dass manche der Arbeitskollegen von Lydia einfach zu extrem überzeichnet wirkten. Neidische Kollegen, die ihrer Chefin anonyme Botschaften schreiben und damit ihren Job riskieren, klingen schon arg an den Haaren herbeigezogen, aber dazu auch noch einen „Stalker“ zu erfinden, der sogar noch nicht einmal Halt macht vor der Privatwohnung der Chefin; also das war mir etwas „too much“.

Doch das größte Problem hatte ich mit Lydia Louis. Nichts gegen ihr Trauma, das sie mit sich herumschleppt. Sie hat definitiv einiges mitgemacht, was auch ihren rauen Umgangston erklärt. Doch das eine Ermittlerin sich auf eigene Faust mehrfach „in die Höhle des Löwen“ wagt, wie eine TSTL Heldin, mag zwar um Spannungseffekte zu erzeugen, hilfreich anmuten, wirkt jedoch leider nicht wirklich glaubhaft.

Zudem hat die Autorin versucht so viele falsche Fährten zu legen, dass mir beinahe der Durchblick verloren gegangen wäre.

Kurz gefasst: Ein ganz persönlicher Fall für Lydia Louis- das facettenreiche Ermittlerduo aus Düsseldorf, Louis und Salomon, ermittelt zum dritten Mal…