Alles in allem ein netter, unterhaltsamer Roman, auch wenn er für mich nicht das Zeug zu einem Keeper hat
MacTiger - Ein Highlander auf SamtpfotenDie junge Margita, die nach dem Tode ihrer Mutter, vor vielen Jahren, bei ihrer Tante lebt, macht Urlaub in Schottland. Als ihre Tante nach einer deftigen Portion Haggis an akuten Magenproblemen leidet, ...
Die junge Margita, die nach dem Tode ihrer Mutter, vor vielen Jahren, bei ihrer Tante lebt, macht Urlaub in Schottland. Als ihre Tante nach einer deftigen Portion Haggis an akuten Magenproblemen leidet, beschließt Margita, statt die Bustour weiterzumachen, den Aufenthalt im Schlosshotel "Drumnadruid Castle" zu verlängern.
Während sich die Tante langsam wieder erholt, macht Margita viele Spaziergänge rund um das Schloss und findet unter anderem eine alte, idyllisch gelegene Burgruine. Dort sieht sie auch das erste Mal ein Pärchen, das ziemlich glücklich, aber auch sehr altmodisch gekleidet ist. Margita besitzt eine besondere Gabe. Sie kann Geister sehen. Doch dieses Pärchen lässt ihr keine Ruhe mehr. Zurück im Schlosshotel forscht sie nach und informiert sich über die Geschichte von Drummnadruid Castle. Dabei muss sie feststellen, dass das Liebespaar bei einer Clanfehde ermordet wurde. Außerdem trifft Margita einen alten Mann, der ihr viel über die Geschichte der Burg erzählt. Neben dem Pärchen wurde einst auch der Lieblingskater der Frau getötet, der den Namen "MacTiger" trug.
Eines Nachts begegnet Margita dem Geist des Katers das erste Mal und stellt schnell fest, dass sie ein Bindeglied zwischen diesem Kater und dem ermordeten Pärchen sein muss. Doch neben ihren Nachforschungen trifft sie auch auf einen Mann, der ebenfalls Urlaub auf Drumnadruid Castle macht und der sie sehr interessiert. Erwidert er ihre Gefühle?
Dieser Roman von Andrea Schacht besticht zunächst einmal durch viele, sehr humorvolle Passagen, die mich zum Dauerschmunzeln brachten, denn die verrückten Dinge, die der Katzengeist MacTiger im Schlosshotel anstellt, sind einfach köstlich und wer selbst eine Katze hat, wird bestimmt auch typische Eigenschaften und Merkmale an seiner Katze wiederfinden. Auch die Handlung ist ganz unterhaltsam und das Buch lässt sich flüssig lesen.
Ein bisschen vermisst habe ich die Spannung, denn das Buch liest sich eher wie eine ruhige Erzählung und meiner Meinung nach, hätte die Geschichte des verliebten Pärchens, dass in der Vergangenheit ermordet wurde, viel mehr Raum einnehmen müssen. Die Hauptperson, Margita war zwar sympathisch, doch ihre Liebegeschichte fand ich ebenfalls ein wenig zu beiläufig erzählt und außer dem Kater wirkten alle anderen Haupt und Nebenfiguren eher blass.
Ebenfalls störend empfand ich es, dass die Autorin zuerst Dinge aus der Gegenwart erzählte, dann auf die Geschehnisse während des Katzenspuks einging, und zwischendurch wieder zur heutigen Gegenwart wechselte. Auch wenn jedes Mal in der Überschrift erwähnt wurde, wann das folgende Ereignis statt fand, wirkte es auf mich ziemlich verwirrend. Dazu wählte Andrea Schacht für die Hauptakteurin und den Kater die gleiche Erzählform (Ich-Form); was ich ebenfalls störend fand.
Die Beschreibungen der schottischen Landschaft wirkten jedoch sehr ausdrucksstark und mein inneres Auge hatte keine Probleme damit, sie direkt vor sich zu sehen.
Fazit: Alles in allem ein netter, unterhaltsamer Roman, auch wenn er für mich nicht das Zeug zu einem Keeper hat. Durch die witzigen Szenen mit dem Kater habe ich mich schließlich nach langem Überlegen für eine 4.0 entschieden.