Cover-Bild Eine Liebe, in Gedanken
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783630875187
Kristine Bilkau

Eine Liebe, in Gedanken

Roman
"Eine Liebe, in Gedanken" erzählt von Liebe und Lebenslügen, von den Hoffnungen und Träumen der im Krieg geborenen Generation, vom Gefühl des Aufbruchs und Umbruchs der Sechziger Jahre. Kristine Bilkau hält uns einen Spiegel vor: Wie viel Intensität, Risiko und Schmerz lassen wir zu, wenn es um unsere Gefühle und Beziehungen geht?

Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Sie teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Sie will nicht mehr warten und hoffen, sondern endlich weiterleben.

Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Toni lebt in dem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit und Unabhängigkeit und dem Wunsch, sich zu binden, um Edgar zu vergessen. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

....oder die Liebe meiner Mutter

0

Jetzt muss sie noch etwas Zeit vertreichen lassen, um herauszufinden, ob er jemand ist, der wartet, ob sie jemand ist, auf den gewartet wird.

Antonia und Edgar scheinen wie füreinander bestimmt. Im Krieg ...

Jetzt muss sie noch etwas Zeit vertreichen lassen, um herauszufinden, ob er jemand ist, der wartet, ob sie jemand ist, auf den gewartet wird.

Antonia und Edgar scheinen wie füreinander bestimmt. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, will vor allem Antonia die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern.
Toni steckt in einem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit und Unabhängigkeit und dem Wunsch sich fest zu binden.

Fünfzig Jahre später, nach Tonis Tod, geht ihrer Tochter der Frage nach, ob ihre Mutter im Leben gescheitert ist oder genauso leben wollte...

~ ~ ~ *

Eine sehr zarte, ruhige Liebesgeschichte aus den 60-iger Jahren und zugleich eine Emanzipationsgeschichte. Antonia ist schon in jungen Jahren eine sehr starke Frau, die sich auch in ihrer Familie nicht unterordnen möchte. Die eigene Wege geht, ihren eigenen Kopf hat und dadurch ihre große Liebe riskiert.

Kristine Bilkau hat das großartig umgesetzt, diese Zerisschenheit zwischen Konvention und Eigenständigkeit in einer sehr spröden Sprache, die mich tatsächlich auch manchmal zweifeln lies, wie tief diese Liebe überhaupt ist. Und trotzdem hat sie mich in ihrer Art sehr berührt.

Mir gefällt die Herangehensweise an das Thema. Wie die Tochter mit ihrer grade verstorbenen Mutter leise Zwiesprache hält und sich erst jetzt, viel zu spät eigentlich, anfängt sich mit ihrer Lebensgeschichte und einzigen großen Liebe zu beschäftigen. (So ging es mir selber nach dem Tod meines Großvaters. Man denkt immer, man hat noch so viel Zeit.)

Das ist ein schöner Einstieg. Die Geschichte selber wird aus der Perspektive von Antonia geschildert. Dadurch erfährt man viel über ihre Gedanken, Träume, Wünsche und Sehnsüchte und kommt ihr trotz des spröden, klaren Schreibstils immer wieder sehr nah.

Fazit: "Eine Liebe, in Gedanken" ist ein Sittenbild der 60-iger Jahre, eine Liebesgeschichte und eine Mutter-Tochter-Beziehung. Es geht um Vergebung, Ideale und die ganz große Liebe.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Eine vergangene Liebe

0

Dies ist ein berührender, aber nie kitschiger Roman, in dem zum Einen eine Tochter versucht, sich nach dem Tod ihrer Mutter vorzustellen, was für ein Mensch sie war. Und zum Andern eine Liebesgeschichte, ...

Dies ist ein berührender, aber nie kitschiger Roman, in dem zum Einen eine Tochter versucht, sich nach dem Tod ihrer Mutter vorzustellen, was für ein Mensch sie war. Und zum Andern eine Liebesgeschichte, die schon lange zurückliegt.

Als die Mutter stirbt, bleibt ihre Tochter mit schlechtem Gewissen zurück. Viel zu wenig Zeit verbrachte man in den letzten Wochen, Monaten, Jahren miteinander. Was weiß sie überhaupt von ihr? Wie war sie als junge Frau? Wie war das mit ihrer großen Liebe, damals, mit der sie sich in Hongkong ein gemeinsames Leben aufbauen wollte?
Abwechselnd liest man, wie die Tochter mit dem Verlust klar kommt und die Auflösung des Haushalts die Erinnerungen an ihre Mutter hervorbringt sowie das, was damals tatsächlich geschah. Die Liebesgeschichte zwischen ihr, Toni, und Edgar, Mitte der Sechziger Jahre. Die Geschichte einer lebenslustigen, intelligenten und selbstbewussten jungen Frau, die die Welt kennenlernen wollte, aber nicht um jeden Preis. Den Preis ihres selbst bestimmten Lebens zum Beispiel, wofür sie auch Entscheidungen traf, die ihr ganzes Leben änderten.

Kristine Bilkau gelingt es gut, den Tonfall der trauernden Tochter so wiederzugeben, dass man auch ohne Klagen und Jammern die Liebe und den Verlust spürt, den diese empfindet. Aber auch die Stimme der jungen Toni ist gut getroffen: ein bisschen frech, neugierig auf die Welt und trotz mancher Zweifel durchaus selbstbewusst. Ein gelungenes Porträt wie auch eine überzeugend wirkende Darstellung der damaligen Verhältnisse in den Sechzigern.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Zwei Menschen und ihre Liebe, immer da, aber nie gelebt

0

Antonia und Edgar lernen sich im Hamburg von 1964 kennen und lieben. Sie haben gemeinsame Pläne, ein Leben fern der Heimat, ausbrechend aus den einer jungen Frau gesteckten Grenzen im Deutschland dieser ...

Antonia und Edgar lernen sich im Hamburg von 1964 kennen und lieben. Sie haben gemeinsame Pläne, ein Leben fern der Heimat, ausbrechend aus den einer jungen Frau gesteckten Grenzen im Deutschland dieser Zeit. Edgar bekommt die Chance, in Hongkong den Außenposten einer Handelsfirma aufzubauen und Toni soll nachkommen, sobald er eine stabile Grundlage geschaffen hat. Toni wartet, sozusagen auf gepackten Koffern, darauf, das es endlich soweit ist, doch letztendlich zieht sie die Konsequenz aus Edgars Vertröstungen, bricht die Beziehung ab und beginnt ihr eigenes, teilweise recht unkonventionelles Leben zu leben. Doch immer läuft eine Sequenz von Edgar und ihrer Liebe zu ihm mit, unerfüllt und, das fragt sich zumindest die Tochter nach dem Tod ihrer Mutter, ihr Glück im eigenen hier und jetzt behindernd. Was wäre gewesen, wenn … Edgar sie zu sich geholt hätte und sie es gelebt hätten, ihre Liebe in diesem fremden Land. Und so macht sich die Tochter auf den Weg, diesen Mann kennenzulernen, nur ein einziges Mal mit ihm zusammen zu treffen und ihm all die Fragen zu stellen, die sie beschäftigen.
Dieses berührende Buch, in dem eine große Liebe unerfüllt und ohne Happy-End bleibt, ich kann es nur empfehlen. Die wunderbare Schreibweise, seine Emotionalität und das eigentlich doch sehr erfüllt erscheinende Leben? von Toni bewegt und ist etwas sehr Besonders, abseits des normalen Erwartungen eines Romans an das Thema Liebe(n).

Veröffentlicht am 22.03.2018

Was wirklich bleibt

0

„Natürlich können wir Zukunftspläne schmieden, aber wir dürfen uns nicht in Tagträumen verlieren. Wir müssen fest in der Gegenwart stehen, denn die Gegenwart ist das Rohmaterial für die Zukunft.“


Inhalt


Edgar ...

„Natürlich können wir Zukunftspläne schmieden, aber wir dürfen uns nicht in Tagträumen verlieren. Wir müssen fest in der Gegenwart stehen, denn die Gegenwart ist das Rohmaterial für die Zukunft.“


Inhalt


Edgar und Antonia waren Mitte der 60-iger Jahre ein schönes Paar, sie wollten heiraten und sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Er bekommt die Chance als Kaufmann nach Hongkong zu gehen und sich dort zu profilieren, sie möchte ihm gerne folgen, sobald klar sein wird, wie genau das Leben in Fernost aussehen wird. Sehnsüchtig wartet sie nicht nur auf die hunderten Briefe, die sich im Laufe der Zeit ansammeln, sondern auch auf ein Flugticket zum Geliebten. Doch für Edgar wird klar, dass er sich ein Leben mit Antonia in Hongkong nicht mehr vorstellen kann und so lässt er die Beziehung auslaufen. Ohne böse Worte, ohne große Abschiedsszene. Die junge Frau muss sich neu finden und einen anderen Lebensweg einschlagen, fernab vom Mann ihrer Träume, fernab von einer schillernden Zukunft mit zahlreichen Perspektiven. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und beginnt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, dass beste aus der Situation zu machen – sie findet eine neue Liebe, bekommt eine Tochter und denkt nur noch manchmal an das, was sie verloren hat. Jahre später, nachdem Antonia gerade verstorben ist, beginnt ihre Tochter, sich auf die Suche nach der großen Liebe ihrer Mutter zu machen und versucht zu verstehen, warum Edgar Janssen bis zum Schluss ein wichtiger Pfeiler im Leben von Antonia war …


Meinung


Die Hamburger Autorin Kristine Bilkau, die bereits mit ihrem Debütroman „Die Glücklichen“ sehr erfolgreich geworden ist, greift hier auf eine äußerst nachvollziehbare, zu Herzen gehende Geschichte zurück. Sie erzählt von Dingen, die greifbar, akzeptabel und sehr nachvollziehbar sind. Sie wendet sich mit einem sanften, vorurteilsfreien Blick der Vergangenheit zu und beschreibt nichts anderes als den unberechenbaren Lauf des Lebens, mit Höhen, Tiefen und verpassten Chancen. Aber auch mit Hoffnungen, Wünschen und dem Glauben an das Gute. Dieser ehrliche, ungeschönte Blick auf die Ereignisse eines vergangenen Menschenlebens macht den Charme dieses Romans aus, zeigt Menschlichkeit und Empathie, ohne ins Pessimistische zu verfallen. Fast so, als würde man selbst erkennen, dass nicht immer alles so enden muss, wie man es erträumt hat, aber doch nicht schlecht ist und es sich lohnt, nach Fehlschlägen wieder aufzustehen und weiterzumachen, selbst wenn der Verlust größer ist, als man sich zunächst eingestehen möchte.


Die Ich-Erzählerin des Romans schildert aus der Gegenwart heraus die Erlebnisse ihrer Mutter, sie betreibt in gewisser Weise auch Vergangenheitsbewältigung, denn ihr eigenes Leben war von der Gestalt Edgar Janssen nicht unwesentlich geprägt, da ihre Mutter, eine offene, freiheitsliebende, ehrliche Person war und ihr Kind in ihre Lebensentscheidungen mit einbezogen hat. Durch diese übergeordnete, aus zweiter Hand bekommene Einsicht, blieben mir leider die beiden Hauptprotagonisten des Buches etwas fremd. Weniger ihre sichtbaren Eigenschaften, als vielmehr ihre Innerlichkeit. Über weite Teile des Buches, blieb mir die Handlung zu oberflächlich, die Gefühle von Antonia und Edgar leicht getrübt, was sicherlich daran lag, dass sie nicht selbst erzählen, sondern das die Tochter versucht, die Gedankengänge zusammenzuführen. In diesem Schachzug der Autorin liegt damit mein Hauptkritikpunkt: Ich hätte mir mehr Tiefgang, mehr Emotionen gewünscht, oder anders ausgedrückt, es hätte mir besser gefallen, wenn Antonia selbst die Erzählerin gewesen wäre.


Andererseits empfinde ich den Roman als eine äußerst gelungene Auseinandersetzung der Tochter mit dem Leben der Mutter – auch das ein interessanter Ansatzpunkt des Textes, der vor allem im letzten Drittel des Buches die Oberhand gewinnt und mich mit der Geschichte wieder aussöhnt. Erst hier kommen für mich all jene Gefühle zum Ausdruck, die ich mir bereits eher gewünscht hätte. Auch wenn es dann nicht mehr um die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Mutter und Tochter geht. Insgesamt ein wunderbarer Handlungsbogen, genau richtig, um zu reflektieren und Parallelen zu ziehen. Dazu ein sehr sanfter, leiser Erzählton, verfasst in eingängiger Sprache, einladend und zum Verweilen gedacht.


Fazit


Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen Roman, der mit leichter Hand unterhält, eine schöne, wenn auch melancholische Geschichte offenbart, zahlreiche Überlegungen aufgreift, über die es sich nachzudenken lohnt und Menschen zeigt, die nicht perfekt sind, es auch nicht sein wollten und die trotzdem Spuren hinterlassen haben. Dieses Buch schildert das, was wirklich bleibt, von Handlungen, Erinnerungen, Wünschen und Träumen. Zeigt warum Liebe den Menschen nachhaltig prägt und warum man ein Leben im Schatten einer Möglichkeit lebt, ohne mit dem Alltag zu hadern. Dieser Punkt und seine vielschichtigen Ausführungen haben mich mit einer doch sehr distanzierten Liebesbeziehung versöhnt, deshalb kann ich diesen Roman durchaus weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Melancholisch

0


Hamburg 1964. Antonia und Edgar lieben sich sehr, aber auf irgendwelche Wiese anders, die Liebe ist stark, aber nicht stark genug die beiden zusammen zu halten. Edgar reist nach Hongkong , dort ein Büro ...


Hamburg 1964. Antonia und Edgar lieben sich sehr, aber auf irgendwelche Wiese anders, die Liebe ist stark, aber nicht stark genug die beiden zusammen zu halten. Edgar reist nach Hongkong , dort ein Büro für seine Firma aufzubauen, Toni bleibt, sie soll ihm folgen, aber das passiert nie....
Fünfzig Jahre später ist Antonia Tod und ihre Tochter stellt sich ganze Zeit die Frage, ob ihre Mutter wirklich glücklich mit ihren Leben und den getroffenen Entscheidungen war ?


Schönes Buch über Liebe und Sehnsucht, wo die Liebe ganz anders ist und wo kein Happy End ist. Die Autorin schreibt auf zwei Zeitebenem, Toni erzählt uns selber über ihrer Leben und Tonis Tochter gibt auf uns die Erinnerungen über ihrer Mutter weiter. Aus denen entsteht ein Bild von starker Frau, welche weißt was sie will und trotzdem kann sie das nicht erreichen. Ob sie glücklich war ....?


Flüssige Sprache, kurze intensive Sätze mit vielen Emotionen und Gefühlen , die melancholisch- traurige Atmosphäre und die spürbare Unruhe machen aus diesen Buch etwas sehr lesenswertes, einzige was hat mir nicht gefallen, das war die kälte bei den Protagonisten, ich habe die Personen nicht richtig gespürt, die waren da aber für mich fremd und ungreifbar.