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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2018

Dieses Buch macht Lust auf längst vergangene Tage, gute Rock- und Bluesmusik und auf einen spontanen Trip in die USA!

Vintage
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Beschreibung

Der junge Journalist Thomas Dupré lebt in Paris und träumt davon eines Tages ein erfolgreicher Musiker und Gitarrist zu werden. Bisweilen jobbt er in Alain de Chévignés Laden “Prestige Guitars”, ...

Beschreibung

Der junge Journalist Thomas Dupré lebt in Paris und träumt davon eines Tages ein erfolgreicher Musiker und Gitarrist zu werden. Bisweilen jobbt er in Alain de Chévignés Laden “Prestige Guitars”, in dem alte Vintage-Gitarren zum Verkauf angeboten werden. Bei einem außergewöhnlichen Botengang macht er die Bekanntschaft mit einem reichen Lord dem die legendäre ›Gibson Moderne‹ gestohlen wurde. Das Angebot den Spuren dieser sagenbehafteten Gitarre nachzuspüren und dafür noch eine Menge Geld zu bekommen kann Thomas nicht widerstehen…

Meine Meinung

Grégoire Herviers Roman “Vintage” hat mich sozusagen auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Denn ich liebe alte Dinge und auch Geschichten die mich in eine andere Zeit entführen. Herviers Geschichte spielt nicht nur in Paris, sondern nimmt den Leser mit auf einen spannenden Roadtrip durch die Vereinigten Staaten Amerikas.

"Für mich ist Prestige Guitars der schönste Gitarrenladen in Paris. Um nicht zu sagen der schönste Laden überhaupt in Paris." (Vintage, Seite 12)

“Vintage” ist der erste Roman den ich von dem mir bisher unbekannten Autor gelesen habe und ich muss sagen, dass mir sein Erzählstil auf Anhieb zusagte. Schritt für Schritt lernt man die agierenden Persönlichkeiten kennen und während Thomas Roadtrip spinnt sich ein immer weiter ansteigender Spannungsbogen fort. Hoch anrechnen möchte ich dem Autor, dass er mich für etwas begeistern konnte mit dem ich bisher überhaupt keine Berührungspunkte hatte: alte Gitarren! Seine Liebe zu diesen prachtvollen Musikgegenständen funkelt durch die Zeilen mindestens genauso stark wie seine Liebe zu Musiklegenden wie z. B. Elvis Presley, Jimmy Hendrix und Co.

Die Mystik die diese Personen und vor allem ihre Musikinstrumente umgeben kommt wunderbar zum tragen und hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Es kommen zwar einige für mich als Laie unbekannte Namen (vor allem von Gitarrenmodellen) vor, aber das fand ich überhaupt nicht störend, es bietet vielmehr die Möglichkeit diese Stellen nochmals nachzuschlagen und sich genauer mit den einzelnen Modellen zu beschäftigen. “Vintage” ist daher ein Buch für Gitarren- und Musikliebhaber und solche die dies vielleicht erst werden möchten.

"»Muss man sehen, um zu glauben, oder glauben, um zu sehen?«" (Vintage, Seite 33)

Sollte man kein Interesse an dem ganzen Gitarrenkram haben, bietet die Handlung jede Menge Verstrickungen und eine gute Portion Spannung. Außerdem strömt aus den Seiten das Lebensgefühl der Rock ‘n’ Roll- und Bluestage über die Buchfläche hinweg direkt aufs Lesesofa in das Ohr. Obwohl mich der Roman wirklich begeistern konnte fand ich den Plot zum Ende hin nicht mehr ganz so realistisch und passend. Trotzdem gibt es von mir eine Lesempfehlung mit guten 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Dieses Buch macht Lust auf längst vergangene Tage, gute Rock- und Bluesmusik und auf einen spontanen Trip in die USA!

Veröffentlicht am 14.03.2018

Fitzek hat wieder einmal prickelnde und spannungsgeladene Unterhaltung geboten!

Flugangst 7A
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Beschreibung

Mats hat fürchterliche Flugangst, doch um bei der Geburt seines Enkelkindes dabei sein zu können wagt er den langen Flug von Buenos Aires nach Berlin. An Board des Flugzeuges erreicht ihn ...

Beschreibung

Mats hat fürchterliche Flugangst, doch um bei der Geburt seines Enkelkindes dabei sein zu können wagt er den langen Flug von Buenos Aires nach Berlin. An Board des Flugzeuges erreicht ihn ein Anruf, der zum Verhängnis aller Mitreisenden werden könnte. Mats Tochter Nele wurde entführt, ihr Leben und das Leben ihres ungeborenen Kindes hängt am seidenen Faden. Nur wenn Matz eine psychologische Bombe an Board des Flugzeuges zündet kann er Nele retten…

Meine Meinung

Sebastian Fitzeks aktueller Psychothriller “Flugangst 7A” durfte mich tatsächlich über die Lüfte begleiten und wurde somit Teil meiner letzten Urlaubslektüre.

Ich persönlich leide nicht unter Fluganst, daher war es für mich überhaupt kein Problem diese Geschichte an Board eines Flugzeuges zu beginnen und zum großen Teil ebendort zu verschlingen. Die gut recherchierten Hintergründe zur Flugangst hat Fitzek präzise dosiert und in seine Geschichte häppchenweise mit einfließen lassen, so dass sich mir ein gutes Bild dieser psychologischen Erkrankung präsentierte. Fitzek hat mich durch seinen mitreisenden Schreibstil sogar in die Lage versetzt, regelrecht mit Mats mitfühlen zu können und seinen ansteigenden Puls zu spüren.

“Flugangst 7A” ist nach “Das Paket” der zweite Roman den ich von Sebastian Fitzek gelesen habe, und auch hier wurde ich mal wieder prächtig unterhalten. Die Geschichte ist von der ersten Seiten an super spannend konstruiert und lässt kaum Wünsche offen. Fitzek ist wahnsinnig gut darin, durch unterschiedliche Handlungsstränge einen faszinierenden Rundumblick über das Geschehen zu entwerfen und den Leser dennoch zum größten Teil im Dunkeln zu lassen.

Die Thematik des Romans ist ebenso vielfältig wie ansprechend. Von den psychologischen Aspekten der Flugangst über die labile Persönlichkeit einer Amokläuferin hin zu einem außer Rand und Band geratenem Tieraktivisten ist eine breite Palette geboten. Für meinen Geschmack etwas zu breit, da Fitzek auf den knapp 400 Seiten nicht genügend Raum hat um auf alles detailliert eingehen zu können. Das fand ich etwas Schade, gerade weil die ausgewählten Themen sehr viel interessantes und vor allem auch aktuelles Potential bieten.

Fazit

Fitzek hat wieder einmal prickelnde und spannungsgeladene Unterhaltung geboten!

Veröffentlicht am 14.03.2018

Eine schöne Fortsetzung die allerdings dem ersten Band nicht ganz das Wasser reichen kann.

Die Magie der Lüge
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Beschreibung

Anderta Passario nutzt ihre Wahrheitsmagie für zwielichtige Geschäfte. Gemeinsam mit ihrem Partner Londurs zieht sie durch die Städte und gaunert sich durch diebische und betrügerische Machenschaften ...

Beschreibung

Anderta Passario nutzt ihre Wahrheitsmagie für zwielichtige Geschäfte. Gemeinsam mit ihrem Partner Londurs zieht sie durch die Städte und gaunert sich durch diebische und betrügerische Machenschaften ein kleines Vermögen zusammen. Doch eines Tages ist die Wirklichkeit vollkommen verändert und es scheint so als ob Anderta und ihr Sohn Sanjan die einzigen sind, die sich an die Vergangenheit erinnern können.

Anderta ist wild entschlossen die alte Wirklichkeit und ihr altes Leben zurück zu bekommen. Sogleich macht sie sich auf die Suche nach dem mächtigen Wahrheitsmagier um ihn zur Rechenschaft zu ziehen.

Meine Meinung

Nach “Die Magie der Namen” setzt Nicole Gozdek ihr Fantasyabenteuer mit “Die Magie der Lüge” fort. Doch dieses Mal erfährt man während der ersten Hälfte der Geschichte nicht sehr viel über das Schicksal des Helden aus dem ersten Band, Tirasan Passario und seinem treuen Freund Rustan Polliander.

Im Mittelpunkt steht Anderta Passario die mit ihrer Wahrheitsmagie und mit Hilfe ihres Partners Londurs durch die Städte zieht um mit großen und kleinen Betrügereien Reibach zu machen. Schon alleine wegen ihren krummen Geschäften sind mir diese zwei Protagonisten auf Anhieb unsymphatisch. Als sich dann auch noch die Wirklichkeit ändert und Anderta sich auf einmal mit ihrem Sohn Sanjan konfrontiert sieht ändert sich das nicht wirklich. Denn Anderta möchte nichts lieber als in ihr altes Leben zurück, und so macht sie sich sogleich auf die Suche nach dem Unruhestifter der die Wirklichkeit verändert hat.

Die Geschichte beginnt für mich erst richtig als dann endlich Tirasan ins Geschehen mit eingebunden wird und auch Rustan bekommt wieder eine Rolle zugedacht. Auch wenn die Geschichte nun immer mehr Form anzunehmen beginnt und sogar Anderta ein paar Symphatiepunkte einstreichen kann, habe ich den mitreisenden Sog aus dem ersten Band schmerzlich vermisst.

Vielleicht lag es einfach daran, dass die neu hinzugekommenen Charaktere mich nicht mehr so in den Bann ziehen konnten wie es Tirasan und Rustan vermochten. Denn im Gegensatz zu ihnen blieben Londurs und Andertas Exfreund Frislan wie ein farbloses Abziehbildchen. Dennoch möchte ich für diese solide erzählte Fantasygeschichte 4 von 5 Grinsekatzen vergeben.

Information zur Reihe
1. 2016 Die Magie der Namen
2. 2017 Die Magie der Lüge

Fazit

Eine schöne Fortsetzung die allerdings dem ersten Band nicht ganz das Wasser reichen kann.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Eine mitreisende Entdeckungstour durch eine ganz spezielle Familiengeschichte.

Das Alphabet meiner Familie
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Beschreibung

Ella hat sich von ihrem Partner getrennt und weiß noch nicht so genau, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Da taucht ein ihr vollkommen Fremder mit einem Bild ihrer Mutter vor ihrer ...

Beschreibung

Ella hat sich von ihrem Partner getrennt und weiß noch nicht so genau, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Da taucht ein ihr vollkommen Fremder mit einem Bild ihrer Mutter vor ihrer Tür auf. Gegen jeden Grundsatz lässt Ella den Fremden, Frieder, in ihre Wohnung und hört gespannt seinen Geschichten zu. Frieder erzählt Ella von seiner Kindheit, seinem Vater Viktor, den er eigentlich überhaupt nicht kennt und von der besonderen Bodensee-Zwiebel die wohl zu der Trennung seiner Eltern einen erheblichen Beitrag leistete. Doch was hat das alles mit ihrer eigenen Familie zu tun?

Meine Meinung

Der Familienroman “Das Alphabet meiner Familie” ist das erste Buch das ich von der deutschen Autorin Nina Sahm zur Hand genommen habe. Das hübsche Cover mit den altmodischen Tassen und meine Vorliebe für Familiengeschichten haben meine Aufmerksamkeit geweckt und zudem wollte ich unbedingt wissen, was sich hinter dem geheimnisvollen Klappentext verbirgt.

"»An manchen Stellen sollte man die Geschichte nicht unterbrechen. Egal wie spät es ist.«" (Das Alphabet meiner Familie, Seite 207)

Nina Sahm erzählt in ihrem Roman “Das Alphabet meiner Familie” eine Geschichte mitten aus dem Leben. Die Hauptprotagonistin Ella hat sich gerade von ihrem langjährigen Lebensgefährten getrennt und versucht nun ihr chaotisches Leben in den Griff zu bekommen. Das dies nicht ganz so einfach ist, wird ihr erst langsam klar, als ihre im Dunkeln liegende Familiengeschichte aus der Kellerecke hervorkriecht.

Genau das richtige Werkzeug um in Ella das Interesse an ihrer familiären Vergangenheit zu wecken hat die Autorin in dem verschrobenen Charakter von Frieder gefunden. Frieder taucht eines Tages in Ellas Leben auf, mit seiner fast schon altherrenhaften Art findet er Zugang zu Ella und beginnt ihr von seinem Leben zu erzählen. Dieser Ausgangspunkt stellt ein kurioses Bild dar, ein Fremder am Küchentisch mit Kaffee und Frühstück versorgt erzählt von seiner Kindheit ohne Vater, seinem Erwachsen werden und seiner ersten Liebe.

Der Leser wird automatisch in die Perspektive von Ella hinein versetzt. Zuerst ist da ein komisches Gefühl, schließlich lässt man nicht gerade jeden Tag einen vollkommen Fremden in seiner Wohnung Platz nehmen und persönliche Dinge erzählen. Doch genau wie Ella, kann man sich schon bald nicht mehr von Frieders Erzählung loseisen – man wird regelrecht von der Geschichte angezogen wie die Motten vom Licht.

Das Geheimnis hinter der Spannung sind geheimnisumwobene Familiengeheimnisse die man selbst am liebsten nicht anrühren möchte, vor lauter Angst etwas schreckliches zu entdecken oder jemanden zu verletzten. Nina Sahm zeigt in ihrer Geschichte jedoch, wie wichtig es für die eigene Identifikation und für das eigene Leben ist, die Hintergründe der Familie und vor allem die eigenen Wurzeln zu kennen.

Der Familienroman “Das Alphabet meiner Familie” bietet eine solide erzählte Geschichte mit gutem Unterhaltungswert, die mitten aus dem Leben stammen könnte. An die Charaktere muss man sich langsam herantasten, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Gerade bei solch speziellen Figuren hätte ich mich sehr über etwas mehr Ausführlichkeit gefreut. Ansonsten Daumen nach oben!

Fazit

Eine mitreisende Entdeckungstour durch eine ganz spezielle Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Kathrine Rundell entführt den Leser in die märchenhafte Winterlandschaft Russlands und verzaubert mit einer mutigen Heldin.

Feo und die Wölfe
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Beschreibung

Das Mädchen Feo lebt gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Wald. Dort kümmern sie sich um Wölfe die von reichen Russen als Schoßhund gehalten wurden, um sie wieder ...

Beschreibung

Das Mädchen Feo lebt gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Wald. Dort kümmern sie sich um Wölfe die von reichen Russen als Schoßhund gehalten wurden, um sie wieder auszuwildern und ihnen die Freiheit der Wälder Russlands zurück zu geben. Doch der Zar sieht es nicht gerne, dass seine Wildtiere von Wölfen gerissen werden und schickt General Rakow aus um die Wöfe zu töten. Feo und ihre Mutter weigern sich jedoch ihre geliebten Wölfe, die für sie längst wie eine Familie sind, aufzugeben.

Meine Meinung

Schon alleine das wunderschöne Cover des Jugendromans „Feo und die Wölfe“ von Katherine Rundell und die Tatsache, dass in der Geschichte Wölfe vorkommen, haben ausgereicht um meine Neugierde zu wecken. Die auf dem Cover dargestellte Szenerie mit Elementen aus dem Wald, einer kleinen Hütte und dem Schatten eines Wolfes passen hervorragend zum Ihnalt. Der blaugraue Einband des Buches macht zudem vor allem durch den Leinenrücken einen hochwertigen Eindruck und liegt beim Lesen angenehm in der Hand.

"Wölfe sind die Zauberer unter den Tieren." (Feo und die Wölfe, Seite 29)

Die Sprache ist wirklich sehr schlicht und einfach gehalten, ebenso der Erzählstil, so dass man leicht durch die Zeilen springen kann. Etwas mehr Schnörkel und eine anspruchsvollere Satzgestaltung hätten, meiner Meinung nach, der Geschichte bestimmt gut getan. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr auf die Eigenschaften und das Wesen der Wölfe eingegangen wird. Trotz alledem haftet der Geschichte durchaus etwas zauberhaftes und mitreisendes an, dass mich in seinen Bann gezogen hat. Freundschaft, Familie und Zusammenhalt stehen im Vordergrund und vermitteln somit jungen Lesern wichtige Werte.

Das Setting in den verschneiten russischen Wäldern hat mir ausgesprochen gut gefallen. Katherine Rundell beschwört sehr bildhaft eine passende Atmosphäre herauf und versteht es den Leser damit zu fangen. Dieser Aspekt hat mir von dem ganzen Buch am besten gefallen, genauso wie der märchenhafte Plot und die starke weibliche Hauptprotagonistin Feo.

"»Das«, sagte Alexej, der die Arbeit begutachtete, »ist der Stoff, aus dem Märchen gemacht sind.«" (Feo und die Wölfe, Seite 189)

„Feo und die Wölfe“ ist genau das richtige für die kalte Jahreszeit und eignet sich für Erwachsene mit einem Faible für märchenhafte Storys ebenso gut, wie für junge Leseratten.

Fazit

Kathrine Rundell entführt den Leser in die märchenhafte Winterlandschaft Russlands und verzaubert mit einer mutigen Heldin.