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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

trügerische Dorfgemeinschaft

Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tobias wird nach zehn Jahren Haft, aufgrund eines Indizienprozesses, aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt in seinen Heimatort zurück und gleich darauf verschwindet wieder ...


Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tobias wird nach zehn Jahren Haft, aufgrund eines Indizienprozesses, aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt in seinen Heimatort zurück und gleich darauf verschwindet wieder ein junges Mädchen im Ort und eine Hetzjagd gegen Tobias beginnt. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein führen die Ermittlungen, entdecken Ähnlichkeiten zu den Fällen aus der Vergangenheit, kämpfen sich durch alte Akten und durch ein Netz aus Lügen und Intrigen, in die nahezu das gesamte Dorf verwickelt zu sein scheint.

Meine Meinung zum Buch:
Nele Neuhaus hat einen Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist und die Spannung bis zum Schluss aufrecht hält. Die Schilderung über den kleinen Ort Altenhain sowie die Beschreibung der einzelnen Personen, die dort leben, fand ich sehr realitätsnah und authentisch. Die vielen unterschiedlichen Personen und die Verwicklungen untereinander machen das Buch teilweise etwas komplex, zudem auch noch mehrere Handlungsstränge gleichzeitig geschildert werden. Gut gefallen hat mir, dass auch die beiden Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein sehr detailliert beschrieben wurden und viel Platz für ihren Alltag und ihre persönlichen und familiären Probleme gelassen wurde. Dies hat den Krimi sehr aufgewertet und die involvierten Personen sehr authentisch und sympathisch gemacht. Eine einzige Schwäche für einen Sterneabzug ist mir am Ende des Krimis aufgefallen: Hier haben sich die Ereignisse nur noch überschlagen und waren teilweise nicht mehr glaubwürdig.

Titel und Cover:
Der Titel „Schneewittchen muss sterben“ passt sehr gut und wird auch im Buch geklärt. Das Cover finde ich optisch ansprechend gestaltet, es vermittelt den Eindruck der düsteren Novemberstimmung, die im Dorf herrscht.

Mein Fazit:
Ein sehr spannender Kriminalroman über die trügerische Idylle im kleinen Dorf Altenhain bei Taunus mit einem sympathischen Ermittlerduo. Ich freue mich schon auf den Nachfolgeroman von Nele Neuhaus „Wer Wind sät“, der wieder in der gleichen Gegend spielt.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Krimi mit viel Gefühl

Das Regenmädchen
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Kurze Inhaltsangabe:
Marie wird an einem regnerischen Tag in einem hübschen Abendkleid von einem unbekannten Mann auf der Autobahn überfahren. Mysteriös daran ist, dass Marie bereits vorher schwer verletzt ...

Kurze Inhaltsangabe:
Marie wird an einem regnerischen Tag in einem hübschen Abendkleid von einem unbekannten Mann auf der Autobahn überfahren. Mysteriös daran ist, dass Marie bereits vorher schwer verletzt war. Wusste Marie etwas, das sie nicht wissen sollte? Die beiden Ermittler Franza Oberwieser und Felix Herz versuchen den Fall zu lösen.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin, Gabi Kreslehner, hat einen sehr weiblichen und emotionalen Schreibstil, der in vielen detaillierten Schilderungen, zB aus dem Privatleben der beiden Ermittler und in einem sehr emotionalen Erzählstil der Handlungen sichtbar wird. Mir hat diese Erzählweise für einen Krimi sehr gut gefallen; es kommen wenige blutige, brutale Szenen vor, sondern vielmehr Spekulationen, Emotionen und auch die Charaktere werden sehr gut und authentisch beschrieben, da sehr viel Platz für den privaten und familiären Hintergrund der einzelnen Personen gelassen wurde. Gefallen hat mir auch, dass keine starke oder übertriebene Trennung von positiven und negativen Eigenschaften der Charaktere vorgenommen wurde, sondern dass jede/r auch ihre/seine Laster hat. Für mich macht dies den Krimi besonders lebendig und realistisch. Spannend ist natürlich auch immer, wenn Familienmitglieder in das Verbrechen involviert sind.
Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist, dass die Handlung recht schnell vorhersehbar geworden ist. Hier hätten noch ein paar Überraschungseffekte oder Wendungen eingebaut werden können.

Cover und Titel:
Das Cover ist bereits auf den ersten Blick sehr ansprechend, ein richtiger Hingucker und fällt auf! Auch der Titel passt gut zum Buch und hat mich in seiner einfachen, aber aussagekräftigen Weise angesprochen.

Mein Fazit:
Das Ende des Buches lässt auf alle Fälle die Möglichkeit offen, dass noch weitere Krimis vom Kommissaren-Duo Franza und Herz folgen könnten. Ich würde mich über einen zweiten Fall von ihnen freuen!

Veröffentlicht am 16.03.2018

Wie weit darf man sich in das Leben seiner Kinder einmischen?

Die Freundin meines Sohnes
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Kurze Inhaltsangabe:
Dr. Pete Dizinoff ist ein angesehener Arzt, lebt mit seiner Frau und seinem fast schon erwachsenen Sohn glücklich und zufrieden bis sich sein Leben von einem Tag auf den anderen dramatisch ...

Kurze Inhaltsangabe:
Dr. Pete Dizinoff ist ein angesehener Arzt, lebt mit seiner Frau und seinem fast schon erwachsenen Sohn glücklich und zufrieden bis sich sein Leben von einem Tag auf den anderen dramatisch verändert. Obwohl er nur das Beste für seinen Sohn wollte, droht ihm sein Sohn zu entgleiten, seine Frau steht nicht mehr hundertprozentig hinter ihm, seine Freunde verabschieden sich und nach einer Anklage wegen eines Arztfehlers steht auch seine berufliche Karriere auf dem Spiel.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch ist sehr emotional geschrieben, vor allem aus der der Sicht des Arztes und Vaters Dr. Pete Dizinoff, aber auch die Sichtweisen seines Sohnes, seiner Freundin Laura und seiner Ehefrau sind sehr gut nachvollziehbar. Das Leben von Dr. Pete nimmt eine sehr dramatische Wende, nichts ist in seinem Leben mehr so wie es war und wie er es schätzte, er fühlt sich an einem aussichtslosen Punkt, wirkt fast schon apathisch und nimmt sein Schicksal an, ohne selbst aktiv dagegen anzukämpfen. Pete hat beim Lesen mein vollstes Mitgefühl erweckt, doch an manchen Stellen hätte ich ihn gerne motiviert aktiver zu handeln. Die Spannung konnte bis zum Schluss erhalten werden genauso wie die Erwartung, dass sich das Blatt für Pete doch noch einmal wendet.
Laura, die Freundin seines Sohnes, ist auch eine sehr starke und prägende Person mit vielen unterschiedlichen Facetten. Einerseits ist sie schwach und hilfebedürftig dargestellt, auf der anderen Seite berechnend und zerstörend. Diese vielschichtige Darstellung eines Charakters hat mir auch sehr gut gefallen.

Cover und Titel:
Der Titel des Buches klingt für mich vielversprechend, obwohl mir kürzere Titel grundsätzlich besser gefallen. Das Cover finde ich sehr blass und etwas altmodisch, hier hätte mir eine aktuellere Aufmachung besser gefallen.

Mein Fazit:
„Die Freundin meines Sohnes“ ist ein Roman, der auch nach dem Lesen noch längere Zeit nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Vor allem für Eltern von Jugendlichen bleibt die Frage offen: „Wie weit darf man sich in das Leben seiner (fast) erwachsenen Kinder einmischen?“

Veröffentlicht am 16.03.2018

Suche nach der Wahrheit

Die Stille nach dem Schrei
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Irene lebt in einem Albtraum: Ihr 19jähriger Stiefsohn Martin tötet ihren Sohn Jonas im Effekt, doch Irene zweifelt sehr an seiner Unschuld. Irene möchte dies beweisen und ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Irene lebt in einem Albtraum: Ihr 19jähriger Stiefsohn Martin tötet ihren Sohn Jonas im Effekt, doch Irene zweifelt sehr an seiner Unschuld. Irene möchte dies beweisen und ist auch dann noch von seiner Schuld überzeugt, als ihr Stiefsohn behauptet von seinem Vater missbraucht worden zu sein. Irene begleitet selbst die Aufrollung des Falles gemeinsam mit Kommissar Schneider.

Meine Meinung zum Buch:
Ziemlich am Anfang des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten mich in die einzelnen Charaktere hineinzulesen, da bis auf Tina, die Charaktere erst nach und nach genauer beschrieben wurden. Gut gefallen hat mir der Wechsel der Erzählperspektiven, vor allem die Sichtweise von Tina hat mich sehr berührt: Tina, die hin- und hergerissen war zwischen der Liebe zu ihrem kleinen Bruder und der Verehrung von Martin, für den sie fast alles zu tun bereit und dem sie gehörig war. Was im Laufe des Buches passieren wird, war eigentlich aufgrund der Inhaltsangabe und aufgrund der ersten Seiten im Buch schon relativ klar, trotzdem konnte die Spannung aufrecht erhalten werden.

Cover und Titel:
Das Cover mit dem Auge darauf, in dem eine Spiegelung abgebildet ist finde ich sehr ansprechend und originell gestaltet und auch der Titel ist stimmig mit dem Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein äußerst gelungener Psychothriller, vor allem für ein Erstlingswerk erstaunlich ausgefeilte Ideen.

Veröffentlicht am 14.03.2018

in einem Rutsch durchgelesen

Schlaf still
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lake arbeitet derzeit als Marketingexpertin in einer Fruchtbarkeitsklinik, in der ihr einige Ungereimtheiten auffallen. Gleichzeitig befindet sie sich in einem Sorgerechtsstreit ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lake arbeitet derzeit als Marketingexpertin in einer Fruchtbarkeitsklinik, in der ihr einige Ungereimtheiten auffallen. Gleichzeitig befindet sie sich in einem Sorgerechtsstreit für ihre zwei Kinder mit ihrem Ex-Mann. Lake flirtet mit Mark, einem Arzt aus der Klinik und hat mit ihm einen One-Night-Stand. Noch in der gleichen Nacht wird Mark ermordet.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach und flüssig, sodass man das Buch gut in einem Durchgang lesen kann. Die Spannung ist zu Beginn sehr hoch, im Mittelteil plätschert die Geschichte dahin und am Ende des Buches ist die Spannung wieder voll da. Für einen richtigen Thriller war mir persönlich etwas zu wenig „thrill“, ich würde das Buch eher als Krimi einstufen.
Die Charaktere des Buches sind sehr gut beschrieben, allerdings für meinen Geschmack etwas zu klischeehaft: zB Mark der gut aussehende machohafte Arzt; Lake die Powerfrau mit Blackberry, Wochenendhäuschen, zwei Kindern im Ferienlager, Katze und Ex-Mann; die Polizeibeamten, unfreundlich und unfähig selbst zu ermitteln und nicht zuletzt Molly Lakes neue Freundin oder doch nicht?
Das Thema über Intrigen in einer Fruchtbarkeitsklinik habe ich spannend gefunden, dazu der zweite Handlungsstrang mit Lakes Scheidung war eine interessante Ergänzung. Allerdings konnte ich Lakes Motive, sich immer wieder in Gefahr zu begeben und gegen Anraten ihres Scheidungsanwaltes zu handeln, nicht ganz nachvollziehen, va. wenn sie sich so große Sorge um ihre Kinder und die Sorgerechtsgeschichte macht.
Was ich gut gefunden habe ist, dass die Autorin nicht durchblicken lässt, wer als MörderIn in Frage kommt. Bis zum Schluss könnten fast alle Charaktere verdächtig sein und mit der Person, die sich als TäterIn herausstellte, hätte ich nicht unbedingt gerechnet.


Fazit:
Schlaf still ist ein Buch, das man ohne Pause in einem durch lesen kann.