Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
offline

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Romantik und Spannung im wunderschönen Süditalien

Eine Liebe in Apulien
0

Kurz zum Inhalt:
Violas Großmutter, bei der sie viele Sommer verbracht, diese jedoch seit 2 Jahren nicht mehr besucht hat, stirbt plötzlich. Viola fährt mit ihren Eltern hinunter nach Apulien zum Gut ...

Kurz zum Inhalt:
Violas Großmutter, bei der sie viele Sommer verbracht, diese jedoch seit 2 Jahren nicht mehr besucht hat, stirbt plötzlich. Viola fährt mit ihren Eltern hinunter nach Apulien zum Gut der Großmutter. Die Masseria, der Gutshof, sowie die Nebengebäude sind sehr heruntergekommen, was Viola erschreckt.
Der Notar eröffnet der Familie, dass Großmutter Adele ihren gesamten Hof ihrer Enkelin Viola samt einem bestimmten Geldbetrag vererbt hat, jedoch mit der Auflage, dass Viola dem Gut zu einem neuen Glanz verhilft.
Viola bleibt und will das Gut wieder auf Vordermann bringen - und begegnet dabei Aris. Doch Aris hat ein Geheimnis - hat ihre Liebe eine Chance?


Meine Meinung:
Sabrina Grementieri schafft es wunderbar, mit ihrer flüssigen Schreibweise den Leser in ihren Bann zu ziehen.
Die Beschreibung der Landschaft rund um das Gut in Apulien ist so detailreich gezeichnet, dass man sich alles genau vorstellen kann und sich am Liebsten sofort auf den Weg zu diesem traumhaften Flecken Erde machen würde!

Auch die handelnden Personen sind voller Liebe gezeichnet, wobei ich ehrlicherweise die Handlungen der Großmutter nicht immer nachvollziehen konnte. Warum musste sie soo geheimnisvoll tun? Sie hätte ihrer Enkelin ja gewisse Dinge auch einfach, so wie sie sind, notieren können. Aber dann wäre wohl die Dramatik ein bisschen zu kurz gekommen ;)
Ganz besonders ist mir Nico, ein 10jähriger Bub mit dem Asperger Syndrom, der ebenfalls auf dem Gut wohnt, ans Herz gewachsen. Es entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung zwischen Viola und Nico, und man kann gut mitverfolgen, wie der Bub dabei aufblüht.

Die sich entwickelnde Liebe zwischen Viola und Aris fand ich zwar schön zu beobachten, aber die anfängliche Zurückhaltung dabei kam mir eher vor wie bei Teenagern, und nicht wie bei einer 28jährigen erwachsenen Frau.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte nicht nur Romantik beinhaltet, sondern auch einen großen Happen Spannung. Es passiert sehr viel, und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Und natürlich gibt es das erwartete Happy End!

Auch das Cover passt wunderbar zum Inhalt und macht Lust auf Urlaub in Italien!


Fazit:
Urlaubsstimmung und leichter Nervenkitzel im wunderschönen Apulien; eine flüssig zu lesende und gut unterhaltende (Urlaubs-)Lektüre.

Veröffentlicht am 19.03.2018

packendes Psycho-Drama mit Thrill

Am Ende bist du still
0

Kurz zum Inhalt:
Sabine wird von ihrer Mutter ständig bevormundet, kritisiert, überwacht und überbehütet. Sie schreibt ihr vor, wie sie zu denken, was sie anzuziehen hat, wie sie sich verhalten soll, wer ...

Kurz zum Inhalt:
Sabine wird von ihrer Mutter ständig bevormundet, kritisiert, überwacht und überbehütet. Sie schreibt ihr vor, wie sie zu denken, was sie anzuziehen hat, wie sie sich verhalten soll, wer ihre Freunde sein dürfen usw... Ihr Vater steht ihr leider auch nicht bei, da er einfach nur seine Ruhe haben will und Konfrontationen aus dem Weg geht.
Sogar, als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, mischt sich ihre Mutter weiterhin in ihr Leben ein, und so kommt es, wie es kommen muss - Sabine will sich von ihrer Mutter befreien...


Meine Meinung:
"Am Ende bist du still" lässt einen in die tiefsten Abgründe menschlichen Denkens und Verhaltens blicken; und wie es überhaupt dazu kommen kann, dass eine junge Frau zur Mörderin wird.

Der Schreibstil ist schnell und flüssig zu lesen; der Wechsel in den Zeitebenen und Erzählperspektiven lässt Dynamik entstehen. Man erfährt über das Leben der Protagonistin Sabine; die Kapitel wechseln ab - römische Ziffern über ihre Kindheit in Ich-Form; arabische Ziffern über ihr Leben als junge Erwachsene in Erzähl-Form aus Sabines Sicht. Diese Unterscheidung finde ich gut und übersichtlich, und durch die Kapitel über die Kindheit erfährt man, warum sich Sabine so entwickelt hat, wie sie letztendlich als Erwachsene war.
Durch das ständige Einmischen ihrer Mutter in Sabines Leben wurde sie von Tag zu Tag unglücklicher; auch hatte sie deshalb kaum Freunde und wurde gemobbt. Schon als Kind wusste sie jedoch zu manipulieren, und von ihrer Mutter bekam sie anstelle von Liebe materielle Dinge geschenkt und wurde nur ständig kritisiert.
Warum Sabine dann ausgerechnet Lehramt studiert hat, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Die anschauliche Schreibweise lässt einen ein ganzes Kopfkino abspielen, und man kann sich gut in Sabines Welt hineinversetzen, sodass man beim Lesen fast schon depressiv wird. Es gab ja irgendwie kaum etwas Positives und Schönes in Sabines Leben. Sabine hat zwar Schuldgefühle, sie kann zwischen Richtig und Falsch unterscheiden, doch ist ihr Wunsch, sich zu rächen und zu befreien, übermächtig. Auch wird sie ihrer Mutter in ihrem Verhalten immer ähnlicher, was ihr zwar unterbewusst auffällt, sie aber nicht wahrhaben will und Ausreden dafür sucht.

Der Teil gegen Ende, in dem Kommissar Grünwald vorkam, fand ich leider konstruiert und überzogen, aber ansonsten hat mich das Buch in Atem gehalten.

Das Cover passt auch perfekt zur Geschichte - eine Frau in Trauerkleidung und mit Rose, höchstwahrscheinlich bei einem Begräbnis.
Sehr gut gefällt mir, dass der Einband matt und eher rau ist, so etwas habe ich bei gebundenen Büchern noch nie gesehen. Das Buch hält sich sehr gut in Händen, dadurch dass es ist nicht so dick und eher kleiner ist. Finde ich sehr gut.


Fazit:
Spannendes, aufwühlendes Buch; ein Psycho-Drama mit Thrill, das das eigene Befinden in depressive Bahnen bringen kann und einem die tiefsten Abgründe menschlichen Seins aufzeigt.

Veröffentlicht am 14.03.2018

packender Jugendthriller mit aktuellem Hintergrund

Fanatisch
0

Kurz zum Inhalt:
Die 17jährige Nara verschwindet eines Tages spurlos, genauso wie 5 weitere Mädchen. Am selben Tag ist auch Naras Freund Jamie plötzlich verschwunden.
Religiöse Fanatiker haben die Mädchen ...

Kurz zum Inhalt:
Die 17jährige Nara verschwindet eines Tages spurlos, genauso wie 5 weitere Mädchen. Am selben Tag ist auch Naras Freund Jamie plötzlich verschwunden.
Religiöse Fanatiker haben die Mädchen in ihre Hände bekommen und grausamen biblischen Ritualen unterzogen.
Nach 6 Tagen werden sie wieder freigelassen, alle haben die gleiche Kleidung an, und eine identische, medizinisch professionell versorgte Wunde an der rechten Hand. Sie müssen 6 Tage lang schweigen und dürfen zu niemandem Kontakt aufnehmen. Diese Anweisungen untermauern die Entführer, indem sie das Leben von Naras kleinem Bruder bedrohen. Nara erkennt bald, dass sie die Hauptrolle in diesem perfiden Spiel spielt, doch warum?
Die Mädchen haben noch ein Handy erhalten, das sie geheim halten müssen, für weitere Instruktionen. Was haben die Fanatiker vor?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist schnell und flüssig zu lesen; die Geschichte ist in Ich-Form aus der Perspektive von Nara geschrieben.
Der Roman beginnt mit einem Zeitungsartikel, in dem man erfährt, dass 6 Mädchen plötzlich verschwunden waren und nach 6 Tagen wieder aufgetaucht sind. Und nun schweigen alle.
Die erste Hälfte des Buches, die auf den Zeitungsartikel hinausläuft, ist in Vergangenheitsform geschrieben; alles was danach kommt, in Gegenwartsform.

Dadurch, dass der Zeitungsartikel am Anfang platziert ist, erfährt man natürlich schon einen Großteil; jedoch ist es meines Erachtens für die Zielgruppe wichtig zu wissen, dass alle Mädchen überleben werden. Denn man erfährt im ersten Teil, was Nara und den anderen in der Gefangenschaft passiert, und das ist nicht ohne... Es wird eben auf den Zeitungsartikel 'hingearbeitet'.

Die zweite Hälfte erzählt die Geschehnisse "danach", wie sich Naras Leben weiterentwickelt, und natürlich ihre Sorgen um den noch immer verschwundenen Jamie und ihre große Angst, etwas falsch zu machen, was ihren Bruder gefährden könnte.
Die Auflösung zum Schluss ist ein Feuerwerk, obwohl man mit der Zeit doch langsam eine Ahnung des Täters bekommt. Trotzdem wird man oft in die Irre geführt, und muss ständig seine Meinung über den Täter revidieren.
Spannung bringen auch die eingebauten "DU" und "ER" Kapitel, wovon einer aus der Sicht des Täters ist.

Dieser Jugendthriller verarbeitet ein aktuelles Thema (ich möchte keine Details nennen, ohne zu viel zu spoilern), und es ist Patrica Schröder gut gelungen, die Thematik altersgerecht, spannend, aber nicht zu brutal aufzuarbeiten. Biblische und religiöse Hintergründe werden erzählerisch nähergebracht.
Leider konnte ich teilweise Naras Handlungen und ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehen, auch hat man kam etwas über die anderen Mädchen und die weiteren religiösen Fanatiker erfahren, dennoch hat mich dieses Buch gepackt!

Das Cover ist wunderschön, es schillert metallisch, je nach Lichteinstrahlung, in anderen Farben. Leider fällt dieser tolle Effekt auf den Bildern/in Online-Shops nicht auf.


Fazit:
Fesselnder Jugendthriller mit religiösem und aktuellem Thema, das zum Nachdenken anregt; perfekt abgestimmt auf die Alters-/Zielgruppe, aber auch für Erwachsene unterhaltsam zu lesen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

leider nicht das beste Kokosnuss-Abenteuer

Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss
0

Kurz zum Inhalt:
Der kleine Drache Kokosnuss und das Stachelschwein Matilda sind auf dem Weg in den Klippenwald, um Drachenkraut zu sammeln. Plötzlich geht ein Gewitter los, und die beiden retten sich ...

Kurz zum Inhalt:
Der kleine Drache Kokosnuss und das Stachelschwein Matilda sind auf dem Weg in den Klippenwald, um Drachenkraut zu sammeln. Plötzlich geht ein Gewitter los, und die beiden retten sich ins Schloss Klippenstein. Dort spukt jedoch der Geist Klemenzia Klabuster von Klippenstein. Die Freunde können durch den Schornstein flüchten.
Sie können sich zu einer Dachs-Familie retten. Gemeinsam mit ihrem Freund Gerd, dem Gespenst, wollen sie Klemenzia in ihre Schranken verweisen.


Meine Meinung:
Am Anfang ist die Geschichte noch recht spannend, als Kokosnuss und Matilda im Spukschloss ankommen und auf den bösen Spukgeist Klemenzia treffen.
Doch gegen Ende, als dann noch das Gespenst Gerd (aus einem älteren Kokosnuss-Band "Der kleine Drache Kokosnuss und der große Zauberer") auftaucht, und als Vampir-Geist Klemenzia erschrecken will, fand ich die Geschichte leider nicht mehr gut; weder witzig noch spannend; einfach übertrieben. Und dass ein böser Geist plötzlich so große Angst hat, war auch sehr unglaubwürdig. Diesen Teil hätte man viel besser ausarbeiten können.

Witzig fanden wir jedoch die Namen der Spuk-Geister auf Schloss Klippenstein.

Das Cover passt wie immer perfekt zum Inhalt der Geschichte, und sehr viele farbige Illustrationen, teilweise seitenfüllend, untermalen nochmals das Gelesene.


Fazit:
Eine nettes Abenteuer vom kleinen Drachen Kokosnuss, leider gibt es viel Besseres von ihm. Daher diesmal nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Brutales Roadmovie um ein mutiges kleines Mädchen

Die Rache der Polly McClusky
0

Kurz zum Inhalt:
Die 11-jährige Polly McClusky lebt mit ihrer Mutter in Kalifornien. Eines Tages steht ihr Vater Nate vor ihrer Schule, um sie abzuholen. Er will ihr Leben beschützen.
Eben erst aus dem ...

Kurz zum Inhalt:
Die 11-jährige Polly McClusky lebt mit ihrer Mutter in Kalifornien. Eines Tages steht ihr Vater Nate vor ihrer Schule, um sie abzuholen. Er will ihr Leben beschützen.
Eben erst aus dem Gefängnis entlassen, wird Nate von der brutalen Whiteboy-Gang "Aryan Steel" gejagt, zur Hinrichtung freigegeben. Er hatte im Knast den Bruder des Präsidenten der Gang, Crazy Craig Hollington, getötet. Und dieser will Rache. Nicht nur Nate, auch seine Tochter und deren Mutter sollen sterben.
Für Polly's Mom kommt Nate leider zu spät, aber mit Polly gemeinsam flieht er durch Kalifornien und hinterlässt eine Spur der Verwüstung bei den Geschäften der Aryan Steel. Immer mit dabei auf dieser Flucht ist Polly's Teddybär.
Doch irgendwann muss Nate mit den Aryan Steel verhandeln, um sein oder zumindest Polly's Todesurteil aufzuheben. Wird ihm das gelingen?


Meine Meinung:
Die Geschichte zeichnet ein beängstigendes und beunruhigendes Bild der Gangster Banden in Kalifornien, sowie einer korrupten Polizei, die die Augen zudrückt und Meth-Labors und Drogenschmuggel aktzeptiert. Ich hoffe, dass es tatsächlich nicht so brutal und gefährlich ist.

Der Schreibstil ist dem angepasst: kurze, und einfache Sätze. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Polly und Nate berichtet, aber auch von anderen handelnden Personen.

Im Laufe der Geschichte wird Polly immer stärker. Sowohl körperlich, weil sie mit ihrem Dad trainiert, als auch geistig. Durch das Training und die Unterweisungen ihres Dads überwindet sie ihre Furchtsamkeit. Der Bär ist dabei ganz wichtig für sie, er gibt ihr Kraft und ohne ihn hätte sie das alles nicht meistern können. Ein Satz aus dem Buch passt hier bestens dazu: "Man muss sich schwach fühlen, um stark zu werden."
Und Nate liebt seine Tochter mit jedem Tag mehr, und wird sie mit seinem Leben beschützen.

"Die Rache der Polly McClusky ist der Debütroman von Jordan Harper, und er arbeitet derzeit gerade am Drehbuch zur Verfilmung, auf dessen Umsetzung ich schon sehr gespannt bin.
Das Cover mit dem Auto auf der staubigen Straße passt perfekt zum Inhalt.


Fazit:
Höllisch gefährlicher Roadtrip durch Kalifornien. Brutal, aber auch emotional. Ich bin schon sehr auf die Verfilmung gespannt. 4 Sterne von mir.