Cover-Bild Ein Held dunkler Zeit
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 02.03.2018
  • ISBN: 9783958902008
Christian Hardinghaus

Ein Held dunkler Zeit

Winter 1941/42, deutsche Stellungen in der Südukraine. Wilhelm Möckel, Unterarzt in der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16, kämpft einen verzweifelten Kampf – er benötigt das Eiserne Kreuz I. Klasse. Es ist die einzige Chance, in den Offiziersrang aufzusteigen und beim Führer ein Gnadengesuch einzureichen, um seine halbjüdische Frau 'arisieren' zu lassen. Eine Ausnahmeregelung der Nazis verspricht ihr 'deutsches Blut', wenn er zum Helden wird … Als er Annemarie im Sommer 1932 kennenlernt, ist er wie vom Blitz getroffen. Sie ist die Frau, die er heiraten will, und auch für Annemarie ist es die große Liebe. Doch das junge Glück währt nicht lange, schon bald ziehen dunkle Wolken auf, und mit Hitlers Machtübernahme 1933 beginnt die offene Verfolgung von Regimegegnern und 'rassischen Minderheiten'. Trotz eindringlicher Warnungen seines Zwillingsbruders Karl, der auf der Karriereleiter der NSDAP rasch emporsteigt, heiratet Wilhelm und schwört seiner Frau die Treue. Auch als er seine Kassenzulassung verliert, hält er zu ihr und den beiden Kindern. Da er Deutschland nicht verlassen will, sieht er nur noch einen Ausweg: Er meldet sich freiwillig zum Kriegseinsatz, um durch hervorragende Leistungen für das Deutsche Reich beim Führer eine Arisierung für seine Familie zu erbitten. Und so verschlägt es Wilhelm an die Ostfront, wo im eisigen Winter 1941/42 die russische Gegenoffensive beginnt, während Annemarie und die Kinder zu Hause immer stärker von NSDAP-Leuten bedrängt werden. Wird es Wilhelm rechtzeitig gelingen, sein Ziel zu erreichen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ungeschönter Zeitzeugenbericht

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Der Winter 1941/1942 hat die Ukraine fest im Griff, als Wilhelm Möckel, Unterarzt in der Armee, einen verzweifelten Kampf ausfechten muss. Er tut alles menschenmögliche, um endlich das Eiserne Kreuz I. ...

Der Winter 1941/1942 hat die Ukraine fest im Griff, als Wilhelm Möckel, Unterarzt in der Armee, einen verzweifelten Kampf ausfechten muss. Er tut alles menschenmögliche, um endlich das Eiserne Kreuz I. Klasse zu erhalten, damit seine Frau und seine Kinder arisiert werden. Nur durch seine Aufopferung kann er diese Ausnahmegenehmigung erhalten und so endlich ein Leben ohne Rassenschande führen. Doch der Krieg hat seine eigenen Gesetze...

"Ein Held dunkler Zeit" ist ein Zeitzeugenbericht, der mich mit voller Wucht an die Ostfront katapultiert und mich die grausamen Ereignisses des Zweiten Weltkrieges miterleben lässt. Ungeschönt und doch mit vielen einfühlsamen Momenten zeigt die hässliche Fratze des Gemetzels ihre wahres Gesicht und ich bin fassungslos, was alles im Namen des braunen Sumpfes ausgeführt wurde.
Die Erzählung aus Sicht des Sanitätsassistenten Friedrich, der einen ehrenvollen Nachruf auf seinen besten Freund verfasst, jagt mir Gänsehaut über den Rücken Die Landser haben gelitten und gekämpft in einem Krieg, den sie nicht wollten und doch dafür verheizt worden sind.
Die Leibesgeschichte von Wilhelm und Annemarie gibt dem Ganzen etwas Warmes, herzliches und auch die Freundschaft zwischen Wilhelm und Friedrich lässt kleine Lichtblicke wie Sonnenstrahlen am dunklen Himmel erscheinen.
Eine akribisch Recherche , verbunden mit einer einzigartigen fiktiven Geschickte, lässt die Grausamkeiten der Nazis wieder aufleben und bannt die historischen Ereignisse zwischen zwei Buchdeckel. Eine Geschichte, die mich nicht mehr loslässt - ich weine um die toten Soldaten, die ihr Leben für ihr Vaterland gelassen habe, ich fühle mit Friedrich, wenn er von all dem erzählt und ich kann sogar lieben und lachen, wenn Annemarie und Wilhelm ihr Glück genießen. Ein Roman, der das Andenken an alle Helden, die ihr Leben im Krieg für ihr Vaterland gelassen haben, aufrecht hält.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

EinHeldDunklerZeit

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Veröffentlicht am 14.03.2018

Eine Hommage an die Liebe ..

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Historiker Christian Hardinghaus entführt seine Leser in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: In die Zeit des Nationalsozialismus.



Inhalt:



Als der Augenarzt Wilhelm Möckel 1932 ...

Historiker Christian Hardinghaus entführt seine Leser in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: In die Zeit des Nationalsozialismus.



Inhalt:



Als der Augenarzt Wilhelm Möckel 1932 die Medizinstudentin Annemarie kennenlernt, weiß er sofort, dass sie die Frau fürs Leben ist, aber er ahnt noch nicht, wie sehr diese Redewendung der Wahrheit entsprechen wird.



Annemarie hat nämlich, ohne dies bisher zu wissen, eine jüdische Mutter. Nach der Machtübernahme Hitlers und des Inkrafttretens der Nürnberger Rassegesetze gilt Annemarie als „Mischling ersten Grades“ und wird sukzessive vom sozialen Leben ausgeschlossen.

Freunde wenden sich ab, Wilhelms gutgehende Praxis wird von einem Tag auf den anderen gemieden und muss geschlossen werden. Um seine Familie, er ist inzwischen stolzer Vater zweier Söhne, zu schützen, fasst Wilhelm, nach Beratung mit seinem Zwillingsbruder Karl, der seit Langem als Jurist für die NSDAP arbeitet, einen folgenschweren Entschluss: Er meldet sich freiwillig als Mediziner zur Wehrmacht. Es gibt nämlich die Möglichkeit, als deutschblütig anerkannt zu werden, wenn ein Familienmitglied das „Eiserne Kreuz I. Klasse“ wegen besonderer Leistungen erhält. Ein Gnadenakt, der nur vom Reichskanzler höchspersönlich gewährt werden kann.



Dieses Ziel vor Augen zieht Wilhelm Möckel als Arzt mit der 16. Panzer-Aufklärungsdivision 1941 in die Südukraine. Immmer an seiner Seite: Der junge Sanitätsgehilfe Friedrich Tönnies.



Meine Meinung:



In diesem historischen Roman, der nach der wahren Geschichte des Helmut Machemer, geschrieben wurde, zeigt sich das wahre Gesicht des Krieges. Junge Männer werden auf beiden Seiten der Front(en) verheizt. Ein Menschenleben zählt nichts. Die Menschen werden zu Nummern degradiert, sowohl als Soldaten als auch als Insassen der Konzentrationslager.



In eindringlichen Worten, aber nicht Effekt haschend und weit abseits von heroisiernden „Landser-Geschichten“ á la Konsalik schildert der Autor das Leben an der Front. Besonders interessant ist die Erzählperspektive: Der nunmehr 95-jährige, ehemalige Sanitätsgehilfe Friedrich, schreibt die Lebensgeschichte „seines“ Arztes in der Ich-Form nieder. Auslöser ist ein Halbwüchsiger, der mit seinem Modellpanzer des Typs T34 (jenem sowjetischen Panzer, der im Krieg zum Einsatz kam) im Garten der Seniorenresidenz herumfährt und bei Friedrich einen Flashback verursacht.



Die Leser finden sich inmitten von Kugelhagel, Granatsplittern und sterbenden Männern wieder. Man kann förmlich das Rasseln der Panzerketten hören, den Brandgeruch, den Gestank der Latrinen und der Verwundeten wahrnehmen. Man kann die Verzweiflung und die Angst der Soldaten spüren. Es werden nur wenige an Körper und Seele unverletzt zurückkehren. An einigen Stellen schleicht sich auch ein wenig Menschlichkeit in der Unmenschlichkeit ein. So hilft Wilhelm verwundeten und im Stich gelassenen russischen Soldaten. Er fühlt sich an den Hippokratischen Eid gebunden. Er operiert, amputiert und verbindet die fremden Männer. Da kann auch die plötzlich auftauchende Gruppe von SS-Schergen wenig ausrichten. Geistegegenwärtig und auch gewitzt, schützt Wilhelm eine Seuche vor und rettet die Verwundeten vor der Ermordung.



Ein zweiter Erzählstrang ist der Blick auf die Heimat. Hier wird – in der dritten Person von den Repressalien, denen Annemarie und ihre Familie ausgesetzt ist, berichtet. Von Seite zu Seite steigert sich die Angst, ebenso wie ihre Mutter in ein KZ deportiert zu werden. Eindrucksvoll ist die zunehmende Beklemmung, die Furcht von irgendeinem missgünstigen Nachbarn denunziert zu werden geschildert. Die bedrückende Stimmung in einem Land leben zu müssen, lähmt beinahe den gesamten Alltag. Der völlige Irrsinn des Rassenwahns zeigt sich als Annemarie von Wecker, einem Nazi der ersten Stunde, sexuell bedrängt wird: Eine Ehe mit einer Jüdin/Juden einzugehen ist Rassenschande, sich an einer Jüdin zu vergreifen, ist ok. Hier greift Karl helfend ein. Ich denke, dies ist auch der Punkt, an dem er erkennt, mit welchem System er sich da eingelassen hat.



Christian Hardinghaus ist es gelungen die Gräuel des Krieges so darzustellen, dass die Leser zwar eine Ahnung davon bekommen, aber nicht durch allzu blutrünstige Details verschreckt werden.



Einige, für das Verständnis der Handlung, notwendige militärische Begriffe sind unaufgregt in die Geschichte eingeflochten. Die Interessierten unte uns Lesern können den einen oder anderen Fachbegriff dann noch nachlesen.



Charaktere:



Hauptperson ist natürlich Wilhelm, der aus Liebe zu seiner Frau, dieses Wagnis auf sich nimmt. Er unterzieht sich diesem Himmelfahrtskommando, immer das Ziel vor Augen, seine Familie zu retten.

Friedrich Tönnies ist die zweite, sehr sympathische Figur, die mit „seinem Arzt“, wie er Wilhelm respektvoll nennt, in die Hölle folgt, obwohl er mehrmals die Möglichkeit hat, in eine andere Einheit versetzt zu werden. Auch wenn die beiden durch Alter und Rang getrennt scheinen, sind sie einander freundschaftlich verbunden. Ja, diese Freundschaft geht soweit, dass Friedrich einen ehemaligen Freund Wilhelms brutal zusammenschlägt, als sich der über die Soldaten der Wehrmacht lustig macht und sich im Selbtmitleid suhlt, obwohl er im heimatlichen Osnabrück, die Front nur vom Hörensagen kennt.



Die verschiedenen Charakterzüge von Vorgesetzten – von wohlwollend bis menschenverachtend – sind gut herausgearbeitet.



Karl, Wilhelms Bruder, zu Beginn ein ordentlicher Parteisoldat, macht eine erstaunliche Entwickung durch, die vermutlich nicht einmal er selbst vorhergesehen hat. Er zieht Fäden, um Annemarie und Wilhelm zu helfen, kann aber nicht allzu zu offensichtlich auftreten, da Denunziatnen überall sind.



Annemarie ist zu bewundern, wie sie mit dem Druck, Wilhelm an der Front und die ständige Bedrohung durch ihre Herkunft umgeht. Selbst der Umzug nach Augsburg hilft wenig, das die Bürokratie, für die die Deutschen bekannt bzw. bertüchtigt ist, ihr vorauseilt.

Nachvollzihebar ist ihr Verhalten als sie als deutschblütig anerkannt, sich von ihrer ehemaligen Freundin, die nun wieder angekrochen kommt, distanziert.



Fazit:



Ein erschütternder Roman abseits jeder Heldenstilisierung, der auf der wahren Lebensgeschichte des Helmut Machemers beruht. Dazu gibt es auch noch das Sachbuch „Wofür es lohnte, das Leben zu wagen“, das Christian Hardinghaus gemeinsam mit Helmut Machmers Sohn Hans geschrieben hat.

Ich gebe diesem aufwühlenden Roman fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Kann Liebe dem Krieg trotzen?

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Titel: Ein Held dunkler Zeit
Autor: Christian Hardinghaus
Seitenanzahl: 368 Seiten
Verlag: Europa Verlag

Zum Inhalt:
Winter 1941/42, deutsche Stellungen in der Südukraine. Wilhelm Möckel, Unterarzt in ...

Titel: Ein Held dunkler Zeit
Autor: Christian Hardinghaus
Seitenanzahl: 368 Seiten
Verlag: Europa Verlag

Zum Inhalt:
Winter 1941/42, deutsche Stellungen in der Südukraine. Wilhelm Möckel, Unterarzt in der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16, kämpft einen verzweifelten Kampf – er benötigt das Eiserne Kreuz I. Klasse. Es ist die einzige Chance, in den Offiziersrang aufzusteigen und beim Führer ein Gnadengesuch einzureichen, um seine halbjüdische Frau »arisieren« zu lassen. Eine Ausnahmeregelung der Nazis verspricht ihr »deutsches Blut«, wenn er zum Helden wird Wird es Wilhelm rechtzeitig gelingen, sein Ziel zu erreichen?

Meinung:
Das Buch wird aus der Sicht des Sanitätshelfers von Wilhelm im 2. Weltkrieg beschrieben. Im hohen Alter im Seniorenheim entscheidet er sich, ein Buch über seine Geschichte zu schreiben was eigentlich ein Buch über Wilhelm wird.
Einige Dinge waren mir neu z.B. wußte ich bis heute nicht, dass es die Arisierung gab bei der man JüdInnen eben arisieren lassen konnte. Man spürt im Laufe des Buches Wilhem´s Kampf um seine Familie, um die Entbehrungen, die der Krieg allen abverlangte, man spürt die Kälte die die Soldaten im Winter litten. Sprachlich finde ich das Buch top, der Autor gab sich redlich Mühe einfach zu schreiben und trotzdem kann man der Geschichte glaubhalf folgen. Einziges Manko: Manches Mal wurde die Geschichte meines Erachtens durchgepeitscht, vor allem die Liebesgeschichte zwischen Wilhelm und Annemarie (verlieben, heiraten, plötzlich sind die Jungs sechs Jahre alt) hätte man noch etwas ausbauen können. Auch das emotionale kommt vor allem in den Kriegsszenen nicht zu kurz (ich sage nur: Truppenhund und Truppenkatze) obwohl man eine gewisse Stumpfheit nicht abstreiten kann - was sicher auch an den Kriegswirren liegt.

Vier Sterne Leseempfehlung von mir mit Dank an den Europa Verlag und netgalley für das Reziexemplar!