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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2018

Tolle Fortsetzung!

Rote Zone
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Der erste Teil „Tödlicher Frost“ hat mich schon sehr begeistert, so dass ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Reporter Alexander Winther weitergeht. Wenn man ohne Vorkenntnisse zu diesem Buch greift, ...

Der erste Teil „Tödlicher Frost“ hat mich schon sehr begeistert, so dass ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Reporter Alexander Winther weitergeht. Wenn man ohne Vorkenntnisse zu diesem Buch greift, ist es auch nicht so schlimm, aber ich würde schon die Reihenfolge einhalten.
Alexander war früher Soldat, der unter anderem bei Einsätzen in Afghanistan so traumatische Erlebnisse hatte, dass er nun als Reporter sein Geld verdient. Immer noch leidet er in manchen Situationen unter Angstattacken. So ist er zunächst nicht sehr begeistert, als ausgerechnet er über eine Militär-Pressekonferenz berichten soll.
Einer der Redner, ein ehemaliger Jagdflieger, wird kurz darauf tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Wieder soll Alex die Story schreiben und er ahnt noch nicht, in welches Wespennest er mit seinen Nachforschungen sticht.
So langsam kristallisiert sich ein Zusammenhang mit einigen Flugzeugabstürzen während des Kalten Kriegs in den 80ern heraus. Soll eine alte Schuld vertuscht werden?

Der Schreibstil ist sehr mitreißend und atmosphärisch, an manchen Stellen für normale Leser ohne militärischen Hintergrund fast ein bisschen zu detailliert. Die Geschichte ist bestens durchdacht und spannend bis zum Ende. Liest sich sehr fesselnd und stellenweise natürlich auch mal blutig und actionreich.
Prima fand ich wieder, dass das Privatleben von Alexander auch nicht zu kurz kommt. Durch seine psychischen Probleme wirkt er noch lebendiger und als Protagonist sehr sympathisch.
Ein dritter Teil erschien in diesem Jahr, ich hoffe, dass auch dieser übersetzt wird.

Besonders toll an diesem Buch fand ich auch, dass es einen wahren Hintergrund hat, den der Autor in einem Nachwort erklärt.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Wo ist Emma?

Weißer Schmerz
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Im zweiten Teil blieb der Verbleib eines kleinen Mädchens leider ungeklärt und der Polizist Martin Dahl hat noch immer mit den Nachwirkungen seiner Gefangenschaft zu kämpfen. Doch ihm bleibt kaum Zeit, ...

Im zweiten Teil blieb der Verbleib eines kleinen Mädchens leider ungeklärt und der Polizist Martin Dahl hat noch immer mit den Nachwirkungen seiner Gefangenschaft zu kämpfen. Doch ihm bleibt kaum Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen bzw. um psychisch mit dem letzten Fall abzuschließen.
Auch Hauptperson Thomas Nyland geht es nicht viel besser, auch er ist immer noch mit der Vergangenheit beschäftigt, die ihn nicht loslässt.

Zartbesaiteten Gemütern rate ich eher vom Genuss dieses Thrillers ab, denn die Verletzungen und Folterqualen des weiblichen Opfers, dessen Tod Thomas und seine Kollegen aufklären müssen, werden schon sehr anschaulich beschrieben.
Auch was die psychischen Aspekte anbelangt, geht es wieder heiß her.
Wie von dieser Reihe gewohnt, wird die Story sehr fesselnd erzählt mit zahlreichen Spuren, von denen viele im Sand verlaufen. Mir gefällt der Schreibstil ausgesprochen gut, alles wirkt sehr atmosphärisch und lebendig.

Leider endet auch dieser Band mit einer offenen Frage, auf die ich gern eine Antwort gehabt hätte. Aber leider scheint keine Fortsetzung der Reihe in Sicht zu sein. Schade.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Ein Psycho-Albtraum ...

Im Licht des Bösen
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Nachdem im ersten Teil sehr viel gestorben wurde, leider auch im direkten Umfeld von Kommissar Thomas Nyland, geht es hier wieder spannend und genauso blutig weiter.

Alles beginnt damit, dass der Polizist ...

Nachdem im ersten Teil sehr viel gestorben wurde, leider auch im direkten Umfeld von Kommissar Thomas Nyland, geht es hier wieder spannend und genauso blutig weiter.

Alles beginnt damit, dass der Polizist Martin Dahl auf dem Heimweg beinahe Zeuge eines sehr schlimmen Verkehrsunfalls wird: ein Fahrzeug ist gegen Bäume geprallt und völlig zerstört. Mitten auf der Straße liegt eine schwerverletzte Frau, die nicht mehr bei Bewusstsein ist und im Wrack entdeckt Martin ein scheinbar lebloses Mädchen.
Er kann noch einen Notruf absetzen, doch das Telefonat wird plötzlich unterbrochen.
Als die Rettungskräfte am Unfallort ankommen, finden sie dort nur die tote Fahrerin. Keine Spur von Martin und dem Mädchen …

Thomas Nyland und seine Kollegen müssen erst einmal herausfinden, wer die Frau war. Sie hat einen falschen Namen benutzt und niemand weiß Genaueres über sie und ihre Tochter. Es folgen lange Ermittlungen und viele Befragungen. Einige skurrile Figuren machen es der Polizei nicht leicht, die richtige Spur zu finden.

Auch aus dem Privatleben des ruhigen und etwas tragisch anmutenden Ermittlers Thomas erfahren wir ein bisschen Neues, aber das nimmt kaum Raum ein. Ich mag die Protagonisten recht gerne, was in Buchreihen ja sehr wichtig ist. Man möchte dann schließlich immer wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Die Auflösung fand ich ganz ok, wobei für mich noch einige kleinere Punkte unklar blieben bzw. nicht komplett stimmig waren. Aber größtenteils war die Story echt gut durchdacht und vor allem so verworren, dass es beim Lesen garantiert nie langweilig wird. Viele falsche Spuren und mögliche Verdächtige machen das Mitraten nicht einfach.

Übermäßig blutige Szenen halten sich diesmal leicht in Grenzen, dafür wird dem Leser in Bereichen der psychischen Gewalt einiges abverlangt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle die Reihe gerne weiter.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein tödliches Lied ...

Todesklänge
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Die Geschichte:
Hauptkommissarin Patrizia Vespa und ihre Kollegin Cristina ermitteln wieder im wunderschönen Süditalien.
Dieses Mal dreht sich alles um Musik, genauer um eine sehr alte Form davon: das ...

Die Geschichte:
Hauptkommissarin Patrizia Vespa und ihre Kollegin Cristina ermitteln wieder im wunderschönen Süditalien.
Dieses Mal dreht sich alles um Musik, genauer um eine sehr alte Form davon: das Madrigal. Eine Musikkritikerin wird brutal ermordet aufgefunden, mitten auf einer Bühne. Erst kurz zuvor hatte sie ein vernichtendes Urteil über eine Sängerin und deren Gruppe veröffentlicht. Die Ermittler haben zunächst nur diese Spur und sind ansonsten eher ratlos. Als der Sängerin dann auch noch unter mysteriösen Umständen uralte Notenblätter mit einem bisher unbekannten Madrigal zugespielt werden, wird alles noch undurchsichtiger. Ein zweiter Mord legt dann die Vermutung nahe, dass Patrizia es sogar mit einem Serientäter zu tun hat … ob sie ein drittes Verbrechen noch rechtzeitig verhindern kann?

Meine Meinung:
Über das Wiedersehen mit Patrizia, Cristina, Bob, Gabriella, Gianni und den anderen habe ich mich sehr gefreut. Fortsetzungen einer Bücherserie zu lesen, das fühlt sich immer ein bisschen an, wie ein Treffen mit alten Freunden. In diesem Fall kommt noch die wunderschöne Landschaft hinzu, in der das Ganze angesiedelt ist, also könnte man sagen: ein Wiedersehen mit lieben Urlaubsbekanntschaften.
Ich habe mich jedenfalls in der Geschichte gleich wieder sehr wohl gefühlt und habe die atmosphärischen Beschreibungen der Schauplätze sehr genossen. Die Protagonisten sind mir sowieso bereits ans Leserherz gewachsen, aber auch für Neueinsteiger werden die Figuren hinreichend vorgestellt, so dass man kaum merkt, dass man einen zweiten Teil liest.

In diesem Buch dreht sich ja alles um alte bzw. klassische Musik und da bin ich absoluter Laie. Ob das der Grund dafür war, dass es mir stellenweise zu viel wurde, kann ich gar nicht sagen. Ich hatte oft das Gefühl, die Ermittlungen würden sich im Kreis drehen, ein Fortschritt war kaum erkennbar. Mir fiel beim Lesen mal der seltsame Begriff „verschwurbelt“ ein, so empfand ich das an vielen Stellen. Es gibt viele Verhöre, endlos scheinende Diskussionen und Thesen zu Motiv und Täter: ein sehr ausführlicher Ermittlerkrimi.
Über die kleinen Ausflüge in Patrizias Privatleben war ich deshalb umso glücklicher, obwohl auch diese leider etwas zu kurz kamen nach meinem Empfinden. Mehr Zeit mit Gianni und der süßen Leona und ein bisschen weniger musikalisches Fachsimpeln, das wäre für mich die optimale Mischung gewesen.

Aber insgesamt habe ich das Buch wieder sehr genossen. Die sympathischen Figuren, tollen Schauplätze und die spannende Story sorgen auf alle Fälle dafür, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung freue und diesen Krimi gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 14.03.2018

Von Prinzen und Nüssen ...

Das Kaff
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Die Geschichte:
Michael Schürtz ist als Architekt in Berlin recht erfolgreich, doch ein Job als Bauleiter führt ihn zurück in den Ort, in dem er aufgewachsen ist. Er nennt diesen nur „das Kaff“, alles ...

Die Geschichte:
Michael Schürtz ist als Architekt in Berlin recht erfolgreich, doch ein Job als Bauleiter führt ihn zurück in den Ort, in dem er aufgewachsen ist. Er nennt diesen nur „das Kaff“, alles erscheint ihm zu spießig, klein und irgendwie unter seiner Würde. Doch im Laufe der Zeit nähert er sich den Menschen wieder an, seinen Geschwistern, früheren Gefährten im Fußballverein. Michas Überzeugungen geraten ins Wanken, er ist hin- und hergerissen zwischen Wehmut, Wiedersehensfreude und dem Wunsch, sofort wieder in die Großstadt zu flüchten …

Meine Meinung:
Was Jan Böttcher hier als „Kaff“ beschreibt, das ist ja in meiner Welt schon fast eine Kleinstadt. :D Ein eigener Fußballverein, Geschäfte und Lokale, das ist ja riesig gegen das Kaff, in dem ich aufgewachsen bin.

Aber ich konnte die Gedanken des Protagonisten trotzdem gut nachvollziehen, seine Wandlung nachfühlen. Michael ist ein sympathischer Kerl, der die Leute oft mit trockenem Humor und Ironie abblitzen lässt. Zunächst noch voll überzeugt von seiner eigenen Überzeugung und dann doch zusehends immer weicher werdend.

Jan Böttcher schildert die Story in einem Schreibstil, der nicht eintönig und gleichförmig ist, sondern er jongliert manchmal fast spielerisch mit den Worten. Seine Schilderungen der Landschaft und der Menschen lassen lebendige Bilder im Kopf entstehen.
Etwas mehr Humor hätte ich mir noch gewünscht, insgesamt überwogen fast eher die ernsten Töne und die emotionalen Momente. Doch einige Lacher sind schon darunter, unter anderem die „Nuss“.

Ein Roman über einen Mann, der eher unfreiwillig dazu angeregt wird, sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen. Michaels Wertevorstellungen geraten ins Wanken, er orientiert sich neu. Bei diesem Prozess habe ich ihn gern begleitet, das Buch hat mich gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.