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Veröffentlicht am 15.09.2016

Imperia - Im Schatten des Drachen

Imperia - Im Schatten des Drachen
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Mit „Imperia- Im Schatten des Drachen“ hat der Autor Laurin Dahlem ein fantastisches Buch mit asiatischem Hintergrund erschaffen, welches bisher als Einzelband erschienen ist.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Der ...

Mit „Imperia- Im Schatten des Drachen“ hat der Autor Laurin Dahlem ein fantastisches Buch mit asiatischem Hintergrund erschaffen, welches bisher als Einzelband erschienen ist.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Der junge Landadlige Hao hat nur ein Ziel: der Kaisergarde beizutreten und dem Kaiserreich im Kampf gegen die rebellischen Yin beizustehen. Als sich sein Wunsch endlich erfüllt, ist sein Leben scheinbar perfekt. Doch bald schon kommen ihm erste Zweifel am unerbittlichen Regime des Kaisers, der alle Yin brutal auslöschen lässt. Bevor er sich versieht, wird Hao in ein Machtspiel aus Verrat, Intrige und Mord am Kaiserhof hineingezogen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Kyu-Sung, Bastardsohn des Kaisers, der Gefühle in Hao weckt, die er sich lange nicht eingestehen will.

Das Werk von Laurin Dahlem „Imperia – Im Schatten des Drachen“ kann man sowohl in das Fantasy- Genre zuordnen, aber auch in das Genre der Gay- Romance. Hierbei schafft es Dahlem gekonnt, die beiden Genres miteinander zu vermengen, ohne dass hierbei eins dieser beiden die Oberhand gewinnt. „ Imperia“ ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Gefühl, welche auf mich sehr ausgewogen gewirkt hat. Die romantischen und homosexuellen Szenen wirkten auf mich sehr ausgewogen und teilweise auch sinnlich, ohne dass dies überzogen gewirkt hat. Auch wurden nicht unnötige Sex- Szenen eingebaut, es hat stimmig gewirkt. Die Geschichte zwischen Hao und Kyu spielt vor einem wunderbaren asiatischen Setting. .Die asiatische Atmosphäre ist quasi greifbar und harmoniert mit der Geschichte.
Der Schreibstil von Laurin Dahlem ist sehr angenehm und leicht. Es werden Bilder gemalt und wunderbare Szenen lebendig geschildert. Man bekommt recht schnell ein Gefühl für die Situation und auch die Charaktere. Der Einstieg in die Geschichte ist rasant. Man wird als Leser mitten in das Geschehen hineingeworfen. Das hat mir persönlich gut gefallen – man lernt recht schnell, mit der derzeitigen Situation umzugehen. „Imperia – Im Schatten des Drachen“ ist fesselnd und spannend geschrieben. Wobei diese Spannung auf vielschichtige Weise aufgebaut wird. Einerseits lernt man zusammen die Kaisergardisten und ihr Leben kennen, andererseits wird der Konflikt zwischen den Yin und der Garde beschrieben. Innerhalb des Buches werden einige interessante Kämpfe beschrieben. Hierbei werden diese gekonnt in die Geschichte mit eingeflochten, ohne dabei allzu detailliert auf diese einzugehen. Auch die Kämpfe zwischen den Kaisergardisten und den Yins werden gekonnt in die Handlung integriert. Die Yin haben sich quasi mit den Naturgeistern verbunden und können anhand der Elemente Kräfte freisetzen. Die Kaisergardisten haben sich mit den Totengeistern verbunden. Hierzu benutzen sie Nasgath, um ihre Kräfte zu entfesseln. Die Ankh- Nasgath sind so etwas wie die Seelengeister und so gut wie jeder (bis auf die Yin) besitzen einen Seelengeist. Die Idee mit den Nasgath und auch den Yin hat mir sehr gefallen. Auch ihre Umsetzung gefällt mir sehr gut, wobei ich mir teilweise ein paar Erklärungen mehr dazu gewünscht hätte. Aber das ist eigentlich Kritik auf hohem Niveau. Besonders LiFei, der Ankh- Nasgath des Protagonisten Hao hat mir sehr gefallen. Er hat immer einen tollen Spruch auf Lager und lockert oftmals die Situation auf oder bringt einen anderen Sichtwinkel in die derzeitige Lage ein. Hao ist ein noch recht junger Mann, der am Anfang gerne eine Ausbildung als Kaisergardist aufnehmen möchte und schließlich auch zur Aufnahmeprüfung eingeladen wird. Dieser Protagonist entwickelt sich im Verlauf der Geschichte weiter, dennoch ist er mir teilweise etwas zu naiv und seine kindlichen Schwärmereien in Bezug auf Kyu waren mir manchmal auch etwas zu viel. Sein Ankh- Nasgath schafft es oftmals, einen lustigen Spruch in Bezug auf dessen Liebelei zu bringen und lockert dies etwas auf. Manchmal hätte ich Hao am liebsten einfach nur geschüttelt, weil er doch manchmal zu naiv war. Kyu ist der kaiserliche Bastard und hat eine recht hohe Stellung bei der Kaisergarde. Diese hat er sich durch viel Disziplin und Aufopferung erkämpft. Er ist sehr loyal der Kaisergarde gegenüber. Ein doch starker Gegensatz zu dem Charakter von Hao. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Liebelei zwischen Hao und Kyu einige Brücken überwinden muss und wer weiß, ob sie dem Kampf der Garde gegen die Yin überstehen kann?
Das Ende ist recht überraschend. Mir persönlich ging dies etwas zu schnell. Im ganzen Buch wurde auf diese Auseinandersetzung hingearbeitet und dann gerät dieses Geschehen auf einmal in den Hintergrund? Dafür wird die Beziehung zwischen Hao und Kyu in den Vordergrund gerückt und die Schwierigkeiten der beiden gelangt in den Fokus. Das fand ich etwas schade. Zu gerne hätte ich gewusst, wie es mit dem Reich Imperia weitergeht. Welche Konsequenzen all dies hatte. Auch die Entwicklung von Maru ging mir zu rasant und dadurch wirkte sie auf mich auch unglaubwürdig. Ich werde nicht allzu detailliert darauf eingehen, da dies ein zu großer Spoiler wäre. Ich hatte am Ende das Gefühl, dass alles schnell abgearbeitet werden musste und der Leser wird dadurch über vieles im Unklaren gelassen. Im Verlauf des Buches wurde viel Wert auf diverse Details gelegt und am Ende ging mir alles zu schnell. Schade.

Alles in allem ist „Imperia – Im Schatten des Drachen“ ein interessantes asiatisches fantastisches Werk mit einer guten Portion an Gay- Romance. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

White Sky

Lost Souls Ltd. 3: White Sky
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Mit „White Sky“ hat Alice Gabathuler den dritten Band ihrer Lost- Souls- Ltd.- Reihe geschrieben. In dieser Reihe stehen die noch recht jungen Leute Ayden, Nathan, Raix und Kata im Mittelpunkt. Bei dem ...

Mit „White Sky“ hat Alice Gabathuler den dritten Band ihrer Lost- Souls- Ltd.- Reihe geschrieben. In dieser Reihe stehen die noch recht jungen Leute Ayden, Nathan, Raix und Kata im Mittelpunkt. Bei dem Jugendthriller „White Sky“ empfehle ich, dass man bereits die Vorgänger „Blue Blue Eyes“ und „Black Rain“ gelesen hat, damit man die Geschichte besser mit verfolgen kann.


Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Lost Souls Ltd. - So nennt sich die Untergrundorganisation um den jungen Fotografen Ayden, den kaputten Rockstar Nathan, den charmanten Verwandlungskünstler Raix und Kata mit den eisblauen Augen. Sie alle haben als Opfer von schweren Verbrechen überlebt und dabei einen Teil ihrer Seele verloren. Nun verfolgen sie nur ein Ziel: Jugendliche in Gefahr aufzuspüren und zu versuchen, sie zu retten. Dabei kämpfen sie gegen Entführer, Mörder, das organisierte Verbrechen und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit. Raix will leben! Seine letzte Hoffnung ist der Arzt, der sein Leben zerstört hat. Gemeinsam mit Nathan checkt er in einer abgelegenen Luxusklinik in den Schweizer Bergen ein - zwei, die alles riskieren, weil sie nichts mehr zu verlieren haben. Ohne ihre Freunde von Lost Souls Ltd. zu informieren. Doch Kata und Ayden nehmen ihre Spur auf. Während in einem geheimen Trakt der Klinik Menschen Gott spielen, verfangen sich Kata und Ayden in ihren Gefühlen. Dabei entgleitet ihnen die Mission, an deren Ende die Freiheit wartet. Oder der Tod.

Das Cover zu „White Sky“ gefällt mir persönlich sehr gut. Auf seine eigene Weise nimmt es Bezug zum Inhalt des Buches und auch die farbliche Gestaltung finde ich sehr treffend. Es macht einen Neugierig und hat bei mir das Interesse geweckt.
Mit „White Sky“ führt die Autorin Alice Gabathuler die Reihe rund um Ayden, Nathan und Raix fort. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt und die Seiten nur so dahinfliegen. Durch den eingesetzten Perspektivenwechsel bringt Gabathuler zusätzliche Spannung in das Werk, sodass man das Buch nur ungerne wieder aus der Hand legt, wenn man erst einmal mit dem Lesen begonnen hat. Die Atmosphäre des Buches gefällt mir auch diesmal wieder sehr. Sie betont die Dringlichkeit des Anliegens, aber auch die Verzweiflung der Charaktere. Raix weiß, dass dies wohl die letzte Chance auf ein normales Leben sein wird und dieses Damokles- Schwert schwebt über ihm.
Im dritten Band der Reihe, welche rund um die Gruppe Lost Souls Ltd. berichtet, steht diesmal Raix im Mittelpunkt. Wie man im zweiten Band bereits erfahren hat, wird dieser Vater. Doch hat er immer noch Schwierigkeiten, welche von der damals durchgeführten Hirn- Operation herbeigeführt werden. Raix erleidet oftmals Gedankenverlust oder Orientierungsprobleme. Er beschreibt und vergleicht dies mit dem Absturz einer Festplatte und somit einem Systemabsturz. Manchmal braucht er Tage, um wieder zurück zu finden. Er hat das Gefühl, dass er kurz vor dem Absturz steht, welches tödliche Konsequenzen haben könnte. Daher entscheidet sich Raix, den Arzt aufzusuchen, der damals die Operation durchgeführt hat. Zusammen mit Nathan schmiedet er einen Plan, wie sie zusammen in die Klinik gelangen, indem auch der damalige Chirurg arbeitet. Dieser Plan ist alles andere als ausgereift und hat ein paar Schwachstellen. Vieles kann einfach nicht geplant werden, da verschiedene Szenarien und Eventualitäten auftreten können. In „White Sky“ erfahren wir etwas mehr über den Charakter Raix. Jedoch muss ich sagen, dass ich mir etwas mehr gewünscht hätte. Dafür, dass Raix in diesem Buch im Vordergrund steht, erfahren wir als Leser doch recht wenig über seine Vergangenheit. Man bekommt einen kleinen Einblick in das Verhältnis zu seinen Eltern und auch ein paar Erinnerungsfetzen in Bezug auf die damalige Operation und den behandelten Arzt werden in die Geschichte mit eingebaut. Dennoch hätte ich einfach gerne etwas mehr über die Hintergründe erfahren.
Aber auch die anderen Mitglieder der Lost Souls Ltd. werden thematisiert. So versuchen, Ayden und Kata, den beiden bei ihrem Vorhaben zu helfen. Die beiden nähern sich an und kämpfen dann dagegen an. Auch der Aspekt, wie sich ihre Beziehung weiterentwickelt bzw. in welche Richtung ist recht interessant, ohne dass es zu viel Raum in diesem Buch einnimmt.
In „White Sky“ wird einem als Leser wieder ein fulminanter Showdown geboten, welcher mir gefallen hat. Man muss um die Charaktere bangen. Man fürchtet, dass sie dieses Abenteuer nicht vollständig überleben werden. Ob sich diese Befürchtung wohl bewahrheiten wird?
Der Cliffhanger ist auch diesmal wieder so gestaltet, dass man am liebsten gleich weiterlesen möchte. Er macht Lust auf den vierten Band.

Insgesamt ein unterhaltsamer dritter Band, welcher sich vor den vorherigen Büchern nicht zu verstecken braucht. Da er meiner Meinung nach kleinere Schwächen beinhaltet, vergebe ich für „White Sky“ von Alice Gabathuler 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Red Rage

Lost Souls Ltd. 4: Red Rage
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Mit „Red Rage“ hat Alice Gabathuler den vierten und abschließenden Band ihrer Lost- Souls- Ltd.- Reihe geschrieben. In dieser Reihe stehen die noch recht jungen Leute Ayden, Nathan, Raix und Kata im Mittelpunkt. ...

Mit „Red Rage“ hat Alice Gabathuler den vierten und abschließenden Band ihrer Lost- Souls- Ltd.- Reihe geschrieben. In dieser Reihe stehen die noch recht jungen Leute Ayden, Nathan, Raix und Kata im Mittelpunkt. Bei dem Jugendthriller „Red Rage“ empfehle ich, dass man bereits die Vorgänger „Blue Blue Eyes“, „Black Rain“ und „White Sky“ gelesen hat, damit man die Geschichte und die Zusammenhänge besser mit verfolgen kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Lost Souls Ltd. – So nennt sich die Untergrundorganisation um den jungen Fotografen Ayden, den kaputten Rockstar Nathan und den charmanten Verwandlungskünstler Raix. Sie alle haben als Opfer von schweren Verbrechen überlebt und dabei einen Teil ihrer Seele verloren. Nun verfolgen sie nur ein Ziel: Jugendliche in Gefahr aufzuspüren und zu versuchen, sie zu retten. Dabei kämpfen sie gegen Entführer, Mörder, das organisierte Verbrechen – und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit. Ein leerer Wagen auf einer Klippe. Aydens Jacke auf dem Rücksitz, Geld und Ausweise in den Taschen. Im CD-Laufwerk das dritte Album von Black Rain, der Lautstärkeregler voll aufgedreht. Das dazugehörige Booklet eingeklemmt unter dem Scheibenwischer, aufgeschlagen beim Text von Suicide Embrace. Wie ein Abschiedsbrief. Kata und Nathan glauben nicht an Selbstmord. Und dann wird in einer Garage ein Toter gefunden. Das ist der Beginn eines Rachefeldzugs. Sein Ziel: Lost Souls Ltd. zu vernichten.

Das Cover zu „Red Rage“ lässt die Zugehörigkeit zur Lost- Souls- Ltd.- Reihe erkennen und nimmt auf gekonnte Weise Bezug zum Inhalt des Buches, ohne zu viel zu verraten.
Der Schreibstil von Alice Gabathuler ist wie gewohnt sehr angenehm und leicht, sodass sich das Buch zügig lesen lässt. Man hat als Leser das Gefühl, dass die Seiten nur so dahinfliegen und dass man dabei in den Sog des Geschehens gezogen wird. „Red Rage“ ist ein temporeicher Jugendthriller, in dem die Freunde der bisherigen Bücher ihren finalen Kampf gegen John Owen führen. Hierbei wird permanent der Spannungsbogen aufrechterhalten und mit unverhofften Wendungen weiter angefacht. Auch der eingesetzte Perspektivenwechsel führt dazu, dass zusätzliche Spannung in den finalen Band aufgebaut wird. Man liest auf der einen Seite, wie es Ayden ergeht. Wie er sich behaupten muss und was er erleiden muss. Auf der anderen Seite kann man lesen, wie die Freunde rund um die Lost Souls Ltd. versuchen, Ayden zu helfen und ihn zu entlasten. Nathan, Kata und Ronan versuchen, Ayden auf ihre eigene Art zu helfen und suchen dabei oftmals auch auf Hilfe von Bekannten und Freunden. Viele bisher eingeführte Charaktere haben nochmal ihren Auftritt und helfen dabei, die Geschichte voranzutreiben. Schade finde ich es, dass Raix im Hintergrund bleibt. Dieser Charakter hat eigentlich viel Potential, was somit nur verschenkt wird. Im Grund wird er nur zu Beginn und am Ende des Buches kurz eingeführt.
Im vierten und letzten Band rund um die Lost Souls Ltd. erfahren wir mehr über die Vergangenheit von Ayden, welcher hier im Vordergrund steht. Durch die eingeführten Rückblenden erfährt der Leser, wie Ayden zu seinen leiblichen Eltern stand, wie er Rose kennen gelernt hat und wie steinig seine Vergangenheit war. Allgemein ist es sinnvoll, dass man vor „Red Rage“ die Vorgänger der Reihe gelesen hat. So kann man die Entwicklung der Charaktere und auch ihre Handlungsweise besser nachvollziehen. Auch die Zusammenhänge werden so klarer.
Etwas schade finde ich, dass durch die temporeiche Entwicklung der Geschichte etwas die zwischenmenschliche Ebene zurückstecken muss. Zwar werden viele Charaktere aus den vorherigen Büchern nochmal eingeführt, dennoch fehlt mir persönlich die Interaktion zwischen diesen. Vor allem bei den Hauptcharakteren habe ich dies etwas vermisst.

Alles in allem ist dieser Roman eine gelungene und actionreiche Abschluss der Lost- Souls- Ltd.- Reihe. Ein wirklich spannendes und fesselndes Abenteuer mit Nathan, Kata, Ayden und Raix, welches sich flüssig lesen lässt. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Enna Andersen und das weite Land

Enna Andersen und das weite Land
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Die Autorin Anna Johannsen hat mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ nun schon den sechsten Band aus ihrer Enna- Andersen- Reihe auf den Büchermarkt gebracht. Jedoch kann man diesen ...

Die Autorin Anna Johannsen hat mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ nun schon den sechsten Band aus ihrer Enna- Andersen- Reihe auf den Büchermarkt gebracht. Jedoch kann man diesen Krimi auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern aus besagter Reihe lesen, ohne hierbei Verständnisprobleme zu haben.

Klappentext:
In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren haben die Ermittler einer SoKo vergeblich versucht, den Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke zu finden. Enna Andersen will den Fall gemeinsam mit ihrem Team neu aufrollen. Schnell gerät der Bruder des Opfers erneut unter Verdacht. Der Streit um das Hoferbe stellte seinerzeit das stärkste Motiv für eine mögliche Gewalttat dar. Eine andere Spur führt zu Feddersens politischem Engagement und Korruptionsvorwürfen. Als der verdächtigte Bruder mit Erstickungsanzeichen tot aufgefunden wird, sehen sich Enna und ihr Team plötzlich nicht nur mit dem Cold Case, sondern auch mit einem Mörder in der Gegenwart konfrontiert.

Ich persönlich habe schon ein paar Kriminalromane aus der Feder von Anna Johannsen gelesen, jedoch bisher nur von ihrer Kommissarin- Lena- Lorenzen- Reihe. Diese konnten mich bisher immer recht gut unterhalten, daher wollte ich mich auch mal an ein Werk aus der Enna- Andersen- Reihe wagen, ohne jedoch große Erwartungen an dieses zu haben.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus ihren anderen Werken gewohnt war, wieder sehr leicht und flüssig. Der Roman lässt sich zügig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch das Setting wird hier gekonnt genutzt und man fühlt sich als Leser, als wäre man mitten im Geschehen und sei selbst mitten drin, quasi ist man ein Teil des Ermittlungsteams. Der Stil ist recht einfach gehalten, dieses Werk ist ein unterhaltsamer leichter Krimi. Jedoch gibt es meiner Meinung nach ein paar Stellen, wo die Spannung abbricht. Nicht immer kann der Spannungsbogen hochgehalten werden, dennoch ist es nicht langweilig oder zäh. Hier wird der Schwerpunkt kurzfristig auf andere Aspekte des Buches gelegt, welche ich leider nur teilweise spannend empfand.
Spannend und unterhaltsam empfand ich dagegen den Kriminalfall. Stückchenweise erfährt man immer mehr zum Geschehen oder auch zu den Opfern und den Zusammenhängen. In diesem Buch wird in einem Cold Case ermittelt, dies bedeutet, dass der Mordfall schon länger zurückliegt. Daher ist es nicht immer einfach, die damaligen Zeugen erneut zu befragen. Dennoch erlangt das Team neue Erkenntnisse und setzt diese Puzzlestücke gekonnt zusammen. Auch fand ich es gut, dass nicht alle Hinweise zum Erfolg führten. Manche führten hier ins Leere oder waren nicht relevant für den Fall, andere Hinweise warne eher verwirrend und mussten in Frage gestellt werden. Dadurch rätselt man als Leser fleißig mit und macht sich seine eigenen Gedanken, was damals wohl genau passiert ist und was die Hintergründe zu dem Mordfall sind. Der Fall an sich war auch spannend gestaltet und konnte mich überzeugen.
Gelungen fand ich hier auch das Ermittlungsteam. Dieses ist vielseitig gestaltet und jeder scheint ein wichtiger Part im Team zu sein. Ich persönlich fand den Fokus auf die einzelnen Charaktere teilweise ungünstig. Nur ein kleiner Teil wird hier näher beleuchtet und man erfährt mehr über ihr Privatleben oder auch ihre Gedanken. Ich weiß nicht, ob dies in den anderen Teilen aus dieser Reihe anders ist, ob in diesen Büchern vielleicht andere Teammitglieder näher charakterisiert werden. Dennoch war es im Grunde ein guter Mix aus Privatleben und Ermittlungsarbeiten. Das Privat blieb eher im Hintergrund und wurde nur kurz in die Story eingebunden. Daher war es nicht zu dominant und führte dazu, dass man auch als Quereinsteiger keine Probleme mit dem Verständnis bekommen hat.
Am Ende geht dass alles Schlag auf Schlag und die Aufklärung des Mordfalles kommt dann doch etwas plötzlich. Ich persönlich fand es ein wenig überstürzt, hier hätten dem Buch vielleicht ein paar Seiten mehr gutgetan. Aber ich denke, dass die Autorin hier noch einmal deutlich das Tempo anziehen wollte und sich für eine rasche Aufklärung entschieden hat.

Insgesamt hat Anna Johannsen mit ihrem Kriminalroman „Enna Andersen und das weite Land“ ein unterhaltsames Buch geschrieben. Bei den Ermittlungsarbeiten kann man als Leser fleißig miträtseln und der Stil ist leicht, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Dieses Buch ist eine geeignete Unterhaltungslektüre ohne großen Anspruch, besticht aber auf anderen Aspekten. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Die schwarze Königin

Die Schwarze Königin
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Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. ...

Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. Jedoch hat man auf den letzten Seiten dann ein bisschen fehlendes Wissen. Dies betrifft aber wirklich nur die letzten 50 Seiten, hier kommen Charaktere aus anderen Werken vor.

Klappentext:
Der Busausflug nach Prag und ins Banat läuft anders, als der junge Len es sich je hätte ausmalen können. Auch wenn seine Großmutter immer behauptet hatte, er sei ein Drăculești und der letzte Nachfahre von Vlad II, hat er es selbst nie geglaubt. Bis er in Prag von Vampiren gejagt wird – denn Vlad und seine Familie galten als erbitterte Feinde der Blutsauger. Nun fürchten sie, dass Len ein Vorbote ist: für die Rückkehr der Schwarzen Königin! Sie wollen über ihn an die alten magisch-alchemistischen Aufzeichnungen der geheimnisvollen Herrscherin. Dumm nur, dass Len nicht den blassesten Schimmer hat. Sowohl von der Vergangenheit als auch dem Kommenden. Vom Mittelalter bis heute: Ein unsterblicher Vampirroman. Denn auch die Geschichte hat es in sich, wie das parallele, dramatische Geschehen um Königin Barbara von Cilli, Vlad Dracul und den rivalisierende Vampirfürsten in Transsilvanien und der Walachei im Mittelalter zeigt.

Dies war nicht mein erstes Werk aus der Feder von Markus Heitz. Ich liebe seine Zwergen- Reihe, diese habe ich mit vollstem Genuss gelesen. Auch seine Drachen- Reihe fand ich gelungen, oder Ritus und Sanctum. Mit seinen Vampir-Büchern rund um die Kinder des Judas habe ich persönlich mich immer etwas schwergetan. Dennoch hat mich der Klappentext zu „Die schwarze Königin“ neugierig gemacht und daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt.
Zu Beginn ist ein Personenregister und ein Glossar angeführt. Dies hilft einem, einen besseren Überblick über die Charaktere zu behalten und besonders zu Beginn des Werkes ist dies hilfreich und ich persönlich habe es gerne zu Rate gezogen.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus deinen anderen Werken gewohnt bin, angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch den bildhaften Stil kann man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen und hat von Prag oder auch den historischen Gegebenheiten einen guten Eindruck. Gekonnt schafft es Markus Heitz, eine dichte und düstere Atmosphäre aufzubauen. Auch passt dieses düstere Setting sehr gut zu der Stadt Prag und setzt sich zu einem harmonischen Bild zusammen. Action- und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Auch gibt es einige blutige Szenen, nichts Anderes erwartet man von einem Vampirroman. Dennoch sind manche Szenen vielleicht nicht für schwache Nerven geeignet. „Die schwarze Königin“ wird in zwei Zeitebenen erzählt. Ein Strang ist in der Gegenwart angelegt. In diesem ist Len der Protagonist. Er tritt an der Stelle von seiner Oma eine Busfahrt durch Tschechien beziehungsweise Prag an. Laut seiner Oma ist er ein Nachfahre von Vlad dem Pfähler, ein sogenannter Draculesti. In der Reisegruppe ist auch eine junge Frau namens Klara und ihrer Oma Mokka dabei und die beiden freunden sich an. Es dauert nicht lange und sie treffen auf Professorin Jolana. Diese führt Len in die Welt der Vampire ein. In dem anderen Strang erzählt Heitz die Vergangenheitsstory. Im Zentrum stehen hier Barabara von Cilli und Vlad II. Dieser ist im 15. Jahrhundert angesiedelt und zusammen möchten sie die Strigoi bekämpfen. Dabei nutzt Barbara die Alchemie und die Wissenschaft und Vlad verlässt sich auf seine Muskelkraft und Kampferfahrung. Innerhalb der Vergangenheitsperspektive erkennt man, wieviel Recherchearbeit Heitz in dieses Werk gesteckt hat. Diese fand ich sehr gelungen. Auch schafft er es gekonnt, die Fakten mit der Fiktion zu vermischen. Manchmal fragt man sich als Leser, was hier der Relation entspricht und was der Vorstellungskraft des Autors entsprungen ist.
Zu Beginn fand ich den Strang aus dem 15. Jahrhundert sehr interessant. Wie sich Barbara und Vlad kennen lernen und sich zusammentun. Auch welche Fortschritte aber auch Rückschläge die beiden zu verzeichnen haben. Aber stellenweise gab es meiner Meinung nach ein paar Längen. Meiner Ansicht nach kommt die Perspektive aus der Gegenwart nur langsam in Fahrt. Besonders zu Beginn muss man etwas durchhalten, man muss erstmal die Charaktere kennen lernen und die Spannung wird nur langsam aufgebaut. Auch weil der Protagonist noch so naiv und unbeholfen ist und bisher noch keinen Kontakt zur Vampirwelt hatte und diese erst kennen lernen muss.
Teilweise fand ich die Charaktere etwas schwierig. Len ist schon recht naiv und hat auch keine wirklichen Talente vorzuweisen. Nur langsam kommt er in Kontakt mit der Vampirwelt und daher lernen wir nur recht zäh etwas mehr über diese. Ich mochte seine Art nicht immer und stellenweise hat mich seine Story nicht wirklich berührt. Len hegt Gefühle für Klara, die ebenfalls Teil der Reisegruppe ist. Später spielt sie auch eine wesentlichere Rolle in dem Buch, doch zu Beginn gibt es nur ein paar kleine Szenen mit ihr. Für mich fühlte es sich an, als wäre sie die Notlösung für ein Problem gewesen, welches Heitz am Ende des Fantasybuches klären musste.
Negativ möchte ich noch das Ende des Buches anprangern. Dies konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Es hat auf mich so gewirkt, als ob Heitz nicht so richtig wusste, wie er das Problem lösen soll. Dafür nimmt er ein paar Charaktere aus bisherigen Werke und wirft dem Leser eine nicht zufriedenstellende Notlösung hin. So richtig zu Ende gedacht fühlt sich dieses Werk nicht an. Mich persönlich hat dies unzufrieden zurückgelassen. Das Buch selbst war recht solide, aber der Cliffhanger konnte mich nicht überzeugen und auch die Einführung der neuen ehemaligen Charaktere fand ich nicht gelungen.

Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Markus Heitz einige interessante Aspekt bieten. „Die schwarze Königin“ ist ein düsterer Vampirroman, welcher teilweise auch im 15. Jahrhundert handelt. Die Handlung war recht ansprechend und es gab einige spannende Szenen. Dennoch habe ich auch ein paar Kritikpunkte, wie zum Beispiel das unzufriedene Ende. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.