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Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein Spielball der Intrigen am herzoglichen Hof

Das Mätressenspiel
1

Hannover im 17. Jahrhundert: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Nach dem Tod ihres Vaters kommt auch ihr Zwillingsbruder Laurentz ums Leben. Kein männlicher Erbe ist mehr vorhanden. Damit ...

Hannover im 17. Jahrhundert: Die junge Helena von Minnigerode ist verzweifelt. Nach dem Tod ihres Vaters kommt auch ihr Zwillingsbruder Laurentz ums Leben. Kein männlicher Erbe ist mehr vorhanden. Damit verlieren sie, ihre Mutter, die Gräfin Adelheit, und ihre jüngeren Schwestern Lore und Ameli ihre Existenzgrundlage: Das Gut der Familie und sämtliche Privilegien gehen nämlich an ihren Onkel Roderick über. Zu allem Überfluss löst ihr Verlobter die Verbindung auf. Helena entschließt sich daher, nach Hannover zu gehen, um als Hofdame aufgenommen zu werden und einen passenden Ehemann zu finden. Doch dort gerät sie zwischen die Fronten und wird zum Spielball der Intrigen zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen, der mächtigen Mätresse des Herzogs Ernst August…

„Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus ist ein historischer Roman, der in die Barockzeit von Hannover entführt.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte in 37 Kapiteln von einer angenehmen Länge. Die Handlung spielt zwischen November 1682 und Mai 1684. Dabei gibt es neben unterschiedlichen Schauplätzen auch mehrere Handlungsstränge, sodass der Leser nicht nur die Sichtweise von Helena, sondern auch die Perspektiven von weiteren Charakteren kennenlernt. Dieser Aufbau funktioniert prima.

Auch der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Er ist flüssig, anschaulich und dank gelungener Beschreibungen und viel wörtlicher Rede lebhaft. Die eher gehobene, aber verständliche Sprache des Romans passt zum Genre und wirkt authentisch. Schon nach wenigen Seiten war ich komplett in die Geschichte eingetaucht.

Im Mittelpunkt des Romans steht Helena, eine mutige, verantwortungsvolle und sympathische Frau, deren Weg ich gerne verfolgt habe. Ihr Gedanken- und Gefühlswelt lässt sich gut nachvollziehen. Auch die übrigen Figuren werden detailliert und glaubwürdig dargestellt. Positiv finde ich außerdem, dass ein Charakter aus „Das blaue Medaillon“, einem anderen Roman der Autorin, wieder aufgegriffen wird.

Die Geschichte braucht ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, was mich jedoch nicht gestört hat. Im Verlauf der stimmigen Handlung wird sie zunehmend spannend. Das liegt vor allem an den Intrigen und Machtspielen, in die Helena hineingezogen wird. Einige unerwartete Wendungen sorgen ebenfalls für Abwechslung. Trotz der eher hohen Seitenzahl kommt daher beim Lesen keine Langeweile auf.

Gekonnt werden fiktive Elemente mit historischen Fakten und Personen verwoben. Auf unterhaltsame Weise lernt der Leser einiges über das damalige Leben im höfischen Umfeld sowie über die Entstehung der barocken Gärten. Dabei zeigt sich die fundierte Recherche der Autorin. Hilfreich für das Verständnis der Geschichte sind das Glossar und die Übersicht über die Persönlichkeiten, die eine bessere Orientierung im Roman ermöglichen. Auch das Nachwort ist interessant und liefert zusätzliche Infos. Insgesamt ist es eine lehrreiche Lektüre.

Das ansprechende Cover passt gut zum Inhalt. Auch der prägnante Titel ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
Mit „Das Mätressenspiel“ konnte mich Martha Sophie Marcus absolut überzeugen. Die Geschichte ist nicht nur für Fans von historischen Romanen empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 22.05.2018

Jakoba, eine mutige Heilerin

Die Arznei der Könige
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Deutschland im Jahr 1318: Nach dem Tod ihrer Familie lebt die 18-jährige Jakoba von Dahlenburg in einem Kloster und hat das Noviziat fast schon hinter sich. In ihrer Aufgabe als Krankenpflegerin sieht ...

Deutschland im Jahr 1318: Nach dem Tod ihrer Familie lebt die 18-jährige Jakoba von Dahlenburg in einem Kloster und hat das Noviziat fast schon hinter sich. In ihrer Aufgabe als Krankenpflegerin sieht die junge Adelige ihre Bestimmung. Doch ihr Bruder Anno hat anderes mit ihr vor. Er zwingt sie in eine neue Ehe. Als ihr brutaler Mann Gevehard einem Unfall zum Opfer fällt, muss Jakoba fliehen. Mit der Hilfe von Meister Arnold, einem Theriak-Krämer, schlägt sie sich bis nach Paris durch und kann sich als Heilerin einen Namen machen. Doch es warten weitere gefährliche Abenteuer auf sie…

„Die Arznei der Könige“ ist ein gelungener historischer Roman von Sabine Weiß.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 35 Kapiteln. Es gibt außerdem einen Pro- und einen Epilog. Die Länge der Kapitel und den Aufbau des Romans habe ich als angenehm empfunden, nur die Uneinheitlichkeit der Orts- und Zeitangaben wirkte auf mich etwas störend. Erzählt wird überwiegend aus der Sicht von Jakoba.

Der Schreibstil mit Liebe zum Detail ist flüssig, anschaulich und lebhaft. Die Sprache ist der Zeit des Mittelalters angepasst. Ich konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen und habe den Roman nur ungern zur Seite gelegt.

Hauptprotagonistin Jakoba war mir schnell sympathisch. Sie ist eine mutige Frau, die kämpft, obwohl ihr das Schicksal in einer schwierigen Zeit mehrfach übel mitspielt. Sie hatte mein Mitgefühl. Auch die übrigen Charaktere werden gut herausgearbeitet und authentisch geschildert.

Zu keiner Zeit wird der Roman – trotz der hohen Seitenzahl - langatmig. Immer wieder passieren unvorhergesehene Dinge, die der Geschichte Tempo verleihen. Nur an wenigen Stellen war mir der Roman ein wenig zu dramatisch.

Neben der stimmigen Handlung gelingt es der Autorin auf unterhaltsame Weise, Informationen über politische und gesellschaftliche Hintergründe in die Geschichte einzuflechten. Interessant und lehrreich sind auch die Passagen zur mittelalterlichen Heilkunst.

Es hat mir gut gefallen, dass der Roman auf einer historischen belegten Persönlichkeit basiert, der Medica Jakoba, der Glücklichen, über die ich bis dato noch nichts wusste. Nicht zuletzt in den Anmerkungen zum Ende des Romans wird die fundierte und gründliche Recherche der Autorin deutlich.

Weitere Pluspunkte sind die abgebildeten Land- und Stadtkarten, durch die man Jakobas Reise gut nachverfolgen kann. Hilfreich sind außerdem das Glossar sowie das Personenverzeichnis.

Meinem Geschmack entspricht das hübsche Cover, das thematisch gut passt. Auch der Titel ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Die Arznei der Könige“ von Sabine Weiß ist ein lesenswerter Roman, der mich überzeugen konnte. Er hat mir schöne Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Das unheimliche Pflegekind

Das Böse in deinen Augen
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Die elfjährige Ellie Atkinson ist vielen unheimlich. Als Pflegekind ist sie in die Familie Jefferson gekommen, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Brand gestorben sind und sie als einzige überlebt ...

Die elfjährige Ellie Atkinson ist vielen unheimlich. Als Pflegekind ist sie in die Familie Jefferson gekommen, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Brand gestorben sind und sie als einzige überlebt hat. Das Mädchen wird als Hexe beschimpft und gehänselt. Sie sei gefährlich und könne schreckliche Dinge auslösen, heißt es. Kinderpsychologin Imogen Reid, die nach einer Entlassung zurück in ihren englischen Heimatort Gaunt zieht, will das anfangs nicht glauben. Als sie Ellies Fall übernimmt, hält sie die Gerüchte für übertrieben. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. War es etwa ein Fehler, ihr zu vertrauen?

„Das Böse in deinen Augen“ ist ein spannender Psychothriller von Jenny Blackhurst.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 100 Kapiteln, die von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden. Erzählt wird zum Teil aus der Ich-Perspektive von Imogen, zum Teil aus der Sicht Ellies und weiterer Personen – jeweils im Präsens. Dieser Aufbau hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist – wie von Jenny Blackhurst gewohnt – flüssig, angenehm, anschaulich und packend. Durch die Kürze der Kapitel entsteht ein recht hohes Erzähltempo. Zudem gelingt es der Autorin gut, eine gruselige und beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Dadurch konnte mich der Thriller schnell fesseln.

Mit Imogen und Ellie stehen zwei reizvolle und vielschichtige Charaktere im Vordergrund. Sie haben ihre Schattenseiten und waren mir dennoch nicht unsympathisch. Der Leser bekommt interessante Einblicke in das Gefühlsleben der beiden. Der Thriller erhält so psychologische Tiefe. Authentisch wirken auch die Nebenfiguren wie beispielsweise Imogens Ehemann Dan, Pflegemutter Sarah Jefferson und ihre leiblichen Kinder.

Die rätselhaften Erlebnisse rund um Ellie werden Stück für Stück geschildert. Auch in Imogens Vergangenheit gibt es einige Geheimnisse. So wirft der Thriller immer wieder neue Fragen auf und macht mysteriöse Andeutungen. Geschickt sät die Autorin Zweifel an gleich mehreren Personen. Dadurch bleibt die Lektüre bis zum Ende spannend und unvorhersehbar. Beim Lesen habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern das Miträtseln genossen. Die überraschende Auflösung finde ich überzeugend.

Eine Stärke des Thrillers ist es auch, dass er wichtige Themen wie Mobbing aufgreift. Außerdem geht es um Ängste und Traumata. Dadurch regt das Buch zum Nachdenken an.

Das Cover lässt nur einen indirekten inhaltlichen Bezug zur Geschichte erkennen. Es passt aber gut zu den übrigen Büchern der Autorin und gefällt mir optisch gut. Der Titel weicht zwar deutlich vom englischen Original („The Foster Child“) ab, ist aber treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Das Böse in deinen Augen“ ist ein gelungener Spannungsroman, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt. Er macht Lust auf weitere Thriller von Jenny Blackhurst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 15.03.2018

Ohne Erinnerungen im Koma gefangen

Nachts, wenn mein Mörder kommt
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Sarah Beresford liegt im Koma. Die 28-Jährige hat ihr Gedächtnis verloren. Sie erinnert sich an nichts. Sie kann nicht sehen, nicht sprechen und sich nicht bewegen. Sie weiß nicht, wie sie aus diesem Zustand ...

Sarah Beresford liegt im Koma. Die 28-Jährige hat ihr Gedächtnis verloren. Sie erinnert sich an nichts. Sie kann nicht sehen, nicht sprechen und sich nicht bewegen. Sie weiß nicht, wie sie aus diesem Zustand herauskommt. Aber sie bekommt in ihrem Bett in einem Londoner Krankenhaus mit, was um sie herum gesprochen wird. Sie findet heraus, dass ihre schweren Verletzungen kein Unfall waren. Und dass die Polizei nach ihrem Angreifer sucht. Ihr Mann Adam wurde tot gefunden. Was ist bloß passiert? Was hat ihre 14-jährige Nachbarin und Freundin Kelly McCarthy mit all dem zu tun? Und wird sie dieser unheimliche Mann umbringen, der mehrfach in ihr Krankenzimmer geschlichen kommt? Sarah versucht, ihren eigenen Fall zu lösen.

„Nachts, wenn mein Mörder kommt“ ist der Debütroman von Deborah Bee.

Meine Meinung:
Das Buch beinhaltet 47 relativ kurze Kapitel. Erzählt wird jeweils aus der Ich-Perspektive – abwechselnd aus der Sicht von Sarah und der von Kelly. Die Handlung erstreckt sich über zwölf Tage. Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil differenziert zwischen den altersmäßig sehr unterschiedlichen Hauptprotagonistinnen. Während die Kapitel zu Sarah authentisch die Verwirrung und Angst der verletzten Frau widerspiegeln und einige tolle Metaphern enthalten, sind die Kapitel zu Kelly in Jugendsprache verfasst und erzählerisch etwas chaotisch. Mir fiel es leicht, mich in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden einzufinden und in die Geschichte einzutauchen.

Die beiden Hauptcharaktere, Sarah und Kelly, passen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Die hübsche und gebildete Sarah wirkt in dem Londoner Problemviertel South Tottenham, wo auch Kelly mit ihrer Mutter Brenda und dem kleinen Bruder Billy wohnt, total deplatziert. Doch schnell war meine Neugier daran geweckt, was die beiden verbindet. Die Kombination der zwei Charaktere empfinde ich als reizvoll. Auch die übrigen Figuren werden glaubwürdig dargestellt.

Die Grundidee des Romans ist äußerst originell und hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Aus der Sicht einer Person mit dem „Locked-In-Syndrom“ erzählen zu lassen und das mit einem Kriminalfall zu verknüpfen, das ist nach meiner Ansicht ein tolles Konzept. Das macht „Nachts, wenn mein Mörder kommt“ zu einem besonderen Buch, wie ich es noch nie gelesen habe.

Die Geschichte ist absolut schlüssig und realitätsnah. Es wird eine Vielzahl an Fragen aufgeworfen und es gibt mehrere Wendungen, so dass mich das Buch fesseln konnte. Ich habe mich beim Lesen zu keiner Zeit gelangweilt. Die Probleme, die im weiteren Verlauf der Geschichte ans Licht kommen, konnten mich bewegen und regen zum Nachdenken an. Die psychologische Tiefe ist ein weiteres Plus des Romans.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Verkaufsstrategie des Buches, das als „Thriller“ vermarktet wird. Dadurch bin ich mit anderen Erwartungen herangegangen. Tatsächlich handelt es sich um einen gut gemachten Roman mit viel subtiler Spannung, nicht aber um einen klassischen Thriller. Zudem ist der deutsche Titel absolut irreführend und längst nicht so treffend wie das englische Original („The Last Thing I Remember“). Das ist etwas schade, denn es handelt sich um einen wirklich ungewöhnlichen und lesenswerten Roman, der einen solchen Etikettenschwindel gar nicht nötig hat. Einen vollen Stern möchte ich jedoch dafür nicht abziehen.

Mein Fazit:
„Nachts, wenn mein Mörder kommt“ von Deborah Bee ist ein Spannungsroman, der ganz anders als vermutet ist. Dennoch konnte mich die Geschichte überzeugen und überraschen. Wer es mit dem Label „Thriller“ nicht so genau nimmt, den erwartet eine außergewöhnliche, empfehlenswerte Lektüre, die noch eine Weile nachhallen wird.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Ein hartes Leben im Yukon

Wie Wölfe im Winter
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Vor sieben Jahren hat die 23-jährige Gwendolynn McBride, kurz Lynn, noch in Alaska gewohnt. Doch nach einem großen Krieg ist auch noch eine Grippeepidemie ausgebrochen und hat einen Großteil der Menschheit ...

Vor sieben Jahren hat die 23-jährige Gwendolynn McBride, kurz Lynn, noch in Alaska gewohnt. Doch nach einem großen Krieg ist auch noch eine Grippeepidemie ausgebrochen und hat einen Großteil der Menschheit ausgelöscht. Mit ihrem Bruder, ihrer Mutter und ihrem Onkel kämpft die junge Frau nun auf einer kleinen Farm im Yukon nahe des Blackstone Rivers um ihr Überleben. Das Leben ist hart, der Winter eisig. Seit Jahren ist die Gruppe isoliert vom Rest der Welt. Dann taucht plötzlich ein Fremder auf. Die Familie nimmt Jax, den Verfolgten, bei sich auf. Doch in der neuen Welt ohne Nahrung, ohne Regeln und ohne Moral bringen sich Lynn und die anderen damit in Lebensgefahr.

"Wie Wölfe im Winter" ist der postapokalyptische Debütroman von Tyrell Johnson.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus vier Teilen, die wiederum in 46 Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Lynn. Mehrfach gibt es Rückblenden in die Zeit vor der Epidemie.

Die Sprache ist bildhaft, flüssig und angenehm. Die detaillierten Beschreibungen der Szenerie haben mir ebenso gefallen wie die Darstellungen der Gedanken- und Gefühlswelt von Lynn, in die ich gut eintauchen konnte. Dem Autor gelingt es zudem, eine passende Atmosphäre zu schaffen.

Die Hauptprotagonistin ist ein reizvoller Charakter. Sie ist stark und taff und wurde mir dadurch schnell sympathisch. Zudem empfand ich ihre Entwicklung als einen Pluspunkt. Auch die anderen Figuren sind interessant und werden authentisch gezeichnet, bleiben jedoch zum Teil etwas blass.

Ich mag dystopische Geschichten sehr gerne, weshalb mich die Grundidee des Romans und das Setting sehr angesprochen haben. Tatsächlich konnte mich auch die Umsetzung überzeugen. Von Anfang an ist die Geschichte spannend, sodass mir der Einstieg sehr leicht fiel. Außerdem gibt es mehrere Wendungen. Die Handlung wirkt stimmig. Die geschaffene Welt der Zukunft ist interessant ausgestaltet und wirkt auf mich durchaus vorstellbar. Das beschriebene Szenario stimmt allerdings auch nachdenklich, sodass der Roman einige Denkimpulse geben kann.

Das reduzierte Design des Covers sieht sehr ansprechend aus und passt auch thematisch sehr gut. Der Titel mit der Alliteration ist ebenfalls geglückt und orientiert sich darüber hinaus nahe am amerikanischen Original („The Wolves of Winter“).

Mein Fazit:
Mit "Wie Wölfe im Winter" ist Tyrell Johnson ein spannender und kurzweiliger Roman gelungen, der mir unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Vor allem für Fans von Dystopien ist das Buch absolut empfehlenswert.