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Veröffentlicht am 18.04.2018

Entführt und misshandelt

ESCAPE - Wenn die Angst dich einholt
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Ella Santos wurde entführt, als sie zehn Jahre alt war. Nach drei Jahren voller Misshandlungen und Missbrauch gelang es ihr, hochschwanger zu entkommen. Schwer traumatisiert konnte sie sich kaum erinnern, ...

Ella Santos wurde entführt, als sie zehn Jahre alt war. Nach drei Jahren voller Misshandlungen und Missbrauch gelang es ihr, hochschwanger zu entkommen. Schwer traumatisiert konnte sie sich kaum erinnern, so dass der Täter nie gefasst wurde. Ihre Tochter wurde zur Adoption freigegeben und sie erhielt eine neue Identität. Nun heißt sie Laine Moreno. Sie will vergessen, doch wer so etwas ertragen musste wird nie vergessen.
Zehn Jahre ist das inzwischen her, als Laine auf einem Plakat das Bild eines verschwundenen zehnjährigen Mädchens sehen muss, welches aussieht wie sie selbst in dem Alter. Sie ahnt, dass es sich um ihre Tochter handelt und glaubt, dass es der gleiche Täter ist wie bei ihr. Alles kommt wieder hoch. Aber sie muss das Mädchen retten, doch dazu muss sie sich ihren eigenen Dämonen stellen.
Der Schreibstil dieses Buches lässt sich sehr gut lesen und die Geschichte wird aus der Sicht von Laine berichtet. Der ermittelnde Kommissar ist ausgerechnet der Polizist, der Laine damals auf der Straße gefunden hat. Er ist eine interessante Person, aber für die Suche nach dem verschwundenen Mädchen spielt er eher eine Nebenrolle.
Laine hat Furchtbares erlebt und sie hat das Trauma auch nach all den Jahren nicht verwunden. Sie versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen, aber nur mit Hilfe von Drogen kann sie weiterleben. Sie kann auch keine Beziehung zu anderen Menschen ertragen, kann sich nicht einmal selbst ertragen. Sympathisch war mir Laine nicht, ich schwankte zwischen Mitleid und Ablehnung, denn ihre Gedanken und ihr Verhalten waren mir oft zu wirr.
Da es immer wieder um die Aufarbeitung der Vergangenheit geht, kam keine rechte Spannung auf und es gab auch zwischendurch Längen. Erst zum Ende wurde es dann wieder interessanter, überraschend und damit spannender. Mich konnte die Geschichte nicht so packen wie ich es erwartet hatte.
Eine interessante Geschichte, der jedoch etwas der Thrill fehlte.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Dichte Atmosphäre

Idaho
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Idaho, USA: Ann heiratet Wade, den sie schon lange kennt. Sie zieht zu ihm in das Haus, in dem er einmal mit seiner ersten Frau Jenny und den beiden Töchtern lebte. Wade verliert langsam sein Gedächtnis. ...

Idaho, USA: Ann heiratet Wade, den sie schon lange kennt. Sie zieht zu ihm in das Haus, in dem er einmal mit seiner ersten Frau Jenny und den beiden Töchtern lebte. Wade verliert langsam sein Gedächtnis. Wie sein Vater und sein Großvater leidet er bereits relativ früh an Demenz. Ist es vielleicht gut für ihn, dass er sich nicht erinnern muss an das, was seinerzeit geschehen ist?
An einem heißen Sommertag wollte die Familie im Wald Brennholz für den Winter besorgen. Doch dann ist May, das jüngere Kind, tot und die Mutter steht mit dem Beil in der Hand da. Sie wird verhaftet und gesteht die Tat. Die ältere Schwester June verschwindet.
Ann lebt mit ihm in diesem Haus mit den kleinen Dingen aus der Vergangenheit und sie versucht für Wade die Erinnerungen an seine Familie zu erhalten. Sie was nicht, was damals wirklich passiert ist und stellt sich die verschiedensten Möglichkeiten vor. Je länger sie versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist, umso schuldiger fühlt sie sich.
Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen. Es erfordert Konzentration, weil aus vielen verschiedenen Perspektiven berichtet wird und nicht immer gleich erkennbar ist, wer da zu Wort kommt. Es ist auch nicht einfach zu erkennen, was Realität und was Vorstellung ist.
Die Autorin baut eine sehr dichte Atmosphäre auf, die beklemmend, bedrohlich und dennoch packend ist. Etwas Furchtbares ist geschehen. Ein Kind ist tot. Man will unbedingt wissen, was da geschehen ist. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt, aber sie sind mir auch durchgehend fremd geblieben. Ich habe nicht verstanden, was sie bewegt und zu ihrem Handeln treibt. Irgendetwas war ihn ihnen, das mich auf Distanz hielt.
Obwohl immer mehr Puzzleteile zusammengetragen werden, bin ich am Ende nicht schlauer als zu Beginn des Buches. Es bleibt meiner Fantasie überlassen, was ich aus der Geschichte herauslesen will. Es ist aber klar, dass das Geschehen Einfluss auf alle Beteiligten hat – für immer und alle Zeiten.
Eine düstere Geschichte in einer wundervollen Sprache, die mich am Anfang gleich packte und am Ende mit vielen Fragen zurückließ.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Todesengel in der Klinik

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss sich auf Anweisung ihres Vorgesetzten einem Drogenscreening unterziehen. In der Klinik trifft sie Dr. Michael McCaffrey, den Mann ihrer Freundin ...

Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo, muss sich auf Anweisung ihres Vorgesetzten einem Drogenscreening unterziehen. In der Klinik trifft sie Dr. Michael McCaffrey, den Mann ihrer Freundin Laura. Da es in letzter Zeit auffällig viele Todesfälle gab und er einen Todesengel in der Klinik vermutet, bittet er Emma um Hilfe. Sie macht sich an die Nachforschungen, doch niemand scheint etwas zu wissen oder will mit ihr reden. Dann gibt es einen weiteren Toten und Emma ahnt, dass sie es mit einem alten Bekannten zu tun bekommt.
Dies ist nach „Lügenmauer“ der zweite Band um Emma Vaughan, die an der verregneten Nordwestküste Irlands Polizistin ist und ermittelt. Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Vorgängerband zu kennen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Obwohl es gleich spannend losgeht, kann die Spannung aber nicht die ganze Zeit gehalten werden. Das hat mich aber nicht sehr gestört, denn man bekommt einen guten Eindruck in die Polizeiarbeit und Emma ist eine interessante Person. Auch gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der grünen Insel einzufangen.
Die Charaktere sind all sehr gut und authentisch beschrieben. Emma ist eine gute Ermittlerin, der es nicht einfach gemacht wurde, sich Anerkennung zu verschaffen. Als Alleinerziehende hat sie es auch nicht leicht und dass sie von Medikamenten abhängig ist, kommt erschwerend hinzu und beschert ihr letztendlich auch das Drogenscreening. Wir haben es also mit einer Frau zu tun, die ihre Schwächen hat und daher sehr menschlich rüber kommt. Derweil steht ihr Exmann wegen seiner IRA Vergangenheit vor Gericht und ein alter Fall lässt Emma nicht los.
Leider ist schon recht früh klar, wer der Todesengel ist, daher lässt die Spannung zwischendurch nach, aber am Ende gibt es dann doch noch einen dramatischen Showdown.
Auch wenn mir der Vorgängerband besser gefallen hat, so wurde ich mit diesem Krimi auch wieder gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Geheimnisse in der Toskana

Der Mitternachtsgarten
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Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ...

Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ihr Leben wieder ins Lot bringen. Doch als sie auf dem Castillo Barbarossa ankommt, muss sie erkennen, dass die Hausherrin Vivien sehr geheimnisvoll ist.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Ich mag Geschichten, die in verschiedenen Zeitebenen spielen und in denen Geheimnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden. Daher hatte ich mich auf das Buch gefreut, doch ich hatte meine Erwartungen wohl zu hoch angesetzt, denn so recht konnte mich die Geschichte nicht packen und an einigen Stellen hätte es ruhig etwas straffer sein dürfen. Allerdings kommt die Toskana-Atmosphäre gut herüber.
Wir erfahren, was Lucy in der Gegenwart erlebt und zwischendurch die Geschichte um Vivien, die im Jahr 1972 beginnt.
Lucy hat sich auf eine Affäre mit ihrem Chef eingelassen und es kommt, wie es so oft passiert. Die erhoffte Zukunft gibt es nicht. Sie ist enttäuscht und verletzt und will in der Toskana auf andere Gedanken kommen. Ihre neue Arbeitgeberin hat sich zurückgezogen und Lucy bekommt sie nicht zu Gesicht, sondern muss über die Angestellte Adalina mit ihrer Chefin kommunizieren.
Vivien Lockhart war eine bekannte Schauspielerin. Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Ihr Vater machte es der Familie schwer und Vivien hat dann die Familie verlassen, um ihr eigenes Leben zu leben. Auch auf dem Weg zur gefeierten Schauspielerin musste sie steinige Wege gehen. Als sie den Arzt Giovanni Moretti kennenlernt, glaubt sie das große Glück gefunden zu haben. Doch seine traumatisierte Schwester Isabella will den Bruder für sich alleine haben und jedes Mittel ist ihr recht, um die Frau, die Isabellas Beziehung zu Giovanni stört, wieder loszuwerden.
Als Lucy ein altes Tagebuch in die Finger fällt, regt sie das an, sich mit der Vergangenheit von Vivien zu beschäftigen.
Vivien war für mich die interessantere Person und je mehr ich von ihrer tragischen Vergangenheit erfahren habe, umso mehr konnte ich mit ihr fühlen. Lucy dagegen blieb für mich ein wenig nichtssagend.
Eine interessante und tragische Lebensgeschichte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein grausiger Fund im Wald

Dein Tod komme
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Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ...

Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ist. Dass es sich um Mord handelt, davon ist auszugehen, denn sonst wäre die Leiche nicht im Wald verscharrt worden. Die Identität der Leiche kann geklärt werden. Die Person studierte am nahe gelegenen College, wo Rina als Dozentin tätig ist, und war als vermisst gemeldet. Dann werden noch weitere Leichen dort im Wald von Greenbury gefunden. Doch die Ermittlungen kommen nicht richtig voran und so forscht Rina selber nach und bringt sich damit in Gefahr.
Ich habe bisher noch kein Buch aus der Reihe um dieses Ermittlerpaar gelesen, aber dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Peter Decker hat lange Jahre als Detective beim LAPD gearbeitet und wollte es eigentlich ruhiger angehen lassen. Sein Beruf hat ihn nach außen zu einem knallharten Typen werden lassen, der aber auch eine weiche Seite hat, wenn es um das Private geht. Ich mochte seine sarkastische Art. Rina ist ein ganz anderer Typ Mensch, daher ergänzen sich die beiden gut. Sie sind gläubige Juden und nehmen die Regeln ihres Glaubens sehr genau. Peters Kollege Tyler McAdams ist mit Rina und Peter auch befreundet.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.
Gleich von Beginn an ging es spannend los, aber leider blieb das nicht die ganze Zeit so, denn es gab Passagen, die ein wenig langatmig beschrieben wurden. Auch gibt es eine große Zahl von beteiligten Personen, sei es als Verdächtige oder auch nur als Zeugen, so dass man leicht den Überblick verlieren konnte. Ich versuchte auch, den Täter ausfindig zu machen, das ist mir aber bis zum Schluss nicht geglückt. Falsche Fährten, unverhoffte Wendungen und viele Verdächtige machten das Ende der gut durchdachten Geschichte unvorhersehbar.
Ich habe diesen spannenden Krimi gerne gelesen.