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Veröffentlicht am 18.03.2018

Bewegende Geschichte

Mit Gobi durch die Wüste - eine wahre Geschichte
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„...Sie lief unbeschwert. Sie lief, weil sie dafür geschaffen war...“

Das Buch beginnt in Edinburgh. Dion läuft mit Lucja und der Hündin Gobi auf einen Berg. Danach beginnt Gobis Geschichte..
Dion war ...

„...Sie lief unbeschwert. Sie lief, weil sie dafür geschaffen war...“

Das Buch beginnt in Edinburgh. Dion läuft mit Lucja und der Hündin Gobi auf einen Berg. Danach beginnt Gobis Geschichte..
Dion war nach Ürümqi in den äußersten Westen Chinas gereist, um an den Ultramarathon durch die Wüste Gobi teilzunehmen. Dabei ist an sieben Tagen insgesamt eine Strecke von 155 Meilen zu bewältigen und das bei extremen Temperaturen. Dafür zahlen die Teilnehmer einen höheren Geldbetrag. Jeder hofft zu gewinnen. An diesem Wettkampf würde auch Tommy Chen teilnehmen, einer der erfolgreichsten Läufer.
Am Abend des ersten Tages erscheint im Rennlager ein Hund, dem es gelingt, von den Läufern ein paar Leckerbissen zu ergattern. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise haben die Teilnehmer nur so viel Nahrung mit, wie sie brauchen, um das Rennen durchzustehen.
Am nächsten Morgen stellt sich der kleine Hund neben Dion und läuft den ganzen Tag an seiner Seite. Das Eingangszitat bezieht sich darauf.
Der Autor hat einen spannenden Tatsachenroman geschrieben. Das Buch besteht im Prinzip aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um das Rennen. Nach dem Rennen entschließt sich Dion, den Hund nach Großbritannien zu holen. Er ahnt nicht, dass damit ein weit größeres Abenteuer für ihn beginnt. Dies nimmt den zweiten Teil des Buches ein.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen und hat mich schnell gefangen genommen. Detailliert geht der Autor auf jede Etappe des Rennens ein. Er schildert die auftretenden Schwierigkeiten, den Kampf mit dem eigenen Willen, die immer wieder nötige Motivation und die Zusammenarbeit mit anderen Läufern. Unkameradschaftlichkeit kann sich schnell rächen. Manchmal ist der Mitlaufende der Garant für das Überleben. Temperaturen von über 40° und Sandstürme sind nur zwei der Probleme. Jeder Fehler, jede falsche Entscheidung kann eine zu viel sein.
Nebenbei erfahre ich als Leser einiges über Dions Kindheit und Jugend. Mit neun Jahren hat er als Folge eines Asthmaanfalls seinen Vater verloren. Das hatte Konsequenzen für sein weiteres Leben. Er erzählt, wie er zum Laufen kam und welche Erfahrungen er dabei bisher gemacht hat. Dabei verschwiegt er selbst die Schattenseiten seines Lebens nicht.
Da die sofortige Mitnahme der Hündin, die er Gobi nennt, nicht möglich ist, lässt er sie bei Nurali, der Rennleiterin. Von Großbritannien aus will er sich um die bürokratischen Hürden kümmern. Dann aber erfährt er, dass Gobi verschwunden ist. Die Suche nach dem Hund prägt den zweiten Teil der Geschichte. Es ist ein Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Da Dion die Öffentlichkeit informiert hat, interessieren sich plötzlich viele Menschen für den Hund. Außerdem muss Dion die besonderen politischen Verhältnisse in China beachten. Doch gerade in China trifft er auf ein unerwartetes Maß an Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Trotzdem fühlt er sich in keinem Moment sicher, weil das Verschwinden des Hundes nie richtig geklärt wurde.
Gleichzeitig thematisiert der Autor, wie ihn selbst das Geschehen verändert hat.
Die Gestaltung des Covers ist sehr gut gelungen. Als Leser habe ich den Eindruck, dass mich der kleine Hund ganz persönlich anschaut, als wolle er mich zu seiner Geschichte einladen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

Tochter der Inquisition
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„...Der Glaube ist schließlich eine Sache der inneren Überzeugung und nicht etwas, das mit Gewalt von außen erzwungen werden kann. Wer das Evangelium mit den Mitteln der Angst und der Willkür zu verteidigen ...

„...Der Glaube ist schließlich eine Sache der inneren Überzeugung und nicht etwas, das mit Gewalt von außen erzwungen werden kann. Wer das Evangelium mit den Mitteln der Angst und der Willkür zu verteidigen sucht..., macht aus der Botschaft des Heils eine Botschaft des Schreckens...“

Wir schreiben das Jahr 1388. In Steyr im Ennstal zieht der Fischer Hermann Luger einen Toten aus dem Fluss. Keine drei Wochen später sind die Gerichtsknechte Bodo und Siegbert im Auftrag des Stadtrichters unterwegs. Da sehen sie am Waldrand eine Tote. Es ist Klara von Ternberg, die Frau Wernher von Ternbergs, Kaufmann und Magistrat der Stadt Steyr.
Da die Ermittlungen vom Burggrafen und vom Stadtrichter ins Leere laufen, ruft Wernher Falk von Falkenstein und seine Frau Christine zur Hilfe. Falk soll den Fall übernehmen. Gleichzeitig aber ist der Inquisitor Petrus Zwicker auf den Weg nach Steyr. Dem aber möchte Falk ungern begegnen.
Der Autor hat einen spannenden und sehr gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Er verknüpft gekonnt mehrere Kriminalfälle mit dem Schicksal der Waldenser, die von der katholischen Kirche als Abtrünnige und Kerzer behandelt werden.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Das geschieht weniger durch Worte, mehr durch ihre Taten. Außerdem lässt mich der Autor an ihren Gedanken teilhaben.
Falk ist ein Adliger aus Salerno. Allerdings liegt ein Teil seiner Vergangenheit lange Zeit im Dunkeln. Selbst seiner Frau hat er dies verschwiegen. Ab und an aber zeigen seine Reaktionen, dass die Inquisition und ihre Folgen ihn mehr berühren, als er zugeben will. Christine ist die starke Frau an seiner Seite. Sie hat in Salerno Medizin studiert, verfügt über ein logisches Denkvermögen, kann Situationen gekonnt analysieren und setzt sich für Gerechtigkeit ein.
Paulus Zwicker ist ein sehr widersprüchlicher Charakter. Einerseits nutzt er die grausamen Methoden der Inquisition, um die Waldenser zu bekämpfen, andererseits kommt ab und an seine menschliche Seite durch. Außerdem belastet ihn ein Fehlurteil aus seiner Vergangenheit. Als begabter Redner vermag er Menschen zu manipulieren.
Der Autor beherrscht das Spiel mit Worten. Das zeigt sich unter anderen an kurzen romantischen
Naturbeschreibungen, die für einen Moment der Ruhe in der sonst rasanten und fesselnden Handlung sorgen. Das folgende Zitat ist ein Beispiel dafür.

„...Das erzene Leuchten des Mondes lässt den Horizont schmelzen; wie flüssiges Silber ergießt sich sein Licht in die glatte, ruhige See...“

Zu den stilistischen Höhepunkten gehören fein ausgearbeitete Dialoge. Im Verhör von Mohr durch Zwicker stimmt jedes Wort. Mohr kontert geschickt. Das Gespräch zwischen Falk und Christine über die Freiheit der Gedanken und den Wert des Glaubens dagegen geht in die Tiefe. Daraus stammt das Eingangszitat. Beide wissen, wovon sie reden und sehen die Schattenseiten, die durch den Machtanspruch der Kirche entstehen. Ein drittes Beispiel ist die Aussprache unter den Meistern der Waldenser. Es gibt erste Stimmen, die auf Gewalt mit Gewalt reagieren wollen.
Sehr detailliert werden die Ermittlungen von Falk und Christine geschildert. Als Leser bin ich immer auf den gleichen Stand wie die beiden und darf oder muss mit ihnen in die dunklen Tiefen der menschlichen Psyche blicken, denn der Fall weitet sich erschreckend aus.
Auch die Einblicke in die Gerichtsbarkeit der damaligen Zeit und den Glauben der Waldenser fand ich spannend. Erstaunt war ich über deren umfassende Kenntnisse der Bibel. Der Autor lässt mich dabei nicht im Ungewissen, wie es dazu kam. Das folgende Zitat des Augustus wird thematisiert, als sich Christine um einen verletzten Waldenser kümmert:

„...Irren ist menschlich. Aber aus Leidenschaft im Irrtum zu verharren, ist teuflisch...“

Die Geistlichkeit der Zeit wird vielschichtig dargestellt. Zu Zwicker habe ich schon genug geschrieben. Bodo von Schachnitz, Prior des Klosters Melk, sieht manches großzügiger. Er setzt nicht auf menschliche, sondern göttliche Gerechtigkeit. Über den Pfarrer von Steyr möge sich der zukünftige Leser selbst ein Urteil bilden.
Ein ausführliches Personenverzeichnis, ein informatives Nachwort des Autors, drei Glossare und ein Literaturverzeichnis ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es enthält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Wunderschöne Geschichte

Der Sternenhase
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Nebo, der Hase, ist in hellen Nächten kurz am Himmel zu sehen. Er hütet die Sternenbild-Tiere. Wie es dazu kam, erzählt das Bilderbuch.
Nebo wollte von klein auf Hütehase werden. Häufig bewies er, dass ...

Nebo, der Hase, ist in hellen Nächten kurz am Himmel zu sehen. Er hütet die Sternenbild-Tiere. Wie es dazu kam, erzählt das Bilderbuch.
Nebo wollte von klein auf Hütehase werden. Häufig bewies er, dass er dazu auch in der Lage war. Die, denen er geholfen hatte, wollten ihn gern behalten. Doch diejenigen, die etwas zu sagen hatten, lachten ihn aus. Alles aber änderte sich, als Nebo auf die Elefanten traf.
Die Autoren haben eine schöne märchenhafte Geschichte geschrieben. Kurze Texte erzählen die Handlung. Sie machen Nebos Wunsch verständlich, zeigen seinen Eifer und verkünden seine Trauer, wenn sein Wollen von den Menschen wieder nicht akzeptiert wird.
Die Texte sind eingebettet in wunderschöne Illustrationen. Ein Teil veranschaulicht die Geschichte, ein anderen zeigt die Tierbilder des Sternenhimmels.
Auf den beiden letzten Seiten wird sowohl der Sternenhimmel über der nördlich als auch über der südlichen Erdkugel abgebildet.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie eignet sich zum Vorlesen, ermöglicht aber gleichzeitig die erste Beschäftigung mit Sternbildern.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Liebenswertes Damentrio

Yasemins Kiosk
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„...Dorothee, glaubt ihr ernsthaft, weil ihr jeden Sonntag zusammen Tatort guckt, könnt ihr mehr als die Polizei?...“

Ein Mann ist mit seinem Auto unterwegs. Er hat einen Toten im Kofferraum. Er hat den ...

„...Dorothee, glaubt ihr ernsthaft, weil ihr jeden Sonntag zusammen Tatort guckt, könnt ihr mehr als die Polizei?...“

Ein Mann ist mit seinem Auto unterwegs. Er hat einen Toten im Kofferraum. Er hat den Mann nicht getötet, aber den Auftrag, die Leiche zu entsorgen.
Nina kümmert sich um ihre manisch-depressive Mutter. Doch das gemeinsame Wohnen ist keine Lösung. Sie hat sich um eine Wohnung bei Dorothee beworben und bekommt den Zuschlag. Im Haus hat auch Yasemin ihren Kiosk. Als Nina ihr hilft, Papier im Container zu entsorgen, finden sie darin einen Toten. Yasemin kennt ihn. Es ist der junge Student Adil.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Schon das Ermittlertrio ist etwas Besonderes.
Nina ist Polizistin. Sie wurde allerdings auf unbestimmte Zeit suspendiert. Mit ihrer Mutter hat sie kein einfaches Leben.
Yasemin ist Halbtürkin. Ihr lebensfrohes Wesen und ihr sehr persönlicher Umgang mit den Kunden verhilft ihrem Kiosk zu Erfolg.
Dorothee gehört das Haus. Sie hat ihre Wohnung seit Jahren nicht verlassen. Yasemin behandelt sie fast wie eine Tochter.
Die Polizei legt den Fall schnell zu den Akten. In Adils Blut fanden sich Drogen. Man geht davon aus, dass er im Rausch in den Container fiel. Doch Yasemin kann und will sich damit nicht zufriedengeben. Sie weiß, dass Adil sein Jurastudium sehr ernst genommen und sich nie an Drogen vergriffen hat. Allerdings hat sie selbst auch ein Problem. Seit Übernahme des Kiosks wird sie von einem Unbekannten gestalkt. Den Fall hat Dorothee in Ninas Hände gelegt.
Der Schriftstil des Buches ist von einem feinen Humor durchzogen, wie das folgende Zitat zeigt:

„...Halb sieben ist keine Uhrzeit, sondern eine Frechheit...“

Das Eingangszitat bringt zum Ausdruck, dass Dorothee und Yasemin sich selbst um Ermittlungen zum Tode von Adil kümmern wollen. Nina lässt sich überreden, ihnen zu helfen.
Sehr gut ausgearbeitete Gespräche bringen nicht nur die Handlung weiter, sondern enthalten gleichzeitig Informationen über die Vergangenheit der Protagonisten. Zu den stilistischen Höhepunkten gehören die Dialoge zwischen Nina und dem Kriminalisten Tim. Einerseits lesen sie sich wie ein gekonnter Schlagabtausch, andererseits hat Nina Probleme, ihre spröde Seite aufrecht zu erhalten.
Schnell stellt sich heraus, dass in der Kanzlei, für die Adil gearbeitet hat, einiges im Argen liegt.
Ab und an sind die Gedanken des Mannes eingefügt, den ich schon im Prolog kennenlernen durfte. Er gestattet mir einen Blick in die Tiefe seiner Psyche, informiert mich über seine Träume und Wünsche.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte wird spannend erzählt, die Protagonisten sind sympathisch und am Ende bleibt keine Frage offen.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Einblicke in die Welt des Theaters

Schau hinter die Kulissen: Eine Erzählung vom Theater
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„...Die Stimmen müssen gut zueinander passen, auch zu allen anderen Stimmen der Sänger...“

Die Musiklehrerin fragt Jonas, ob er Lust hat, im Theater zu singen. Dort werden zwei Kinder für ein neues Musical ...

„...Die Stimmen müssen gut zueinander passen, auch zu allen anderen Stimmen der Sänger...“

Die Musiklehrerin fragt Jonas, ob er Lust hat, im Theater zu singen. Dort werden zwei Kinder für ein neues Musical gesucht.
Die Autorin hat eine Geschichte übers Theater geschrieben. Das ist allerdings nicht die ganze Wahrheit. Nebenbei vermittelt das Buch eine Menge an Wissen.
Der Schriftstil der Geschichte ist für die Zielgruppe angemessen. Der kleine Leser darf Jonas vom Vorsingen bis zur ersten Aufführung begleiten und lernt so die einzelnen Stationen der Arbeit am Theater kennen.
Jonas wundert sich, dass so viele Kinder zum Vorsingen gekommen sind, obwohl nur zwei Plätze vergeben werden. Die Antwort steht im Eingangszitat.
In gewissen Abständen werden im Buch wichtige Begriffe erklärt. So geht es bei der Orchesterprobe unter anderem um Dirigent, Chorleiter, Pianist. Die Erklärungen stehen in einem gerahmten Rechteck. Der Fachbegriff ist fett geschrieben. Die Erläuterungen erfolgen in kurzen und verständlichen Sätzen.
Das Buch enthält einige Fotografien von Theatern. Daneben gibt es weitere farbige Illustrationen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ermöglicht eine gute Einführung der Kinder in die Welt des Theaters. Die Balance aus lebendiger Geschichte und Faktenwissen ist ausgewogen.