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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2018

Krimi mit viel Gefühl

Das Regenmädchen
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Kurze Inhaltsangabe:
Marie wird an einem regnerischen Tag in einem hübschen Abendkleid von einem unbekannten Mann auf der Autobahn überfahren. Mysteriös daran ist, dass Marie bereits vorher schwer verletzt ...

Kurze Inhaltsangabe:
Marie wird an einem regnerischen Tag in einem hübschen Abendkleid von einem unbekannten Mann auf der Autobahn überfahren. Mysteriös daran ist, dass Marie bereits vorher schwer verletzt war. Wusste Marie etwas, das sie nicht wissen sollte? Die beiden Ermittler Franza Oberwieser und Felix Herz versuchen den Fall zu lösen.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin, Gabi Kreslehner, hat einen sehr weiblichen und emotionalen Schreibstil, der in vielen detaillierten Schilderungen, zB aus dem Privatleben der beiden Ermittler und in einem sehr emotionalen Erzählstil der Handlungen sichtbar wird. Mir hat diese Erzählweise für einen Krimi sehr gut gefallen; es kommen wenige blutige, brutale Szenen vor, sondern vielmehr Spekulationen, Emotionen und auch die Charaktere werden sehr gut und authentisch beschrieben, da sehr viel Platz für den privaten und familiären Hintergrund der einzelnen Personen gelassen wurde. Gefallen hat mir auch, dass keine starke oder übertriebene Trennung von positiven und negativen Eigenschaften der Charaktere vorgenommen wurde, sondern dass jede/r auch ihre/seine Laster hat. Für mich macht dies den Krimi besonders lebendig und realistisch. Spannend ist natürlich auch immer, wenn Familienmitglieder in das Verbrechen involviert sind.
Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist, dass die Handlung recht schnell vorhersehbar geworden ist. Hier hätten noch ein paar Überraschungseffekte oder Wendungen eingebaut werden können.

Cover und Titel:
Das Cover ist bereits auf den ersten Blick sehr ansprechend, ein richtiger Hingucker und fällt auf! Auch der Titel passt gut zum Buch und hat mich in seiner einfachen, aber aussagekräftigen Weise angesprochen.

Mein Fazit:
Das Ende des Buches lässt auf alle Fälle die Möglichkeit offen, dass noch weitere Krimis vom Kommissaren-Duo Franza und Herz folgen könnten. Ich würde mich über einen zweiten Fall von ihnen freuen!

Veröffentlicht am 16.03.2018

Wie weit darf man sich in das Leben seiner Kinder einmischen?

Die Freundin meines Sohnes
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Kurze Inhaltsangabe:
Dr. Pete Dizinoff ist ein angesehener Arzt, lebt mit seiner Frau und seinem fast schon erwachsenen Sohn glücklich und zufrieden bis sich sein Leben von einem Tag auf den anderen dramatisch ...

Kurze Inhaltsangabe:
Dr. Pete Dizinoff ist ein angesehener Arzt, lebt mit seiner Frau und seinem fast schon erwachsenen Sohn glücklich und zufrieden bis sich sein Leben von einem Tag auf den anderen dramatisch verändert. Obwohl er nur das Beste für seinen Sohn wollte, droht ihm sein Sohn zu entgleiten, seine Frau steht nicht mehr hundertprozentig hinter ihm, seine Freunde verabschieden sich und nach einer Anklage wegen eines Arztfehlers steht auch seine berufliche Karriere auf dem Spiel.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch ist sehr emotional geschrieben, vor allem aus der der Sicht des Arztes und Vaters Dr. Pete Dizinoff, aber auch die Sichtweisen seines Sohnes, seiner Freundin Laura und seiner Ehefrau sind sehr gut nachvollziehbar. Das Leben von Dr. Pete nimmt eine sehr dramatische Wende, nichts ist in seinem Leben mehr so wie es war und wie er es schätzte, er fühlt sich an einem aussichtslosen Punkt, wirkt fast schon apathisch und nimmt sein Schicksal an, ohne selbst aktiv dagegen anzukämpfen. Pete hat beim Lesen mein vollstes Mitgefühl erweckt, doch an manchen Stellen hätte ich ihn gerne motiviert aktiver zu handeln. Die Spannung konnte bis zum Schluss erhalten werden genauso wie die Erwartung, dass sich das Blatt für Pete doch noch einmal wendet.
Laura, die Freundin seines Sohnes, ist auch eine sehr starke und prägende Person mit vielen unterschiedlichen Facetten. Einerseits ist sie schwach und hilfebedürftig dargestellt, auf der anderen Seite berechnend und zerstörend. Diese vielschichtige Darstellung eines Charakters hat mir auch sehr gut gefallen.

Cover und Titel:
Der Titel des Buches klingt für mich vielversprechend, obwohl mir kürzere Titel grundsätzlich besser gefallen. Das Cover finde ich sehr blass und etwas altmodisch, hier hätte mir eine aktuellere Aufmachung besser gefallen.

Mein Fazit:
„Die Freundin meines Sohnes“ ist ein Roman, der auch nach dem Lesen noch längere Zeit nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Vor allem für Eltern von Jugendlichen bleibt die Frage offen: „Wie weit darf man sich in das Leben seiner (fast) erwachsenen Kinder einmischen?“

Veröffentlicht am 16.03.2018

Suche nach der Wahrheit

Die Stille nach dem Schrei
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Irene lebt in einem Albtraum: Ihr 19jähriger Stiefsohn Martin tötet ihren Sohn Jonas im Effekt, doch Irene zweifelt sehr an seiner Unschuld. Irene möchte dies beweisen und ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Irene lebt in einem Albtraum: Ihr 19jähriger Stiefsohn Martin tötet ihren Sohn Jonas im Effekt, doch Irene zweifelt sehr an seiner Unschuld. Irene möchte dies beweisen und ist auch dann noch von seiner Schuld überzeugt, als ihr Stiefsohn behauptet von seinem Vater missbraucht worden zu sein. Irene begleitet selbst die Aufrollung des Falles gemeinsam mit Kommissar Schneider.

Meine Meinung zum Buch:
Ziemlich am Anfang des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten mich in die einzelnen Charaktere hineinzulesen, da bis auf Tina, die Charaktere erst nach und nach genauer beschrieben wurden. Gut gefallen hat mir der Wechsel der Erzählperspektiven, vor allem die Sichtweise von Tina hat mich sehr berührt: Tina, die hin- und hergerissen war zwischen der Liebe zu ihrem kleinen Bruder und der Verehrung von Martin, für den sie fast alles zu tun bereit und dem sie gehörig war. Was im Laufe des Buches passieren wird, war eigentlich aufgrund der Inhaltsangabe und aufgrund der ersten Seiten im Buch schon relativ klar, trotzdem konnte die Spannung aufrecht erhalten werden.

Cover und Titel:
Das Cover mit dem Auge darauf, in dem eine Spiegelung abgebildet ist finde ich sehr ansprechend und originell gestaltet und auch der Titel ist stimmig mit dem Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein äußerst gelungener Psychothriller, vor allem für ein Erstlingswerk erstaunlich ausgefeilte Ideen.

Veröffentlicht am 14.03.2018

in einem Rutsch durchgelesen

Schlaf still
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lake arbeitet derzeit als Marketingexpertin in einer Fruchtbarkeitsklinik, in der ihr einige Ungereimtheiten auffallen. Gleichzeitig befindet sie sich in einem Sorgerechtsstreit ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lake arbeitet derzeit als Marketingexpertin in einer Fruchtbarkeitsklinik, in der ihr einige Ungereimtheiten auffallen. Gleichzeitig befindet sie sich in einem Sorgerechtsstreit für ihre zwei Kinder mit ihrem Ex-Mann. Lake flirtet mit Mark, einem Arzt aus der Klinik und hat mit ihm einen One-Night-Stand. Noch in der gleichen Nacht wird Mark ermordet.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach und flüssig, sodass man das Buch gut in einem Durchgang lesen kann. Die Spannung ist zu Beginn sehr hoch, im Mittelteil plätschert die Geschichte dahin und am Ende des Buches ist die Spannung wieder voll da. Für einen richtigen Thriller war mir persönlich etwas zu wenig „thrill“, ich würde das Buch eher als Krimi einstufen.
Die Charaktere des Buches sind sehr gut beschrieben, allerdings für meinen Geschmack etwas zu klischeehaft: zB Mark der gut aussehende machohafte Arzt; Lake die Powerfrau mit Blackberry, Wochenendhäuschen, zwei Kindern im Ferienlager, Katze und Ex-Mann; die Polizeibeamten, unfreundlich und unfähig selbst zu ermitteln und nicht zuletzt Molly Lakes neue Freundin oder doch nicht?
Das Thema über Intrigen in einer Fruchtbarkeitsklinik habe ich spannend gefunden, dazu der zweite Handlungsstrang mit Lakes Scheidung war eine interessante Ergänzung. Allerdings konnte ich Lakes Motive, sich immer wieder in Gefahr zu begeben und gegen Anraten ihres Scheidungsanwaltes zu handeln, nicht ganz nachvollziehen, va. wenn sie sich so große Sorge um ihre Kinder und die Sorgerechtsgeschichte macht.
Was ich gut gefunden habe ist, dass die Autorin nicht durchblicken lässt, wer als MörderIn in Frage kommt. Bis zum Schluss könnten fast alle Charaktere verdächtig sein und mit der Person, die sich als TäterIn herausstellte, hätte ich nicht unbedingt gerechnet.


Fazit:
Schlaf still ist ein Buch, das man ohne Pause in einem durch lesen kann.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Die Wahrheit über Alice

Die Wahrheit über Alice
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Kurze Inhaltsangabe:
Katherine ist 17 Jahre alt, stammt aus einer wohlhabenden und behüteten Familie, doch musste in ihrer Jugendzeit schon ein schwerwiegendes Familienschicksal erleben, das sie heute ...

Kurze Inhaltsangabe:
Katherine ist 17 Jahre alt, stammt aus einer wohlhabenden und behüteten Familie, doch musste in ihrer Jugendzeit schon ein schwerwiegendes Familienschicksal erleben, das sie heute noch sehr belastet und ihr Schuldgefühle verursacht. Sie versucht einen Neuanfang, indem sie die High School wechselt und bei ihrer Tante einzieht. Dort lernt sie Alice kennen, die sie von Beginn an fasziniert und die ihr dann zunehmend befremdlich und gefährlich wird.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich sehr schnell und einfach lesen, da der Schreibstil der Autorin einfach und ohne komplizierte Satzstellungen ist und auch die Gliederung und Wechsel der Erzählperspektiven klar erkennbar sind. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin mit relativ wenigen blutrünstigen Szenen Spannung aufbauen konnte und die LeserInnen mittels Psychoterror fesselt. Die Charaktere fand ich gut beschrieben, allerdings ein wenig zu überzogen, zB hatten Katherine und ihre Schwester ausschließlich positive Eigenschaften, hingegen war mir Alice schon von Beginn an unsympathisch und ich konnte nicht verstehen, warum Alices FreundInnen dies erst so spät bemerkten. Ich hätte es spannender gefunden, wenn sich die Charaktere nicht schon von Beginn an so klar herauskristallisiert hätten. Etwas unglaubwürdig fand ich, dass einige Hauptcharaktere noch sehr jung sind (zwischen 17 und 23 Jahren), allerdings aufgrund ihrer Ausdrucksweise, ihren Gesprächsthemen und ihrer Lebensgestaltung schon eher wie Erwachsene agierten. In welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, war zumindest ab der Mitte des Buches schon relativ klar und keine große Überraschung für mich. Darüber, dass Alice sterben wird, wird man schon im ersten Satz des Buches informiert. Trotzdem fand ich das Buch spannend zu lesen. Am Ende des Buches hätte ich noch gerne etwas ausführlicher über Katherines derzeitiges Leben und ihre Zukunftsperspektiven erfahren.

Cover und Titel:
Das Cover finde ich sehr ansprechend, die Farbgestaltung und die Rosenblüten fallen auf und in das blonde Mädchen am unteren Rand habe ich Katherines jüngere Schwester Rachel interpretiert. Der englische Originaltitel „Beautiful Malice“ hätte meiner Meinung nach noch besser zum Buch gepasst.

Fazit:
„Die Wahrheit über Alice“ ist ein gelungenes Erstlingswerk von Rebecca James und ich würde mich freuen, bald mehr von ihr zu lesen. Auch wenn das Buch den Anschein erweckt, ein typisches Jugendbuch zu sein, ist es auch für Erwachsene interessant zu lesen!