Cover-Bild Der Angstmann
Band 1 der Reihe "Max Heller"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.09.2016
  • ISBN: 9783423430456
Frank Goldammer

Der Angstmann

Kriminalroman
Ein fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs
Dresden im November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den immer bedrohlicher werdenden Kriegsumständen ‒ da wird die grausam zugerichtete Leiche einer Krankenschwester gefunden. Schnell heißt es: Das war der Angstmann, der nachts durch die Stadt schleicht. Kriminalinspektor Max Heller hat bei der fieberhaften Suche nach dem Täter mit dem Kriegschaos zu kämpfen – aber auch mit seinem linientreuen Vorgesetzten. Und die Hoffnung, der Frauenmörder sei bei dem katastrophalen Bombenangriff im Februar 1945 umgekommen, zerschlägt sich..
 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2018

Der Angstmann geht um!

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Dresden 1944. Das Kriegsende steht kurz bevor. Max Heller hat einen neuen Fall. Ein Frauenmörder geht um. Er mordet nicht nur, er richtet die Leichen übel zu, häutet sie und entnimmt ihnen diverse Körperteile. ...

Dresden 1944. Das Kriegsende steht kurz bevor. Max Heller hat einen neuen Fall. Ein Frauenmörder geht um. Er mordet nicht nur, er richtet die Leichen übel zu, häutet sie und entnimmt ihnen diverse Körperteile.

Während Max ermittelt und sein bestmöglichstes in der immer wieder bombardierten Stadt gibt, kommt er nur mühsam unter diesen besonderen Umständen voran. Als sein Vorgesetzter Klepp, ein Paradebeispiel eines Nazis ihn anderen Aufgaben zuteilt, kann er es nicht lassen und bringt sich und seine Frau Karin damit in zusätzliche Gefahr.

Doch Max lässt sich so leicht nicht einschüchtern, er weiß, dass er auf der richtigen Spur ist. Als dann aber die Russen Dresden erobern wendet sich das Blatt und die Angst wie auch der Mörder gehen um.

Unterstützung erhält er ausgerechnet von einem Russen, der seinen ganz persönlichen Plan zu verfolgen scheint.

Das ungleiche Paar muss feststellen, dass Werte für jeden Menschen eine ganz andere Bedeutung haben und dass man nur mit gemeinsamer Stärke vorankommt.

Frank Goldammer hat mit seinem Angstmann einen beeindruckenden Thriller geschaffen, bei dem es einem als Leser im wahrsten Sinne des Wortes „Haut und Haare“ sträubt.

Gekonnt ermittelt Max Heller und bleibt sich und seinen Werten als Mensch trotz dieser widrigen Umstände treu. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

Veröffentlicht am 24.11.2016

Seit langem mal wieder ein Krimi den ich inhaliert habe!

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"Der Angstmann" von Frank Goldammer ist der erste Fall für Kriminalinspektor Max Heller. Der Krimi spielt im letzten Kriegswinter 1944/45 in Dresden und thematisiert gekonnt den Zustand der Stadt und seine ...

"Der Angstmann" von Frank Goldammer ist der erste Fall für Kriminalinspektor Max Heller. Der Krimi spielt im letzten Kriegswinter 1944/45 in Dresden und thematisiert gekonnt den Zustand der Stadt und seine Bewohner mit allen Aspekten der inneren Einstellung. Natürlich ist der rote Faden dieser Geschichte die Suche nach einem Mörder. Diesem bestialische Frauenmörder ist Max Heller auf der Spur, allerdings macht der Krieg und vor allem die verheerende Bombennacht vom 13. Feb 1945 macht es ihm nicht leicht weiter zu forschen.

Man findet sehr leicht in die Geschichte hinein und die Seiten fliegen nur so - ein wahrer Pageturner! Durch viel wörtliche Rede, (meist) kurze Kapitel und spannende Beschreibungen liest es sich wunderbar.
Mir war auch Max als Protagonist sehr sympathische.

Bisher hat Frank Goldammer zwei Regionalkrimis im Gmeiner Verlag veröffentlicht: "Revierkampf" und "Abstauber". Mit "Der Angstmann" hat er nun den renommierten dtv mit einer breiten Reichweite.

Ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Heller und bedaure nur, dass er erst im Herbst 2017 erscheinen wird!

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit tiefem Einblick in die Psyche der Deutschen zu Kriegende. Definitiv lesenswert!

Veröffentlicht am 06.11.2016

Tiefgründiger Krimi vor der Kulisse des zweiten Weltkriegs

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Dresden, 1944: Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem grausigen Tatort gerufen, eine junge Krankenschwester wurde auf brutale Weise ermordet. Die Leiche wurde von zwei Jungen gefunden, die Heller zum ...

Dresden, 1944: Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem grausigen Tatort gerufen, eine junge Krankenschwester wurde auf brutale Weise ermordet. Die Leiche wurde von zwei Jungen gefunden, die Heller zum ersten Mal erzählen, der "Angstmann" ginge um.
Heller kämpft gegen widrige Umstände: Fast alle seine Kollegen wurden eingezogen, es fehlt an jeglicher Ausrüstung und obendrein am Interesse seines Vorgesetzten Klepp - ein ehemaliger Metzger, der sich bei der SS verdient gemacht hat und mit einem leitenden Posten bei der Polizei belohnt wurde - in diesem Fall ordentlich zu ermitteln.
Auch die persönlichen Umstände sind in diesen letzten Kriegsmonaten schwierig, Heller und seine Frau Karin bekommen für ihre Marken kaum je genug zu essen, die beiden Söhne sind an der Front und die letzten Lebenszeichen liegen Monate zurück.
Trotzdem (oder gerade deswegen?) verbeißt Heller sich in diesen Fall, schon bevor die zweite Frau ermordet wird...

Frank Goldammer hat mit "Der Angstmann" einen beeindruckenden Roman vorgelegt. Zum einen bekommt man hier eine sehr spannende Krimihandlung, bei der man als Leser wirklich lange im Dunkeln tappt, und zum anderen auch noch einen interessanten Einblick in die letzten Monate des zweiten Weltkrieges: Hunger, Kälte, Mangel an den grundlegendsten Dingen, lange Bombennächte im Keller.
Obwohl ich den Krimianteil wirklich für raffiniert geplottet und gut durchdacht halte, hat mich der zweite Aspekt der Handlung noch weit mehr gefesselt. Der Autor hat die düstere und gedrückte Stimmung im verdunkelten Dresden sehr gut eingefangen, sehr bildhaft berichtet er über die schwerste Bombardierung im Februar '45, bei der die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt wurde.

Da sich die Ermittlungen über einen langen Zeitraum erstrecken, wird im zweiten Teil des Romans die Besatzung durch die russische Armee thematisiert - immer noch herrscht riesiger Mangel an Nahrungsmitteln, Kleidung und vor allem an Wohnraum, weil im ausgebombten Dresden kaum noch ein Stein auf dem anderen steht und die Stadt zudem von Flüchtlingen förmlich überrollt wird. Hier findet man durchaus auch Bezüge zum Hier und Jetzt - denn die damaligen Umstände sind mit den heutigen kaum vergleichbar, schließlich hungerten die Dresdner schon monatelang und viele waren selbst obdachlos.
Dazu kam dann noch die tägliche Angst vor den Rotarmisten, die mit Nazis oder Mitläufern nicht gerade zimperlich umgingen.

Der Protagonist Max Heller ist sicher kein "Superbulle" - er dürfte etwas über 50 sein, hat selbst im ersten Weltkrieg gekämpft und wurde auch verletzt. Seine Posten bei der Kripo hat er trotz fehlendem Parteibuch noch - vermutlich weil er als Veteran und Kriegsversehrter ein gewisses Ansehen genießt. Aber die SS-Männer und NSDAP-Mitglieder bei der Polizei begegnen ihm mit Misstrauen und Geringschätzung, weil er seine politischen Ansichten nicht preisgibt und generell versucht, einfach nicht negativ aufzufallen. Wenn andere sich ihm gegenüber kritisch über das Nazi-Regime oder die Kriegsfortschritte äußern, bleibt er stets vorsichtig - nur mit seiner Frau Karin redet er offen.
Im zweiten Teil steht der russische Offizier Saizev an Hellers Seite - weniger als Unterstützung bei den Ermittlungen, sondern eher um den potenziellen Nazi im Auge zu behalten. Durch ihn kommt auch eine neue Perspektive in das Buch: die Sicht von außen auf die Nazi-Deutschen. Saizev hat seine ganze Familie verloren, seine Heimatstadt wurde von der Wehrmacht ausradiert und auf seinem Marsch nach Westen hat er in den befreiten KZ unvorstellbare Gräuel gesehen. Er hasst die Deutschen, und seit er an der Entnazifizierung beteiligt ist, kommt auch noch ein guter Anteil Verachtung dazu, weil plötzlich niemand mehr dazugehört haben will.
Durch die Einführung dieser Figur erhält der Roman den letzten Schliff und liefert geschichtlich gesehen ein recht ausgewogenes Bild, weil die verschiedenen Perspektiven für sich stehen und der Autor für keine der Seiten Partei ergreift - er stellt weder Heller als komplett unschuldig dar, noch werden alle über einen Kamm geschoren.

"Der Angstmann" wird als "Der erste Fall für Kriminalinspektor Max Heller" beworben, man darf also auf eine baldige Fortsetzung hoffen. Ich freue mich schon sehr darauf, da es mich sehr interessiert, wie es mit Heller nun nach Kriegsende weitergehen wird.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Max Heller und der Wahnsinn des Krieges

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Dresden, November 1944:
Die Stadt wird von Flüchtlingen und Kriegsverletzten überschwemmt und die Angst geht um. Keiner vertraut dem anderen und ist auf der Hut vor Denunzianten. Während die Einwohner ...

Dresden, November 1944:
Die Stadt wird von Flüchtlingen und Kriegsverletzten überschwemmt und die Angst geht um. Keiner vertraut dem anderen und ist auf der Hut vor Denunzianten. Während die Einwohner Dresdens ums Überleben kämpfen, für Lebensmittel stundenlang und oft sogar erfolglos anstehen, immer mehr Flüchtlinge die Stadt überschwemmen und die SS nach wie vor an den deutschen Sieg glaubt, wird eine brutal ermordete, junge Krankenschwester aufgefunden. Sein linientreuer Vorgesetzter Obersturmbannführer Klepp tut den Mord als Tat eines Durchreisenden ab und der Pathologe Dr. Schorrer betrachtet die Tote nur recht flüchtig. Doch Max Heller sieht es gerade in den Kriegswirren als seine Aufgabe, jedem Verbrechen mit der nötigen Sorgfalt nachzugehen. Es hält sich das Gerücht vom „Angstmann“, der angeblich diejenigen ermordet, die bei Alarm nicht rechtzeitig im Keller verschwinden.

Für mich ist die Idee dieses Kriminalromans, die Jagd nach einem brutalen Frauenmörder mitten im kriegsgebeutelten Dresden neu und ich bin begeistert, welchen verwicklungsreichen Kriminalroman der Autor mit „Der Angstmann“ geschaffen hat. Da er selbst ein Dresdner ist, hat er eine grandiose Beschreibung der Stadt abgeliefert. Die Gräuel der Bombennacht und des Krieges beschreibt er ohne große Brutalität und schafft es trotzdem, die Stimmung, die Ängste und den Überlebenskampf in jenen Tagen „erfahrbar“ zu machen.

Kriminalinspektor Max Heller ist ein starker, engagierter und hartnäckiger Charakter und bringt sich bei seinen Ermittlungen selbst in größte Gefahr. Doch seine Hartnäckigkeit kann ihm nicht einmal seine Frau nehmen. Er hat selbst im 1. Weltkrieg gekämpft, woran ihn seine Verletzung am rechten Fuß immer wieder erinnert und seine beiden Söhne sind nun selber an der Front. Max Heller hat schon viel Schreckliches gesehen, ist aber dennoch nicht abgestumpft, was ihn zusätzlich sympathisch macht. Bei seinen Ermittlungen werden ihm jedoch immer wieder Steine in den Weg geworfen und die Aufklärung des Mordes scheint nur ihn zu interessieren. Kriminalinspektor Heller steht nicht nur vor einem schwierigen Fall ohne große Spuren oder Zeugen, sondern auch vor Personalmangel und Vorgesetzten, die gegen ihn intervenieren, vor allem sein Vorgesetzter Klepp. „Ich bin Max Heller“ dieses Zitat aus dem Buch sagt so vieles über ihn aus: er ist leidenschaftlicher Kriminaler, kann mit der Politik nur wenig anfangen und will sich nicht von seinen eigenen Überzeugungen abbringen lassen. Auch wenn er sich für die Aufklärung der Morde mit den russischen Besatzern einlässt und dafür sogar „angegriffen“ wird, bleibt er sich selbst treu.

Frank Goldammer ist es gelungen, die Spannung bis zu den letzten Seiten so aufzubauen, dass nicht nur Max Heller immer wieder im Dunkeln tappt und umdenken muss, sondern auch der Leser wird auf falsche Fährten gesetzt. Ich hoffe sehr, dass ich weiterhin von Max Heller lesen werde und ihn bei der nächsten Ermittlung begleiten darf. Schließlich heißt es in einer kurzen Anmerkung, dass es der erste Fall des Kriminalinspektors Max Heller sei. Das Buch zeigt auch, wie durch Gerüchte, Ängste geschürt und von den unterschiedlichsten Menschen in einer Zeit voller Zerstörung, Entbehrungen, Überlebenskampf, Flüchtlingen und Verrat schamlos und brutal ausgenutzt werden. Am Ende des Buches habe ich mir wirklich die Frage gestellt: „Wie viel ist ein Menschenleben wert, wenn die Welt in Trümmern liegt?

Frank Goldammer gelingt es, den Wahnsinn der letzten Kriegstage darzustellen. In Zeiten, in denen ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, macht auch noch das Gerücht über Dämonen und den „Angstmann“ die Runde und Heller muss einen kühlen Kopf bewahren, um einem grausamen Frauenmörder das Handwerk zu legen. Währenddessen strömen tausende Flüchtlinge in die Stadt, in der es bereits an allem Notwendigen mangelt und in der die SS, allen voran Klepp, die letzten Judenhäuser räumen lässt und nach wie vor an Hitler festhält. Keiner traut mehr dem anderen über den Weg. Ein außergewöhnlicher, starker, nervenaufreibender und bis zur letzten Seite spannender Krimi mitten im Wahnsinn des Kriegswinters 1944/1945.

Veröffentlicht am 07.01.2017

Beeindruckendes Zeitzeugnis mit einem Krimi als i-Tüpfelchen

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Frank Goldammers Buch soll ein Krimi sein, der in den letzten Kriegsjahren 1944/45 spielt. Das Buch darauf zu reduzieren, wäre aber ein Fehler, denn viel mehr noch als der Kriminalfall haben mich die Beschreibungen ...

Frank Goldammers Buch soll ein Krimi sein, der in den letzten Kriegsjahren 1944/45 spielt. Das Buch darauf zu reduzieren, wäre aber ein Fehler, denn viel mehr noch als der Kriminalfall haben mich die Beschreibungen des Lebens zu dieser Zeit beeindruckt. Die Entbehrungen, der Hunger, die verzweifelten Versuche der Menschen, etwas Normalität in ihren hoffnungslosen Alltag zu bringen… das geht einem als Leser sehr nahe. Es wird auch deutlich, mit welchen unterschiedlichen Methoden Menschen versuchen, ihr Leben in dieser Zeit zu meistern.

Der Roman spielt in Dresden, das ja bekanntlich im Februar 1945 durch einen verheerenden Bombenangriff zu großen Teilen zerstört wurde. Auch diese Nacht bekommt im Buch viel Raum und die Schilderungen jagen einem Schauer über den Rücken. Ich wohne selbst in Dresden und Vorfahren von mir sind in jener Nacht umgekommen. So anschaulich zu lesen, wie das Feuerinferno durch Dresdens Straßen tobte, durch Straßen, in denen ich mich selbst jeden Tag aufhalte… das war schon eine sehr besondere und auch nicht ganz einfache Lektüre. Da der Autor selbst auch Dresdner ist, gehe ich davon aus, dass viel Sachkenntnis hinter diesen Beschreibungen steckt.

Was mich trotzdem bewogen hat, einen Stern abzuziehen, war letztlich „nur“ die Auflösung des Kriminalfalls. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn spannend war der Fall definitiv. Für mich persönlich führten nur zu viele separate Handlungsstränge zu dieser Auflösung. obwohl man dem Autor natürlich zugute halten muss, dass auf diese Zusammenhänge kein Leser kommen wird und somit garantiert sein sollte, dass es bis zum Schluss spannend bleibt.

Mein Rat: lesen Sie das Buch nicht als Kriminalroman, sondern als Zeitzeugnis über eine Stadt in ihren schwersten Tagen und sehen Sie den Krimi als i-Tüpfelchen an. Wenn man das Buch so betrachtet, hätte es kaum besser geschrieben sein können.