Cover-Bild Das Haus der verlorenen Kinder
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 18.04.2016
  • ISBN: 9783746632209
Linda Winterberg

Das Haus der verlorenen Kinder

Roman

Nimmt man einer Mutter ihr Kind … Norwegen, 1941: In dem kriegsgebeutelten Land verlieben sich Lisbet und ihre Freundin Oda in die falschen Männer – in deutsche Soldaten. Ihre verbotene Liebe fordert einen hohen Preis, und die beiden jungen Frauen verlieren alles, was ihnen lieb ist. Ausgerechnet bei den deutschen Besatzern scheinen sie Hilfe zu finden, doch dann wird Lisbet von ihrer kleinen Tochter getrennt. Erst lange Zeit später findet sich ihre Spur – in Deutschland. Eine dramatische Geschichte um zwei junge Frauen in Norwegen im Zweiten Weltkrieg, deren Schicksal bis in die Gegenwart reicht

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2017

Einfach verschlungen – wunderbar

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Mich hat die Kurzbeschreibung zu diesem Buch neugierig gemacht, da auch mein Opa während des 2. Weltkrieges in Norwegen stationiert war. Obwohl ich von dieser Autorin bisher noch kein Buch gelesen habe, ...

Mich hat die Kurzbeschreibung zu diesem Buch neugierig gemacht, da auch mein Opa während des 2. Weltkrieges in Norwegen stationiert war. Obwohl ich von dieser Autorin bisher noch kein Buch gelesen habe, bin ich von ihr hellauf begeistert.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Betty, die ältere Dame aus dem Heim in Wiesbaden muss man einfach lieben, so pfiffig und eigenwillig wie sie ist. Wenn man bedenkt was diese Frau in ihrem Leben alles mitgemacht hat, kann ich mich nur wundern, dass sie ihren Lebensmut nicht verloren hat. Ihre traurige Geschichte, die zerbrochene Freundschaft zu Oda, die Zeit im Lebensborn, die Anfeindung als Deutschenmädchen in Norwegen, die lebenslange Suche nach ihrer Tochter Lieselotte, das ist wunderbar ergreifend geschrieben. Ja die die Autorin schreibt unheimlich einfühlsam. Z.B: hat mich der Satz als Betty die Trennung von Oda beschreibt >“Sie hat unser Glück mit sich genommen und niemals wieder zurückgebracht.“< unheimlich berührt.
Dieses Buch ist ein MUSS für alle, die gerne Schicksalsromane lesen und sich deutsche Geschichte interessieren. Von mir gibt’s 5 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.09.2016

"TYSKERBARNA"

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Norwegen 1941 --- das Land ist besetzt - von Nazi-Deutschland.
Die Bevölkerung ist auf die Besatzer nicht gut zu sprechen....doch die Liebe geht ihre eigenen Wege.
So geht es auch Lisbet und Oda. Sie verlieben ...

Norwegen 1941 --- das Land ist besetzt - von Nazi-Deutschland.
Die Bevölkerung ist auf die Besatzer nicht gut zu sprechen....doch die Liebe geht ihre eigenen Wege.
So geht es auch Lisbet und Oda. Sie verlieben sich in die falschen Männer. Das bleibt nicht ohne Folgen, beide werden schwanger. Doch was nun....
die Freunde werden an die Ostfront versetzt, von der Famile werden sie verstoßen.
Hilfe finden sie ausgerechnet beim LEBENSBORNVEREIN, einer Organisation der SS, - natürlich nicht uneigennützig. Deutschland braucht erbgesunden arischen Nachwuchs....
Die KInder kommen zur Welt und die Mütter leben mit ihnen in einer Art Mutter-Kind-Heim.
Doch es dauert nicht lange, da wird Lisbet von ihrer kleinen Tochter getrennt........
Wird sie das Mädchen je wiedersehen.....
Für Oda ist noch schwieriger, sie ist samischstämmig und gilt daher als minderwertig......
In einem zweiten Erzählstrang (2005) geht es um die junge Marie, sie ist auf der Suche nach ihrer Identität in einem Seniorenheim in Wiesbaden gelandet.
Ihre Eltern sind verunglückt, als sie noch ganz klein war und es gibt kaum Unterlagen über sie .....
Ein altes Foto hat sie dann Wiesbaden geführt...
Und dann ist da noch ein altes Tagebuch, das in einer fremden Sprache geschrieben ist, und dass auf geheimnisvolle Weise in ihren Besitz gekommen ist.... Plötzlich ist es weg. Wer hat es genommen?
Im Heim lebt Betty ein rüstige alte Dame in den 80igern....
Die beiden freunden sich an....
und finden die Spur der verlorenen Kindern....
Fazit:
Dieses Buch ist ein Roman..... aber ähnliche Schicksale gab es tausendfach in den 40er Jahren in Norwegen.....
Die Mütter dieser Kinder wurden verachtet und diskriminiert, ihren Kindern ( falls sie die denn behalten durften) den "TYSKERBARNEN" ging es nicht besser.....
Erst viele Jahre später hat sich der norwegische Staat für diese Diskreminierung entschuldigt.....
Und die adoptierten Kinder bekamen in Deutschland erhielten gefälschte Geburtsurkunden.....
und wussten nichtwer sie eigentlich waren.
Dieses Buch behandelt ein trauriges Kapitel deutsch-norwegischer Geschichte und ist sehr gut recherchiert.
Einfühlsam erzählt es die Geschichte der beiden Mädchen.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich vergebe volle 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verliebt in den Feind

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Lisbet und ihre Freundin Oda führen ein ruhiges Leben an der Küste Norwegens, den Schä-rengarten vor der Tür. Auch der zweite Weltkrieg ist zwar Thema in dem kleinen Dorf, aber dann werden junge deutsche ...

Lisbet und ihre Freundin Oda führen ein ruhiges Leben an der Küste Norwegens, den Schä-rengarten vor der Tür. Auch der zweite Weltkrieg ist zwar Thema in dem kleinen Dorf, aber dann werden junge deutsche Soldaten auch dort einquartiert. Oda und Lisbet verlieben sich, gehen unterschiedliche Wege und verlieren viel. Lisbet wird ihre Tochter genommen.
Im Jahr 2005 leistet die junge Marie ein soziales Jahr in einem Altenheim und trifft dort auf Betty, mit der sie sich seltsamerweise sehr gut versteht.
Allein das Verhältnis zwischen Marie und Betty und die Vorkommnisse, die Marie wieder-fahren sind sehr gut, einfühlsam geschildert. Es kommt auch die Würde eines älteren Men-schen zur Sprache und dass jeder seine Geschichte mit sich trägt und diese bewältigen muss.
Und dann die Geschehnisse um Lisbet, die wirklich ganz toll dargestellt werden. Die Zwickmühle zwischen Liebe und Nationalität während des Krieges. Ich finde auch, dass die Einrichtung dieser Lebensborn-Häuser gut angesprochen. Hilfe für die betroffenen Frauen, die aber auch auf einem dünnen Seil balancieren mussten. Auch hier wurde rassistisch unter-schieden, machte es für die jungen Frauen noch schwerer.
Bei Romanen, die in der Zeit des zweiten Weltkrieges spielen bin ich bisher immer recht vorsichtig gewesen Das Haus der verlorenen Kinder wurde mir empfohlen und ich war abso-lut nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich bin begeistert von diesem Buch. Schreibstil, Erzähl-weise haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist berührend und die Zusammenführung bei-der Erzählstränge am Ende ist stimmig und passt. Ich konnte die Gefühlslagen der Charakte-re gut nachvollziehen, dabei war es niemals zu gefühlsduselig, einfach gut.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Haus der verlorenen Kinder

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Dieses Buch befaßt sich mit einem nicht sehr bekannten un rühmlichen Kapitel der deutschen Geschichte in der Nazizeit. Die Autorin beschreibt in zwei Zeitsträngen , einmal 2005 und einmal im Jahr 1941 ...

Dieses Buch befaßt sich mit einem nicht sehr bekannten un rühmlichen Kapitel der deutschen Geschichte in der Nazizeit. Die Autorin beschreibt in zwei Zeitsträngen , einmal 2005 und einmal im Jahr 1941 und an zwei ver-
schiedenen Handlungsorten das Leben von zwei jungen
Frauen und welche Auswirkungen der "Lebensborn" auf sie hatte. Einfühlsam und mit sehr viel Herzblut beschreibt sie die unterschiedlichen Lebenswege von
Lisbeth, Oda und dann auch der jungen Marie. Es wird beim Lesen ganz allmählich sichtbar, wie alles verknüpft
ist. Spannend und sehr datailliert erzählt.
Beeindruckend auch, die im Nachwort gemachten Erläuterungen, das zeigt, daß sehr gut recherchiert wurde.
Ein Roman, den man nicht aus der Hand legen kann, bevor man ihn nicht zu Ende gelesen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Norwegen und der 2. Weltkrieg

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Wow, was für ein Buch! Bisher belegt es in meiner Rangliste für dieses Jahr einen sehr guten zweiten Platz. Denn dieses Buch hat mich berührt, es hat mich zum Lächeln aber auch zum Weinen gebracht, denn ...

Wow, was für ein Buch! Bisher belegt es in meiner Rangliste für dieses Jahr einen sehr guten zweiten Platz. Denn dieses Buch hat mich berührt, es hat mich zum Lächeln aber auch zum Weinen gebracht, denn die Geschichte die Linda Winterberg erzählt geht unter die Haut und lässt einen so schnell nicht mehr los.
Das Cover ist sehr stilvoll und meiner Meinung nach wunderschön, es drängt sich nicht auf und trotzdem erkennt man sofort die Sehnsucht der Person, die auf dem Cover zurück schaut, weil sie etwas nicht loslässt. Etwas wird nie wieder so sein wie es war, genau dies spürt man, wenn man das Gesicht der jungen Frau betrachtet. Und genau dies passt so gut zu diesem Buch, denn die Autorin erzählt uns die Geschichte zweier norwegischer junger Frauen, die sich während der Besatzungszeit in zwei deutsche Soldaten verlieben. Zwei Frauen, die mehr füreinander sind, als Freundinnen, eher Vertraute oder die Schwester, die sie nie hatten. Beide erleiden das gleiche Schicksal, sie werden schwanger von den Soldaten und die Männer müssen an die Ostfront.
Doch es gibt auch noch einen zweiten Handlungsstrang, der mich nicht weniger berührt hat. Da sind es Betty und Marie, die mein Herz im Sturm erobert haben. Marie, das Waisenmädchen, das ausbricht und ein freiwilliges soziales Jahr in einem Altenheim in Wiesbaden macht, nur weil sie in den Unterlagen ihre Mutter eine Fotografie von dem Haus gefunden hat, welches heute das Altenheim beherbergt. Betty, die lebenslustige Seniorin, mit der Marie immer Schach spielt und merkt, dass das Mädchen etwas auf dem Herzen hat. Schnell wird dem Leser klar, dass es irgendwie zwischen diesen vier Frauen Lisbet und Oda in Norwegen und Marie und Betty in Wiesbaden eine Verbindung geben muss. Doch welche Geschichte dahinter steckt, das müssen Sie, liebe Buchfreunde, selber lesen.
Der Roman ist gut und spannend aufgebaut, alles läuft auf den zentralen Höhepunkt am Ende hin. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf und zwischenzeitlich wird es auch ganz dramatisch. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl zwischen den Zeilen zu fliegen, da es sich so leicht und unbeschwert las. Auch gibt es eine gute Balance zwischen Dialogen und erzählenden Passagen. Die Lösung des Rätsels, wie die vier Frauen miteinander verbunden sind hat mich sehr berührt. Logisch nachzuvollziehen, auch wenn ich nicht mit genau diesem Ausgang gerechnet hätte. Interessant finde ich es auch wie die Autorin es geschafft hat, die historischen, nicht immer einfachen Fakten, mit ihrer Geschichte zu verweben. Man lernt sehr viel über die Besatzungszeit in Norwegen und wie die Norweger die Deutschen sehen. Nicht minder interessant ist die Geschichte der „Deutschenmädchen“ und der Lebensborn Einrichtung, die in diesem Roman auch einen sehr hohen Stellenwert haben und dies zurecht!
Dieses Buch empfehle ich allen Lesern, die gerne historische Romane bzw. Familiensagas lesen, denn für mich ist dieser Roman beides. Er erzählt die Geschichte von Marie, Betty, Lisbeth und Oda, aber genauso beleuchtet er die Zeit des Nationalsozialismusses in Norwegen.
Ein Roman von dem man in diesem Bücherjahr auf jeden Fall etwas gehört haben sollte, aber noch besser gelesen haben sollte, denn dieses Buch geht unter die Haut und lässt seine Leser noch lange nachdenklich zurück.
Vielen Dank an Nicole Steyer, alias Linda Winterberg, für diesen großartigen Roman. Ich würde mich über ein neues Romanprojekt unter Linda Winterberg sehr freuen.