TNT besitzen emotionale Sprengkraft! – Das bisher spannendste und bewegendste Werk der Reihe.
Die letzte erste NachtLangsam stand Trevor auf, machte jedoch keinen Schritt auf mich zu. „Das hier ist keine Liebesgeschichte, Tate. Wir sind nicht Elle und Luke oder Emery und Dylan. Das mit uns hat kein Happy End.“ Sekundenlang ...
Langsam stand Trevor auf, machte jedoch keinen Schritt auf mich zu. „Das hier ist keine Liebesgeschichte, Tate. Wir sind nicht Elle und Luke oder Emery und Dylan. Das mit uns hat kein Happy End.“ Sekundenlang konnte ich ihn nur anstarren, dann schnappte ich hörbar nach Luft. „Du Mistkerl! Habe ich dich je um ein verdammtes Happy End gebeten?“
[S. 105, eBook]
Inhalt:
Tate kann Trevor nicht ausstehen. Trevor kann Tate nicht an sich heran lassen. Doch als die Beiden eine gemeinsame Nacht teilen, können sie nicht leugnen, dass zwischen ihnen eine Anziehungskraft herrscht. Eine Anziehungskraft, die beide dazu bringt, diese Nacht wiederholen zu wollen. Dabei darf Tate Trevor nicht zu nah kommen, denn er verbirgt ein schreckliches Geheimnis, was das, was die Beiden haben, für immer zerstören könnte. Und während Tate verzweifelt versucht ihre Gefühle zu ignorieren und herauszufinden, warum ihr Bruder damals wirklich starb, kommt sie einer gefährlichen Wahrheit auf die Spur. Einer Wahrheit, die niemals ans Licht kommen sollte.
Meinung:
Jetzt ist es vorbei. Jetzt ist erneut eine wunderbare Geschichte aus der Feder von Bianca Iosivoni verschlungen. „Die letzte erste Nacht“ reiht sich wunderbar in die Firsts-Reihe ein, hält aber auch eine ganz eigene und besondere Atmosphäre für den Leser bereit. Denn Tate und Trevor sind sehr verschlossene und beinahe schon düstere Figuren, die Beide eine sehr schwere Last zu tragen haben. Dabei arbeitet die Autorin die beiden Seiten der Figuren auf sehr authentische Weise heraus und schafft es so bereits nach wenigen Seiten, dass man ganz in ihrer Welt versinkt, mit ihnen fühlt, mit ihnen liebt, mit ihnen leidet.
Besonders Tate, die in den bisherigen Werken der Autorin eher rau und schroff wirkte, wird hier von einer ganz anderen Seite präsentiert. Der Leser erfährt auf sehr einfühlsame Weise, warum Tate ist, wie sie ist und warum sie so verzweifelt versucht die Wahrheit um den Tod ihres Bruders herauszufinden. Tate wirkt im ganzen Buch sehr menschlich, auch wenn ihre Handlungen und Reaktionen teils sehr extrem und impulsiv sind, sind es doch gerade auch diese, welche sie so sympathisch machen. Tate hat ihren eigenen Kopf, ist stur, dickköpfig, kann aber auch sehr gefühlvoll und emotional sein. Nicht nur einmal habe ich mich in ihr wiedererkannt und identifiziert. Zu Beginn hatte ich noch die Befürchtung, dass ich nicht schnell mit ihr warm werden würde, doch bereits nach den ersten Kapiteln wurde diese Befürchtung widerlegt. Denn Tate ist eine sehr realistische und echte Protagonistin, mit der man sich nur zu gerne zwischen die Seiten stürzt.
Aber auch Trevor konnte mein Herz erobern, auch wenn er es zu Beginn nicht allzu leicht bei mir hatte wie Tate. Dies liegt hauptsächlich daran, dass seine Kapitel im Werk vergleichsweise mau gestreut sind. Nicht selten habe ich mir an der einen oder anderen Stelle gewünscht lesen zu können, wie es ihm mit diversen Situationen wohl erging, leider lässt die Autorin die Leser jedoch nicht immer an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Aus diesem Grund herrschte zwischen Trevor und mir von Beginn an eine gewisse Distanz, die er erst im letzten Drittel der Geschichte vollkommen überwinden konnte. Dabei ist es nicht so, dass Trevor nicht ebenfalls authentisch oder sympathisch von Bianca dargestellt wird, ganz im Gegenteil: von der ersten Seite an erkennt man, dass er zu den Guten gehört. Trotzdem konnte der Funke zwischen ihm und mir zunächst nicht überspringen.
Betrachtet man die Beiden – auch TNT genannt – jedoch in Kombination, kann man nicht mehr nur von einem Funken sprechen, denn zwischen Tate und Trevor geht es nicht nur einmal sehr explosiv her, bis nahezu alles in Flammen steht. TNT sind wunderbar - wunderbar explosiv, wunderbar in Kombination. Die Momente und Situationen, die Bianca Iosivoni zwischen ihnen erschafft sind spannend, mitreißend und emotional und machen beim Lesen einfach Spaß. Eigentlich hangelt man sich in der Geschichte von TNT-Moment zu TNT-Moment, lacht, weint, bekommt Gänsehaut. Die Chemie zwischen Tate und Trevor ist – wie auch schon bei den anderen Paaren der Firsts-Reihe – nahezu perfekt und macht das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem.
Etwas Besonderes ist es auch, wie wohl man sich in dieser Buchwelt fühlt. Schon nach den ersten Seiten fühlt es sich an wie ´Nach Hause kommen´. Man scherzt zusammen mit Emery und Dylan, joggt mit Luke über den Campus und lässt sich von Elles Kaffeesucht anstecken. Bianca hat hier einen Freundeskreis kreiert, von dem man nur zu gerne ein Teil wird – und das ändert sich auch in „Die letzte erste Nacht“ nicht, sondern wird vielmehr noch verstärkt (eine meiner absoluten Lieblingsstellen in Bezug auf den Freundeskreis, war hier definitiv die Stromausfall-Szene.) Der lockere, leichte und oftmals auch sehr lustige Schreibstil der Autorin trägt zu dieser Wohlfühl-Atmosphäre maßgeblich bei und sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
„Die letzte erste Nacht“ ist jedoch nicht ausschließlich ein Friede-Freude-Eierkuchen-Buch, sondern zeichnet sich, auch im direkten Vergleich zu seinen Vorgängern, durch eine gewisse Düsternis und Dramatik aus. Diese Düsternis und die damit verbundenen sehr spannenden Szenen, stellt Bianca Iosivoni auf sehr anschauliche Weise dar, womit sich dieser Band teilweise zum absoluten Page-Turner entwickelt, den man nur schwerlich aus der Hand legen kann. Auch wenn das Buch, wie in diesem Genre häufig üblich, einen gewissen Schema folgt, tut dies dem Spannungsbogen keinen Abbruch.
Fazit:
„Die letzte erste Nacht“ ist der bisher wohl spannendste, bewegendste und dramatischste Teil der Firsts-Reihe und zeichnet sich – wie auch schon seine Vorgänger – durch authentische und echte Figuren, einen angenehmen Schreibstil und mitreißende Momente zwischen den Protagonisten aus. TNT machen dieses Werk jedoch letztlich so außergewöhnlich, denn diese Beiden besitzen definitiv emotionale Sprengkraft! Also aufgepasst: Der Inhalt dieses Buches ist höchst explosiv! Lesen auf eigene Gefahr!