Spannende Krimis zur Osterzeit
„...Aber später ist er fein raus: Unsinn wiederzugeben ist doch die beste Garantie für eine Karriere in der Politik...“
Die Anthologie enthält 13 Krimis von 13 unterschiedlichen Autoren. Alle beschäftigen ...
„...Aber später ist er fein raus: Unsinn wiederzugeben ist doch die beste Garantie für eine Karriere in der Politik...“
Die Anthologie enthält 13 Krimis von 13 unterschiedlichen Autoren. Alle beschäftigen sich auf die eine oder andere Weise mit Ostern – und nicht immer ist der Osterhase der Täter.
Jeder Autor bringt seine persönliche Handschrift in die Geschichte ein. Auf einige Erzählungen möchte ich näher eingehen.
Schon die erste Erzählung grenzt sich allein dadurch von den anderen ab, dass sie mich weit in die Vergangenheit führt. Im Hause Luther kommt es immer wieder zu Gesprächen über das Thema Osterlachen zwischen Martin und Katharina. Nur dem Studiosus Wilbalt Ferber kommt nie ein Lächeln über die Lippen. Katharina ahnt nicht, was er vor hat.
In der zweiten Geschichte lerne ich eine Verkäufer mit sehr genauer Beobachtungsgabe kennen. Für ihn ebnet ein Osterhase den Weg in die Freiheit.
In „Vollpascha“ möchte eine alter Mann, der immer als Weihnachtsmann auftritt, auch einmal der Osterhase sein. Das Arbeitsamt aber zieht ihm einen anderen vor. Der mag nicht einmal Kinder und erfüllt seine Aufgabe mehr schlecht als recht. Das will der ältere Herr ändern. Diese Geschichte fand ich besonders berührend, weil sie zeigt, was passiert, wenn nur Äußerlichkeiten eine Rolle spielen.
Mit viel Humor ausgestattet ist dagegen „Tatwaffe Osterei“. Kommissar Mannhardt hat zwar einen Mord aufzuklären, muss aber auch die Fragen seines Sprößlings zu Ostern beantworten. Der erzählt dann seiner Mutter:
„...Du, Mama, Jesu hat noch keine Ostereier gesucht, weil sie da noch nicht Aldi und Lidl hatten und Osterhasen auch nicht...“
Auf die Reaktion der Mutter folgt von Mannhardt das Eingangszitat.
Hughes Schlueter wiederum serviert einen Krimi, der stark angelehnt ist an Goethes Faust. Nur spielt in dem Fall Margarethe die Hauptrolle und die beiden Herren blamieren sich kräftig.
Ob Faust mit seinen Worten wohl recht hat?
„...Faust war überzeugt: das letzte, jemals auf Papier gedruckte Buch würde ein Gedichtband sein...“
Überraschende Wendungen gibt es bei „Friedlich wie im Paradies“ oder „Ende mit Hase“.
Die wenigen Beispiele zeigen schon, das dem Verlag mit der Anthologie eine abwechslungsreiche Sammlung von Krimis gelungen ist. Die meisten er Geschichten überzeugen durch einen ausgefeilten Schriftstil, eine gute Charakterisierung der Personen und eine spannende Handlung. Nur wenige Geschichten habe mich nicht überzeugt. Die werde ich aber hier nicht erwähnen, denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.