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Veröffentlicht am 18.03.2018

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Der kleine Siebenschläfer: Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der nicht einschlafen konnte
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Die Schnuffeldecke ist das Ein und Alles für den kleinen Siebenschläfer. Er mag die Decke gar nicht weglegen, denn sie ist so kuschelig und duftig. Aber dann könnte das Eichhörnchen die Decke gut gebrauchen, ...

Die Schnuffeldecke ist das Ein und Alles für den kleinen Siebenschläfer. Er mag die Decke gar nicht weglegen, denn sie ist so kuschelig und duftig. Aber dann könnte das Eichhörnchen die Decke gut gebrauchen, um mal kurz die Nüsse darin zu tragen. Zögerlich willigt der kleine Siebenschläfer ein, sie ganz kurz auszuleihen. Kaum ist das erledigt, braucht die Haselmaus Hilfe, denn sie sitzt auf dem Baum und kommt nicht wieder runter. Da gibt die Decke ein prima Sprungtuch ab. Dann braucht der Maulwurf ein Rettungsseil, die Schnecke eine Umkleidekabine und weil der Fledermaus langweilig ist, wird die Decke sogar zum Indianerzelt. Mit seinen neuen Freunden und seiner Schnuffeldecke erlebt der kleine Siebenschläfer die tollsten Abenteuer. Aber als es Abend wird, hat er seine Decke wieder für sich alleine – oder etwas nicht?
Es ist eine bezaubernde Geschichte für die Kleinen. Der kleine Siebenschläfer erlebt, dass es ganz toll sein kann, wenn man sein Liebstes teilt und dass man dann neue Freunde bekommen kann.
Die Illustrationen sind passend und wunderschön.
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.03.2018

Überlistet

Belle & Boo
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Belle und Boo sind die besten Freunde - Belle ist ein Mädchen und Boo eine Hase.
Der kleine Hase hat großen Hunger, aber er möchte nur Kekse oder Kuchen. Belle ist aber der Meinung, dass man nicht nur ...

Belle und Boo sind die besten Freunde - Belle ist ein Mädchen und Boo eine Hase.
Der kleine Hase hat großen Hunger, aber er möchte nur Kekse oder Kuchen. Belle ist aber der Meinung, dass man nicht nur von solchen Dingen leben kann. Daher lässt sie sich etwas Besonderes einfallen. Sie erklärt: Heute ist Leckermäulchentag! Sie nimmt sich einen Korb und geht in den Garten, um alles zu holen, was nötig ist. Zuerst erntet sie Gemüse, dann Äpfel und Pflaumen. Boo hilft mit, denn er kann am besten Brombeeren pflücken ohne sich zu piksen. Dann kommt das Gemüse in den Suppentopf und das Obst in den Backofen. Schon bald duftet es verführerisch und Boo bekommt immer mehr Hunger, aber er hat ja gesagt, dass er das alles nicht mag. Wie kommt er nur aus dieser Situation wieder raus?
Mit der Geschichte können sich die lieben Kleinen gut identifizieren, denn es geht ihn oft ähnlich. Auch sie haben immer wieder etwas, das sie absolut nicht essen wollen. Aber vielleicht geht ja doch was, wenn man eine kleine List anwendet.
Die Geschichte ist schön und unterhaltsam und die Illustrationen haben mich auch begeistert. Kurzum: Ein wunderschönes Kinderbuch, das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Vom Opfer zum Täter

Sein Gelübde
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Die Schwestern Susanne und Ingrid sind auf einem Bauernhof in der Eifel groß geworden. Die Eltern haben sich nie dafür interessiert, was die Kinder wollten. Es war immer selbstverständlich, dass die Mädchen ...

Die Schwestern Susanne und Ingrid sind auf einem Bauernhof in der Eifel groß geworden. Die Eltern haben sich nie dafür interessiert, was die Kinder wollten. Es war immer selbstverständlich, dass die Mädchen auf dem Hof mit anpackten. Daher verwundert es kaum, dass die jungen Frauen so schnell wie möglich von zu Hause wegwollen.
An ihrem 18. Geburtstag trifft Susanne Frank. Er wuchs im Waisenhaus auf, da seine Eltern früh gestorben sind. Schon bald heiraten die beiden, ziehen weg aus der Eifel und gründen eine Familie. Frank ist als Vertreter ständig unterwegs und das Familienidyll wird bröckelig, die Geschäfte laufen nicht besonders gut und die Gesundheit macht auch Probleme. Doch Susanne will ihre Ehe wiederbeleben und wird dann Zeuge von etwas, dass ihr ganzes Leben ins Wanken bringt.
Ingrid hat Jürgen geheiratet, der es als Kind auch nicht leicht hatte. Aber er hat es geschafft und ist Polizist geworden. Dann gibt es eine Mordserie und Jürgen ermittelt. Der Täter ist aber nicht auf einen Opfer-Typ festgelegt, es trifft Junge und Alte, Männer und Frauen. Was treibt den Mörder an?
Trotz des recht nüchternen Schreibstils, ist die Geschichte packend und lässt sich gut lesen.
Es ist erschreckend zu lesen, was für kranke Gedanken der Mörder hat. Er hat ein Gelübde abgelegt und arbeitet ständig daran, die Menschen zu erlösen, die es seiner Meinung nach nicht verdient haben weiterzuleben. Als ich mehr von der Vorgeschichte erfuhr, wurde zwar verständlich, wie es dazu kommen konnte, aber entschuldigen kann man so etwas natürlich nicht. Seine Ehe und seine Familie dienen dazu, nach außen hin eine heile Welt zu zeigen, auf das nichts sein Treiben stören kann.
Die Protagonisten sind gut und glaubhaft dargestellt.
Die Geschichte ist sehr spannend und das Ende überraschend. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Es jazzt und brodelt in New Orleans

Höllenjazz in New Orleans
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Angst und Schrecken werden im Jahr 1919 durch den „Axeman-Mörder“ in New Orleans verbreitet. Er tötet seine Opfer mit der Axt und hinterlässt am Tatort Tarotkarten. Nicht nur der Ermittler der Kriminalpolizei, ...

Angst und Schrecken werden im Jahr 1919 durch den „Axeman-Mörder“ in New Orleans verbreitet. Er tötet seine Opfer mit der Axt und hinterlässt am Tatort Tarotkarten. Nicht nur der Ermittler der Kriminalpolizei, Michael Talbot, heftet sich an die Fersen des Mörders, sondern auch noch der ehemalige Polizist Luca D'Andrea im Auftrag der Mafia. Aber auch die Detektivagentur Pinkerton versucht nach einem zufälligen Hinweis dem Mörder auf die Spur zu kommen. Dann fordert der Täter seine Verfolger und die Bewohner der Stadt heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen. Dann droht auch noch ein Hurrikan.
Als erstes hat mich das Cover dieses Buches angesprochen, denn es ist ungewöhnlich. Aber auch die Geschichte des „Axeman of New Orleans“, die auf einer wahren Mordserie beruht, deren Täter nie ermittelt wurde, ist interessant und spannend. Wenn man am Anfang die Liste der beteiligten Personen sieht, fühlt man sich fast erschlagen. Doch überraschenderweise ist es gar nicht so schwierig den Überblick zu behalten.
Wer einmal in New Orleans war, der weiß, dass einem an jeder Ecke der Jazz begegnet. Es ist eine Stadt geprägt durch unterschiedliche Kulturen, voller Musik und sehr farbenfroh. Sie ist dieser Handlungsort an sich schon etwas Besonderes. Dem Autor Ray Celestin gelingt es sehr gut, diese Atmosphäre herüber zu bringen.
So bunt wie das Leben in New Orleans, so bunt sind auch die beteiligten Personen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr authentisch ausgearbeitet und jeder hat so seine eigene Geschichte und seine Geheimnisse. Daneben taucht dann auch schon mal der bekannte Louis Armstrong auf.
Der Täter ist nicht zu packen, denn seine Taten zeigen kein Muster. Aber er spielt mit seinen Jägern und scheint an der wachsenden Panik seine Freude zu haben. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, dann kommen auch noch der Sturm und das Wasser in die Stadt. Aus dem lebendigen und brodelnden New Orleans wird ein Ort im Chaos.
In der Geschichte werden einige Themen aufgegriffen, die im damaligen New Orleans eine Rolle spielten, wie Rassismus, Mafia und Korruption. Es geht nicht gerade beschaulich zu und ist daher vielleicht nichts für Leser mit schwachen Nerven. Aber mir hat dieses Buch mit viel Lokalkolorit, interessanten Charakteren und viel Spannung gut gefallen.
Meine Leseempfehlung für diesen historischen New Orleans-Krimi!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Tulpen, Mord, Kunst und Mathematik

Tulpengold
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Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, ...


Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, die ich vor zig Jahren gesehen habe und die mich fasziniert hat. Auch heute noch frage ich mich, wie können Tulpenzwiebel so eine Hysterie auslösen. Im Nachwort konnte ich dann lesen, dass diese Serie auch Eva Völler beeindruckt hat.

Während der Zeit dieser Tulpenmanie gibt Joost Heertgens sein Mündel Pieter van Winkel zu Rembrandt in die Lehre. Doch dann sterben einige potenzielle Kunden von Rembrandt und der Meister gerät in Verdacht.

Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und ich habe mich gerne ins Amsterdam jener Zeit versetzen lassen.

Rembrandt ist sehr authentisch dargestellt, er ist nicht gerade ein angenehmer Mensch. Sehr gerne legt er sich gerne mit anderen an, und da er von einer Sammelleidenschaft gepackt ist, ist auch das Geld häufig knapp. Daher spekuliert auch er mit Tulpenzwiebeln. Sein Lehrling Pieter ist so anders als die anderen Jungen. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Heute würde man sein Verhalten mit autistischen Zügen erklären. Pieter kann nicht nur außergewöhnlich gut malen, er hat ein grandioses Gedächtnis und liebt die Mathematik und versucht alles zu berechnen. Da geht natürlich bei menschlichem Verhalten nicht so einfach.

In Mareijkes Gaststätte beobachtet Pieter den Tulpenhandel und rechnet sich aus, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem sich das Blatt wenden wird und die Preise nicht mehr explodieren, sondern fallen werden bis wieder ein ganz normaler Wert erreicht ist. Als dann sein Meister in Verdacht gerät, weil einige hoch angesehene Kunden und Tulpenhändler an Bleivergiftung sterben, versucht er mittels Mathematik den Täter zu ermitteln. Aber menschliche Abgründe sind nicht zu berechnen und so muss auch Pieter einiges einstecken, bevor er auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht er oft sehr gewitzt vor. Leider hilft auch Logik nicht bei romantischen Gefühlen. Ich mochte Pieter van Winkel von Anfang an und habe mit ihm gefiebert, ermittelt und auch gelitten.

Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar und sehr individuell beschrieben. Ganz besonders mochte ich Mareijke, welche Pieter gleich so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine sehr selbstständige junge Frau und ihr gesunder Menschenverstand bringt Pieter manchmal auf Ideen, auf die er selbst nicht gekommen wäre. Auch Doktor Bartelmies war mir gleich sehr sympathisch.

Ich kann diesen tollen historischen Roman nur empfehlen, denn er hat mir sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.