Düstere Dämonenjagd
Die DämonenkriegeNicht nur der Titel ist dämonisch, sondern auch der Umfang des (ersten) Buches (es folgt noch ein zweiter Teil9. Satte 746 Seiten, prall gefüllt mit Kämpfen Gut gegen Böse, Magie, Neid, Missgunst, Intrigen, ...
Nicht nur der Titel ist dämonisch, sondern auch der Umfang des (ersten) Buches (es folgt noch ein zweiter Teil9. Satte 746 Seiten, prall gefüllt mit Kämpfen Gut gegen Böse, Magie, Neid, Missgunst, Intrigen, etc. Denn die Schwebenden Reiche haben im Jahr 1026 nach dem zweiten Dämonenkrieg ein Problem. Die vor langer Zeit erbaute Barriere, die verhindern soll, das Dämonen von der Gegenwelt in die Schwebenden Reiche übertreten ist defekt. Sie hat Risse. Einige Dämonen nutzen ihre Chance und wechseln die Welten. Aber warum jetzt? Warum nicht schon vorher? Der Dämonenjäger Ryk Vangur bekommt somit viel Arbeit. Je nach Dämonenart ist das kein Problem für ihn. Gegen Tierdämonen hat er schon einige Male gekämpft und gewonnen. Neu sind die Menschendämonen – mit unvorstellbarer Macht. Ihm dünkt, das er Hilfe braucht und wendet sich an eine alte Freundin: Kela. Auch an anderer Stelle haben die Schwebenden Reiche Herausforderungen zu meistern. So wird Prinz Ishan con Femen beschuldigt seinen Vater getötet zu haben und ihm wird die Assassine Catara hinterhergeschickt. Wird sie ihren Auftrag wie gewünscht ausführen?
Michael Hamannt hat beim Weltenbau viel Phantasie besessen und eine wirklich umfangreiche und detaillierte Welt erschaffen. Auch die Charaktere sind sehr gut gelungen. Ich persönlich mag es nicht, wenn die Protagonisten zu glatt sind. Sie müssen Ecken und Kanten haben.
Die vier Protagonisten heißen Ryk (Dämonenjäger), Ishan (Prinz von Sharigor), Kela (Veydra) und Catara (Assassine). Besonders Catara ist hervorragend gelungen. Als Killerin ist sie einerseits hart und unnachgiebig, mit der entsprechenden Skrupellosigkeit und andererseits eine verlorene Seele, die durch ihren Lebensweg einfach nur versucht, zu überleben und die dafür notwendigen Schritte durchführt. Auf sie trifft der Satz „Harte Schale, weicher Kern“ wohl am besten zu. Kela mochte ich schon allein wegen ihres Humors, wenn sie Ryk mal wieder in die Schranken weist. Zudem hat sie eine tolle Fähigkeit. Ryk ist ein eher ruhiger, besonnener und eigentlich gutmütiger Mensch, solange kein Dämon seinen Weg kreuzt. Ishan dagegen ist der Jüngste im Bunde und noch etwa feucht hinter den Ohren. Naiv, ein bisschen weltfremd, von sich eingenommen. Darüber hinaus gibt es noch einige Nebencharaktere. An Personen und Namen mangelt es dem Buch nicht. Wer also damit ein Problem hat sich Namen, etc. zu merken…..Seht es als Konzentrationstraining an
Michaels Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Welt ist sehr gut und anschaulich beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild machen kann. Hilfreich sind dazu auch die beiden Karten am Anfang bzw. Ende des Buches. Die Story ist allerdings nichts für zartbesaitete Gemüter. Die Beschreibungen sind manchmal etwas gruselig und recht brutal. Ich habe mich beim Lesen ab und zu gefragt, was ich machen soll, sollte ich dem Autoren mal nachts begegnen. Knoblauch hilft bei Vampiren. Aber bei Dämonen-Autoren?
Das Cover sticht hervor und zeigt eine Szene aus dem Buch. Genaueres dazu zu schreiben ohne zu spoilern ist fast unmöglich, deswegen lass ichs bleiben. Nur so viel: Der Titel ist haptisch abgesetzt.
Fazit:
Wer sich von der umfangreichen Seitenanzahl und den teilweise doch etwas blutrünstig/brutalen Szenen nicht abschrecken lässt, kann ein paar Stunden in ferne Welten eintauchen und Abenteuer erleben ohne selbst dabei einen Kratzer abzubekommen. Da es sich um den ersten von zwei Teilen handelt und hier – Überraschung – nicht alles aufgelöst wird, muss sich leider bis zum Erscheinen des zweiten Bandes bis etwa Mitte September 2018 gedulden. Als Zeitvertreib bis dahin empfiehlt sich lesen oder Dämonen jagen ;)