Cover-Bild Am Ende bist du still
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 312
  • Ersterscheinung: 06.03.2018
  • ISBN: 9783709934180
Herbert Dutzler

Am Ende bist du still

Kriminalroman
WENN DIE EIGENE TOCHTER ZUR MÖRDERIN WIRD
Sabine kann es nicht mehr ertragen. Ihre Mutter, die sie aus falsch verstandener Liebe ständig überwacht und bevormundet. Die ihr vorschreibt, was sie zu tun, zu fühlen, zu denken hat. Selbst als Sabine ausgezogen ist, ist ihre Mutter immer präsent, sie kann ihrem Bannkreis nicht entfliehen. Bis Sabine schließlich nur noch einen einzigen möglichen Ausweg sieht: Sie muss sich befreien. Ihre Mutter muss sterben.

PSYCHOLOGISCHER PAGETURNER MIT GROSSER SOGWIRKUNG
An einem Tag zu Weihnachten sieht sie ihre Chance gekommen. Oder hat doch ihre Mutter vergessen, die flackernden Kerzen am Adventkranz zu löschen? Furios führt Herbert Dutzler von Seite zu Seite tiefer in die destruktive Gedankenwelt einer jungen Frau, die nur ein Ziel hat: sich zu rächen – und dabei immer weniger zwischen Gut und Böse, sinnloser Rache und notwendiger Loslösung unterscheiden kann. Ein beklemmendes Feuerwerk aus verstörender Spannung und dem unstillbaren Wunsch nach Vergeltung!

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Leserstimmen:

„Herbert Dutzler zeigt, wohin falsch verstandene Liebe führen kann. Ich habe mit Sabine mitgelitten und zugleich gehofft, dass sie nicht bis zum Äußersten gehen wird. Fabelhafter psychologischer Krimi, der das Seelenleben der Protagonistin bis in den äußersten Winkel beunruhigend ausleuchtet."


„Herbert Dutzler hat mit Sabine eine Rächer-Figur geschaffen, die jedem von uns tagtäglich begegnen könnte: Sie ist jung, gebildet, arbeitet als Lehrerin und führt ein scheinbar normales Leben. Doch tief in ihr drin schlummert ein Hass, der von einer Mutter ausgelöst wird, die vermutlich auch nur das Beste für ihre Tochter wollte."


„Das Thema Helikoptereltern in einen Krimi verpackt – Herbert Dutzler schafft es, psychologisch nuanciert und extrem packend zu beschreiben, wie sich eine Eltern-Kind-Beziehung zu etwas Zerstörerischem entwickeln kann. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen."

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Verstörender Blick in die Abgründe der menschlichen Seele

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Der österreichische Autor aus Schwanenstadt in Oberösterreich hat mit seiner Reihe rund um den schrulligen Ermittler Gasperlmaier eine Reihe erschaffen, die mich an Rita Falks Eberhofer-Reihe erinnert. ...

Der österreichische Autor aus Schwanenstadt in Oberösterreich hat mit seiner Reihe rund um den schrulligen Ermittler Gasperlmaier eine Reihe erschaffen, die mich an Rita Falks Eberhofer-Reihe erinnert. Mit "Die Einsamkeit des Bösen" probierte er 2016 eine ganz andere Richtung aus, nämlich die eines psychodramtischen Krimis, der mehr an einem Thriller erinnert und konnte damit bei mir voll punkten.

Wie in "Die Einsamkeit des Bösen" zeigt der Autor auch hier wieder gekonnt die menschlichen Abgründe auf. Mit seiner Protagionistin Sabine lernen wir eine verstörte und manipulative junge Frau kennen. Bereits als Kind wird sie durch das Verhalten ihrer Mutter ausgegrenzt. In Rückblenden erfährt der Leser immer häppchenweise übers Sabines Kindheit. Diese wird von ihrer Mutter beherrscht, die nur über materielle Dinge ihre "Liebe" zeigen kann. Sabine hat zwar immer die neuesten Kleider, Schulartikel oder Spielsachen, aber sonst hört sie nur, wie unzureichend sie ist. Sie darf kaum mit anderen Kindern spielen und wird in der Schule gemobbt. Ihre Einsamkeit und der schwelende Hass wird sehr plastisch beschrieben. So tauchen wir beim Lesen immer weiter ein in die Abgründe von Sabines Seele. Der Hass, der bereits in ihr schwelt, ist nach zwanzig Jahren kurz vor dem Ausbruch. Man spürt die kommende Tragödie, wie die drückende Schwüle von einem reinigenden Gewitter. Trotzdem konnte ich teilweise ihren Hass verstehen....aber nur teilweise. Denn nach jahrelanger Übung, hat Sabine herausgefunden, wie sie sich am Besten präsentiert, um ihre Mitmenschen positiv von ihr zu beeinflussen. Sie ist berechnend und manipulativ. Dabei wird sie ihrer Mutter immer ähnlicher.

Die Charaktere werden hervorragend dargestellt. Die kontrollsüchtige Mutter, die auch den Vater beherrscht und der sich unterdrücken lässt, damit er einfach seine Ruhe hat. Sabine, die immer mehr zur Psychopatin wird und dringend eine Therapie benötigen würde. Sie ist intelligent, manipulativ und weiß, wie sie sich am Besten präsentiert.
Der Vater ist passiv und steht unter dem Pantoffel seiner Frau. Er zieht sich zurück und will größtenteils einfach seine Ruhe haben. Ob ein anderes Verhalten Sabines Hass auf ihre Mutter verändert hätte? Darüber kann man nur spekulieren....

Überraschende Wendungen lassen einem immer wieder nach Luft schnappen. Cliffhanger am Ende des Kapitels garantieren, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und so hatte ich das Buch an einem Wochenende durch.

Der Aufbau des Krimis ist ähnlich gestaltet, wie bei "Die Einsamkeit des Bösen". Wir tauchen in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche. Beim Lesen erlebt man viele Facetten seiner eigenen Emotionen: Abscheu, Mitleid, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Furcht, Hoffnung,.... Die Liste könnte man unendlich fortsetzen. Der Autor hat hier ganze Arbeit geleistet und hat mich in einen Lesesog versetzt, aus dem man sich nicht mehr lösen konnte. Ich habe den Krimi in einem Rutsch durchgelesen.

Nur zum Schluss hin habe ich leider wieder ein kleine Kritik. Auch diesmal konnten mich die letzten Seiten nicht ganz überzeugen. Bei "Die Einsamkeit des Bösen" Buch kam mir das Ende zu abrupt. Diesmal fand ich einige Passagen und Verhaltensweisen in den letzten Kapiteln zu unglaubwürdig. Dies bezieht sich besonders auf eine Person. Trotzdem ein absolut spannender und beklemmender Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.

Schreibstil:
Herbert Dutzlers Schreibstil ist flüssig und lebt von vielen Dialogen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Kinder- und Jugendzeit Sabines und aus der Gegenwart aus ihrer Sicht geschildert. Der Spannungslevel ist hoch und steigt zum Ende hin noch an.
Die Handlung ist in 20 (10/10) Kapitel eingeteilt, wobei diejenigen mit der römischen Ziffer (X) in der Vergangenheit spielen und die mit den arabischen (10) in der Gegenwart.

Fazit :
Ein spannendes Psychodrama, das immer wieder überraschen kann. Die Protagonistin ist eine manipulative Frau, die beim Lesen viele Emotionen weckt. Man erhält einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Zum Ende hin wurde es mir leider ein bisschen zu unglaubwürdig, was der Bewertung einen halben Stern gekostet hat. Trotzdem empfehle ich diesen Krimi gerne weiter!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Am Ende bist du still

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Sabine wird seit ihrer Kindheit von ihrer Mutter gegängelt und bevormundet. Nichts darf sie selbst entscheiden. Auch als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, ändert ihre Mutter ihr Verhalten nicht. ...

Sabine wird seit ihrer Kindheit von ihrer Mutter gegängelt und bevormundet. Nichts darf sie selbst entscheiden. Auch als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, ändert ihre Mutter ihr Verhalten nicht. Sabine kann sich ihr einfach nicht entziehen. Da hilft nur eins: Ihre Mutter muss sterben.

Ein spannender Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte!
Der flüssige und sehr gut lesbare Schreibstil ermöglichte mir einen raschen und problemlosen Einstieg in das Buch.
Dem Autor ist es prima gelungen, mir als Leser einen detaillierten psychologischen Einblick in Sabine zu geben, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht guthieß.
Doch nicht nur Sabine wurde sehr gut dargestellt, sondern auch alle weiteren Personen, die eine Rolle spielten, hatte ich sehr gut vor Augen.
Sabine tat mir durchweg leid, weil sie enorm unter dem Verhalten ihrer Mutter gelitten hatte und da auch einen riesigen Knacks weg bekam. Sie war nicht in der Lage, sich zu lösen und ein normales Verhalten zu entwickeln. Ihre Rachegedanken wurden immer größer. Dass sie zu der Überlegung kam, dass der einzige Ausweg der Tod der Mutter ist, war zwar erschreckend, aber aus Sabines Sicht auch nachvollziehbar.
Sehr gelungen fand ich den Aufbau des Buches, denn die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt. Zum einen gibt es einen Einblick in Sabines Kindheit und wie sehr sie unter dem Einfluss ihrer Mutter leidet. Zum anderen erlebt man Sabine in der Gegenwart und wie sie sich entwickelt hat. Durch die Rückblick war ich in der Lage, Sabines psychische Entwicklung zu verstehen.
Die Geschichte entwickelte sich für mich unvorhersehbar, so dass ich immer wieder überrascht wurde. Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und gehalten. Auch das Ende bot für mich noch eine Überraschung, was mir sehr gut gefiel.

Ein spannender Krimi, den ich empfehlen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Spannender Krimi mit viel Thrill und Drama

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Den Haymon Verlag habe ich vorher nie bewusst wahrgenommen. Schade! Wer weiß, welche tollen Bücher mir leider entgangen sind ...

Um was geht es?

Wer kennt das nicht?
"Nein, du gehst heute nicht raus!". ...

Den Haymon Verlag habe ich vorher nie bewusst wahrgenommen. Schade! Wer weiß, welche tollen Bücher mir leider entgangen sind ...

Um was geht es?

Wer kennt das nicht?
"Nein, du gehst heute nicht raus!".
"Ich möchte, dass du DAS anziehst!".
"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!".
"Hör auf mich! Ich meine es doch nur gut!"
Und ganz typisch: "So lange du deine Füße unter meinem Tisch hast ... !".

Als Kind wird man permanent kontrolliert, bevormundet, zurechtgewiesen, und sowieso scheinen die Eltern immer alles besser zu wissen als man selbst. Wie wirkt sich diese Erziehung auf jemanden aus, der mit einer durchgehend plakativen Disziplin konfrontiert wird? Kompromisslos, konsequent, durchgreifend. Für Sabine bedeutet dies die reinste Quälerei. Sie wächst gut situiert auf und wird verwöhnt mit allerlei Luxusgütern. Doch der Preis dafür ist hoch. In der Schule mutiert sie zur Außenseiterin und zum Ziel unzähliger Mobbereien. Ständig ist sie dem Kontrollzwang ihrer Mutter ausgesetzt, ihr Vater schweigt lieber und sieht weg. Immer mehr wachsen Wut und Hass in ihr heran. Je dringender sie sich jedoch wünscht, ihre Eltern seien tot, umso weniger bemerkt sie Veränderungen an sich, die charakteristisch zunehmend ihrer Mutter gleichen. Sie entwickelt die selben anankastischen Persönlichkeitsstörungen, die einen Übergang zur Normalität erheblich beeinträchtigen. Bis die Situation irgendwann zu eskalieren droht und Sabine keinen anderen Ausweg mehr sieht ...

Die Charaktere sind authentisch und wirken lebendig. Der Autor schafft es, seine Figuren wie Marionetten perfekt in Szene zu setzen und ins Geschehen zu integrieren. Und zwar so abwechslungsreich, dass ein ständiger Wechsel zwischen Sympathie und Antipathie stattfindet. Schlussendlich fällt es mir schwer zu sagen, wie ich welchen Protagonisten einschätze. Das ist absolut kein Kritikpunkt - im Gegenteil! Mir gefällt es, wenn ich nach dem Ende noch ein Weilchen in der Story verweilen und meine Theorien weiter durchdenken kann. Dass hier mit der seelischen und manipulativen Zerbrechlichkeit sowie der Psyche der Protagonisten im Allgemeinen gespielt wird, gefällt mir gut. Ich persönlich tendiere mehr zur psychologischen Abgründigkeit statt zum Blutrausch-Gemetzel.

Der Schreibstil ist flüssig, alltagssprachlich und einprägsam, die Sprache prägnant und unkompliziert. Der Lesestoff ist leicht verständlich und zieht den Leser in seinen Bann. Herbert Dutzler vermeidet geschickt unscharfe Oberbegriffe sowie schwerfällige Substantive und ermöglicht so einen konstanten Lesefluss.

In den zwei gut durchdachten und dynamischen Zeitperioden, wechselt der Autor das Geschehen von Sabines Kindheit zur erwachsenen Frau. Dadurch lassen sich relativ früh eigene Theorien aufbauen und Rückschlüsse ziehen. Dabei ist die Kulisse im genau so detailliert beschrieben wie im . Lediglich das Ende wirkt etwas zu konstruiert und abrupt. Hier habe ich mehr Authentität erwartet.

Das Cover zeigt den Torso einer blonden Frau in dunkler Kleidung, die eine blühende, rote Rose in den Handen hält. Schnell assoziiert man dieses Bild mit einer Beerdigung. Ich betrachte es relativ neutral. Es wirkt trotz der betrübenden Assoziation auf eine spezielle Art harmonisch, sticht allerdings auch nicht sonderlich hervor.

Fazit: Ein spannender Krimi mit viel Thrill und Drama!

Veröffentlicht am 21.03.2018

Spannendes Psychodrama

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Sabine wird von der Fürsorge ihrer Mutter erdrückt. Sowohl in Kindestagen, als auch im Erwachsenenalter gibt es quasi keine Situation, bei der ihre Mutter nicht einen guten Ratschlag oder Kritik an Sabines ...

Sabine wird von der Fürsorge ihrer Mutter erdrückt. Sowohl in Kindestagen, als auch im Erwachsenenalter gibt es quasi keine Situation, bei der ihre Mutter nicht einen guten Ratschlag oder Kritik an Sabines Verhalten parat hat. Sie versucht den Kontakt zu ihrer Mutter abzubrechen, aber ohne Erfolg. Sabine steigert sich immer weiter in die scheinbar ausweglose Situation, bis sie sich zu dem einzig scheinbaren Ausweg durchringt, ihre Mutter muss sterben...

Ich habe bereits zwei Kriminalromane von Herbert Dutzler gelesen und bin von seiner Schreibweise sehr angetan. In "Am Ende bist du still" überzeugt er mich erneut mit seinem sehr flüssig zu lesenden und mit vielen Dialogen gespickten Schreibstil. Er erzählt die Geschichte in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen. Zum einen wird Sabines Kindheit aufgearbeitet, in der sich das schlechte Ver-hältnis zu ihrer Mutter nach und nach aufbaut und zum anderen können wir das aktuelle Geschehen um Sabine und ihre eigene Entwicklung nach dieser verstörenden Kindheit beobachten. Der Autor entwickelt mit den Sprüngen zwischen den Zeiten und Handlungen eine Dynamik und stachelt mit häufigen Cliffhangern die Spannung an. Obwohl die Eskalation der Beziehung allein schon aus dem Titel zu erahnen ist, baut sich im Verlaufe des Buches ein enormer Spannungsbogen auf und kann im Finale aus meiner Sicht sogar noch mit einer Überraschung aufwarten. Der Charakter der Mutter, des Vaters und von Sabine wird gut herausgearbeitet und schon alleine das aufreibende Miteinander innerhalb der Familie konnte mich an das Buch fesseln.

"Am Ende bist du still" ist für mich eine überzeugende Schilderung einer dramatischen Mutter-Kind-Beziehung, die niemals eine Chance bekam, erfolgreich zu verlaufen. Der Autor Herbert Dutzler versteht es diese Szenerie packend zu schildern und bescherte mir ein paar spannende Stunden. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

packendes Psycho-Drama mit Thrill

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Kurz zum Inhalt:
Sabine wird von ihrer Mutter ständig bevormundet, kritisiert, überwacht und überbehütet. Sie schreibt ihr vor, wie sie zu denken, was sie anzuziehen hat, wie sie sich verhalten soll, wer ...

Kurz zum Inhalt:
Sabine wird von ihrer Mutter ständig bevormundet, kritisiert, überwacht und überbehütet. Sie schreibt ihr vor, wie sie zu denken, was sie anzuziehen hat, wie sie sich verhalten soll, wer ihre Freunde sein dürfen usw... Ihr Vater steht ihr leider auch nicht bei, da er einfach nur seine Ruhe haben will und Konfrontationen aus dem Weg geht.
Sogar, als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, mischt sich ihre Mutter weiterhin in ihr Leben ein, und so kommt es, wie es kommen muss - Sabine will sich von ihrer Mutter befreien...


Meine Meinung:
"Am Ende bist du still" lässt einen in die tiefsten Abgründe menschlichen Denkens und Verhaltens blicken; und wie es überhaupt dazu kommen kann, dass eine junge Frau zur Mörderin wird.

Der Schreibstil ist schnell und flüssig zu lesen; der Wechsel in den Zeitebenen und Erzählperspektiven lässt Dynamik entstehen. Man erfährt über das Leben der Protagonistin Sabine; die Kapitel wechseln ab - römische Ziffern über ihre Kindheit in Ich-Form; arabische Ziffern über ihr Leben als junge Erwachsene in Erzähl-Form aus Sabines Sicht. Diese Unterscheidung finde ich gut und übersichtlich, und durch die Kapitel über die Kindheit erfährt man, warum sich Sabine so entwickelt hat, wie sie letztendlich als Erwachsene war.
Durch das ständige Einmischen ihrer Mutter in Sabines Leben wurde sie von Tag zu Tag unglücklicher; auch hatte sie deshalb kaum Freunde und wurde gemobbt. Schon als Kind wusste sie jedoch zu manipulieren, und von ihrer Mutter bekam sie anstelle von Liebe materielle Dinge geschenkt und wurde nur ständig kritisiert.
Warum Sabine dann ausgerechnet Lehramt studiert hat, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Die anschauliche Schreibweise lässt einen ein ganzes Kopfkino abspielen, und man kann sich gut in Sabines Welt hineinversetzen, sodass man beim Lesen fast schon depressiv wird. Es gab ja irgendwie kaum etwas Positives und Schönes in Sabines Leben. Sabine hat zwar Schuldgefühle, sie kann zwischen Richtig und Falsch unterscheiden, doch ist ihr Wunsch, sich zu rächen und zu befreien, übermächtig. Auch wird sie ihrer Mutter in ihrem Verhalten immer ähnlicher, was ihr zwar unterbewusst auffällt, sie aber nicht wahrhaben will und Ausreden dafür sucht.

Der Teil gegen Ende, in dem Kommissar Grünwald vorkam, fand ich leider konstruiert und überzogen, aber ansonsten hat mich das Buch in Atem gehalten.

Das Cover passt auch perfekt zur Geschichte - eine Frau in Trauerkleidung und mit Rose, höchstwahrscheinlich bei einem Begräbnis.
Sehr gut gefällt mir, dass der Einband matt und eher rau ist, so etwas habe ich bei gebundenen Büchern noch nie gesehen. Das Buch hält sich sehr gut in Händen, dadurch dass es ist nicht so dick und eher kleiner ist. Finde ich sehr gut.


Fazit:
Spannendes, aufwühlendes Buch; ein Psycho-Drama mit Thrill, das das eigene Befinden in depressive Bahnen bringen kann und einem die tiefsten Abgründe menschlichen Seins aufzeigt.