Profilbild von Schugga

Schugga

Lesejury Star
offline

Schugga ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schugga über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2018

Die Kämpferin mit dem Feuer im Blut

Blood Destiny - Bloodfire
0

Mackenzie Smith, von ihren Freunden wegen ihrer roten Mähne liebevoll Red genannt, lebt als einziger Mensch verbotenerweise inmitten eines Rudels Gestaltwandler. Ihre eigene Umwandlung in einen Gestaltwandler ...

Mackenzie Smith, von ihren Freunden wegen ihrer roten Mähne liebevoll Red genannt, lebt als einziger Mensch verbotenerweise inmitten eines Rudels Gestaltwandler. Ihre eigene Umwandlung in einen Gestaltwandler misslang, doch die Mitglieder des Rudels sind durch einen Schwur daran gebunden, niemandem von ihrer menschlichen Herkunft zu verraten. Denn vor allem die über alles richtende Bruderschaft darf hiervon nicht erfahren, die Strafe für das Rudel wäre hoch. Und dennoch ist Red kein normaler Mensch: Das mysteriöse Blutfeuer brodelt in ihr und verleiht ihr starke Kräfte, welche sie für das Rudel unentbehrlich macht im Kampf gegen böse Wesen aus der Anderwelt. Doch als ihr Ziehvater und Rudelführer John brutal ermordet aufgefunden wird, steht die Bruderschaft vor der Tür - und für Mack beginnt eine gefährliche Zeit...
Dies ist der Auftakt zu einer insgesamt fünfteiligen Serie, welche nun ins Deutsche übersetzt wird. Die Idee ist erstmal ganz interessant mit den Gestaltwandlern, welche von den Menschen unerkannt als Sekte getarnt leben und gegen Wesen kämpfen, welche durch Portale aus der Anderwelt zu uns gelangen. Selbst Vampire wurden bereits angedeutet, kamen jedoch noch nicht weiter vor. Zudem gibt es Magier, von denen wir bereits im ersten Teil einen kennenlernen, Alex, welcher mir persönlich recht sympathisch ist. Ansonsten tat ich mich mit dem Einstieg anfangs recht schwer. Das Buch ist aus Macks Sicht geschrieben und sie wirkt manchmal etwas hitzig und arrogant, fast, als hätte man ihr ein paar mal zu oft erzählt, wie wichtig sie doch für das Rudel sei. Zudem ist es nervig, dass die jungen Männer anscheinend entweder scharf auf sie sind oder sie tot sehen wollen. Auch der Einstieg in die Story selbst sowie das ganze Drumherum verlief anfangs sehr stockend. Doch wurde mein Durchhalten belohnt und mit der Zeit machte es dann doch Spaß, dem Roman zu folgen und ich erfuhr, was es mit dem Blutfeuer auf sich hat. Der erste Band endet gekonnt mit einem kleinen Cliffhanger, welcher eine spannende Fortsetzung verspricht. Leider muss ich noch einen Punkt abziehen, weil mir der Stil selbst doch manchmal etwas oberflächlich erscheint, da wäre mehr möglich gewesen.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Abgehobene Schnitzeljagd in futuristischer Stadt

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
0

Du liebst schräge Orte und abgefahrene Erfindungen? Willkommen in York! Hier bauten die Zwillinge Theresa und Theodore Morningstar eine Stadt voller futuristischer Häuser, Stadtbahnen, die sich um die ...

Du liebst schräge Orte und abgefahrene Erfindungen? Willkommen in York! Hier bauten die Zwillinge Theresa und Theodore Morningstar eine Stadt voller futuristischer Häuser, Stadtbahnen, die sich um die Häuser winden, bevor sie im Erdboden verschwinden, kleine Maschinen, welche Fensterscheiben und Gehwege sauber halten, Aufzüge, die kreuz und quer fahren wie in einem Raumschiff - bis die Morningstars vor 150 Jahren plötzlich spurlos verschwanden. Den Bewohnern der Stadt hinterließen sie den rätselhaften Schattencode, verborgen in Bauwerken und Gegenständen und mit dem Versprechen auf einen großen Schatz. Doch niemand ist bisher über die erste Station dieser mysteriösen Schnitzeljagd quer durch die Stadt hinausgekommen, selbst die Rätsel- und Codistengesellschaft von Old York tappt im Dunkeln. Bis die Zwillinge Tess und Theo unerwartet einen weiteren Hinweis in Händen halten und sich mit dem Nachbarsjungen Jaime umgehend auf die Suche begeben, denn der Immobilienmogul Darnell Slant plant, das alte Morningstargebäude, in welchem die Kinder mit ihren Familien leben, abzureißen und dort einen überteuerten Neubau zu errichten. Werden die Kinder den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen, um mit dem Schatz das Gebäude zu retten?
Erstmal muss ich die Aufmachung des Hardcovers loben, das Buch wirkt sehr futuristisch mit leichten Steampunk-Elementen und ist mit einer Karte Yorks sowie goldenem Lesebändchen ausgestattet. Zudem kann bei diesem Buch die papego-App genutzt werden.
Die drei Jugendlichen im Alter von 12 und 13 Jahren gehören nicht grad zu den beliebtesten Kids in der Schule. Vor allem Tess und Theo sind eher Einzelgänger, jeder der drei hat so seine Macken, welche ihn mehr oder weniger sympathisch machen. Tess macht sich über alles Gedanken und katastrophisiert gern, ihr Bruder Theo wirkt eher wie ein Klugscheißer, der nicht aus sich herauskommt und Jaime ist ein großer Fan von Superhelden und wäre gern selbst einer.
Eine interessante Nebenrolle hat die kleine Cricket, welche durch ihre extravagante Art besticht und mehr mitbekommt, als man ihr zutraut.
Ich hatte mich auf eine spannende Schnitzeljagd quer durch die Stadt gefreut - leider wirkten vor allem zu Beginn die Rätsel um zu viele Ecken gedacht, welche von den scheinbar hyperintelligenten Kindern jedoch erstaunlich schnell gelöst wurden. Da fühlte ich mich beim Lesen schnell um meinen eigenen Rätselspaß betrogen und es wirkte einfach nicht realistisch genug auf mich. Im Verlauf des Buches wurde es dann etwas besser, wenn auch weiterhin manchmal recht abgehoben. Die technischen Spielereien im Buch, wie z. B. der Kekse backende Haushaltsritter, brachten hingegen eine willkommene Abwechslung mit sich und peppten das Buch angenehm auf. Unangenehm fiel mir wiederum die Kreuzung von Tieren zu ausgefallenen Haustieren auf. Da mögen Hamsterigel vielleicht noch ganz witzig sein, einen Waschbärkater einem kleinen Kind als Spielzeug aufs Auge zu drücken, die das arme Tier dann auch tatsächlich wie ein Spielzeug behandelt, wirkte auf mich hingegen nur abstoßend und war in dem Buch völlig deplatziert!
Der Schluss des Romans endet mit einem gut platzierten Cliffhanger und signalisiert, dass die Schnitzeljagd noch längst nicht vorbei ist. Ein paar Anspielungen werden hierzu noch in einer Szene vor rund 150 Jahren gegeben, wodurch natürlich die Neugier steigt, wie es wohl weitergehen mag.
Fazit: Das Worldbuilding des Romans ist wirklich klasse, die Jagd nach dem Schattencode leider teilweise etwas zu unrealistisch, was mir, wie bereits erwähnt, das eigene Miträtseln nur schwer möglich machte. Und über die Witze auf Kosten von Tierquälerei konnte ich leider so überhaupt nicht lachen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Zu übertrieben wirkender 2. Teil

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
0

"Hangman - Das Spiel des Mörders" ist nach "Ragdoll" der zweite Teil aus Daniel Coles New-Scotland-Yard-Reihe und schließt locker an den ersten Teil an. Zwar lässt sich der Roman auch lesen, ohne den ersten ...

"Hangman - Das Spiel des Mörders" ist nach "Ragdoll" der zweite Teil aus Daniel Coles New-Scotland-Yard-Reihe und schließt locker an den ersten Teil an. Zwar lässt sich der Roman auch lesen, ohne den ersten Band zu kennen, jedoch sind einige Anspielungen der Protagonisten bei Kenntnis von "Ragdoll" verständlicher.
An "Hangman" wagte ich mich heran in der Hoffnung, Daniel Cole hätte aus seinen Fehlern des ersten Teils (unrealistisch, klischeehaft, kontruiertes Ende) gelernt und sich schriftstellerisch nun verbessert. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht: Eine der Ermittlerinnen ist ausgerechnet Emily Baxter, die nervigste und zwischenmenschlich unkompetenteste Person aus Band 1. Hinzu kommt ein Sammelsurium weiterer ErmittlerInnen, einer blasser als der andere konstruiert. Als wär das nicht schon verwirrend genug, werden dem neuen Fall zugehörige Mordfälle so dermaßen in den Roman hineingewürfelt, dass es irgendwann beim Hören des Hörbuchs einfach zuviel wurde an Opfern, Namen, Berufen,Todesarten etc. Das alles wurde heruntergeleiert, ohne wirklich Tiefe hineinzubringen und verwirrte mehr, als dass es Spannung erzeugen konnte. Ebenso gibt es auch hier wieder kein Teamplay und Personen, welche ihre eigenen Interessen noch über das Lösen des Falles stellen. Wobei der Fall selbst solch übertriebene Ausmaße annahm, dass ich diesen einfach nicht mehr ernst nehmen konnte, am Schluss sogar regelrecht genervt war, vor allem, wenn die scheinbar alles und jeden anschreiende Baxter zum x-ten Male "Rooche" rief, was sich beim Hören eines Hörbuchs leider nicht überlesen lässt.
Gelesen wird das Hörbuch von Peter Lontzek, der seine Sache recht gut macht, den Protagonisten durch unterschiedliche Stimmlagen etwas Tiefe verleiht, welche der Autor ihnen leider nicht mitgegeben hat.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Gute Idee, zu klischeehaft und konstruiert umgesetzt

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
0

Man sollte sich nicht von dem Cover täuschen lassen: So genial das Cover auch gestaltet ist, so unrealistisch fällt leider der Roman aus. Wobei das Cover nicht mal ansatzweise Bezug zum Inhalt hat. Nach ...

Man sollte sich nicht von dem Cover täuschen lassen: So genial das Cover auch gestaltet ist, so unrealistisch fällt leider der Roman aus. Wobei das Cover nicht mal ansatzweise Bezug zum Inhalt hat. Nach seiner Suspendierung und Psychotherapie darf Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, seinen Dienst wieder aufnehmen. Als eine aus 6 Menschenkörpern zusammengeflickte Ragdoll auf seine Wohnung zeigend gefunden wird, wird bereits der erste Zusammenhang mit Wolf vermutet. Als eine Liste mit weiteren zukünftigen Opfern auftaucht, befindet sich Wolfs Name an letzter Stelle. Die Suche nach dem Täter beginnt..
Ein suspendierter Polizist darf wieder ermitteln? In einem Fall, der ihn selbst betrifft? Ebenso unrealistisch, wenn nicht sogar klischeehaft sind die weiteren Ermittler des Teams, welches scheinbar von Teamwork noch nichts gehört hat und oftmals schlicht unprofessionell agiert. Eine Polizeisprecherin, die primär auf ihr Image bedacht ist, rundet die Welt des Klischees gekonnt ab. Am schlimmsten war jedoch das Ende, welches arg konstruiert wirkte und mich regelrecht enttäuscht zurückließ.
Den Roman hörte ich als Hörbuch, gelesen von Wolfram Koch. Ich empfand die Lesung des Romans als angenehm und gut betont gelesen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Potential wurde im Auftaktband leider verschenkt

Noras Welten
0

Die Idee zum Roman klang vielversprechend und weckte mein Interesse: Nora Winter leidet unter dem Phänomen, sich unkontrolliert in Texte hineinzulesen, in Büchern und Werbeplakaten regelrecht zu verschwinden. ...

Die Idee zum Roman klang vielversprechend und weckte mein Interesse: Nora Winter leidet unter dem Phänomen, sich unkontrolliert in Texte hineinzulesen, in Büchern und Werbeplakaten regelrecht zu verschwinden. Eine Gabe, welche natürlich auch zu gefährlichen Situationen führen kann: Wer möchte schon plötzlich mitten auf einer Hauptkreuzung zur Hauptverkehrszeit landen oder im frühen Mittelalter, wo man bereits wegen seiner auffälligen Kleidung und Sprache auf dem Scheiterhaufen landet? Ihre letzte Hoffnung ist eine Hypnosetherapie bei Ben Pawell - leider geht bei einer Sitzung etwas schief und beide landen in einem seiner Fantasyromane...
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt. Primär ging es in dem Buch darum, sich in der historischen Fantasywelt zurechtzufinden und eventuelle Veränderungen wieder geradezubiegen, um dem Roman wieder entkommen zu können. Die eigentliche Fähigkeit Noras gerät dabei immer weiter ins Hintertreffen. Zudem arbeiten Nora und Ben bereits nach kurzer Zeit eher gegen- statt miteinander, jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Die Protagonisten bleiben hierbei leider auch äußerst flach und wirkten beide auf ihre Art oberflächlich und egoistisch, teilweise sogar regelrecht unreif in ihrem Verhalten. Ich hätte mir statt des ansteigendes Hasses beider vielmehr Teamwork gewünscht und mehr über Noras rätselhafte Gabe erfahren, hinter welcher deutlich mehr zu stecken scheint, wie zum Schluss des ersten Bandes angedeutet wird.
Eine nette Abwechslung war der kleine Drache Rashuk, welchen man nicht unterschätzen sollte. Ebenfalls gefiel mir, dass jedes Kapitel mit einer kleinen Zeichnung sowie einem als Drache gestalteten Buchstaben begann.
Ich hoffe sehr, dass die Folgebände der Serie die Kinderkrankheiten des Auftaktbandes nicht wiederholen, ansonsten wäre es äußerst schade um das Potential dieser schöne Fantasy-Idee.