Cover-Bild Die geliehene Schuld
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22,00
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  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783453291942
Claire Winter

Die geliehene Schuld

Roman
Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, eine Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2018

Wie erschütternd kann Vergangenheit sein?

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"Die geliehene Schuld" von Claire Winter ist eine erschütternde und zugleich berührende Reise in die Vergangenheit der deutschen Geschichte.

Vera Lessing ist im Jahr 1949 schon einige Zeit Redakteurin ...

"Die geliehene Schuld" von Claire Winter ist eine erschütternde und zugleich berührende Reise in die Vergangenheit der deutschen Geschichte.

Vera Lessing ist im Jahr 1949 schon einige Zeit Redakteurin in der Berliner Zeitung " Echo". Ihr Jungenfreund Jonathan , ebenfalls in diesem Verlag als Journalist tätig, war bei seinen Recherchen zu seinem neuen Artikel, auf eine unfassbare Spur gestoßen.
Vera, die im Krieg ihre Eltern, Ehemann und ihr ungeborenes Kind verloren hat, hatte in Jonathan nicht nur einen engen Freund, er war auch ihr engster Vertrauter. Er stand ihr in jeder Lebenslage bei und hat sie unterstützt, all das schrecklich Erlebte zu verarbeiten und hinter sich zu lassen um in ein neues Leben zu starten.
Nun jedoch lebt er nicht mehr, denn er kam auf mysteriöse Weise ums Leben. Kurz vor seinem Tod hat er eine Akte an Vera geschickt. In dieser befinden sich viele Hinweise zu seinen Recherchen. Er hat eine letzte Bitte an Vera. Sollte ihm etwas zustoßen, muss sie unbedingt die Öffentlichkeit wissen lassen, was er entdeckt hat. Dies , dass darf sie nie dabei vergessen, soll sie nur unter absoluter Vorsichtig tun.
Was hat Jonathan da nur aufgedeckt, dass er sich in solch eine Gefahr begeben hat?
Hin und her gerissen kommt sie zu dem Entschluss, dass sie es Jonathan schuldig ist, seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Damit begibt sie sich auf dünnes Eis und in Lebensgefahr.
Bald und völlig unverhofft, hat sie jemanden an ihrer Seite, der sie aus ganz eigenen Interessen unterstützen wird.
Kann und werden sie diesen gefährlichen Weg bis zum Ende gehen? Und wie gehen sie mit all den unglaublichen Wissen um, welches sie bei ihren Recherchen aufdeckt.
Wie weit liegen Professionalität, Gefühl und Liebe auseinander?

Meine Meinung:
Ich kann meine Empfindungen für diesen tollen Roman kaum in Worte fassen, so emotional hat er mich mitgerissen. Keine Ahnung wie oft ich beim Lesen das Wort "unglaublich" in meinem Kopf hatte, so unfassbar waren die auf Tatsachen beruhenden Hintergründe die zur Geschichte gehören.
Claire Winter macht es einem mit ihrem lebendigen und bildlichen Schreibstil nicht schwer in die Zeit von 1949 einzutauchen. Es gibt zwei Erzählstränge die nur ein paar Monate auseinander liegen. Der eine handelt von Jonathan bei seinen Nachforschungen für seinen Artikel, bis zu seinem Tod. Und der andere von Vera , bei ihren aktuellen Ermittlungen.
Man spürt die Hingabe und mit wieviel Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Mir hat gefallen das ganz unmerklich eine wachsende Liebe mit den historischen Hintergründen vermischt wurden. Und nicht zu vergessen, die enorme Spannung, die den gesamten Roman begleitet hat.
Nicht nur Vera und Jonathan sind mir ans Herz gewachsen, es gibt noch einige interessante und liebenswerte Protagonisten. Aber auch solche, die meine volle Verachtung verdient haben, so schockiert war ich über dessen Werdegang während der Kriegs- und Nachkriegszeit.
Von mir eine absolute Leseempehlung. Liebe, Hass, Unglaubliches und vieles mehr, alles in diesem Roman vertreten.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Die geliehene Schuld

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Im Jahr 1949 möchte die Journalistin Vera eigentlich nur eines: Die schlimme Zeit des Weltkrieges und den Verlust geliebter Menschen endlich verarbeiten und mit Hoffnung in die Zukunft blicken. Doch alles ...

Im Jahr 1949 möchte die Journalistin Vera eigentlich nur eines: Die schlimme Zeit des Weltkrieges und den Verlust geliebter Menschen endlich verarbeiten und mit Hoffnung in die Zukunft blicken. Doch alles wird wieder aufgewühlt, als ihr guter Freund und Kollege Jonathan bei einem Unfall stirbt und Vera seine letzten Recherchearbeiten erhält. Ist es möglich, dass Jonathans Unfall gar kein Unfall war? Wollte jemand verhindern, dass er einen brisanten Artikel veröffentlicht? Als Vera nachforscht und entdeckt, woran Jonathan zuletzt wirklich gearbeitet hat, gerät auch sie in Gefahr.

Mein Leseeindruck:

Dieses ist das dritte Buch, das ich von Claire Winter gelesen habe, und wie auch die beiden Bücher zuvor hat mich "Die geliehene Schuld" absolut überzeugen können. Die Geschichte von Vera und Jonathan wird hier so fesselnd und gefühlvoll beschrieben, dass ich wirklich eintauchen konnte in die Handlung und mitgefühlt habe.

Es gab zahlreiche Wendungen, Überraschungen und Entwicklungen, die ich nicht habe vorhersehen können und die mich gepackt und mitgenommen haben.

Auch der Schreib- bzw. Erzählstil ist positiv zu erwähnen. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal sind wir im Jahr 1949, und dann gibt es immer wieder Rückblenden ins Jahr 1948. So baut sich langsam vor dem Leser auf, woran Jonathan gearbeitet und was er dabei aufgedeckt hat.

Als Leser kann man schnell erkennen, wie gut und ausführlich Claire Winter dabei recherchiert hat. Mich hat das Buch daher nicht nur sehr gefesselt und gepackt, sondern es hat mich auch sehr mitgenommen und nachdenklich gestimmt. Es ist eines dieser Bücher, die auch nach dem Lesen noch lange im Gedächtnis bleiben.

Für mich hat das Buch auf jeden Fall volle fünf Sterne verdient und ich hoffe, dieses Buch wird noch von vielen Lesern entdeckt werden!

Veröffentlicht am 19.03.2018

Eine spannende und authentische Erzählung über die deutsche Nachkriegszeit

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Inhalt:
Der Krieg ist vorbei, doch auch die Zeit nach den schrecklichen Kriegsjahren hinterlassen ihre tiefen Spuren. Deutschland ist im Umbruch und vieles ist immer noch ungeklärt.
Jonathan, ein junger ...

Inhalt:
Der Krieg ist vorbei, doch auch die Zeit nach den schrecklichen Kriegsjahren hinterlassen ihre tiefen Spuren. Deutschland ist im Umbruch und vieles ist immer noch ungeklärt.
Jonathan, ein junger Redakteur stößt durch einen Zufall auf grausige damalige Machenschaften, die er am Ende mit seinem Leben bezahlen wird. Doch wer wollte seinen Tod? Vera, eine gute Freundin und Kollegin, die seinen Verlust nicht einfach hinnehmen kann, nimmt seine Arbeit an diesem Fall wieder auf und beginnt Fragen zu stellen.
Nichts ahnend, in welche Gefahr sie sich begeben wird....

Meine Meinung:
Nun habe ich auch den dritten Roman meiner Lieblingsautorin Claire Winter beendet und ich bin wieder so begeistert , wie bei ihren zwei vorherigen Büchern. Neben den „Schwestern von Sherwood“, reiht sich dieses Buch zeitlich nach „Die geliehene Zeit“ ein und behandelt die Zeitspanne von 1948 bis 1949 und beschreibt die deutsche Nachkriegszeit, mit all ihren dunklen Facetten.

Claire vermittelt uns mit einem bildhaften Schreibstil einen Einblick in die damalige Zeit, indem sie vier fiktiven Protagonisten Leben einhaucht und der Geschichte durch eine sehr gute Recherchearbeit eine Authentizität verleiht, die ich so in dieser Art selten gelesen habe.
Die Erzählung wechselt also zwischen den vieren immer wieder hin und her und hat eine schiere Spannung heraufbeschworen, die seines Gleichen sucht.
Bereits am Anfang des Buches konnte ich gar nicht sagen, welchen Protagonisten ich mehr mochte, denn zu allen habe ich innerhalb der Erzählung eine Beziehung aufgebaut und habe sie gleichermaßen gerne verfolgt.
Jeder der vieren hatte sein Päckchen nach dem Krieg zu getragen. Besonders Vera und Lina traf der Verlust geliebter Menschen schwer. Und anstatt sich zurückzuziehen und dem Leben seinen Lauf zu lassen, wachsen sie über sich hinaus. Auch Marie und Jonathan, der oft in Form von Rückblenden erzählt, nehmen eine tragische Rolle ein. Ihre unterschiedliche Entwicklung im Buch ist spürbar und ließ mich an manchen Stellen einfach atemlos zurück. Es ist also nicht nur eine Erzählung über die damaligen Verhältnisse, sondern dieses Buch verarbeitet auch eine verzwickte Familiengeschichte und sogar eine kleine zarte Liebesgeschichte, die sich sehr gut einfügt.

Ganz am Anfang des Buches habe ich mich tatsächlich gefragt, wie die Autorin es schaffen wird, vier Protagonisten einen gleichbedeutsamen Platz in der Handlung einzuräumen, ohne das eine dieser Person so in den Hintergrund rückt, dass sie nachher nur noch eine schemenhafte Gestalt darstellt und in der Erzählung ihren Platz verliert. Dies kann ich in diesem Buch tatsächlich verneinen. Claire Winter hat es von der ersten bis zur letzten Zeile geschafft, dass ich gerne allen gefolgt bin und nie den Faden zu ihnen verloren haben.
Geschickt waren auch die Handlungsverläufe verknüpft, sodass ich als Leser immer nur einen Teil erfahren habe und als es gerade so spannend war, es wieder zum nächsten wechselte. Es begeisterte mich also ungemein und ließ den Spannungsbogen bis zum Ende des Buches nie abflauen.

Wenn es mir nur um die freudige Erwartung auf den weiteren Verlauf gegangen wäre, hätte ich das Buch wohl in einem Abend ausgelesen. Jedoch hat es in mir eine große Begeisterung hervorgerufen, das Buch tatsächlich nur kapitelweise zu lesen und meinen Gedanken zu dem Inhalt freien Lauf zu lassen.
Was könnte diese Menschen miteinander verbinden? Welche Gefahren werden sie sich weiterhin aussetzen müssen? Werden alle Personen, diese rasanten Handlungsverlauf überleben? Diese Erzählung hat mich sehr in seinen Bann gezogen, sodass ich mich auch in meiner Freizeit damit beschäftigt habe.
Dieses darüber Nachdenken betraf nicht nur Vera, Marie, Lina und Jonathan, da sie nur fiktive Persönlichkeiten darstellten. Vielmehr war es auch die damalige dunkle Zeit mit all ihren verarbeiteten Fakten im Buch. Fakten, die mir nicht so bewusst waren und eine Zeit in Deutschland aufzeigen, die sehr grausam war und die noch viele Menschen das Leben gekostet haben. Einen Teil einer Zeitgeschichte, der mein Wissen auf jeden Fall bereichern hat und mir noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

Mein Fazit:
Claire Winters Buch „Die geliehene Schuld“ ist wieder einmal ein kleines Meisterwerk, was mich von der ersten Seite bis zur letzten restlos begeistern konnte und mich in ihren Bann gezogen hat.
Es ist eine authentische Erzählung über eine dunkle Epoche unserer Zeit die noch lange in mir nachhallen wird.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Grandioser Roman, der erschüttert

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Mit den neuen Roman von Claire Winter kann man einfach nichts falsch machen! Dies ist mein drittes Buch der Autorin und alle drei habe ich mit 5 Sterne bewertet. "Die geliehene Schuld" wird aber diesmal ...

Mit den neuen Roman von Claire Winter kann man einfach nichts falsch machen! Dies ist mein drittes Buch der Autorin und alle drei habe ich mit 5 Sterne bewertet. "Die geliehene Schuld" wird aber diesmal auch das Prädikat "Lieblingsbuch-Status" erhalten.

Wir sind in Berlin im Jahr 1949. Deutschland ist im Umsturz. Die zukünftige Bundesrepublik hat noch keine Verfassung und die Menschen sind verunsichert. Viele Teile des Landes sind noch von den Aliierten besetzt, die Nürnberger Prozesse laufen, doch viele Nazisverbrecher sind noch auf freiem Fuß oder untergetaucht. Schon nach den ersten Seiten taucht man völlig in die Handlung ein.

Mit Vera, einer jungen Journalistin, lernen wir eine toughe Frau kennen, die im Krieg ihre Eltern und ihren Mann verloren hat. Einzig ihr Job beim Echo, als auch ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan, geben ihr in dieser schweren Zeit Halt. Doch dann kommt Jonathan bei einem Unfall ums Leben. Als sie mysteriöse Unterlagen erhält, die er ihr kurz vor seinem Tod geschickt hat, beginnt Vera nachzuforschen. Schon bald weiß sie, dass er an einer Recherche über Kriegsverbrecher gearbeitet hat. Es scheint als hätte Jonathan etwas herausgefunden, was ihm letztendlich das Leben gekostet hat. In einem Brief bittet er Vera niemanden zu trauen und weiterzuforschen. Ihre Wege führen sie daraufhin nach München und Südtirol und wieder zurück nach Berlin. Lange ahnt sie nicht, wonach sie suchen soll, doch ihre Feinde sind ihr schon auf den Versen...

Die Geschichte wird aus der Sicht von Vera, Jonathan, Lina und Marie erzählt. Man erhält aber auch einen kleinen Einblick in die Gedanken anderer Figuren wie Karl, Margot oder Helmut. Die Handlung wechselt zwischen August 1948 und Mai 1949 und schließt mit einem Epilog sieben Jahre später.
Während Vera auf den Spuren von Jonathan nach Hinweisen sucht, die zu seinem Tod geführt haben, begegnen wir Marie. Sie ist Sekretärin im Stab Adenauers und lernt bei den Nürnberger Prozessen die Jüdin Lina, als auch Jonathan kennen, der für den Echo berichten soll. Durch Lina erfährt die eher wohlbehütete Marie mehr über den Schrecken des Krieges und hinterfragt nach und nach die Situation in ihrem eigenen Elternhaus. Ihr Vater Hermann Weißenburg arbeitete für das Reichssicherheitsamt. Doch ihre Mutter schweigt und ihre beiden Brüder Fritz und Helmut ermahnen sie nicht wegen dem Vater nachzufragen, der in Russland gefallen ist. Daraufhin bittet Marie Jonathan nachzuforschen.

Im Wechsel zwischen Gegenwart und der Vergangenheit erzählt die Autorin immer ein kleines Stück mehr der kompakten Handlung. So erschließt sich erst nach und nach das ganze Ausmaß der Geschichte. Die Autorin hat hier eine wahre Freundschaft zwischen einer Jüdin und einer jungen Frau aus nationalsozialistischem Elternhaus als Vorlage für Marie und Lina genommen.

Der Roman verliert zu keiner Zeit an Tempo - im Gegenteil. Es bildet sich ein Sog, der einem in die Geschichte hineinzieht und aus der man sich kaum mehr befreien kann. Ich wollte nicht aufhören zu lesen.
Die Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet. Obwohl Vera Angst bei ihren Nachforschungen hat, gibt sie ihr Ziel nie auf. Sie möchte Jonathans Bitte unbedingt erfüllen. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven erhält man einen guten Einblick in die Gefühle und Gedanken der einzelnen Figuren.
Zu Beginn des Buches findet man eine Karte von Deutschland mit den Zonen der Aliierten, die noch immer Besatzungsmacht waren. Außerdem gibt es ein Interview der Autorin und Fotos aus dieser Zeit, die historischen Bezug nehmen. Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenverzeichnis und einen Epilog mit der Überschrift "Wahrheit und Fiktion", in dem die Autorin noch Erklärungen zum Buch gibt.

"Die geliehene Schuld" hat mich tagelang beschäftigt. Die fiktive Geschichte, die Claire Winter mit historischen Fakten und Personen zu einem Ganzen geformt hat, ist ergreifend. Gleichzeitig macht sie aber auch wütend, wenn man Fakten über die katholische Kirche und die Aliierten erfährt, die Nazis auf den Flüchtlingsrouten zur Flucht verhalfen oder Männer der SS, wie Gehlen, der in den Sechziger Jahren sogar Präsident des Bundesnachrichtendienstes wurde. All dies hinterlässt mehr als nur einen bitteren Nachgeschmack!

Schreibstil:
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der bildgewaltig und mitreißend ist. Es entsteht ein hervorragendes Kopfkino. Die Autorin ließ mich bangen und hoffen und ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Die menschlichen Schicksale gehen sehr zu Herzen und man fiebert mit den Protagnisten mit. Man hat das Gefühl direkt in die Seele der einzelnen Figuren zu blicken. Claire Winter versteht es großartig die Situation dieser Zeit einzufangen.

Fazit:
Ein Roman mit Suchtpotential! Wahnsinnig authentisch, hervorragend recherchiert und erschütternd. Schon länger hat mich kein Roman so gefesselt, schockiert und ernüchtert wie "Die geliehene Schuld". Bis jetzt das beste Buch der Autorin. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.03.2018

Zwei Frauen auf der Suche nach der Wahrheit und Gerechtigkeit

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Inhaltsangabe:
Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer ...

Inhaltsangabe:
Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, eine Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen.

Inklusive aufklappbarem Lesezeichen mit Personenverzeichnis


Zur Autorin:

Ich kann nur sagen WOW, was für ein Roman, ein regelrechter Polittriller, Liebes- und Familiengeschichte. Ihre beiden Vorgänger haben mich ja schon begeistert, aber mit diesem „ Die geliehene Schuld“ möchte ich sagen hat sie sich selbst übertroffen. Ihr Schreibstil ist flüssig, klar, kraftvoll und sehr mitreißend, man wird beim lesen in die Geschichte mit hin Involviert, ein Teil ihrer Protagonisten. Alles ist so lebendig und bildhaft beschrieben und hervorragend recherchiert, ihr scheinen die Worte nur so aus der Feder zu fließen. Ihre Figuren und deren Charaktere sind facettenreich gezeichnet, ebenso hat sie Fiktion und wahren realen Hintergrund sehr gut miteinander verwoben. Mir war nie so richtig bewusst wie die Alliierten, die katholische Kirche und das internationale Rote Kreuz mit den Illegalen Flüchtlingsrouten nach Italien, der Immigranten und Nazis verwickelt waren und diese Nazis deckten, ihnen eine neue Identität gaben.

Die Kirche aus Angst gläubige Schäfchen zu verlieren, die Alliierten an die Russen. Mich hat die ganze Geschichte sehr erschüttert und einen Faden und bitteren Beigeschmack hinterlassen. Das man die Bevölkerung so betrogen hat. Das alles unter dem Deckmantel Gerechtigkeit, das man heimlich den Nazis Tür und Tor öffnete, sie wieder führende Posten übernahmen, wie zum Beispiel Gehlen, der sogar Präsident des Bundesnachrichtendienstes wurde. Das hinterlässt bei einem Gänsehaut.


Zum Inhalt:

Sehr gut gefielen mir die zwei Frauen Vera die Journalistin beim Echo in Berlin, Marie Senkrätin im Amt von Adenauer. Die beiden verbindet vieles besonders Jonathan Jacobsen, der als Journalist beim Echo tätig ist ein Jugendfreund von Vera und der Verlobte von Marie. Beide müssen mit dem Verlust von Jonathan fertig werden, der durch einen mysteriösen Unfall starb. Er recherchierte an einer sehr brisanten Sache, den Illegalen Flüchtlingswegen und den Lagern, und ist manchen auf die Füße getreten. Vera in ihrer Trauer, und Wut verbissen möchte Jonathans Vermächtnis zu Ende bringen und bringt sich und andere in große Gefahr. Ich habe sie für ihre Tapferkeit, Mut und Stärke verbunden , wie sie für die Wahrheit kämpfte. Auch Marie ist in die Geschichte mit reingezogen, bei ihr war es der Auslöser der Nürnberger Prozesse, auch möchte sie mehr über die Rolle die ihr gefallener Vater Hermann Weißenburg im Reichssicherheitshauptamt spielte in Erfahrung bringen, dabei hat ihr Jonathan geholfen. Ob die zwei Frauen es schaffen werden, die Wahrheit ans Licht auszuzehren, scheint fraglich. Da ist noch Maries Onkel Karl Huttner, der eine dunkle Rolle spielt, ebenso Maries Mutter und ihre Brüder, sie fühlt das sie etwas verschweigen.