Helen Harper – Blood Destiny, 1, Bloodfire
In Cornwall lebt ein Gestaltwandler-Rudel dessen Alphatier John ermordet wurde. Vor vielen Jahren hat er Mackenzie´s Mutter versprochen auf sie aufzupassen, ihr zu zeigen wie sie überleben kann, sie ins Rudel intigriert, obwohl sie ein Mensch ist und von der Bruderschaft bestraft werden könnte. Aber nicht nur ihr Leben steht auf dem Spiel, auch das Rudel könnte von der Obrigkeit bestraft werden. Ausgerechnet jetzt nach dem Tod des Alphas droht Mack aufzufliegen, denn das Alphatier der Bruderschaft hat ein besonderes Interesse an der hübschen, jungen Frau mit dem eigenartigen Geruch und der Fähigkeit, selbst einen Gestaltwandler-Bären im Kampf zu besiegen.
Als das Rudel erneut angegriffen wird, muss sich Mack entscheiden, was zum Wohle des Rudels zu tun ist... und geht prompt in die Falle.
Ich kenne noch kein Buch von Helen Harper und „Bloodfire“ ist der erste Band der „Blood Destiny“-Reihe der Autorin, die mich neugierig gemacht hat, da ich gerade Gestaltwandler-Bücher jeglicher Art sehr gerne lese.
Leider hat zwischen mir und der Story, insbesondere der Hauptfigur Mackenzie nicht die Chemie gepasst. Im Großen und Ganzen blieb die Geschichte trotz des kurzweiligen Schreibstils und der anschaulich beschriebenen Handlungsorte recht oberflächlich und an einigen Stellen überhastet, was ich sehr schade finde, da das Buch sehr viel Potzenzial gehabt hätte.
Die Grundidee finde ich toll, sie hat mich von Anfang an angesprochen, ein Mensch, der sich nicht zum Gestaltwandler durch Biss wandeln lassen konnte, aber trotzdem scheint irgendwas mit ihr nicht zu stimmen, fand ich interessant.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, ein wenig Tiefe hat mir gefehlt, aber sie wirkten lebendig auch wenn mir die Hauptfigur während des gesamten Buches leider nicht sympathisch werden konnte und mir stellenweise richtig auf die Nerven fiel.
Mackenzie ist eine Kämpferin, sie ist eigenwillig, stellenweise naiv, leicht verzogen und muss mit ihrem Kopf durch die Wand. Beeindruckt hat mich aber, dass sie alles für ihr Rudel tun würde, sie loyal ist und versucht das richtige zu tun, auch wenn sie dabei maßlos übertreibt. Wenn ihr jemand sagt, „fall nicht auf“, kann man davon ausgehen, dass sie (obwohl sie so viel Geschicklichkeit besitzt) über eine Teppichfalte stolpert und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Oder das Rudel wird angegriffen und Mack ist so ganz ohne Waffen unterwegs und gerät in einen Bannkreis. Sie verhält sich oft irrational, kann ihren Mund nicht halten, provoziert und ist einfach nur anstrengend, was dann auf ihr besonderes Blut oder ihr Temperament geschoben wird, dass macht sie sehr unreif und das obwohl sie so erwachsen tut. Ich wurde leider nicht mit ihr warm.
Dann gibt es da noch das Alphatier der Bruderschaft, ein Panther, einerseits kühl und distanziert, dann wiederum flirtet er mit Mack. Corrigan ist schwer einzuschätzen, sicherlich weiß er mehr, als er uns glauben lässt. Er ist nicht unsympathisch, auch wenn er manchmal etwas über die Strenge schlägt. Insgesamt wirkt die Interaktion mit Mack aber sehr gewollt und nicht gekonnt. Er macht sie schlecht vor dem Polizisten Nick, dann wiederum führt er sich sehr besitzergreifend auf und wenn er flirtet, nun das sollte man sich nicht entgehen lassen, denn so wird es sicherlich nicht gemacht.
Das ist soooo schade, und ich hatte mich so auf das Buch gefreut, das ja eigentlich recht gute Kritiken bekommen hat.
Ich frag mich woran es liegt? An der Übersetzung? An der Story selbst? Hätten dem Buch 100 Seiten mehr getan, um die Story weiter auszuarbeiten? Ich weiß es nicht. Ich werde dem zweiten Teil eine Chance geben, vor allem weil ich nach dem fiesen Cliffhanger neugierig auf die Fortsetzung geworden bin, aber ob ich das zweite Buch beenden werde, hängt davon ab, ob die Autorin es schafft, Mack erwachsener und bodenständiger werden zu lassen.
Trotz allem muss ich sagen, dass der Schreibstil flüssig ist, die Story ein paar Überraschungen parat hält, das es ein paar emotionale Momente gibt, und das die Story überwiegend kurzweilig ist.
Hier gibt es keine Lovestory, keine wirklich romantischen Gefühle, es gibt Action und Herausforderungen. Wer auf eine romantische Story hofft, wird hier enttäuscht werden.
Das Cover hat mich sofort angesprochen, aber leider passt er überhaupt nicht zum Inhalt. Von so vielen Tieren die es in dem Buch gibt, ausgerechnet eines zu wählen, das eigentlich überhaupt keine Rolle spielt, ist schade.
Fazit: Konnte mich nicht restlos überzeugen, obwohl ich gerne gewußt hätte, wie es weiter geht. Knappe 3 Sterne.