Cover-Bild Im Schatten der goldenen Akazie
(6)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Märchen & Sagen
  • Seitenzahl: 440
  • Ersterscheinung: 28.07.2017
  • ISBN: 9783961116690
Christiane Lind

Im Schatten der goldenen Akazie

Australien-Roman
Erinnerungen bleiben, aber der Schmerz verweht mit dem Wind …

Australien, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem tra­gischen Tod ihrer Mutter haben die besonnene Victo­ria und die leiden­schaftliche Catherine nur einander. Nichts scheint die Schwes­tern trennen zu können, bis der Opalschürfer Luke in ihr Leben tritt.

Gut hundert Jahre später: Nach einer furchtbaren Enttäu­schung folgt Franziska kurz entschlossen einem Brief ihrer Großtante Ella und reist nach Aus­tralien. Gemeinsam forschen die beiden nach ihren Wurzeln und begegnen starken Frauen, weisen Abori­gines und dem entbehrungsreichen Leben deutscher Einwande­rer.

Vor der traumhaften Kulisse Queenslands entfaltet sich eine dramatische Familiengeschichte über mehrere Generationen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Wunderschöner Auftakt einer Australien-Saga

0

Nach einer großen Enttäuschung durch ihre Schwester nimmt Franziska eine Einladung ihrer Großtante aus Australien an.
Sie reist kurzerhand nach Brisbane um die Schmach die sie zu Hause in Hannover erlitten ...

Nach einer großen Enttäuschung durch ihre Schwester nimmt Franziska eine Einladung ihrer Großtante aus Australien an.
Sie reist kurzerhand nach Brisbane um die Schmach die sie zu Hause in Hannover erlitten hat zu vergessen.
Franziska die bisher nichts von ihrer Verwandtschaft in Australien wusste sucht mit ihrer Großtante nach ihren Wurzeln.
Dabei treffen sie auf die Schwestern Catherine und Victoria. Zwei starke Frauen die ein Geheimnis umgibt.

„Im Schatten der goldenen Akazie“ ist der erste Band der Australien-Saga von Christiane Lind.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
Einmal die Gegenwart und dann verschlägt es die Leser*innen in die Vergangenheit ans Ende des 19.Jahrhunderts.

In der Gegenwart reist Franziska von Hannover nach Brisbane zu ihrer Großtante die sie bis dato gar nicht kennt.
Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Erkundung ihrer Ahnen.
Schnell wird deutlich, dass es da ein interessantes Geheimnis in der Vergangenheit gibt das zu lösen ist.

In der Vergangenheit treffen wir auf die beiden Schwestern Catherine und Victoria.
Nach dem die Mutter gestoben ist halten die Schwestern noch mehr zusammen.
Sie denken nicht wird sie je trennen bis ein Mann in ihr Leben tritt.

Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt und durchaus sympathisch.
Es macht Freude ihnen zu begegnen und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Bestechend an der Geschichte ist aber auch das Land Australien.
Es wird so toll beschrieben, dass ich die Landschaft vor meinem inneren Auge sehe.
Es gibt Bücher da läuft beim lesen ein Film im Kopf ab, dieses Buch gehört zweifellos dazu.

Mit ihrem leichten, lockeren und flüssigen Schreibstil macht die Autorin das Lesen leicht.
Christiane Lind erzählt die Geschichte spannend und lässt ein Kapitel gerne mal mit einem Cliffhanger enden so, dass man unbedingt weiterlesen möchte.

„Im Schatten der goldenen Akazie ist ein sehr interessanter, unterhaltsamer und spannender Australien-Roman. Ich könnte immer noch weiterlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2018

Im Schatten der goldenen Akazie

0

Als Franziska ihren Freund und ihre Schwester zusammen in einer eindeutigen Situation erwischt, ist sie so enttäuscht und verletzt, dass sie nach Australien zu ihrer Großtante Ella reist, um Abstand zu ...

Als Franziska ihren Freund und ihre Schwester zusammen in einer eindeutigen Situation erwischt, ist sie so enttäuscht und verletzt, dass sie nach Australien zu ihrer Großtante Ella reist, um Abstand zu gewinnen. Gemeinsam mit ihrer Großtante stöbert Franziska dann auf dem Dachboden in alten Fotos und Berichten aus der Vergangenheit, denn ihre Verwandte möchte mehr erfahren über ihre Vorfahren. Dabei stoßen die beiden auf interessante Begebenheiten und ein altes Familiengeheimnis.


Mein Leseeindruck:


Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal sind wir mit Franziska in der Gegenwart, und einmal sind wir mit Victoria und ihrer Schwester Catherine im Jahr 1890. Die beiden Mädchen wachsen gemeinsam mit ihrem Vater auf einer einsamen Zuckerrohr-Farm in Australien auf. Das Leben der beiden Schwestern ändert sich drastisch, als der Farmarbeiter Luke auf der Farm auftaucht…

Mir haben beide Erzähltstränge sehr gut gefallen, wobei mich aber doch der Part, der in der Vergangenheit spielt, noch ein kleines bisschen mehr fesseln konnte. Ich fand es sehr spannend und interessant zu lesen, was Victoria und Catherine alles erlebt haben. Zugleich war es auch unterhaltsam mitzuverfolgen, wie Franziska und ihre Großtante Ella die Vergangenheit immer mehr aufdeckten.

Die Autorin hat dabei einen sehr leichten und unkomplizierten Schreibstil, so dass sich das Buch sehr flüssig hat lesen lassen. Ich hatte sehr schöne unterhaltsame Lesestunden mit diesem Buch!

Veröffentlicht am 19.03.2018

Im Schatten der goldenen Akazie

0

Australien zum Ende des 19. Jahrhunderts: Nachdem die Schwestern Catherine und Victoria Wagner ihre Mutter durch einen tragischen Unfall verloren und sich ihr Vater in seiner Trauer verschließt, haben ...

Australien zum Ende des 19. Jahrhunderts: Nachdem die Schwestern Catherine und Victoria Wagner ihre Mutter durch einen tragischen Unfall verloren und sich ihr Vater in seiner Trauer verschließt, haben sie nur noch einander. Als der Opalschürfer Luke als Zuckerrohrschneider nach Amber's Joy kommt und eine Liebelei mit Catherine beginnt, erleben beide Schwestern eine schmerzvolle Enttäuschung, und ihre Wege trennen sich. Es vergehen viele Jahre, und es muss viel geschehen, damit Catherine und Victoria wieder zueinander finden.

Hannover, etwa hundert Jahre später: Auch hier geht es um zwei Schwestern. Franziska und Alina Lindhoff haben früh ihre Eltern verloren, und Franziska, die ältere, musste bereits in jungen Jahren Verantwortung für ihre jüngere Schwester übernehmen. Nach einer schweren Enttäuschung, die das Verhältnis der Geschwister stark belastet, beschließt Franziska kurzfristig, nach Australien zu reisen. Einen alten Brief ihrer Großtante Ella, die sie Jahre zuvor eingeladen hatte, hat sie im Gepäck und besucht die ältere Dame. Ella ist auf der Suche nach den eigenen Wurzeln, und Franziska hilft ihr dabei. Während ihrer Recherchen zu Ellas und damit auch zu ihrer eigenen Familiengeschichte, entdeckt sie so mancherlei Geheimnisse und auch Tragödien. Die gemeinsame Suche stärkt das Band zwischen Ella und ihrer Großnichte, aber dann scheinen ihre Pläne kurz vor dem Ziel zu scheitern. Wird es Franziska gelingen, auch das letzte Familiengeheimnis zu lüften?

In dieser faszinierenden Familiengeschichte geht es immer wieder um das Verhältnis zweier Schwestern. Sind es im 19. Jahrhundert Catherine und Victoria, so scheint sich das Schicksal auch in der Gegenwart zu wiederholen, denn zwischen Franziska und Alina herrschen ebenfalls negative Gefühle und Spannungen. Wie sich herausstellt, hatte auch Großtante Ella eine Schwester, und auch da war das Verhältnis nicht zum Besten, sondern von Enttäuschungen geprägt. Auf zwei Zeitebenen erlebt man die Entwicklung mit, wie es zum jeweiligen Bruch zwischen den Schwestern kam und auch, wie sie sich langsam wieder aufeinander zu entwickeln. Beide Erzählstränge haben mich fasziniert. In der Handlung, die im 19. Jahrhundert spielt, erfährt man viel über die Zuckerrohrplantage der Wagners, die damals als Einwanderer nach Australien kamen. Es ist kein leichtes Leben, das sie führen, sondern es ist arbeits- und entbehrungsreich. Der Tod von Amber Wagner hinterlässt eine Lücke, die sich nicht schließen lässt. Er reißt eine Kluft zwischen die Schwestern und ihren Vater, der sich gehen lässt und auf dem besten Weg ist, die Plantage und damit den Lebensunterhalt für seine Familie zu verlieren.

In der Gegenwart muss Franziska wieder lernen, anderen Menschen zu vertrauen. Nach allem, was sie gerade erst erlebt hat, fällt ihr das nicht leicht. Ihre Recherchen, gemeinsam mit ihrer Großtante, zur Familiengeschichte führt sie ebenfalls nach Amber's Joy. Nach und nach findet sie zu sich selbst, und es gelingt ihr, zu vertrauen und zu vergeben.

Die verschiedenen Charaktere sind auf beiden Zeitebenen detailliert ausgearbeitet, und man kann die Gefühle der Protagonisten nachvollziehen. Besonders Franziska, ihre Handlungen und Reaktionen, konnte ich sehr gut verstehen. In der Vergangenheit wie in der Gegenwart begegnet man auch Aborigines, und immer hatte ich das Gefühl, dass diese Menschen mehr sehen und anderen tief in die Seele schauen können. Sie, die rücksichtslos aus ihrer Heimat vertrieben wurden und bei den meisten weißen Einwanderern ein geringes Ansehen genießen, verfügen über eine anrührende Herzlichkeit und einen bewundernswerten Weitblick.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Tatsache, dass es in dem Handlungsstrang der Gegenwart eine sehr eigenwillige Katze gibt. Diese starken Katzencharaktere sind ein Markenzeichen der Autorin und für mich aus ihren Romanen nicht wegzudenken. Aber in diesem Buch gibt es eine Besonderheit, denn im Erzählstrang zur Vergangenheit bekommen Christiane Linds Katzen eine starke Konkurrenz in Form eines Hundes. Es ist ein Blue Heeler mit Namen Cookie, der treue Begleiter von Victoria, der einen ganz besonderen Charme hat. Obwohl ich eigentlich eher ein „Katzenmensch“ bin, habe ich den kleinen tapferen Kerl sofort in mein Herz geschlossen.


Zwischenmenschliche Emotionen kommen in der gesamten Handlung sehr ausdrucksstark zur Geltung. Mich hat dieser Roman von Anfang bis Ende gefesselt, und das Schicksal der Frauen in beiden Jahrhunderten hat mich tief berührt. Die bewegende Handlung, eingebettet in wundervolle Landschaftsbeschreibungen, hat mich nachhaltig beschäftigt. Es ist wunderschön, wie Christiane Lind alles zu einem Abschluss bringt, der zufrieden macht und rund ist.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Familiensage vor der traumhaften Kulisse des australischen Outbacks.

0

Zum Inhalt:


Australien, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter haben die besonnene Victoria und die leidenschaftliche Catherine nur einander. Nichts scheint die Schwestern trennen ...

Zum Inhalt:


Australien, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter haben die besonnene Victoria und die leidenschaftliche Catherine nur einander. Nichts scheint die Schwestern trennen zu können, bis der Opalschürfer Luke in ihr Leben tritt.

Gut hundert Jahre später: Nach einer tiefen Enttäuschung folgt Franziska kurz entschlossen einem Brief ihrer Großtante Ella und reist nach Australien. Gemeinsam forschen die beiden nach ihren Wurzeln und begegnen starken Frauen, weisen Aborigines und dem entbehrungsreichen Leben deutscher Einwanderer.

Vor der traumhaften Kulisse Queenslands entfaltet sich eine dramatische Familiengeschichte über mehrere Generationen.

Meine Gedanken zum Buch:



Cover:

Das Cover zeigt eine wunderschöne Akazie im Schein der australischen Sonne. Die warmen Farben versetzen einen visuell in das weit entfernte Australien. Ein wirklich schönes und passendes Cover zur mitreißenden Geschichte.

Charaktere:

Victoria ist die schüchterne Tochter eines australischen Zuckerrohrfarmers. Nach dem Tod ihrer Mutter gibt der Vater ihr die Schuld daran und sie muss viele Demütigungen in Kauf nehmen, die sich bis in Erwachsenenalter hinziehen. Sie hofft lange, die Liebe ihres Vaters zurückzugewinnen und nimmt die Dinge hin. Sie kümmert sich um ihre jüngere Schwester und um die Farm und erwartet nicht viel vom Leben.

Catherine ist jüngere und temperamentvolle Schwester von Victoria. Sie ist der Liebling ihres Vaters und hat auf der Farm ein einigermaßen ruhiges Leben. Die Schikanen, die die größere Schwester erleiden muss, kann sie schwer ertragen, nimmt sie dennoch hin. Gemeinsam mit ihrer Schwester kümmert sie sich um den Vater und die Farm.

Billy ist ein Halb-Aborigine und Viktorias Freund seit Kindertagen. Er liebt Victoria, kann ihr aber nicht helfen und wird schließlich von dem Vater der Mädchen von der Farm vertrieben. Trotzdem hält er immer ein Auge auf Victoria und kann sie nicht vergessen. Victorias Retter in der Not.

Luke ist ein bösartiger Mann, der erst Catherine verführt und dann später Victoria heiratet um sich die Farm zu Eigen zu machen. Er behandelt seine Frau mehr als schlecht und demütigt sie wo er nur kann.

Joseph ist der Vater von Victoria und Catherine. Nach dem Tod seiner Frau, wird er zu einem verbitterten Menschen. Er gibt Victoria die Schuld am Tod seiner Frau, schikaniert und demütigt sie. Nach weiteren Schicksalsschlägen die seine Gesundheit angreifen, wird er zum Trinker und Spieler und setzt die Zukunft der Farm gedankenlos aufs Spiel. Er bestimmt die Ehe zwischen Luke und Victoria und stürzt die Frauen damit in eine aussichtslose Situation. Ein rassistischer, harter und hasserfüllter Mensch, für den nur die eigenen Ansichten zählen.

Franziska erwischt ihren Freund mit ihrer Schwester und flüchtet nach Australien. Durch den Verrat unfähig ihrer Schwester zu verzeihen, lässt sie sich darauf ein mit ihrer Großtante Ella die Geschichte der Familie zu erforschen und bringt Licht in die Vergangenheit. Ein Teil der Geschichte von Victoria und Catherine wiederholt sich bei Franziska und ihrer Schwester.

Zur Handlung:


1890 - 1899

Victoria und Catherine müssen den Tod ihrer Mutter verarbeiten. Ihr Vater Joseph ist dabei keine große Hilfe, ist er doch selbst in seiner Trauer gefangen. Er gibt Victoria die Schuld an dem Tod seiner Frau.
Billy ein Halb-Aborigine wird Victorias bester Freund und im Lauf der Zeit entwickeln sich zwischen den beiden Gefühle die Freundschaft weit übersteigen.

Der Vater der Mädchen vertreibt Billy nach einem Streit von der Farm und Viktoria bleibt allein zurück, unfähig sich ihrem Vater entgegen zu stellen.
Als Luke Faulkner auf der Farm auftaucht verliebt Catherine sich sofort in ihn. Der Mann nutzt dies aus und verführt Catherine. Der Vater hat andere Pläne und verspricht Luke die Farm, wenn er Victoria heiratet. Victoria ist unfähig sich dagegen zu wehren. Die Gefühle ihrer Schwester sind ihr nicht bewusst und so heiratet sie Luke. Catherin flieht von der Farm nach Brisbane zu einer Tante um sich dort ein neues Leben aufzubauen, während Victoria den Eskapaden ihres Ehemannes und ihres Vaters schutzlos ausgeliefert ist.

Als Billy zurückkehrt findet Viktoria ein wenig Hoffnung wieder.

Als Catherine erneut von einem Mann ausgenutzt wird kehrt sie auf die Farm zurück. Luke wird immer unberechenbar und es kommt zu einem Streit zwischen Billy und ihm, der fatale Folgen hat.

2012

Franziska erfährt, dass ihre jüngere Schwester eine Affäre mit ihrem Freund hat. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Franziska alle ihre Träume hinten angestellt und ihr Leben auf Alina ausgerichtet. Enttäuscht reist sie nach Australien um dort ihre Großtante zu besuchen. Diese bittet Franziska ihr bei der Aufarbeitung der Familiengeschichte zu helfen. Franziska lässt sich darauf ein und lernt dabei Riley kennen, der schnell einen Weg in ihr verletztes Herz findet. Die Großtante hat ebenfalls ein Geheimnis, dass Franziska zutiefst verletzt und traurig macht und ein Abschied lässt sich nicht verhindern.

Die Geschichte hat mich wirklich gefesselt und besonders die Geschehnisse um Victoria und Catherine haben mich in ihren Bann gezogen. Die Autorin hat Land und Leute so bildhaft beschrieben, dass ich Lust bekommen habe, selbst dorthin zu reisen und Brisbane und das Outback zu erkunden. Es war spannend, bewegend und fesselnd den Vergleich vom heutigen zum damaligen Leben zu ziehen.

Schreibstil:

Christiane Lind schreibt flüssig und bildhaft und ich war schnell in der Geschichte gefangen. Es hat mir viel Spaß gemacht der Geschichte zu folgen und ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt.


Lieblingslesezeichen:


"Wie ein Land Wolkenbrüche braucht, um zu wachsen, braucht ein Leben schwere Zeiten."

Seite 23

Fazit:


Historie und Gegenwart sind hier gut miteinander kombiniert. Eine Geschichte um Liebe, Hass, Verzweiflung und den Mut starker Frauen, die mich sehr bewegt hat. Wer gern historische Geschichten mit Schlenkern in die Gegenwart liest macht hier nichts falsch. Für eine tolle Familiensaga im traumhaften Australien vergebe ich

5 Sterne

und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.06.2021

Unterhaltsamer, geheimnisvoller Familienroman, der in australische Gefilde entführt

0

Deutschland, Gegenwart:

Die Schwestern Franziska und Alina könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Franziska die ruhige, besonnene und vernünftige Seite des Duos verkörpert, hat Alina die Reise- ...

Deutschland, Gegenwart:

Die Schwestern Franziska und Alina könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Franziska die ruhige, besonnene und vernünftige Seite des Duos verkörpert, hat Alina die Reise- und Rastlosigkeit der Eltern geerbt und wird von den Eltern auch ein bisschen bevorzugt.
Eigentlich sollte Franziska, als Belohnung für ihr bestandenes Abi mit ihrer Mutter nach Australien reisen, um dort eine Verwandte zu besuchen, doch dann kommt alles anders. Die Eltern sterben plötzlich und Franziska bemüht sich fortan, Alina nicht nur beizustehen, sondern auch alles zusammenzuhalten, was an Familienbanden noch vorhanden ist. Besagte Bande bekommen jedoch einen hässlichen Riss, als Alina Franziska mit deren Freund betrügt. Franziska ist außer sich und beschließt, vier Jahre nachdem sie mit ihrer Mutter nach Australien reisen wollte, allein die Reise anzutreten. Zu sehr ist sie verletzt und will erst einmal Abstand zwischen ihr und ihrer Schwester schaffen.
Ihre Gastfamilie begrüßt sie überschwänglich und obwohl es Franziska so manches Mal etwas zuviel wird, mit den Kindern, die sie beaufsichtigen soll, lebt sie sich schnell ein und schließt viele neue Freundschaften.

Doch eines will ihr nicht aus dem Kopf- die Großtante, die sie eigentlich besuchen wollte. Und obwohl deren Briefverkehr mit Franziskas Mutter bereits vier Jahre her ist, fasst sie sich ein Herz und sucht die alte Dame auf. Ella freut sich sehr über die Ablenkung, da sie nach dem Tod ihres Gatten sehr einsam ist und erzählt der überraschten Franziska, dass es einige, noch ungelöste Familiengeheimnisse gibt, die es aufzudecken gilt. Sie bittet die junge Frau um Mithilfe…

Australien 1890:

Die beiden Schwestern Victoria und Catherine, leben mit ihrem Vater auf einer Zuckerrohrfarm. Bis zum plötzlichen Tod der Mutter, florierte die Farm, doch dann ließ sich ihr Vater aus Trauer gehen und sein Hang zu Glücksspielen sorgte zusätzlich dafür, dass sich die finanzielle Situation immer mehr zuspitzte.
Auch auf familiärer Ebene hat die älteste Schwester nicht viel zu lachen, denn ihr Vater gibt ihr die Schuld am Tod der Mutter, die an einem Schlangenbiss starb. Kein gutes Haar lässt er an ihr und das, obwohl sie sich um alle anfallenden hauswirtschaftlichen Arbeiten kümmert und Catherine ein Mutterersatz ist. Als der Glücksritter Luke bei der Familie vorstellig wird, um bei der Ernte zu helfen, verliebt sich Catherine Hals über Kopf in den attraktiven Mann, doch der ist lediglich an einem Abenteuer mit ihr interessiert und heiratet schließlich Franziska, die zukünftige Erbin der Farm. Catherine ist am Boden zerstört. Sie sieht es als Verrat an, dass ihre Schwester Lukes Heiratsantrag angenommen hat und zieht weg vom Land in die Stadt zu einer Tante. Dort macht sie die Bekanntschaft vieler interessanter Menschen, insbesondere diejenigen, die für das Frauenwahlrecht kämpfen.
Währenddessen wünscht sich Franziska, sie hätte Lukes Heiratsantrag niemals angenommen, denn heimlich liebt sie jemand ganz anderen…

„Im Schatten der goldenen Akazie“ von Christiane Lind, entführt die Leser diesmal in die Weiten Australiens und erzählt die Geschichte einer Familie. Die Story wird auf zwei Zeitebenen, im Wechsel, vorangetrieben. Während man im Handlungsstrang der Gegenwart die Schwestern Franziska und Alina kennenlernt, sind die Hauptfiguren in den Romanpassagen die in der Vergangenheit angesiedelt sind, ebenfalls Schwestern und gleichzeitig Vorfahren der beiden jungen Frauen.
Und es gibt durchaus Parallelen, denn sowohl Victoria als auch Franziska, waren stets diejenigen, die sich kümmern mussten, während sich die Schwestern, behütet, zu kleinen Egozentrikern entwickelten.

Ich fand, dank des bildhaften Erzählstils schnell hinein, in den Vergangenheitsstrang und bangte und hoffte besonders mit Victoria mit, die wahrlich einiges ertragen muss. Der Vater war mir, von Verhalten her ein bisschen zu eindimensional gestrickt, wie ich zugeben muss, genauso, wie auch Luke. Hier hätte ich mir ein wenig mehr charakterliche Facetten gewünscht. Zudem hätten Unterhaltungen/Streitgespräche/Diskussionen ruhig ein wenig umfangreicher gehalten sein dürfen für meinen Geschmack. Und auch die Angewohnheit der Autorin, Unheilvolles vorab anzukündigen/anzudeuten, hat mich ein wenig gestört. Ich fand, dass, da es der Spannung eher abträglich war. Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, noch ein wenig mehr über das Leben der Aborigines und über ihre Gebräuche zu erfahren.
So viel zu meinen Kritikpunkten. Wenden wir uns den positiven Aspekten dieses Romans zu.

Ich fand, dass beide Handlungsstränge stimmig, unterhaltsam und abwechslungsreich geschrieben waren. Das Hauptthema des Buches ist eigentlich Selbstfindung, wenn es sich auch um eine Familiensaga handelt. Alle weiblichen Hauptfiguren in diesem Roman müssen lernen, sich zu behaupten und die Umsetzung fand ich gelungen. Man kann sich gut in die weiblichen Romanfiguren hineindenken; so etwa Franziskas Groll verstehen, genauso wie Victorias Sorgen, Ängste und ihren unbändigen Wunsch, den Familienbesitz, möglichen Nachkommen zu erhalten. Mit Alina und Catherine habe ich mich, ehrlich gesagt, ein wenig schwerer getan. Es gibt halt Dinge, die man nicht verzeihen kann, selbst wenn es sich um enge Familienmitglieder handelt. Und was Catherine und Alina da so veranstalteten, hat mich nicht wirklich begeistert. Sie wirkten sehr verwöhnt und egoistisch auf mich und ich fand, dass Catherine sich, auch im Laufe des Romans nicht wirklich ändert.
Dennoch haben mich beide Handlungsverläufe in ihren Bann ziehen können und die Liebesgeschichte zwischen Victoria und (?) verrate ich nicht , mochte ich dagegen sehr.
Der Roman lässt sich, dank des eingängigen, guten Erzählstils flüssig lesen und wer eine Schwäche für geheimnisvolle Familienromane hat, sollte hier unbedingt mal einen Blick ins Buch riskieren.
Übrigens, ebenfalls angerissen wird nebenher die Suffragettenbewegung. Wer ein wenig mehr über deren Anfänge in Großbritannien erfahren möchte, dem empfehle ich Christiane Linds historischen Roman „Zeit des Mutes“, der sehr lesenswert ist und ausführlicher auf das Thema eingeht.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, geheimnisvoller Familienroman, der in australische Gefilde entführt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere